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Die Verletzung von Josip Juranovic passt zu dieser Union-Saison

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber diese Länderspielpause hat sich für Union ziemlich lang angefühlt. Sie endet nun morgen mit dem Heimspiel gegen Stuttgart, in das die Mannschaft natürlich trotz der internationalen Unterbrechung mit der Hypothek der letzten Ergebnisse geht – aber auch mit dem Willen, die Negativserie endlich zu beenden. Und mit einer Chance dazu.

Einfach wird das freilich nicht, denn der Gegner hat einen gegenteilig guten Lauf, und Union fehlt ein weiterer wichtiger Spieler: Josip Juranovic hat sich bei seinem Einsatz in der kroatischen Nationalmannschaft schlimmer verletzt und wird Union länger fehlen. Diese sehr ärgerliche Nachricht passt ins Bild dieser Hinrunde, in der für Union einiges unglücklich läuft. Den Schilderungen von Urs Fischer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel zufolge ist die Verletzung von Juranovic aber mehr, oder besser etwas anderes als unglücklich. Denn er ist schon angeschlagen zur Nationalmannschaft gefahren, und, so Fischer: „Wir haben eigentlich versucht es hinzukriegen, dass er nicht spielt.“ Kroatien setzte ihn dann bei der zweiten seiner beiden Niederlagen in der EM-Qualifikation gegen Wales dann aber doch ein, obwohl von Seiten Unions Ärzte, Oliver Ruhnert und Micha Parensen auf das Gegenteil hingewirkt haben.

Neben Juranovi? fällt Urs Fischer zufolge auch noch Jerome Roussillon für das Spiel gegen Stuttgart aus. Und Robin Gosens wurde beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft angeschlagen ausgewechselt. Auf den Flügelverteidiger-Positionen, die eigentlich ja so gut besetzt sind, könnte es am Wochenende also dünn werden, und muss Union hoffen, dass Gosens doch fit ist. Die B.Z. berichtet, dass das der Fall ist.

Die gute Personalnachricht ist, dass Robin Knoche und Rani Khedira die Woche über komplett mittrainieren konnten, es also eine Chance gibt, dass beide morgen spielen könnten.

Zu Unions schlechtem Lauf von Ergebnissen sendete Fischer verschiedene Signale, indem er einerseits auf die oft besseren Leistungen verwies und zu bedenken gab, dass mit diesen Ergebnissen vielleicht die Erwartungen an Union wieder auf ein realistischeres Maß gerückt werden könnten. Er betonte aber auch, dass die Mannschaft eben ihren Plan wieder konsequent und mit weniger Fehlern auf den Platz bringen muss, um an den schlechten Ergebnissen etwas zu ändern.

Urs Fischer Union Berlin
Urs Fischer versucht gelassen, Unions Ergebniskrise zu beenden. Photo: Matze Koch

Zum Gegner aus Stuttgart hat Felix hier vorgestern schon ein paar Worte verloren, es aber dabei geschafft, den Namen Serhou Guirassy nicht zu erwähnen. Der Stürmer ist im Moment der herausragende Spieler in der ganzen Liga und in Stuttgarts gut funktionierender Mannschaft, und kommt auf unfassbare 13 Tore in sieben Saisonspielen. Und dass das kein Zufall ist, zeigt schon, dass Guirassy schon in der vergangenen Rückrunde einen Lauf mit fünf Toren in acht Spielen hatte. Ich bin sehr gespannt, was sich Urs Fischer für ihn und für Stuttgart einfallen lässt.

Auf der Pressekonferenz wurde auch der Instagram-Post von Aissa Laidouni mit einer palästinensischen Flagge angesprochen. Die Frage dazu beantwortete Christian Arbeit damit, dass man mit Laidouni nach seiner Rückkehr von der Länderspielreise darüber sprechen werde (bisher war das also noch nicht geschehen). Und Christian Arbeit betonte, dass nicht alle Äußerungen von Bundesliga-Spielern zu dem Thema gleich einzuordnen seien. Damit gemeint war etwa der Fall eines Spielers von Mainz, der einen viel expliziter gegen Israel gerichteten Post veröffentlicht hatte und danach vom Verein freigestellt wurde.

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