Blog State of the Union

„Nur“ ein Tor mehr, ein Sieg, der muss her

Ergebnis-technisch reitet der 1. FC Union Berlin nach dem phänomenalen Start ins Jahr 2023 mit fünf Bundesliga-Siegen in Folge (plus Weiterkommen im DFB-Pokal) nicht gerade auf dem obersten Scheitelpunkt der Erfolgswelle. Aus den letzten sieben Pflichtspielen wurde nur ein Sieg geholt. Eine andere Lesart ist aber auch möglich. Dieser eine Sieg wurde nämlich gegen Ajax Amsterdam eingefahren und bedeutet, dass morgen im Lotto-Park in Brüssel die Chance auf das Viertelfinale in der Europa League durchaus realistisch ist.

Schließlich hat das Team von Union-Trainer Urs Fischer in den letzten sieben Partien auch nur einmal verloren. Gegen den Rekordmeister aus München. Somit ist die Ausgangsposition in der Bundesliga am Anfang des letzten Saison-Drittels immer noch viel besser als es wohl kaum eine Unionerin und kaum ein Unioner zu träumen gewagt zu haben. Und auch in Europa muss der wilde Ritt des Reisekaders noch lange nicht beendet sein. Die vielen Unentschieden der letzten Wochen, inklusive des turbulenten 3:3 aus dem Hinspiel, machen die Rechenspiele für morgen Abend so simpel wie klar. Dank des Wegfalles der Auswärtstorregel muss morgen „einfach“ nur gewonnen werden. Egal ob nach 90/120 Minuten oder eben erst im Elfmeterschießen. Schießt „unser“ Union ein Tor mehr als der Namenspendant aus Belgien, wird am Freitag ab 13 Uhr in Nyon ein Los mit der Aufschrift 1. FC Union Berlin (GER) gezogen werden.

Noch einmal dieses Los bitte! Foto: Matze Koch

Dass dieses Unterfangen nicht ganz so einfach wird, ist aber spätestens nach dem letzten von bisher drei absolvierten Spielen gegen Royale Union Saint-Gilloise klar. Urs Fischers Mannschaft muss morgen also wie so oft ans Limit gehen, defensiv gut stehen und offensiv eiskalt zuschlagen. Das Problem dabei? Diese Spielweise praktiziert der Gegner ebenso. Wie schon vor den neuerlichen Duellen vermutet, wird es also um Kleinigkeiten, um Nuancen, aber sicherlich auch um Spielglück gehen. Gelingt es dem Reisekader in der wahrscheinlichen Abwesenheit der St.-Gilles-Ultras das Kommando auf den Tribünen zu übernehmen, ist der atmosphärische Vorteil klar. Ein Faktor der neben den Punkten, die in der BZ aufgezählt werden, ausschlaggebend sein kann.

Immerunioner

Toni Leistner, der mittlerweile bei VV St. Truiden in der ersten belgischen Liga spielt, ist im Interview mit dem RBB davon überzeugt, dass Union „wieder ein Tor mehr schießt, als das andere Union.“ Ansonsten erfahren wir noch, dass der Lotto-Park bei Spielen des eigentlichen Hausherrens, der RSC Anderlecht, ein Hexenkessel sein kann, seine noch vorhandenen Kontakte zu Union und wie sehr Privates mit beruflichen Entscheidungen zusammenhängt. Hinsichtlich der Spielweise sieht Leistner „zwei Mannschaften komplett auf Augenhöhe.“

Weitere Medienberichte über Union

In der Union-Kolumne des Kuriers (auch Berliner Zeitung) geht es um Unions in letzter Zeit etwas wackligen Bilanz beim Schießen von Elfmetern.

In einer Presserunde hat Union-Innenverteidiger Diogo Leite verraten, dass er sich bei Union sehr wohl und „wie zu Hause“ fühle. Zudem sei er jedes Mal aufs Neue von der Atmosphäre in der Alten Försterei angetan und habe beim Deutschlernen schon zwei Lieblingswörter: Mahlzeit und Eisern.

Der Kicker greift derweil die zurückliegenden Ergebnisse in der Bundesliga auf.

Reisetipps

Nachdem Oliver im gestrigen SotU schon einen wichtigen Tipp für autofahrende Union-Fans nach Belgien parat hatte, steht nun auch der von der Szene ausgewählte Treffpunkt vor der Partie fest. Am Place de la Bourse sollen sich ab 16 Uhr alle Reisekader-Menschen einfinden.

Darüber hinaus hat auch die Eiserne Hilfe noch einige nützliche Infos zur Reise nach Brüssel zusammengetragen. Und auch die Berliner Zeitung hat einen Artikel mit Tipps veröffentlicht. Diese fallen aber wohl eher in die Kategorie touristische Informationen.

12 Kommentare zu “„Nur“ ein Tor mehr, ein Sieg, der muss her

  1. Musiclover

    Dank des Wegfalles!

    Es grüßt die Initiative „Pro Genitiv!“

    ;-)

  2. Hört bitte auf mit dieses Scheiß Gendergequatsche, es ist abartig…hier z.B wieder Unionerin und Unioner ,wir sind alles Unioner….

    • icke im Süden

      Also ich bin eindeutig Unionerin! Das gilt für mich und steht seit 10 Jahren auch so auf meinem Schal. Es gibt immer noch BlödMänner, die der Meinung sind und es auch offen im Stadion äußern, das Unionerinnen oder Unioner*innen im Stadion nix zu suchen haben. So lange das so ist, kannst du ja mal auf dein „Scheiß“ patriarchalisches Geschreibe verzichten und was dafür tun, dass sich alle gleich wohl im Stadion und auch woanders fühlen. Was nämlich gilt, ist: Wir lieben alle Union, egal ob Unioner, Unionerinnen oder Unioner*innen.

    • Moin,
      es wäre schön, wenn du dir nicht das Recht rausnehmen würdest, anderen ihre Leb- und Schreibart vorzuschreiben. Macht bei dir umgedreht auch keiner und ich behaupte, würde es jemand trotzdem versuchen, würdest du es auch mindestens blöd finden. Bitte immer dran denken, wenn man seine (für mein Empfinden zusätzlich sehr unsachlich formulierte) Meinung in ein Forum stellt. Vielen Dank und liebe Grüße.

    • An dieser Stelle erzeugt das Gendern tatsächlich einen sprachlichen Widerspruch. Aus einer Einheit werden zwei Einheiten. Ob „Schmidt“ jedoch die sprachliche Deutung stört, ist angesichts der Grammatik und Rechtschreibung aber zu bezweifeln.

    • honeypie

      Klassisches Gendern ist OK.

    • wir sind alles Unionerinnen. da sind die Unioner nämlich mitenthalten. andersherum nicht. versteht nur nicht jeder. :-) und niemals vergessen!!!

    • @icke im Süden
      Woher willst du wissen, dass Schmidt männlich ist? Wieso sollten alle, die gegen diese Wortverrenkungen sind, deine Reihe an Vorwürfen gutheißen?
      Anders gesagt dein Kommentar ist primitiv und voller Vorurteile.

      Gerade bei „Unionern“ spaltet gendern besonders.
      Trotzdem Danke für den Artikel!

    • @Schmidt: … aber es füllt den Text & sieht nach mehr aus ;o)

  3. Ich liebe jegliche Formen von Gendern schon deshalb, weil es Leute wie „Schmidt“ so auf die Palme bringt. Danke, Teve.

  4. Wuhleblut

    Was ein schönes und privilegiertes Leben man haben muss, wenn das größte Problem das gendern anderer Leute ist.

  5. BlnMeandor

    Schöner Text, holt den Sieg und feuert das Team an. Ich bin nicht dabei, weil ich noch immer krank bin (Grippe deluxe).
    Und ist doch egal, ob nun Unionerin und Unioner oder Unioner*in. Trinkt alle für mich mit und macht eure Kehlen für das Team heiser. Meine ist es leider schon eine Woche.

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