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Willkommen!

Seit Jahren freue ich mich auf ein Pflichtspiel des 1. FC Wundervoll gegen die Tante aus Charlottenburg. Unerreichbar. Da Olympiastadion und einziger ernstgenommener Fußballbezugspunkt in Berlin. Der Hauptstadtklub eben. Hier die Skandalnudel mit marodem Stadion und einem kleinen aber leidensfähigen Kreis an Anhängern. Da erfolgreich. Hier erfolglos. Die einzige Hoffnung auf ein Aufeinandertreffen war die Losfee für den DFB-Pokal.

Nun wird es also immer klarer. Hertha kommt in die zweite Liga. Für welche Dauer vermag kaum jemand zu beschreiben. Das wird eine Zäsur für den Klub, der auf diesen größten anzunehmenden Unfall nicht vorbereitet war. Aber das ist vielleicht auch eine Chance, wieder zu sich selbst zu finden. Ich freue mich jedenfalls auf die beiden Punktspiele. Und eines davon im Stadion an der Alten Försterei: Willkommen!

16 Kommentare zu “Willkommen!

  1. Was heißt hier „wieder“? Seit die Hertha aufgestiegen ist, hatte sie doch keine Identität. Also okay, dann also überhaupt erstmal eine finden. Wär ja auch schon mal ein Schritt.

  2. das müsste man mal die hertha-fans fragen. hätten sie keine identität, wäre es heute nicht zum platzsturm gekommen. irgendwas muss es da geben, was die leute ganz offensichtlich verteidigen wollen. etwas, an dem ihnen was liegt. platzsturm ist sicher kein probates mittel, aber doch ausdruck dafür.

  3. blaubär

    identität gibts da doch keine. wenn man zu seinem verein steht, geht man auch mal mit wehenden fahnen unter und steigt erhobenen hauptes ab. die lieben herthaner haben aber weder eine heimat noch die nötige ehre dies zu tun. die werden nach dem abstieg in der versenkung verschwinden. pfeiffen …..

  4. Was ist schon Identität? Eines dieser leeren Wörter voller Bedeutung.

    @ blaubär: Pfeife schreibt man mit einem F… Ich klugscheiße gerne zurück, wenn jemand so ein Zeug schreibt ohne Ahnung zu haben. „Mit wehenden Fahnen untergehen“… zeig mir denjenigen, der sowas macht. Ist doch auch so eine leere Phrase.

  5. Identität…hmmm…mal kurz überlegen aber genau das hat Hertha doch durch diese Saison gezeigt.
    An die 60000 zum Abstiegsendspiel. Weiss nicht ob das ein andere Verein vorweisen können.
    Für mich ist es doch ein klares Zeichen Hertha ist zum Hauptstadtklub geworden.
    Alles anderen Berliner Vereine (nichts gegen Union) sind doch „nur“ Stadtteilclubs aber Hertha ist die Hauptstadt.
    Gerade die zugezogenen Menschen die nichts mit den Ost-West-Theater oder mit den einzelnen Stadtteilclubs zutun haben,wenn sie nicht gerade dort wohnen,haben doch Hertha durch die große Medieninteresse letztes Jahr kennen gelernt.
    So ist zumindest mein empfinden und auch auf Arbeit oder im Freundeskreis wird eher so gesprochen (wohne in Chemnitz).
    Es wird auch nicht mehr nur 2000 Zuschauer kommen wie damals in der 2ten Liga, da sich eben der Verein in Berlin verankert hat.

    Nur mal so am Rande:
    Union zählt zwar als Köpenick aber als momentan erfolgreichster Verein im Osten als DER Ostverein. Aber das hat ja weniger mit Berlin zutun sondern eher mit dem OST-WEST geaffe wie zu Hansa- oder Cottbus-Zeiten.

    Desweiteren:
    Da mein Vater aus Eberswalde(ca. 30km von Berlin) kommt, war ich immer oft in Berlin und es war eigentlich immer der größte Club in dieser Region in meinen Augen auch wenn es nur 2.Liga war.
    Es war so nach/in der Bayernfanzeit, die ich nach der Wende hatte, vielleicht so gegen 1994(zurück gerechnet vom Alter, da war ich 11 oder 12).Seit ich mit meinen Opa im Olymp war zum Stadiosrundgang war, fande ich irgendwie den Club interessant und für mich vertrat er BERLIN mit diesem riesen großen Stadion.
    Auch wenn das natürlich mein Opa ganz anders sah und mir weiterhin lieber Bayern Fanware schenkte(der Großteil davon fand sich später bei Ebay wieder). Für ihn gab es immer nur die Stadtteilvereine und vorallem entweder BFC oder Union.

    Für mich war es um dieser Zeit schon geschehen und ich bereue nichts. Der Aufstieg war geil. Das Jahr danach war geil und dann wollte man wohl einfach zuviel.
    Letztes Jahr war einfach Hammer oder vielleicht eben auch der Höhepunkt aber nun trägt man die Last des letzten Jahres oder besser gesagt der letzten jahren und muss eben nochmal neu anfangen aber auch dass wird die Hertha schaffen. Man darf es nur nicht verpennen und die 2.Liga unterschätzen wie andere Vereine getanen haben und durch gerutsch sind oder sich fest gekrallt habe in Liga Zwei.

    Also für mich war und ist Hertha einfach nur Berlin. Was für mich jetzt auch beim Eishockey die Eisbären,seitdem die Caps von der Oberfläche verschwunden sind und Alba die Berlin im Basketball vertretten.

    P.S.:
    Würde es mir trotzdem lieber wünschen,dass es das Duell Union-Hertha in Liga Eins statt findet als nur in der 2ten Liga. Union ist mir doch auch in den letzten Jahren immer sympatischer geworden und gehört doch mit zu Berlin. Köpenick hin oder her. Langsam entrumpelt man sich doch von den Vorstadtmief zumindest empfand ich es so nach dem Pauli Spiel in Liga 3. in Köpenick!

  6. Die Chance ist zwar noch da, aber Hertha wirds wohl tatsächlich nicht mehr schaffen. Ich gönne ja niemanden dem Abstieg, auch Hertha nicht, deswegen finde ichs schon schade, wenn es so kommen sollte.

    Wichtig wäre mir nur, dass dann nicht die ganzen „wenn-es-um-was-geht-Fans“ (egal ob positiv o. negativ), dann zu uns kommen, falls es besser laufen sollte. Hertha kann auch gern „der“ Hauptstadtklub bleiben.

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass eure Jungs einfach mal 4 Spiele gewinnen sollten. Gegen Köln und frankfurt sicherlich möglich und gegen die Top-Teams der Liga, naja. Sind das nicht immer die einfachsten Spiele? Viel Glück.

    @TK Ich finde nicht, dass Union ein Vorstadt-Klub ist. Empfindet hier irgendwer Marzahn, Hellersdorf oder Köpenick als Vorstadt? Ich irgendwie nicht…

  7. @Sohle
    Finde die Aussage gerade nicht von mir. Egal. Kam bestimmt falsch rüber. Dann sorry falscher Ausdruck. Union ist natürlich ein Stadtteilclub.
    Wollte nur mal darstellen, dass eben Hertha schon jetzt die Hauptstadt repressiert und damit eine Identität bekommen hat.
    Und Union ist eben Köpenick(wie BFC Marzahn) und jetzt zusätzlich noch der Ostvertreter Nummer eins.

  8. eisenesel

    @TK

    Weder spielen Dieda in Marzahn noch ist Union ein „Stadtteilclub“.
    Blöder Quatsch mit blau-weisser Sosse.

  9. @knut im impressum steht „wer andere beleidigt, fliegt raus.“ das ist durchaus ernst gemeint. diskutieren: ja. anderer meinung sein: ja. in den vorgarten pissen: nö.

  10. @all Identität. Das ist eine riesige Frage. Nach dem Besuch des Spiels gegen Möchengladbach hatte ich mich sehr gewundert. Denn die ganze Inszenierung des Spiels durch die Stadionregie machte nicht den Eindruck, dass es gegen den Abstieg ging. Von den Anhängern konnte man ja durch die Dauerbeschallung kaum etwas mitbekommen. Und trotzdem war zu spüren, wie es den Fans ging – vor dem Stadion. Und wenn der Verein mal wieder ein Ohr an der zahlenden Kundschaft Anhängerschaft hat, wird etwas anderes herauskommen als die bisher etwas gesichtslose Hertha. Für Union ist die Entwicklung von Hertha sehr wichtig. Hertha sorgt dafür, dass es bei Union sehr ruhig läuft. Bisher sorgt Hertha auch dafür, dass man die größtmögliche Diskrepanz zwischen einem Stadionbesuch bei beiden Verein spürt.
    Nun mit dem sehr wahrscheinlichen Aufeinandertreffen in der zweiten Liga wird es etwas unruhiger. Aber es gibt auch die Chance, sich richtig zu positionieren in Berlins Sportangebot in direkter Konkurrenz mit der Hertha. Das wird spannend, zu sehen, wohin der Zug fährt. Sowohl für Hertha als auch für Union. Denn der erste 1. FC Wundervoll ist auch dabei, sich eine neue Identität zuzulegen.

  11. @TK Finde ebenso wie eisenesel auch nicht, dass Union ein Stadtteilklub ist. Das mit Dieda und Marzahn stimmt ebenso nicht…

  12. Da hast de dich schön verschrieben @Tk :“dass eben Hertha schon jetzt die Hauptstadt repressiert “ Jut, Hertha tut das nicht wirklich, es ist natürlich die BZ, wenn sie titelt „Ganz Berlin knutscht Hertha“ oder ähnlichen Unfug.Die Repressionen kommen natürlich von einigen Medien.
    Auch dein Bild von Hertha im großen Olympiastadion mit seinen ganzen Berlinern und Union, daß langsam den Vorstadtmief abschüttelt, entspricht solchen Repressionen.
    Kratzt mich aber nicht wirklich, der eine Verein ist größer als der andere, der eine hat ein Stadion, der andere nicht, der eine spielte Bundesliga Eins, der andere nicht, der eine ist rot-weiß, der andere Charlottenburg, mit Brandenburger Anhang…etc.

  13. Ich wünsche Hertha alles gute und es wäre schön so sie nicht absteigen, da ich sie nicht in Liga 2 haben will. Ich sehe schon die Schlagzeilen – das Hetzen – Ost vs. West.
    Ich empfinde Unbehagen bei dem Gedanken von Punktspielen in Liga 2, gern hätte ich es gesehen – wenn wir die „Kleinen“ in Liga 1 der alten dicken Tante gegenüber treten.
    Hertha hat eine Identität, welche eine komplett andere ist als die des FC Wundervoll. Es ist ein Vergleich zwischen den berühmten Apfel und Birnen (her mit dem grünen Phrasenschwein!). Ich will das was Hertha ausmacht nicht, nicht ihre Heimspielstätte, nicht ihre Farben, nicht ihre Vermarktung. Ich geh in die Alte Försterei, da stehen die Jungs und Mädels mit denen ich am Wohnzimmer gewerkelt habe, da wird nicht jeder Unfug von Sponsoren präsentiert, da spielen sie meine Musik und tragen unsere Farben, da bin ich zu Hause.
    Ich fühle mit den Herthafans die bei jedem Spiel mit ihrer Mannschaft leiden und sehen wie es nur noch schlimmer wird, aber mehr dann auch nicht.
    Eisern

    P.s. eine Unterscheidung zwischen Hauptstadt und Vorstadtclub ist kompletter Unfug.

  14. Wollt eingentlich bloss mal meine Meinung abgeben zum Thema Identität von Hertha BSC. Die immer der Hertha abgeschrieben wird. Immerhin wohne ich nicht in Berlin und daher wollt ich bloß mal sagen wie der Verein außerhalb der Stadtmauern bei uns rüberkommt im tiefsten Sachsen und ich bin der einzige der im weiten Umkreis bei mir sympathisiert mit der Hertha.
    Sollte ja keine Kritik sein an Union oder sonst irgend jemanden und auch keine Grundsatzdiskusion ob der oder jenige ein Stadtteilclub ist oder nicht. Berlin kann auch 2 große Clubs vertragen. Sieht man ja an anderen Städten.

    Aber wenn wir gerade dabei sind,was ist BFC und Union dann wenn keine Stadtteilclubs?
    So nochmal aus CFC sicht:
    Wenn man bei uns sagte „los wir fahren nach Hohenschönhausen“,wusste man es geht zum BFC oder man sagte eben man fährt nach Köpenick zu Union. Beides ist natürlich schon ein wenig her.
    Aber ich kenne keinen der sagte wir fahren nach Charlottenburg sondern es heißt dann „wir fahren nach Berlin zur Zweiten von Hertha“ und das war ja erst vor einen halben Jahr.
    Ähnlich wie bei den Hamburgervereien. Pauli und Altona sind Stadtteilclubs und der HSV eben Hamburg.
    Oder auch Leipzig.
    Chemie ist für mich Leutzsch aber der Lok ist eben Leipzig auch wenn vielleicht die Leipziger oder andere Personen da eher andere Meinung sind und für die Lok nur mit Propsheida in Verbindung setzen.

    Ist doch nicht schlimm. Ist ja bloß so meine Wahrnehmung und was man eben so im Umfeld und Bekanntenkreis so aufschnappt und wahr nimmt. und hat auch nichts damit zutun das ich zur Hertha steh oder sonstige. Reine Empfindungssache.

  15. hackelschorsch

    gleich vorne weg: ich möchte das hertha nicht absteigt. obwohl so ein derby? hat schon was – muss ich sagen.
    für mich persönlich ist hertha ein verein, dessen identität sich mir nie erschlossen hat. und ich hab ja spiele besucht und versucht irgendwie für mich rauszubekommen, was da der reiz sein könnte (vielleicht bin ich da auch etwas betriebsblind. ich geh ja an die alte försterei). stimmung konnte ich nicht so richtig ausmachen. die stimmung empfand ich eher als schlecht. das ständige auf show gemache mit jingles und werbepräsentationen, mit stadion-tv und pausenbespaßung ala cheerleader. die letzten male im olympistadion habe ich dann auch immer im gästeblock gestanden, um wenigstens die auswärtsfahrer-stimmung einzusammeln. um qualitativ hochwertigen fußball zu erleben gehe ich nicht ins stadion, denn das kann ich im fernsehen besser einfangen. ich geh wegen den fankultur ins stadion. bedingungslosen support erleben, das macht für mich den reiz aus.
    zum thema stadtteilverein: schaut man nach london (tottenham, fulham usw.), so muss ich sagen der charme dieser stadtteilvereine gefällt mir sehr gut. zu union und auch seinen vorgängerveinen sind immer die arbeiter aus den vierteln südostberlins gegangen (zu DDR-Zeiten dann auch das systemkritische publikum).
    um die identität von hertha einzufangen muss man – so glaube ich – etwas in der geschichte kramen. die warn ja mal der arbeitervein in berlin – spielend im roten wedding in der berühmt berüchtigten „plumbe“. hertha war also auch mal ein stadtteilverein. Mit gründung der bundesliga musste die alte dame ins olympiastadion umziehen, weil die plumbe nicht den anforderungen des dfb entsprach.
    ich denke seitdem ist die hertha auf image-suche. nach dem sportlich niedergang in den 80ern und den zeiten der rechtslastigen hertha-frösche sucht der verein seine identität. mit dem sportliche aufstieg in den 90ern wollte hertha sein image als großberliner-verein aufbauen und man wollte auch noch ein ostdeutscher verein sein und ein westberliner sowieso.(sicherlich auch alles ideen der marketinabteilung) vielleiht wollte man einfach zu viel. erst nach dem abstieg wird man sehen, wer zu diesem verein wirklich gehört. denn wer auch in sportlich schweren zeiten ins stadion geht und seinen verein unterstützt, der identifiziert sich mit diesem verein. identität entsteht.

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