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Was alle so machen.

Der Trainer frug unlängst, was Jörg Heinrich macht. Als ich´n 2007 das letzte Mal gesehen hab, hat er Fußball gespielt. (Wer Lust hat, darf raten, welches Spiel das ist.)

joerg-heinrich

Den Nicht-Unionern unter den geschätzten Lesern sei gesagt, dass man über jeden Spieler, der je das rotweiße Trikot für Union vollgeschwitzt hat (oder das orangene, das himmelblaue, das heißgeliebte dunkelblauschwarze) in der Datenbank „… einmal Unioner, immer Unioner“ Informationen findet. So auch über Jörg Heinrich. Ich mein´, wikipedia kann ja jeder.

Ich selbst fragte mich neulich, was eigentlich Uli Hannemann macht, wenn er nicht grad auf irgendwelchen Dachterassen rumhängt und vor Publikum Bier trinkt. Auch das ist schnell beantwortet. Er blökt ins Internet rein. Über die hohe Kunst des Foulspiels etwa.

Auf der anderen Seite ist auch das Foulspiel integrativer Bestandteil einer jeden Sportart, ebenso wie die intensive Spielnachbereitung, unter die die Mordtat fallen könnte. Es ist eben nicht immer ganz einfach zu sagen, wo der originäre Sport endet und der originelle Todesfall beginnt.

Aber manchmal, ganz selten nur, schreibt er auch Texte auf Papier. Die heißen dann zum Beispiel „Ich war Werner Lorant“, und wer sich für Fußballliteratur interessiert, kommt daran nicht vorbei.

Mit einer Flasche Rex-Pils meditiere ich in der Hasenheide, als in meiner Nähe etwa fünfzehn Kinder Tore aus Papierkörben aufstellen und beginnen, Fußball zu spielen. Doch kann man diese Katastophe überhaupt „Fußball“ nennen? Eine Ordnung fehlt komplett, Kampf- und Laufbereitschaft gehen gegen null. Zuteilung bei Standards sowie Übersicht und Deckungsverhalten: Cordoba lässt grüßen! […] Ich betrete das Spielfeld und halte den Ball fest. Die Kinder gucken komisch.

Wie die Geschichte weitergeht, kann man in dem Erzählband „Neulich in Neukölln“ nachlesen. Oh, und er spielt natürlich Fußball, der Herr Hannemann. Und nicht irgendwo, es muss schon die hier bereits des öfteren erwähnte Nationalmannnschaft der Autoren sein. Schätze, für Eintracht Braunschweig war er einfach zu gut ;)

Und falls es wen interessiert, was ich mache: ich verbrauche Papiertaschentücher, freue mich über so schöne Texte wie Jens´ Interview mit Frau Schönau oder den von nolookpass über eine ganz bestimmte herbe Niederlage, lache laut, wenn Herr Haas Reime schüttelt und empfehle gegen Halsschmerzen und weg´ge Stimme Lutschtabletten der Geschmacksrichtung Honig-Zitrone. Hilft zwar nicht, ist aber lecker.