Blog State of the Union

Union sorgt für Verwunderung

Union ist immer noch Tabellenführer in der Bundesliga. Das ist eine Realität, die mittlerweile auch international für verwundertes Kopfschütteln sorgt:

Gerade, wie viele Tore Union in der Liga aus wie wenig Chancen gemacht hat, ist dabei auffällig. Auch wenn ein großer Teil der Differenz dieser beiden Werte durch das 6-1 gegen Schalke zustande kommt, lässt sich durchaus davon ausgehen, dass Union diese Rate der Effizienz nicht wird halten können. Das Gute daran ist: Die Punkte, die sie Union gebracht hat, gehen davon nicht mehr weg.

Unmittelbar hauptverantwortlich für diese Planübererfüllung sind Sheraldo Becker und Jordan, deren Namen man gerade eigentlich immer mit Feuer-Emojis ergänzen müsste, so glühend heiß ist ihre Form vor allem in der Chancenverwertung:

In einem Punkt bestätigen die Analyse-Daten (FBRef) aber auch Unions überragende Ergebnisse: Union lässt auch daran gemessen defensiv sehr wenig zu. Lässt man allerdings den Blick über die Team-Statistiken schweifen, in denen die Spielweise der Mannschaft zum Ausdruck kommt, fällt aktuell eigentlich kein Wert auf, der wirklich erklärt, was Union gerade so gut macht.

Ein anderes statistisches Modell, das nicht im einzelnen auf die Spiele schaut, sondern die übrigen Spiele anhand seiner Einschätzung der Kaderqualität projiziert, gibt Union indessen eine vier-Prozent-Chance auf die Meisterschaft (lol) und sieht Union mit sehr realistischen Chancen, in die Champions League zu kommen (ist das noch witzig oder schon gruselig?). Dass diese Prognosen angesichts des anstehenden anstrengenden Programms wahrscheinlich doch deutlich zu optimistisch sind, ist klar. Die eigentliche Nachricht ist hier, in welche Sphäre sich die Mannschaft mit diesem Saisonstart überhaupt geschoben hat, und (wie Sebastian hier gestern schon geschrieben hat) was für ein Polster sie sich damit vollgestopft hat.

Faktoren zu finden, die Union so außerordentlich gut machen, ist übrigens nicht nur beim Blick auf Statistiken schwer, sondern auch wenn man die Spiele selbst betrachtet. Daran versucht sich auch Till Oppermann beim RBB. Natürlich kann man die Qualitäten ausmachen, die Union auch in den vergangenen Jahren schon hatte, und gibt es auch außer dem Sturmduo Spieler, die sehr gut in Form sind. Ganz erklärt das den phänomenalen Start aber auch noch nicht. Also, lean back and enjoy the ride – auch wenn jetzt mit der Länderspielflaute erst einmal etwas Zeit zum runterkommen ist:

Tickets für Malmö und Heidenheim

In unserem Podcast haben wir gestern natürlich über das Spiel gegen Wolfsburg gesprochen. Aber auch darüber, wie gestern der Ticket-Verkauf für das Pokalspiel gegen Heidenheim lief und was mögliche Ursachen dafür sind, dass das System dabei nicht ganz richtig funktioniert hat. Aktuell sind noch letzte Karten für das Spiel im erweiterten Sektor vier und auf der Haupttribüne verfügbar.

Gespannt haben Unioner*innen währenddessen auf Infos aus Malmö oder dem Forsthaus zum Verkauf von Tickets für das Europa League-Auswärtsspiel in Schweden gewartet. Von Malmö gab es bis gestern nur den Hinweis, dass man nach einer Option für Verkaufsmodalitäten suche, die dafür sorgen sollen, dass in den Heimbereichen Heimfans sitzen. Die wurden dann gestern bekannt gegeben: Am heute startenden Verkauf für Einzeltickets kann man sich nur beteiligen, wenn man Mitglied ist oder schon einmal bei Malmö Karten gekauft hat.

Ihren Podcast über das Wolfsburg-Spiel haben auch Taktik&Suff veröffentlicht.

Presseschau

Das sind die weiteren Presse-Texte heute:

5 Kommentare zu “Union sorgt für Verwunderung

  1. Maria Draghi

    Laut der einen Statistik ist die Wahrscheinlichkeit, Meister zu werden, mit 4% fast 8x so groß wie die, abzusteigen (0,5%). Das allein ist für Union schonmal eine feine Sache.

    Aufgrund der Zusatzbelastung durch die Winter WM halte ich die 4% aber für gar nicht mal übertrieben, denn wir werden „nur“ ca. 4 WM-Fahrer haben. Bei Bayern wird es ca. 4 geben, die n i c h t zur WM fahren; bei Dortmund immerhin noch ca. der halbe Kader.

    Wenn Bayern nach der Länderspielpause nicht schnell in die Spur findet könnte das ausnahmsweise wieder mal eine spannende Meisterschaft werden.

  2. Was die Statistiker offenbar nicht berechnen können sind Leidenschaft, Freundschaft,Liebe, Frust und Angst. Wenn das möglich sein wird, bin ich raus.

  3. Dirk Röscher

    Die laufende Saison wird immer unheimlicher. Dass auch der ganz grosse Wurf (Deutscher Meister) auch für ein Team wie Union möglich ist, haben 1998 der 1. FC Kaiserslautern mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und 2016 Leicester City mit dem Gewinn der Premierleague bewiesen.
    Fazit: Ich traue Union zu, dass sie sich für ihre gute kontinuierliche Arbeit dieses Jahr mit einem Titel belohnen.

  4. K. M. Ahrendorff

    Ich glaube an Meisterschaft erst, wenn es wirklich so weit ist. Dass Union Grenzen hat und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, in der Bundesliga Spiele zu verlieren, zeigen die internationalen Auftritte. Das ist alles in Ordnung und nicht schlimm. Es sollte nur niemand zu viel erwarten. Wer nichts erwartet, kann nicht enttäuscht werden.

  5. Stadiontourette

    Das zeigt doch, dass xG wieder nur ein künstlich generiertes Statistikmittel ist, welches nur in der Masse taugt, aber nicht alles beschreiben kann. Es wird eine ähnliche Lebensdauer haben wie das „Packing“, falls sich noch einer an diesen Schwachsinn erinnert.

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