Franziska Tenner hat einen Dokumentarfilm über die gewaltsuchende Anhängerschaft im Umfeld der beiden Leipziger Fußballvereine gemacht. Kategorie C heißt der Film, der auf dem Leipziger DOK 2008 lief und am nächsten Donnerstag das erste Mal in Berlin gezeigt wird. Das Meinungsspektrum über den Film könnte schon innerhalb der Fansszene des einen der beiden Vereine kaum weiter auseinander gehen.
der erste eindruck ist absolut positiv. […] dem aufmerksamen zuschauer wird nicht entgangen sein, dass viele botschaften deshalb auch nicht gebetsmühlenartig wiederholt wurden, sondern in „franziska-tenner-manier“ subtil und unterschwellig durch unkommentierte bilder oder unkommentierte interviews angedeutet wurden. so beispielsweise der zusammenhang von verrohung und sozialem absturz, die abgrenzung der „szene“ vom kommerziellen fussballhype der wm, oder die „internationale verbrüderung“ von lok und manchester im kampf um den „ehrlichen sport“.
Der Film ist nichts halbes, aber auch nichts ganzes. Mal Wiesen-Kämpfe, mal WM, mal Arbeitsamt, biedere Wohnzimmeratmosphäre und dann wieder Platzsturm der Diablos in Halle. Verständnis soll der Film für die Jungs aufbringen, die ja bloß ihren Frust rauslassen. Ich habe kein Verständnis. Die Typen sollen sich in Fitneß-Studios sich austoben oder nen Marathon laufen. Die ganzen Begleitumstände, wie beim Leipziger Derby, vermiesen einen den Spaß am Leipziger Fußball. Und dafür wird denen auch noch ein Film gewidmet. Hauptsache, die Gesellschaft wird dafür verantwortlich gemacht. Die isses ja immer.
Wie oft wurde in dem Film von Fans die Kamera runtergerissen? Wie oft spürte Franziska Tenner Ablehnung in ihrem Vorhaben, in die Fanszene einzudringen. Die Protagonisten des Film widerspiegeln gerade mal im Ansatz Denken, Fühlen und Handeln der Realität. Der Film ist ein Protokoll des Nichterreichens selbstgesteckter Ziele.
es is also nicht einfach nur ein derby gewesen,sondern ein leipziger derby. Leipzig die einzige stadt in der es 2 erfolgreiche vereine gibt (erfolgreich im sinne von einer grossen anhängerschaft). 2 vereine welche in ihrer anhängerschaft nicht unterschiedlicher sein könnten, 2 vereine in denen sich sogar die spieler nicht leiden können und die chef-etage sich angiftet. und diese 2 vereine treten in einem derby gegeneinander an, und das einzige was dir dazu einfällt ist das es dir den spaß am fussball vermießt wenn du siehst das die leute ihrem hass luft machen, das sie nicht zum fussball gehen und sich dort hinsetzen,an den richtigen stellen emotionslos klatschen und nach knapp 2 stunden wieder draussen sind,sich mit den fans der anderen mannschaft in die bahn setzen und dann alle stillschweigend nach hause fahren. man dann setz dich vor den fernseher und guck dir tennis an, oder werd aktiver fan beim schach.
Glaube, wir müssen mal über Fußballfans und Fußballfans reden. Aber nicht heute. Will mir vorher den Film ansehen.
(Im gleichen Thread, dem die Zitate entnommen sind, kann man übrigens einen possierlichen Disput über die Kommasetzung nach erweitertem Infinitiv mit zu lesen. Falls das jemandem was sagt.)
13. November 2008
20.00 Uhr im Kino Toni
Obwohl erweitert, finde ich den Infinitiv nicht. Kannst Du mir bitte helfen, denn so etwas lese ich immer gerne.
Schließe mich meinem Vorschreiber an.
also, die diskussion fängt hier oben
http://www.sachsen-leipzig.de/forum/showthread.php?t=2588&page=4
an, und das mit dem infinitiv haben wir in den antworten #30 und #31. paralleluniversen, ich sag´s euch :)
Danke.
Der Sonntag ist mit diesem Bonmot gerettet: „Hmm, 1 + 1 kann 2 sein. Muß aber nicht. „
Am Donnerstag sollte man aber auch seine Aufnahmemedien juckig machen: 20.15 3sat
neinnein, da greift man bloß einmal blind ins bücherregal und fragt sich, wer einem eigentlich bastian sick geschenkt hat, und was der damit andeuten wollte :)
Zum nächsten Geburtstag gibt es Klosterfrau Melissengeist, auf das es auch Antworten gibt ;o)
noch ein Tip:
auch für Donnerstag: 22.45 ARD
also wirklich süß finde ich ja twenty3s aussage „Leipzig die einzige stadt in der es 2 erfolgreiche vereine gibt (erfolgreich im sinne von einer grossen anhängerschaft).“ har.
@mars ich habs vielleicht bißchen aus dem zusammenhang gerissen, aber ich glaub, er meinte vor allem, dass die beide „gleich stark“ im sinne von den fußball in der stadt prägend sind. das ist ja in berlin wirklich nicht so. es gehen mehr zur hertha als zu union, und mehr zu union als ins sportforum, und da sind jeweils 2 ligen als pufferzone dazwischen. berlin ist auch nicht so ne richtige fußballstadt, und die claims sind abgesteckt.
den film fand ich naja: unfertig. grundsätzlich gute idee, viele themen angeschnitten, keins wirklich bearbeitet. weng neues. einige wirklich coole schnitte. satz fürs poesiealbum: „schatz, isch hab ein blaues trikot an, also sind wir nisch die roten.“ und man sollte in betracht ziehen, filme, in denen alle leute breitest sächsisch sprechen, mit untertiteln versehen.
oder: nen dialektfilter benutzen: hinten kommt dann ne mickeymousestimme raus!
EU!
der vollständigkeit wegen: auch die taz hat was zum film geschrieben, und siehe da und staune – wir sind derselben meinung.
http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/groelende-glatzen/
[via dugehstniemalsallein.de]