Blog State of the Union

Gutes Klima, Schlechtes Klima

Die Sonne brutzelt in Berlin und rein sportlich scheint sie uns in der 1. Bundesliga noch immer aus dem Allerwertesten. Aus dem Training von Union gibt es aktuell noch keine Updates oder Informationen, was unser Spiel, die Taktik und die Aufstellung gegen die Choreokünstler aus der Messestadt angeht. Diesem Umstand wird heute Mittag dann Abhilfe geschaffen:

Neben und auch auf dem Trainingsplatz gab es gestern im Stadion an der Alten Försterei für unsere Union-Fußballhelden erst Portraitfotos zu schießen, dann regulär zu trainieren und für Morten Thorsby dann noch eine Presserunde. Neben den Portraits gab es auch noch einen neuen Torwart zu bestaunen:

Schritt 1 auf dem Weg in die Bee Gees Coverband: erledig. Oder kennt man in Dänemark Wolfgang Petry? Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

 

Im Pressegespräch mit Morten Thorsby ging es um zwei große Themenkomplexe. Das Sportliche und die globale Klimakatastrophe. Im sportlichen Bereich sieht sich Morten aktuell auf einem guten Weg, dass er zeitnah („ein paar Tage“) fit für 90 Minuten ist und zudem würde er am liebsten „im Zentrum des Spieles stehen“. Wirklich charmant ist es zu lesen, wie seine Kontakte vor dem Transfer zu Union mit den anderen norwegischen Fußballern in Berlin liefen.

Dass Julian bei der Nationalmannschaft, natürlich ohne zu Übertreiben, nur das Beste über Union sagt, ist klar. Der flapsige Spruche von Rune Jarstein ist mit Blick auf die aktuelle Situation für  Morten eher komisch.

„Er hat mit gesagt, richtige Stadt, falscher Ort. Ob er jetzt immer noch so denkt, weiß ich nicht mehr so genau.“ Morten Thorsby

Ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass Morten eine gute Chance hat, sich ähnlich wie Diogo Leite bei Union in die „Standardaufstellung“ zu spielen.

Die andere Hälfte aus dem Gespräch bezieht sich, wenig überraschend, auf Mortens Umgang mit der katastrophalen Entwicklung unseres Klimas, dass er seine Reichweite und seine Stimme für eine Verbesserung einsetzen möchte und dies auch konkret in Form seiner 2020 gegründeten Fußballbewegung „We Play Green“ tut.

Das dabei „größte“ Projekt ist „Green Bag“, das als Ziel hat, das unnütze Wegschmeißen und Entsorgen von Fußballklamotten durch einen Recyclingkreislauf und das Sammeln der Kleidung in eben jenem Green Bag zu minimieren.

Falls Ihr Interesse an weiteren Informationen habt, schaut einfach bei Weplaygreen.com vorbei. Zumindest in Norwegen scheint Mortens Initiative eine ordentliche Reichweite zu haben.

Vermutlich denkt Morten hier nicht ans Klima. Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

Die Artikel über das Pressegespräch findet ihr hier:

Und sonst so bei Union?

Unser U21-Perspektivteam (falls euch der Begriff neu ist, schaut einfach kurz in diese Union Pressemitteilung) sollte eigentlich gestern in Basel gegen den FC Basel antreten.

Leider gab es gestern auch eine Mitteilung der Bundespolizei, die um Mithilfe bittet. Vor dem Derbysieg im April dieses Jahres wurde am S-Bahnhof Westkreuz eine Bierflasche in eine mit Union-Fans besetzte S-Bahn geworfen und ein Unioner schwer am Auge verletzt.

Das zu Lesen ist bestürzend und es ist schwer, nicht wütend und irrational zu werden. Mir gehen beim Lesen dieser Meldung 2 Dinge durch den Kopf, die ich sehr wichtig finde.

  1. Lasst uns schauen, dass wir die Nachricht möglichst gut multiplizieren, damit der mutmaßliche Täter gefasst wird.
  2. Ich finde, dass es hier nicht um die Frage geht, ob es ein Herthaner ist oder nicht. Ob dieser Typ für irgendeinen Verein ist, ändert absolut gar nichts daran, dass hier ein Mensch vollkommen unnötig schwer verletzt wurde.

Europapo-update

Gestern gab es  3 Hinspiele in der Champions-League Qualifikation, bei denen wir potentiell auf die Verlierer treffen könnten:

Fahrradlichterzeugungsmaschine Kyiv hat „zu Hause“ (gespielt wurde in Lodz, Polen) 0:2 gegen Benfica Lissabon verloren, Haifa 3:2 gegen Roter Stern Belgrad gewonnen und Viktoria Plzen hat in Qarabag ein 0:0 erreicht. Ich persönlich finde die drei Ergebnisse eher mäh. Allerdings haben wir alle sicher einen unterschiedlichen Geschmack und sind dann bald (am 26.08.) schlauer. Und dann spielt Union in Europa …

Heute Abend geht es dann weiter mit 10 Spielen in der Europa-League-Qualifikation, bei der potentielle Reisen nach Irland, Schottland oder zum Heimatverein von Urs Fischer, dem FC Zürich, für Union zu gewinnen sind.

Und sonst so?

Gestern Abend hat Kit Holden in Neukölln sein Buch „Scheisse, we’re going up“ vorgestellt. Gibt es in jeder Buchhandlung und bei jeder Online-Buchplattform zu kaufen.

Und natürlich schließen wir uns den Geburtstags-Gratulationen für Günter Mielis, Unions Ehrenpräsidenten, an!

14 Kommentare zu “Gutes Klima, Schlechtes Klima

  1. Maria Draghi

    Schade, dass die Medienvertreter mal wieder nicht die Fragen thematisieren, die zu Thorsby auf der Hand liegen. Nämlich den angeblich auf sein Betreiben hin verhinderten Wechsel innerhalb Italiens, für den Genua laut ital. Medien viel mehr geboten wurde als von Union. Ist mir unverständlich, wie man solche Themen bzw. Fragen übersehen kann.

    • …das wurde doch vor und nach dem Wechsel schon reichlich thematisiert, auch in den Medien. Warum also noch mal aufwärmen?

    • Maria Draghi

      Hast du einen Link, wann und von welchem Berliner Medium das „reichlich“ thematisiert wurde? Meist war es nur ein Satz (der Bezug nahm auf unbestätigte Äußerungen Dritter) – nicht mehr.

      Das sind schon noch einige Fragen offen – man könnte Thorsby z.B. nach einem persönlichen Kommentar fragen, nach seinen Motiven, einen gut dotierten Vierjahresvertrag abzulehnen, ob die Meldung an sich überhaupt stimmt, usw.

    • Liebe Maria, leider finde ich den Link nicht . Er wollte zu Union weil sie europäisch spielen und er die gute Arbeit des Vereins schätzt. Darum hat er auf Gehalt verzichtet. Vermute Quelle kicker.de . Eiserne Grüße Paul und niemals vergessen
      ..

    • Maria Draghi

      OK – Den „Kicker“ sehe ich nicht als Berliner Medium an. Und die gestern veröffentlichten langen Artikel in Berl. Zeitung und Tagesspiegel lassen nicht erkennen, dass thematisch in dieser Richtung überhaupt nachgefragt wurde.

  2. Wuhleblut

    Passt vllt zu „Und sonst so bei Union?“:

    Die Spieltagstickets, Dauerkarte sowie der Mitgliedsausweis sind nun in der Handy-App hinterlegt und können von dort aus problemlos weitergegeben werden.

    Evtl. muss die App neu installiert werden, ehe die neuen Funktionen angezeigt werden.

  3. Dachte eigentlich, die Fifa verbietet es, den Fussball für politische Zwecke zu instrumentalisieren.
    Sei es drum, so lange er kein Eigentor schießt, wenn Gretel mal die Bluse lupft, soll es mir Wurst sein.

    • Wuhleblut

      @Nelsito

      Geh doch montags demonstrieren, da treffen sich die leerdenker zur kollektiven Verblödung, also perfekt für dich.

  4. Ich beiße mal in den Köder und frage dich, was genau du damit meinst, dass hier der Fußball politisch instrumentalisiert wird?

  5. Der Fussball war für mich immer eine Oase, wo man mit dem ganzen politischem Müll nichts zu tun hatte.
    Egal welche politische Einstellung jemand hatte, es war Fussball.
    In letzter Zeit hält aber die Politik immer mehr Einzug in die Stadien. Regenbogenfarben. Niederknien, Ukrainekrieg.
    Was hat das alles mit 22 Jungs zu tun die den Ball ins Tor schießen wollen und sollen.

    • Senfbeilage

      Wenn sich Thorsby gesellschaftlich einsetzt, Projekte anstößt und von der Presse danach gefragt wird…wie hätte er sich deiner Meinung nach verhalten sollen?

      Mal angenommen du bist Bürokaufmann und startest ein gesellschaftliches Projekt. Die Presse befragt dich dazu…sagst du dann nichts, weil deine Arbeit der du weiter normal nachgehst „mit dem ganzen politischen Müll“ evtl. nichts zu tun hat?

    • Ich würde hier schon noch mal zwischen den Themen differenzieren. Ausgrenzungsthemen (Stichwort Niederknien und Regenbogenfahne) betreffen Spieler und Fans ganz direkt. Davon ist kein größerer Verein frei. Leute, die mit „Ich will Ausgrenzen ermöglichen“ kommen, sind direkt an Angriffen (meine ich nicht primär körperlich) beteiligt.
      Dass Antikriegssymbole erst seit dem Ukrainekrieg auftauchen, finde ich eher bedenklich, weil so der Eindruck entsteht, andere Ecken der Welt interessieren uns nicht. Im Kontext kann das sogar als Stellungnahme für eine Kriegspartei gedeutet werden. Die habe ich zwar persönlich aber in ein Stadion gehört sie vermutlich nicht.

    • Ach so, und Spieler, die sich engagieren, finde ich völlig in Ordnung. Klar differenziere ich persönlich immer noch wofür … Aber was Thorsby da macht, passt für mich. Fand ich bei Subotic auch ok.

    • Also seit ich zum Fussball gehe, gab es dort immer politische Äußerungen. Seien es Gesänge gegen Mielke, die Stasi und die Mauer oder Sprüche gegen Schwule, Dunkelhäutige, … Da hat sich mit auch nie erschlossen, was das mit den 23 Jungs zu tun hat, die dort unten Ballspiel betreiben.
      Aber so ist das eben mit der eingeschränkten Sicht auf die Dinge.
      Und ja, geh mal Montag mit Deinesgleichen auf „Gretel“ schimpfen, da flitzt Dir bestimmt einer bei ab!

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