Blog State of the Union

Bitterer Punkt

Hallo Superman,

ich weiß, ich habe Dir schon lange nicht mehr geschrieben. Als ich heute morgen auf meiner Matratze im Keller des Textilvergehen Hauptquartiers aufwachte, war plötzlich niemand mehr da. Nur ein Zettel „Sind in zwei Wochen wieder da. Steffi+Sebastian“ lag neben einem Teller mit einem Croissant und einem Glas Orangenmarmelade – der bitteren Englischen.

Und nun sitze ich hier zwischen der Zufriedenheit, gegen Kaiserslautern nicht verloren zu haben, und Bestürzung über die erste Hälfte dieses Spiels gestern und da fielst Du mir ein: Der langweiligste aller Superhelden trotz seiner immensen Kräfte. Nichts Ganzes und nichts Halbes – ganz wie Unions Saisonstart.

Ich weiß, es ist ein Klischee und Du machst Dich immer lustig über mich, wenn ich solche Phrasen bemühe, aber hätte mir vor der Partie jemand gesagt, dass wir uns mit Kaiserslautern die Punkte teilen, wäre ich zufrieden gewesen – nach der ersten Hälfte der eigentlichen Partie dann nochmal doppelt. Aber Du hast es ja gesehen, die zweite Hälfte war deutlich besser – wieder einmal. Danke übrigens, dass Du mit Daniel Haas dieses Extratraining gemacht hast. Hat geholfen.

Fussball, Herren, Saison 2015/16, 2. Bundesliga (3. Spieltag), 1. FC Union Berlin - 1. FC Kaiserslautern, Kacper Przybylko (r., 1. FC Kaiserslautern) scheiterte mit einem Foulelfmeter an Torwart Daniel Haas (1. FC Union), 16.08. 2015, Foto: Matthias Koch
Foto: Matze Koch

Ich meine, schau Dir doch an, was jetzt wieder geschrieben wird. Der Tagesspiegel berichtet ja noch relativ nüchtern über das Spiel aber schon in der Berliner Zeitung bemühen sie wieder das böse Wort mit A – Aufstiegskandidat.

Wahrscheinlich brauchen wir keine Trainerdiskussion sondern eine Anspruchsdiskussion. Apropos: Könntest Du nicht mal all die Tastaturtrainer besuchen, die nach dem Spiel auf Facebook & Co. in die Kommentare kotzen?

Dass der Kurier seine Überschriften mag, weißt Du ja, aber diesmal haben sie anscheinend wieder von der Spezial-Sauce genascht – die Wortspielkasse  der Redaktion muss aus allen Nähten platzen.

Eigentlich habe ich gar keine Lust zu überlegen, ob und welches System evtl. das Mittelfeld stabilisieren würde, die Abwehr festigen wird und die Blumen in der Wuhlheide blühen lässt. Die Morgenpost spricht es trotzdem mal an aber ich will davon heute nichts wissen.

Heute esse ich mein Croissant mit der englischen Marmelade, die so schön bitter passend zum Saisonstart schmeckt. Und habe das dumpfe Gefühl, dass ich Dir noch ein paar Mal schreiben werde, bevor es besser wird. Aber davor hören wir uns nochmal im Podcast – morgen (18.8.) live ab 16:30 Uhr.

Bis morgen Superman,
Robert

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