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Real existierender … Frauenfußball.

Eben reingekommen, auf der ARD „Die besten Frauen der Welt“ gesehen, nur die letzte halbe Stunde, leider. Deshalb „leider“, weil im Gegensatz zu Sönke Wortmanns unerträglichem Sommermärchen hier bis auf den Satz „man vergleicht ja auch nicht Frauenvolleyball mit Männertennis“ viele kluge Wortbeiträge zu hören waren. Keine Poldi&Schweini-Cam. Auch, weil die Frauen eine verblüffende Bodenhaftung bewiesen. Recht freimütig zugeben, dass sie selber lieber Männerfußball kucken. Dass man blöd wird von „immer nur Fußball“. Zurückwollen in den Beruf. Und also Fußball gar nicht als ihren Beruf begreifen. (Ein Gedanke, den ich grad noch nicht zuende denken kann.)

Schön auch die Spielzusammenschnitte, nur mit Musik und O-Tönen verziert, ohne Kommentare. Die Herren Sammer und Löw als Blumenmädchen am Flughafen voller Neid auf Frau Neid gefielen sehr. Der Bundesinnenminister drängelt sich zwar auch mit auf´s Gruppenbild einer Gewinnermannschaft, es gelingt ihm aber noch weniger als der Kanzlerin im Jahr zuvor, dass irgendwelche Sympathien abfärben. Wie das bloß kommt …

0 Kommentare zu “Real existierender … Frauenfußball.

  1. NichtsLutz

    Seit einiger Zeit bekomme ich von einer Kollegin erzählt, die sich gar nicht mit Fußball beschäftigt, dass ihr Berichte über Frauenfußball trotzdem was geben.

    Geht mir eigentlich ähnlich. Als Eintracht Fan in der Diaspora ist meine Info Quelle Blog-G und Blöd und HR3 will ich nicht und brauch ich nicht. Sehe also Fußball-Berichterstattung, die sich ja auch bei den Öffentlich-Entrechteten zu 80% auf FCBäh beschränkt ebenfalls höchst ungern.

    Das liegt wohl auch an der einstudierten und durch Reichtum konservierten geistigen Reife (eines 12 einhalbjährigen) dieses Pseudo-Journalismus.

    Frauenfußball unterscheidet sich da durch die Marktmechanismen völlig. Hier hat man es öfters mit Persönlichkeiten zu tun, denen man sogar gerne zuhört.

    Warum die ARD diesen GROSSARTIGEN bericht über die Weltmeisterinnen auf einen Sendeplatz versteckt hat, dem man nicht einmal einem einarmigen Volksmusikgitarristen zumuten würde, bleibt wohl ihr Geheimnis. Ich ärgere mich darüber – besonders denke ich an Waldemar Hartmann und seinen Fußballstadtl. Grmpf.

  2. ich teile Deinen ärger! hätte das ding auch gerne komplett gesehen.

    fred hatte mich (und den rest der welt) letztens auf dieses wunderbare tagesspiegel-interview mit nadine angerer hingewiesen:
    http://www.fooligan.de/2008/01/04/klartext-oder-so/
    http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonntag;art2566,2443791
    -empfehle ich uneingeschränkt, beides!
    es gäbe hier, wie´s scheint, die chance, eine art sportjournalistischer kultur zu etablieren.

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