Blog State of the Union

Gehofft, geschrien und doch erlegen

Champions League. Eine fremde, aber große Bühne. Es steht Unentschieden nach über 90 Minuten, in denen das Spiel hin und her geschwankt ist. Nachspielzeit, ein Schuss aus dem Rückraum. Das könnte ein denkwürdiger Moment werden. Und dann wird Alex Králs Schuss doch zur Ecke abgelenkt.

Diese Ecke wurde gestern im Olympiastadion (fast) am Schluss des Spiels des 1.FC Union Berlins gegen Sporting Braga sogar noch gefährlich, aber im Gegenzug hatte Union noch einen schlechten defensiven Moment, Braga traf mit André Castro noch einen Schuss perfekt. Union hat also auch sein zweites Champions League Spiel in der 94. Minute verloren, und das Herz des roten Olympiastadions ist gebrochen.

Wie gegen Real fehlte Union in der Zeit, die man auf Englisch die sterbenden Sekunden des Spiels nennt, die Konzentration und der Fokus im Verteidigen, um einen Punkt zu gewinnen. Die Parallelen zwischen dem Spiel in Madrid und anderen Niederlagen jüngst (Analyse beim RBB) und dem gestern Abend enden damit aber auch mehr oder weniger. Denn anders als gegen Real war Union gestern (trotz nur 36 Prozent Ballbesitz) alles andere als nur auf Defensive fokussiert. Stattdessen wäre nach dem Spielverlauf eigentlich auch ein Unentschieden weniger gewesen, als man sich hätte erhoffen können, und hat die Mannschaft vor allem in den letzten 25 Minuten und eben bis zur vorletzten Aktion des Spiels auch dementsprechend gespielt.

Das äußerte sich, um das Spiel weiter von hinten aufzuspannen, in dieser letzten halben Stunde des Spiels in Großchancen von Kevin Volland, Sheraldo Becker und Brenden Aaronson. Es war schon vor dem Niederschlag mit dem Gong etwas schwer zu verdauen, dass Union in keiner dieser Situation das 3:2 schoss. Denn gerade Vollands Einwechslung hatte Unions Spiel noch einmal sehr belebt, und es gelang wieder (wie schon in der ersten halben Stunde) regelmäßig aus Ballgewinnen überall auf dem Spielfeld schnell und präzise umzuschalten.

Sinnbildlich dafür steht der phantastische Pass im Konter, mit dem Volland seine eigene Torchance nach 69 Minuten eingeleitet hat. Ich bin es ehrlich gesagt leid, über vergebene Großchancen zu sprechen, und auch darüber, ob das nur Pech ist oder auch etwas mit schuldhaft fehlender Effizienz zu tun hat.

Trotzdem hätte man dieses Thema auch in der ersten Halbzeit schon aufmachen können, denn auch da blieben große Chancen ungenutzt. Vor allem schoss Union aber, durch Sheraldo Becker, wieder Tore. Und diese beiden Tore in der 30. und 37. Minute waren purer Union-Fußball. Beim 1:0 orientierte sich die Mannschaft nach einer eigenen Abwehraktion sehr gut und schnell nach vorn, Král schickte Becker, der sich selbst zum Abschluss entschloss und mit einem sehr coolen Tunnel des Torhüters diese Entscheidung als richtig bewies.

Beim 2:0 machte Lucas Tousart mit einer sensationellen Kopfballverlängerung aus einem der vielen langen Bälle hinter die Außenverteidiger und Viererkette von Braga eine perfekte Vorlage für Becker, der mit seinem Lauf die schlechte Staffelung des Gegners bestrafte. Nach ähnlichen Mustern war schon das Abseitstor früh im Spiel gefallen und Union mehrmals gefährlich geworden, dazu kam ein Ballgewinn im Angriffsdrittel von Kevin Behrens, wie er ihn ähnlich schon gegen Hoffenheim hatte.

Union war sehr deutlich die gefährlichere Mannschaft und nutzte die Räume, die Braga mit ihrem Versuch, weit vorne Ballbesitzspiel zu aufzuziehen angeboten hat. Dass Union am Ende neun Mal im Abseits stand und Braga einmal erzählt dann vor allem die Geschichte der unterschiedlichen defensiven Ausrichtung der beiden Teams, und erst in zweiter (kalibrierter) Linie, dass Union unpräzise mit Pässen und Läufen war, um so Bragas Abseitsfalle zuschnappen zu lassen.

Auf der anderen Seite des Spiels kann man nicht sagen, dass die Gäste mit ihrer Spielanlage keinen Erfolg gehabt hätten, und schon im Lauf der ersten Halbzeit vor dem 2:0 beginnend kamen sie damit besser ins Spiel. Union hatte hier einen schwierigen Balanceakt dazwischen, den Gegner im Sinne der eigenen Konter zu locken und zu viel Spielkontrolle abzugeben. In der letzten Phase der ersten Halbzeit kippte diese Balance, und Bragas Anschlusstor nach einer im Rückraum und beim Abstauber nicht gut verteidigten Ecke war verdient.

Konnte man mit diesem Tor trotzdem noch hadern, hatte ich bei Bragas Ausgleich keine andere Reaktion, als anerkennend den Kopf zu schütteln. Al Musrati hatte einmal mehr einen sehr guten Pass im Mittelfeld gespielt und Braga kam zu einer (allerdings sehr unnötig abgegebenen) Ecke. Wie sie diese ausführten, habe ich noch nie gesehen, und war pure Weltklasse: Ein direkt an die Strafraumkante geschlagener Eckball, volley abgelegt für einen traumhaften Schuss in den Winkel. Weder konzeptionell noch individuell konnte man ernsthaft erwarten, das verteidigen zu können.

Aber dann folgte eben noch eine starke Phase Unions. Am Ende stand mit 2,2 zu 1,2 expected goals ein deutliches Chancenplus, und 124 zu 118 gelaufene Kilometer illustrieren den immensen Aufwand, den die Mannschaft betrieben hat. Auch deshalb tat es so weh, sie wieder nur für diesen Aufwand besingen und keinen Ertrag dafür gemeinsam feiern zu können.

Union Berlin Braga Champions League Olympiastadion
Wieder trotziger Stolz statt Euphorie. Photo: Matze Koch.

Trotzdem: Es ist keine Folklore wenn ich sage, dass es sehr viele Dinge gibt, die schlimmer wären, als Champions-League-Spiele mit Union zu verlieren.

Niemals eine Heimspielstätte. Photo: Daniel Roßbach

Auswärtsheimspiel

Ich habe eingangs die fremde Bühne kurz angesprochen. Wie schon bei den Conference-League-Spielen gab sich der Verein alle Mühe, das Stadion rot auszustaffieren. Ich will hier nicht die ganze Spielort-Diskussion wiederholen. Es fühlte sich für mich falsch an, die S-Bahn in diese Richtung zu nehmen. Ich verstehe manche der Gründe für das selbstgewählte Exil. Es gibt Gründe für den Protest gegen die UEFA-Stadionregeln zu Spielbeginn, auch wenn es die Möglichkeit zu Heimspielen gab (MOZ). „Wir brauchen die Alte Försterei wie die Luft zum Leben“.

Was es gestern Abend über das Erlebnis im städtischen Stadion zu sagen gab: Einiges daran war nervig, etwa die von der UEFA auferlegte Chronologie mit der Hymne 20 Minuten zu früh, was freilich auch zu Hause nicht anders gewesen wäre. Es ist nicht einfach, in diesem weiten Oval Stimmung zu takten, und das Bemühen dafür fühlte sich wie ein seltsames Auswärtsspiel mit einem stadionweiten Gästeblock an. Und trotzdem: Es gab Momente, in denen es gelang, das gegebene Instrument laut, stimmig und beeindruckend zu spielen. 40.000 dem Morgengrauen entgegen wedelnde rotweiße Schals sind schön.

Christoph Biermann schreibt bei 11Freunde über das, was bei dieser Konstellation unstimmig war. Gravierender als atmosphärische Dissonanzen waren aber teils gravierende Probleme mit dem Zugang und Füllstand der Blöcke im Unterrang, gerade beim Wieder-hereinkommen nach der Halbzeitpause.

Auf den anderen Plätzen

Auch die U19 hat gegen Braga, in der Youth League, verloren. Beim 1:4 war man trotz anfänglicher Führung deutlich unterlegen (Berliner Zeitung).

Die Union-Frauen hätten eigentlich am Donnerstag im Berlin-Pokal spielen sollen, kommen aber kampflos weiter, weil Gegner Mariendorf sich nicht in der Lage sieht, zum Spiel anzutreten.

Alte und neue Podcasts

In den Englischen Wochen überschlagen sich die Spielereignisse und werden Podcastfolgen schnell alt. Wir versuchen daher, heute Abend noch mit einem bisschen Zeit vor dem Bundesliga-Spiel gegen Dortmund über Braga zu sprechen.

Aber gerade das Union-Segment in der Rasenfunk-Schlusskonferenz vom Wochenende ist noch hörenswert. Um ein Thema von oben aufzugreifen: Martin Rafelt sagt in der Sendung: „Manche Leute im Fußball hören das nicht gerne, aber (fehlende) Effizienz ist Glück (oder Pech).“ Folgen nach dem Wochenende gab es auch noch von Kiek an, Mattuschka’s Right Peg und Taktik & Suff, die vor dem Spiel im Europapokal „Nach den Sternen greifen“ wollten.

Die Champions League Sterne über dem Olympiastadion.

Der nächste „State of the Union“ erscheint am Freitag.

26 Kommentare zu “Gehofft, geschrien und doch erlegen

  1. Die Einlassituation war gelinde gesagt bescheiden. Das fing mit über eine Stunde vor dem Stadion warten an, ging über immer wieder in allen Bereichen des Stadions drängelnden Alt-Unionern (ja, das sage ich bewusst so, denn es waren größtenteils ü40 Typen mit Berliner Schnauze und nicht selten Uniontattoos oder Unionschals älterer Auflagen) in allen Bereichen ohne Rücksicht auf Verluste und nicht kontrollierten Tickets am Unterrang, die dort zu Überfüllung und überforderten Ordnern führten, die dann nicht mit Informationen und Lösungen, sondern Genervtheit und Aggressivität gegenüber denen die nicht mehr reingekommen sind reagierten.

    • Ja, Einlass und Unterrang-Situation waren katastrophal. Da muss sich der Verein dringend etwas einfallen lassen.

    • Sektion407

      Also ich war in 10 Minuten durch alle Kontrollen durch und weitere 10 Minuten später im Unterrang (17 Uhr).

    • Sektion407

      Also ich war in 10 Minuten durch alle Kontrollen durch und weitere 10 Minuten später im Unterrang (17 Uhr). Thema drängeln am Eingang , hat nichts mit dem Alter zu tun. Gibt überall Assis auch bei Union. Alleine auf der Rückfahrt mitbekommen wie eine große Gruppe Unioner*innen eine Frau so lange fertig gemacht hat bis sie einen Nervenzusammenbruch inkl. zittern und weinen bekommen hat. Danke an die Fahrgästin die eingeschritten ist und die Frau betreut hat….

  2. Ja Menkenke, wir bösen ü40 Typen werden ab jetzt nur noch hochdeutsch reden, unsere Union-Tattoos wegmachen und den Union-Schal aus den Zeiten, wo wir noch nicht in der CL gespielt haben verbrennen :)
    Aber mal im Ernst; Du hast Deine Wahrnehmung, ich eine andere:
    Der Einlass und die Kontrollen bei uns waren O.K. – nach ca. 20 Minuten waren wir durch.
    Man sollte auch hier beachten, dass die Hütte voll war, dann dauert es eben auch mal länger.
    Um das Stadion herum wurde es auch mal eng, ja, aber der Stau war auch das Resultat des Platzregens vor dem Spiel –da drängten eben viele unter die Überdachung.
    Auch wir waren im Unterrang, auch hier gab es keine Probleme bei der Kontrolle der Karten, sowohl von Seiten der Ordner, als auch von den Unionern – alles Locker. Sowohl die Ordner in den Bereichen, als auch die Mitarbeiter beim Einlass waren freundlich und hilfsbereit.
    UNVEU

    • GrischasErbe

      Interessant wie unterschiedlich es gestern ablief. Wir sind auf der Seite Coubertinplatz rein… das war gelinde gesagt ne Farce wie lange man da stehen durfte. Bei uns müssen es (im schönsten Platzregen) gut 50 Minuten gewesen sein. Keine Ahnung, woran es gelegen hat. Hab nur mitbekommen, dass der ein oder andere Probleme mit der Kombi Regen und durchgeweichte (ausgedruckte) Papiertickets beim Eingangsscanner hatte; bis dann im Einzelfall die App geöffnet war, verging schon etwas Zeit. Kann da fürs nächste Mal nur die schnieken Plaste-Dauerkarten empfehlen; mit denen gabs keine Probleme.

    • Bianka Andersch

      Bei uns wurde am Eingang zum Block auch nicht richtig kontrolliert. Wie naiv waren wir zu glauben, wir hätten 40 Minuten vor Anpfiff unsere Plätze sicher. Auch der Oberrang war auf der Gegengeraden komplett überfüllt inklusive Treppen. Aber das war bei den Conference League Spielen auch schon so im Oly.
      Er hat übrigens ja weder Schals noch Tattoos kritisiert, sondern Drängelei.

    • Liebe Bianka, das mit den Schals und Tattoos war ja auch nicht ernst gemeint, vielleicht hast Du auch das Smiley übersehen?
      Was mich in letzter Zeit nervt sind die pauschalen Einteilungen in Alt und Jung; Altunioner und Neumitglieder, Wir machen Stimmung und Ihr nicht …
      Auch ich habe den Eindruck, dass einige wenige Unioner, egal ob ü40 oder u40, sich in letzter Zeit nicht entsprechend unseren Werten verhalten. Das sollte man schon mal kritisieren dürfen und da bin ich voll bei Menkenke!

    • Gebe zu, dass meine pauschale Bezeichnung „Altunioner“ unreflektiert war und sicher noch dem Frust über die Niederlage mit den nervigen Erfahrungen vor Ort geschuldet war. Ging mir eher darum zu verdeutlichen, dass ich blödes Verhalten in meinen konkreten Situationen am Dienstag überwiegend bei Unionern beobachtet habe, die ich von außen so einschätze, dass sie schon länger dabei sind und daraus bestimmte Vorrechte für sich selbst ableiten, wie sich Raum im Stadion zu nehmen, ohne auf ihr Umfeld zu achten und die Lage für alle im Blick zu haben. Das ist natürlich eher ein Problem von männlichem Dominanzgebaren und keines, das an die Dauer der Zugehörigkeit gekoppelt ist, klar.

      Die Einlassituation bei und war am Coubertinplatz, am anderen Eingang schien es ja entspannter zu laufen, was hoffen lässt für das nächste Spiel. Das Problem mit dem überfüllten Unterrang wird nicht zu lösen sein bei einem einmal entwerteten Ticket. Denn es kann ja jeder einen Screenshot von seinem Ticket x-fach andere weitergeben, der dann am Einlass vorgezeigt wird. Hätte mir da bloß gewünscht, dass die Ordner da rechtzeitig handeln und einen nicht noch in den Tunnel laufen lassen und klar haben, wo man ausweichen kann.

  3. Bei den neunmal Abseits darf man auch das taktische Verständnis von Becker hinterfragen.

    • Oder die beim Passgeber? Oder die bei dem noch nicht eingespieltem Timing.

  4. Der Ostprignitzer

    Behrens und Becker standen beide des öfteren im Abseits da die Zuspieler einfach zu langsam
    geschaltet haben !
    Egal wie man es dreht irgendwas ist ja immer !
    Grins

  5. Altunioner

    Kleiner Vorschlag fürs nächste Auswärtsspiel im Olympiastadion die Rückreise betreffend. In die vermutlich erste, nach dem Spiel abfahrende S-Bahn wollten wir zu dritt einsteigen. Jeweils der Türbereich an allen Wagen war ziemlich voll. Im Innern aller Wagen war genug Platz. Ich fand es komplett asozial, von den „Türstehern“ angeschrien zu werden, anstatt sich im Wagen mal neu zu sortieren. Kein Beinbruch, auf die nächste Bahn warten zu müssen. Aber doch sehr unsolidarisch und nicht Unioner-Stil (dachte ich, aber vielleicht lag’s am Ergebnis und der beschissenen Umgebung)… Beim nächsten Mal bitte mehr Anstand. Keiner will länger dort verweilen, als er unbedingt muss.

    • Nee, nee lag nicht am Ergebnis und auch nicht am Ort, gleiches erlebt man auch nach Heimspielen an der AF des öffteren.

  6. Das mit dem Abseits ist seit Jahren mein Aufreger. Da unser Stürmer irgendwie selten darauf achten und öfters mal im Abseits trotten, machen sie wegen ein paar Zentimetern immer wieder mal die ganze Offensivarbeit in sekundenschnelle kaputt.

  7. Gestern Abend ist das für mich eingetreten, was ich im Vorfeld befürchtet hatte.
    Und damit meine ich nicht, dass jetzt zwei vermeintlich leichte Spiele verloren wurden, die man im Vergleich zum kommenden Programm eher nicht verlieren durfte.

    Ich habs gestern im Olympiastadion leider gar nicht gefühlt. Auch bei der 2-0 Führung nicht. Der Funke sprang nie wirklich über die Tribünen und letztendlich aufs Feld. Es war keine Festung oder Hexenkessel oder brachiale Wand die den Gegner niedergeschrien hat. Gibt bestimmt 50 verschiedene Gründe die einem dafür einfallen, am Ende finde ich es einfach nur unglaublich schade.

    Mag sein, dass es jede Menge (neue) Leute gab, die es richtig toll fanden, kann ich auch akzeptieren. Für mich hat das gefehlt, was Union Union macht und weshalb ich „zu Union/Fussball“ gehe.

    Aktuell werde ich sehr froh sein, wenn der CL Zirkus vorbei ist und wir das alles hinter uns lassen können.

    • Ging mir genauso (trotz des tollen Supports der kompletten Gegengerade).

      Es gibt nichts Schöneres als das Gefühl in der Alten Försterei zu stehen und zu singen.

    • Der Vergleich von Äpfeln mit Birnen hat noch nie funktioniert.
      Die Stimmung war für dieses Stadion gut. Eine Wand entsteht da niemals, das schaffen nicht mal Rockbands. Nicht jedes Stadion kann ein Hexenkessel sein, das wäre sonst auch keine Auszeichnung mehr.

      Und dieser ewige Seitenhieb auf „die Neuen“ ist inzwischen nur noch lächerlich und tendenziell mitleiderregend. Ich habe ein Stadion erlebt, welches ganz gut mit Unionern gefüllt war.

  8. Wenn man drei fast baugleiche Gegentore aus dem Rückraum kassiert, (übrigens auch schon gegen Wolfsburg und Real auf ähnliche Weise), dann ist das kein Zufall oder Pech, sondern schlechte Abstimmung oder fehlende Aufmerksamkeit. In Summe des letzten Monats bin ich geneigt, das ernsthaft als Krise anzuerkennen, auch wenn dies hier im Podcast noch vor kurzem anders eingeschätzt wurde. Und haste erstmal Scheiße am Schuh, wirste die nicht so schnell los… genau das ist Krise. Unabhängig davon, ob wir uns noch alle lieb haben und in der Liga ein paar Mannschaften hinter uns stehen. Der Abend gestern hat gezeigt, dass momentan sogar eine gute Leistung inkl. Belohnung in Form von Toren nicht reicht, um sich ausreichend zu festigen. Noch bin ich zuversichtlich, dass Trainer und Mannschaft das Ruder rumreißen. Aber könnte ein paar Wochen dauern, angesichts der kommenden Gegner.

  9. Das Zitat zur guten Nacht…
    „Die Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack von Katastrophe nehmen.“ Max Frisch

    • Ich finde ja das sollte in den Kommentaren immer am Ende stehen. Vielleicht beruhigen sich dann einige Gemüter auch wieder ein wenig :D

    • Stark.

  10. Kellermann

    Ich bin ein ‚halbalter Leut“. Bei uns im 22er war es unaufgeregt voll, jeder stand, wo er wollte. Wichtig war, mit seinen Lieblingsmenschen zusammenzustehen, das hinzukriegen war beim Kartenkauf ja schier unmöglich. Klar kam 5 min vor Ultimo immer noch jemand hinzu, der auf seine Platzkarte pochte, mein Gott, da sind wir einfach zusammengerutscht und gut wars. Fluchtwege waren allerdings zu, das fand ich doof. Es war Bombenstimmung im Oly, es war mordslaut, das haben die Spieler bestätigt, und in den Übertragungen wird das ganz deutlich. Das hat der Unterrang als Taktgeber richtig gut gemacht (der Schall im Oly ist nervig). Das späte Hingeben des Remis hat die Fans in meinem Umfeld nur relativ kurz geschockt. Das war schon Kagge. Aber: Wir haben eine richtig gute Weiterentwicklung des Teams sehen können, Union ist bei Weitem nicht mehr die Mauermannschaft mit unattraktivem Fussball. Ich kann das Geheule deshalb nicht mehr hören, dazu hab ich zuviel Gutes gesehen, was richtig Potential hat, besonders in der Offensive und in der Ballverteilung. Braga war nicht besser, die haben nur gewonnen. Der Druck muss raus, der Kopp muss freiwerden. Mentaltrainingseinheiten würde ich wohl ansetzen. Aber ich denke, der Trainerstab hat da eigene Ideen ?. Ditt is immer noch unser Union, ich lass mir das nicht kaputtquatschen – weder von den Medien, noch von den Fans in social media.

  11. Hauptproblem war ja ganz offensichtlich, dass Leute in Blocks im Unterrang gegangen sind, für die sie keine Tickets hatten. Dass sich das nicht verlässlich verhindern lässt ohne Ticketscan am Block, ist klar. Also können wir (als Gesamtheit) das nur dadurch lösen, uns eben nicht so egoistisch zu verhalten, auch wenn man dann halt mal nicht in der Bezugsgruppe steht.
    Dass diesbezüglich Vernunft einkehrt, erwarte ich nicht. Ist ja auch in der Alten Försterei regelmäßig so, dass man bei Highlight-Spielen in manchen Bereichen sehr viel enger steht als gewohnt – obwohl genauso viele Besucher im Stadion sind wie immer.
    Ich würde mir wünschen, dass im Unterrang bei den nächsten Spielen ausreichend Ordner die Gänge von Anfang an freihalten und die Leute dazu bewegen, in den Blöcken zusammenzurücken und Lücken gezielt zu füllen. Ich vermute, da gab es noch genug Platz, den man aus verstopften Gängen heraus aber gar nicht erkennen konnte.

    • Agree!! Und diese deutsche Urlaubermentalität, in der man sämtliche Sitzschalen mit Jacken und Fanschals belegen muss, um zu signalisieren, dass da noch welche kommen, können wir bitte auch ganz schnell wieder ad acta legen. Danke.

  12. Agree!! Und diese deutsche Urlaubermentalität, in der man sämtliche Sitzschalen mit Jacken und Fanschals belegen muss, um zu signalisieren, dass da noch welche kommen, können wir bitte auch ganz schnell wieder ad acta legen. Danke.

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