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Was kann Nenad Bjelica tun, um der Mannschaft den Glauben zurück zu geben?

Unions Profi-Männer als Berlins Mannschaft des Jahres, Urs Fischer mit derselben Auszeichnung als Trainer. Das liest sich in der aktuellen Situation wie eine Rückblende, ist durch den Verzug dieser Ehrungen und die Vergänglichkeit des Erfolgs aber eine aktuelle Nachricht. Man könnte diese Ehrungen nun also durch den zwischenzeitlich verschwundenen Erfolg als absurd betrachten. Oder man sieht sie als Zeichen dafür, dass von dieser Ära doch auch etwas bleibt – zumindest Erinnerung und Anerkennung. Es ist allen selbst überlassen, auf die eine oder andere Weise darauf zu blicken.

Nach dem ungeplant spielfreien Wochenende macht Union in dieser Woche keine wirklichen Neuigkeiten. Das bedeutet: Nenad Bjelica kann ein paar Tage am Stück mit der Mannschaft arbeiten, bevor das Spiel zu Hause gegen Gladbach ansteht. Die Berliner Medien spekulieren, ob diese Konstellation für den neuen Trainer einen Vorteil darstellt. Oder sie stellen Bjelica selbst noch näher vor (Berliner Zeitung).

Dass es in der Arbeit mit dem Team jetzt zuerst darum geht, gedankliche Blockaden zu lösen, sagt auch Bjelica selbst (zu hören in den Pressekonferenzen und nachzulesen in Kurier und BZ).

Wie massiv diese Blockaden sind, war in der zweiten Halbzeit in Braga über weite Strecken sehr deutlich zu sehen. Die Frage ist natürlich, wie sich daran anders als mit Erfolgserlebnissen etwas ändern lässt. Aber um zu denen zu kommen, müsste man ja schon aus den Fesseln des Negativlaufs ausbrechen …

Die Lösung für diese Blockade-Schleife ist wahrscheinlich eben doch nicht der eine Moment, der alles löst. Sondern es wird ein längerer Prozess, in der täglichen Arbeit im Training und hoffentlich auch in Spielen funktionierende Dinge zu finden. Sehen kann man Fortschritte dabei dann in einigen Aspekten, die gerade in der schlechten Phase in Braga überhaupt nicht gut waren: der Fehlerquote im Aufbauspiel (die sich mal nicht angekommenen, mal in nicht gespielten Bällen äußerte), dem Mut zu kollektivem Anlaufen oder der Konsequenz in Abschlusssituationen.

Absage und neuer Termin für München

Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe mich am Samstag schon vor der Absage entschieden, an diesem eingeschneiten Wintertag nicht nach München zu fahren und bin stattdessen Skilanglaufen gegangen (aber immerhin mit Union-Klamotten). Deshalb habe ich den Ausfall der Partie gut verkraftet.

Auf andere Art und Weise galt das auch für Unioner:innen, die von den Umständen an ihrer Fahrt nach München gehindert wurden (kann man zum Beispiel bei Kiek an hören). Wenn man dagegen schon in München war, hat man sich über die Absage vielleicht geärgert, vermeidbar scheint die mir aber trotzdem nicht gewesen zu sein.

Das bedeutet natürlich auch, dass die Partie nachgeholt werden muss. In dieser Woche geht das nicht, weil eine DFB-Pokal-Runde ansteht. Bayern ist in diesem Wettbewerb in dieser Saison zwar ebenso ausgeschieden wie Union, aber die Liga soll dem Pokal trotzdem keine Konkurrenz machen. Weil die anderen Termine bis zur Weihnachtspause schon mit Liga- und Champions-League-Spielen belegt sind, wird Union nun wohl erst Ende Januar in München spielen. Wenn es dann nicht nochmal zu viel schneit, um zum Fußball zu gehen.

Auf den anderen Plätzen

Zumindest ein Union-Team hat am Wochenende gespielt, allerdings nicht erfolgreich: Für die U17 gab es in der B-Junioren-Bundesliga durch zwei frühe Gegentore eine 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC.

Und sonst so

Nach der Ernennung von Marie-Louise Eta zu Unions Co-Trainerin befassen sich noch einige Artikel mit der Tatsache, dass sie eine Frau ist, beziehungsweise damit, was das bedeutet. So der nächste Teil der Athletic-Serie über die Champions-League-Saison, und ein Beitrag beim RBB, der sich fragt, warum es nicht schon mehr Frauen in Funktionen im Männerfußball gibt.

3 Kommentare zu “Was kann Nenad Bjelica tun, um der Mannschaft den Glauben zurück zu geben?

  1. Und fehlt ein Spielmacher und ein Torjäger.
    Solange das so bleibt,kann man soviele Trainer holen, wie man will.

  2. Silvia Romanow

    Ich wünsche dem neuen Trainer viel Glück, aber er wird nicht annähernd das erreichen was Urs Fischer geleistet hat. Union ist nicht mehr das, was er unter Urs Fischer war.

    • Er soll ja auch nicht das erreichen, was Fischer erreicht hat. Er soll auch nicht in seine Fußstapfen treten, wie viele behaupten.
      Er soll sein Ding machen und seine eigene Story schreiben.
      Immer dieses Vergleichen mit Fischer ist so ein Quatsch.

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