Blog State of the Union

Wer lässt sich nicht vom Nahen Osten kaufen?

Ich habe mir gestern Abend die erste Halbzeit des quasi-Finales um die Meisterschaft in England angeschaut, in dem Arsenal die Chance hatte, seinen Vorsprung gegen Manchester City zu verteidigen. Oder besser: In dem Arsenal nicht den Hauch einer Chance hatte, das zu tun. Nun hätte ich mir so ein Spiel wahrscheinlich in den letzten Jahren oft angeschaut, und dabei für keine Sekunde mehr an Union gedacht, als ich das tue, wenn ich mir die NBA-Playoffs ansehe. Aber jetzt ist da eben der Gedanke, dass wir in der kommenden Saison tatsächlich vielleicht Pflichtspiele gegen ein Franchise wie City bestreiten könnte.

union berlin champions league table
Immer noch alles bekloppt. Screenshot: The Guardian

Und das ist natürlich kein uneingeschränkt schöner Gedanke. Die Plastikvereine in der Bundesliga sind schlimm genug, da braucht es nicht auch noch Gegner, die so sehr für eine Instrumentalisierung des Spiels und eine Ausheblung der Versuche stehen, den Sport fair zu gestalten, wie Man City. Heißt das, dass ich keine Lust auf Champions League hätte? Nein. Ich hielte es trotzdem für spektakulär, Union dort zu sehen, und würde hoffen, dass die Mannschaft sich dort sportlich so teuer wie möglich und der Verein sich gar nicht verkauft.

Lernt Union den Europapokal noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen? Photo: Matze Koch

Von wegen Champions League: Am Samstag trifft Union auf Leverkusen. Ein Sieg in diesem Spiel würde fast garantieren, dass Union am Ende vor diesem Gegner steht. Die Qualifikation für den nächsten höheren Europapokal wäre damit noch längst nicht sicher, aber noch ein signifikantes Stück wahrscheinlicher.

Presseschau

Noch mehr von Oliver Ruhnert ist im Kurier zu lesen. Außerdem greifen die Berliner Medien Transfergerücht auf. Und es gibt Beiträge mit und über Robin Knoche.

Union-Mellowpark-Sondertrikot

Das Sondertrikot von Union mit dem Mellowpark als Thema und Iriedaily als Kollab-Partner ist gestern im online-Zeughaus an den Start gegangen. Die Hintergründe der Aktion, die zur Finanzierung der Skateplaza im Mellowpark beitragen soll, hat Felix hier gestern schon erwähnt.

Die virtuelle Schlange im Zeughaus heute hat dann gezeigt, dass durchaus etliches Interesse an der Aktion besteht. Dass nur manche Größen bis zum Abend ausverkauft waren, deutet darauf hin, dass die Auflage der Trikots nicht super eng limitiert war. Dass das Trikot ähnlich teuer ist wie die regulären ist natürlich ein Stück weit ärgerlich, auch wenn ein nicht genau benannter Teil der Erlöse dem guten Zweck zu Gute kommt. Trotzdem: Mir fällt es leichter, dieses Geld für so ein Trikot auszugeben, eins mit einer schönen Aussage und ohne Sponsoren, für die ich nicht Litfaßsäule sein will. Zumal das mit Union und dem Mellowpark ja auch wesentlich weniger harmonisch hätte ausgehen können.

Sowohl die Männer gegen Leverkusen als auch die Frauen beim Frauenfußballfeiertag im Freundschaftsspiel mit Köln werden in den Trikots spielen.

6 Kommentare zu “Wer lässt sich nicht vom Nahen Osten kaufen?

  1. BlnMeandor

    Ich habe bezüglich der CL keine Pfanne heiß. Gehen die Spiele so aus wie in der Hinrunde, werden wir 5. oder 6. Wobei die Buchmacher uns auf dem 3. Platz sehen.

    • Völlig richtig. Wenn wir gegen Leverkusen und Freiburg nicht verlieren, fang ich an daran zu glauben. Aber gerade vor diesen Sonnabend hab ich etwas Angst, das Spieltempo und die Qualitäten von Leverkusen liegen uns überhaupt nicht.

    • BlnMeandor

      @Richy Ich bin da ganz bei dir, ich habe auch „Angst“, wobei sagen wir, ich bin eher sehr nervös. Angst habe ich nur vor der vierten Liga.
      Ich tippe tatsächlich 0:2 oder 0:3 aktuell, auch wenn die Pillen etwas schwächer gespielt haben im letzten Spiel.

  2. Oliver Arndt

    Wenn Leverkusen so aufdreht wie am letzten Wochenende, wird das ne ganz harte Nuss. Mit einem Unentschieden wäre ich sehr happy. Aber ich habe auch nichts gegen eine kleine Sensation :)

  3. Torsten Viedt

    Das die Spieler und das Trainerteam heiß auf die CL sind ist ja klar.Alles Andere wäre bei unser derzeitigen Platzierung und den“nur“noch 5Spieltagen,sowie dem Profi sein,ja auch irreal.Was mich selbst betrifft ist,wenn wir gegen Leverkusen ein Unentschieden holen,und unabhängig von anderen Ergebnissen,dann traue ich dieser Wahnsinnstruppe alles zu.

  4. Ach, ich werde langsam sauer, wenn man Urs sein „immer nur aufs nächste Spiel schauen und dieses gewinnen“ noch immer als unterambitioniert, oder als Understatement auslegt. Sein Anspruch lautet ganz klar: Absolut jedes Spiel hochfokusiert angehen und gewinnen. Ohne irgendwelche Rechenspiele welche Spiele man verlieren darf. Wieviel höher können die Ansprüche denn sein, die ein Trainer an seine Mannschaft, den Sportler an sich selbst stellen?. Zumal jeder Grundschüler nachrechnen kann, wohin solche Ambitionen führen, wenn sie aufgehen. Was passiert denn, wenn man wirklich jedes Spiel gewinnt?

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