Blog State of the Union

Union hat erstmals in der Geschichte mehr Mitglieder als ins Stadion passen

Heute um 18 Uhr spielt Union die Benefiz-Partie beim FC Rot-Weiß Erfurt. Die Berliner Zeitung glaubt nicht, dass die Partie ein richtiger Kracher wird. Einerseits weil sich der Erfurter Verein wirklich in einem bedauernswerten Zustand befindet (aktuell soll zumindest der Etat für die laufende Saison gedeckt sein) und am Wochenende beim Tabellenletzten aus Rathenow verloren hat. Und andererseits weil Union wohl eher mit der zweiten Garde antreten wird. Das Spiel soll Geld in die Kassen von Erfurt spülen. Aber wahrscheinlich wird es eher tröpfeln. Die Verkaufszahl des Sondertrikots (ihr erinnert euch an das Ketchup-Senf-gefleckte Stückchen Stoff) liegt bei mageren 200 Stück. Aber immerhin überträgt der MDR die Partie im Livestream. Das wird vielleicht weniger Zuschauer ins Steigerwaldstadion locken, aber vielleicht gibt es zumindest etwas Geld für die Übertragung.

Verpasst haben die Union-Profis die Eröffnung der Bratwurstsaison am vergangenen Wochenende auf dem Domplatz in Erfurt, bei der die Bratwurstkönigin und der Bratwurstkönig den Bratwurstanbiss vornahmen. Ich liebe Thüringen ja auch für solche Merkwürdigkeiten. Bratwurstanbiss … Sachen gibt’s.

Wenn wir schon bei Erfurt sind, können wir uns gleich um die Regionalligareform, oder das was davon noch übrig ist, kümmern. Denn wie der MDR und alle landauf landab berichten, soll nach einem Treffen der Ligavertreter von 3. und 4. Liga nun alles so bleiben, wie es war. Also fast. Die 3. Liga hätte einen Absteiger mehr (4 statt 3, wobei sie mit 4 Absteigern schon in Vorleistung gegangen sind). Aber trotzdem würde es 5 Regionalligen geben. Die Forderung „Meister müssen aufsteigen“ wurde also zugunsten der Machterhaltung der Regionalverbände und einiger Regionalligaklubs aufgegeben. Vorerst. Denn der Bundestag des DFB kann noch eine Entscheidung treffen. Aber irgendwie glaube ich nicht daran. Das Thema „Regionalliga-Reform“ wird uns also weiter begleiten. Eigentlich ist es aus meiner Sicht schon die Aufgabe eines DFB-Präsidenten, sich dieser wichtigen Verzahnung von Amateur- und Profifußball zu widmen. Aber entweder hat er keine Durchsetzungskraft innerhalb des Verbandes oder kein Interesse sich dieser Sache anzunehmen.

Die Bild berichtet, dass Union-Kapitän Christopher Trimmel für die österreichische Nationalmannschaft auf Abruf steht. Und der Kurier (noch nicht online) schreibt von Sebastian Polters Trainings-Comeback, verschiebt aber eine mögliche Pflichtspielrückkehr auf die Zeit nach Ostern.

Was ist sonst noch los bei Union?

Union hat dem 22.000. Mitglied gratuliert. Seit Februar hat der Verein erstmalig in seiner Geschichte mehr Mitglieder, als in das eigene Stadion passen. Was für ein Meilenstein! Eigentlich unfassbar, wenn man daran denkt, wo Union 2005 stand.

Saetchmo, der auch schon einmal bei uns im Podcast zu Gast war und sonst vor allem mit seinen Beats ein Begriff ist, hat ein sehr schönes T-Shirt designt. Wem es gefällt, der kann es sich mit großem Druck oder mit kleinem Druck bestellen. Ich mag es sehr, wie er Andoras Eckfahne integriert hat. Warum und wie er das T-Shirt gestaltet hat, schreibt Saetchmo in seinem Blog.

Foto: via Saetchmo

Und sonst so?

Einen kurze Zusammenfassung, wie der kleine Oberligaverein Askania Bernburg auf die antisemitische Insta-Story seines Torhüters reagierte, gibt es bei 11Freunde. Ich finde das vor allem aus der Sicht bemerkenswert, dass gerne behauptet wird, man könne nicht so oder so reagieren, weil man keine professionellen Strukturen habe. Das mag gerade auf Fanbetreuung oder so gemünzt auch stimmen. Aber für das Klima im Verein innerhalb der aktiven Mitglieder trifft das eigentlich nicht zu. „Wir wollen uns nicht wie die Chemnitzer vor irgendeinen Karren spannen lassen“, heißt es bei Askania Bernburg.

Hier gibt es übrigens den Beweis, dass einige vielleicht etwas viel Freizeit im Trainingslager in Spanien hatten ?

https://twitter.com/nairdadrianCCF/status/1108060516113620993

1 Kommentar zu “Union hat erstmals in der Geschichte mehr Mitglieder als ins Stadion passen

  1. Vielen lieben Dank!

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