Blog State of the Union

Das 8:0 hat nichts erledigt

Es gab hier beim Textilvergehen mal die Rubrik „Wörter, die ich im Zusammenhang mit meinem Fußballverein nie wieder hören möchte“. Hier findet ihr Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4. Hinzuzufügen wären nach der Spielunterbrechung gestern beim Regionalliga-Spiel zwischen Union Zwee und dem BFC Dynamo noch: Tumulte (Tagesspiegel), Krawalle (Morgenpost), Spiel unterbrochen (BZ) und Einsatz von Pfefferspray (Kurier).

Auf solche Tweets kann ich auch verzichten:

Fotos gibt es bei unveu.de und union-foto.de

Für mich als Fazit bleibt: Aus dem Platzsturm und Spielabbruch in Stockholm Anfang des vergangenen Jahres nicht viel gelernt. Es gibt immer noch welche, die über jedes hingehaltene Stöckchen springen, wenn nur BFC Dynamo drauf steht. Ich habe auch keine Lust auf relativierende Entschuldigungen und den Hinweis, dass es „nur“ 40 von über 8000 Zuschauern waren. Das war einfach Scheiße.

Der Effekt wird sein, dass die zweite Mannschaft die nächsten Spiele wieder nur noch parallel zu Zweitligaspielen von Union durchführen darf.

Ich kann mich Dirk Zingler anschließen, der auf einem Fantreffen vor Jahren mal sagte: „Mein Verhältnis zu diesem Verein wird nie ein normales sein.“ Die Abneigung habe ich auch in mir, obwohl ich in den 80ern als Kind am Ernst-Abbe-Sportfeld zum Fußball ging und nicht ins Stadion an der Alten Försterei. Aber es ist 2015 und nicht 1988. Sich von einem Klub provozieren lassen, der nur durch den Besuch anderer ehemaliger DDR-Oberligavereine überhaupt auf einen Zuschauerschnitt von 1800 in der aktuellen Saison kommt, verstehe ich nicht. Vielleicht sollte jeder mal in sich gehen und die eigenen Reflexe checken. Der Spruch „8:0! Erledigt.“ stimmt jedenfalls auch zehn Jahre nach dem legendären Sieg über den BFC nicht.

7 Kommentare zu “Das 8:0 hat nichts erledigt

  1. Tut weh, die Polizei auf den schönen Rasen der AF herumtrampeln zu sehen.

  2. […] + + + DDR-Derby: Union gegen BFC Dynamo bleibt brisant. Hanseator berichtet vom Spiel, Textilvergehen kritisiert die unvermeidlichen Ausschreitungen + + + Geisterspiel: Ein interessantes Doku-Projekt […]

  3. Schade, dass den Cops keine andere Wahl gelassen wurde, als unseren schönen Rasen platt zu treten. Bis zur Unterbrechung hat das richtig Spaß gemacht. Nen ansehliches Regionalligaspiel, laute und volle Blöcke, verbale Provokationen auf den Rängen und auf dem Platz. Dann zacko Ruhe…
    Um mich rum auf der Gegengeraden wurde der versuchte Sturm nur mit Unverständnis, Frust und Ablehnung quittiert.
    Den Stöckchenreflex wird man wohl leider nie loswerden und dadurch die Sicherheitsschraube weiter drehen.
    Ist schade, dass dadurch die interessanten Duelle in der Regionalliga wieder auf arbeitsunfreundliche Zeiten verschoben werden.

  4. „Sich von einem Klub provozieren lassen, der nur…“

    Mal so ganz unschuldig nachgefragt: Die Berichterstattung klingt, als hätten die BFC’er nur das Tor gefeiert. Kann man da von „provozieren lassen“ sprechen?

  5. Auslöser waren, soweit ich mitverfolgen konnte, herausgerissene Sitzschalen. Die zählen in meiner Welt nicht als Torjubel.

  6. Auslöser waren was?? Die die rüberlaufen wollten, liefen doch aus reiner Dummheit rüber, weder von kaputten Sitzen noch anderen Sachen war etwas zu sehen..

  7. […] Das Spiel vor 8.196 Zuschauern endete übrigens mit einem Auswärtssieg an der Alten Försterei. Martin Zurawsky erzielte das Tor des Tages. Es wird wohl auf lange Sicht das letzte Spiel der Zweeten sein, das nicht parallel zum Spiel der 1.Mannschaft ausgetragen wird, befürchtet Sebastian Fiebrig (Textilvergehen). […]

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