Blog State of the Union

Union gibt die Dauerkartenpreise bekannt

Gestern kam für viele von uns die Information mit den Modalitäten für die Verlängerung der Dauerkarten. Der natürlich auffallendste und sicher auch wichtigste Punkt dabei ist, dass die Dauerkarte für Stehplätze 2 und die für Sitzplätze 5€ pro Spiel mehr kosten wird. Vor der 4. Saison in der Bundesliga erhöhen wir also zum ersten Mal die Preise.

Sebastian hat gestern hier an dieser Stelle über die Kontinuität in unserem Verein und die damit einhergehende Kommunikationshoheit bei vielen Themen geschrieben. Beim Lesen der offiziellen Meldung vom 1.FC Union zur Preisanpassung musste ich genau daran denken. Also auf der einen Seite daran, wie offiziell und „business like“ die Meldung verfasst war und genau auf der anderen Seite, wie wenig wir alle direkt zu genau diesem Thema angesprochen wurden.

Natürlich ist der Preis für die Dauerkarte nicht für jedes Mitglied so mal einfach aus dem Ärmel zu schütteln. Natürlich zählen für viele Menschen auch 34€ mehr oder weniger in einem Jahr.

Allerdings gibt es im vierten Bundesligajahr viele gute Gründe für Dauerkarten, die etwas mehr kosten. Egal ob ich im Großen (Inflation, generelle Preis- und Kaufkraftentwicklungen usw.) anfange oder im Kleinen unionintern weiterschaue. Es gibt wenige Preiserhöhungen, die abseh- und nachvollziehbarer sind.

Und genau aus diesen vollkommen legitimen Gründen, verstehe ich nicht, dass wir so schreiben, als würden wir die Preise für Pay-TV Pakete zum 3. Mal in 4 Jahren „anpassen“ und das obwohl wir weniger „Programm“ bieten. Wir bieten das beste Stadionerlebnis. Für > 80% der Zusehenden für keine 15€/Spiel. Wir sehen seit vielen Jahren ein Team, das immer besser und besser und besser spielt.

Ich bin mir sicher, dass eine direkte und offensive Ansprache der neuen Preise unter Unionern (falls euch der Doppelpunkt fehlt: im Verein gendern wir ja nicht) richtig gut gepasst hätte. Union ist die aktuellen Preise in meinen Augen mehr als nur wert.

Dauerkartenverkauf vor 10 Jahren. Analog. Photo: Matze Koch

Der zweite interessante Punkt ist, dass der Pool für Tageskarten wieder minimal steigen wird, denn nicht verlängerte Dauerkarten werden, wie auch in den Jahren zuvor, nicht noch mal verkauft bzw. verlost.

Und der dritte Punkt ist eine Gratulation an alle, die im Sommer 2003 für 2222€ die Eisern Card gekauft haben. Eine bessere Investition lässt sich nicht erträumen.

Und sonst so?

Der Eiserne Virus bittet auf Instagram um Unterstützung bei der Einrichtung und dem Bezug von 10 Wohnungen in Köpenick, die für Frauen und Kinder genutzt werden, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Schaut bitte was geht.

Union in den Medien

Im Inforadio gibt es ein Feature zu Olli und Urs:

In den Printmedien geht es bei den vier Buchstaben um Urs und seine Einzigartigkeit und in der Morgenpost um unseren bevorstehenden Europaurlaub:

Die Sportschau hat eine Dokumentation auf YouTube zur Verfügung gestellt, bei der es vordergründig nicht um Union geht. Allerdings betrifft das Sponsoring von Immobilienfirmen im Fußball natürlich auch uns.

Mich persönlich hat die Dokumentation unentschieden hinterlassen. Weil ich zum einen die Kritik am Sponsoring von Immobilienfirmen vollkommen nachvollziehen kann, ich jedoch zum anderen bei der Empörung darüber nur daran denken muss, dass diese Kritik so oder so ähnlich an nahezu alle Unternehmen gerichtet werden kann, die Bundesligisten groß auf der Brust unterstützen. Und dann erst die Wettanbieter…

Einmal Unioner, immer Unioner

Solltet ihr bei 11 Freunde hinter die Bezahlschrank dürfen, gibt es eine erneute Veröffentlichung eines unglaublich schön erzählten Artikels über Christopher Lenz. Es ist wirklich beeindruckend zu lesen, wie die Beiden miteinander großgeworden sind und welch riesengroße Rolle ihre Freundschaft und das Zusammenhalten für den Karriereverlauf gespielt hat.

Neven Subotic hat seine Kariere beendet. Im Kicker gibt es hierzu einen Artikel mit einer treffenden Überschrift:

15 Kommentare zu “Union gibt die Dauerkartenpreise bekannt

  1. Dass eine Preiserhöhung immer mal wieder vorkommt, geschenkt. Es geht aber nicht darum, wie toll das Stadionerlebnis ist, dass die Mannschaft immer wieder noch besser performt oder wieviel „wert“ Union gerade ist. Mit dieser Argumentation hätte man die Preise verdoppeln müssen.
    In der Mail schreibt man: „Wir möchten Dich als Dauerkarteninhaber heute (…) über die NOTWENDIG gewordene Preisanpassung informieren.“
    Über diese Notwendigkeit wird dann aber gar nicht informiert, sondern nur über die Höhe.

  2. Wuhleblut

    Vielleicht bekommen wir ja jetzt durch die Mehrkosten Scanner, die auch digitale Tickets lesen können. Ironie off

    :D

  3. Ist die Spalte für Vollzahler eigentlich noch relevant seit die DK an die Mitgliedschaft gekoppelt ist?

    • @elfc Ja, weil es dadurch die Möglichkeit gibt, die Dauerkarte auch weiterzugeben. Bei ermäßigter Dauerkarte ist das nur mit extra Aufwand und Nachzahlung möglich.

    • Ah danke, die Clearingstellen hatte ich total vergessen. Ich wurde in den letzten Saisons an den ersten Spieltagen aber auch nicht mehr nach dem Mitgliedsausweis gefragt, im Gegensatz zu den Jahren davor.

  4. Habe ich das richtig verstanden, dass die DK ausnahmslos per Einschreiben versandt wird? Bisher konnte man sie doch problemlos im Zeughaus verlängern lassen. Das hieße ja nun, dass zu den ominösen System- und Bearbeitungsgebühren noch extra Versandkosten zu zahlen sind. In Summe mit der obligaten (Zwangs-) Mitgliedschaft wird das dann doch ein nicht ganz so preiswertes Vergnügen, den Jungs beim Siegen zuzusehen.
    Muss ich mir wohl zukünftig die Wurscht verkneifen.

    • ich glaube ja, das wurde vor 1-2 Jahren so umgestellt. Das letzte Jahr an dem ich meine DK direkt im Zeughaus verlängert habe musste ich knapp 2 Std lang in der Schlange stehen – und das war noch vergleichsweise geschmeidig…

  5. Silbereisen

    Zum Thema Preiserhöhung der DK:

    Bitte bedenkt die bundesweite Mindestlohnerhöhung, weswegen nun das Personal an Spieltagen und Sicherheitskräfte vermutlich mehr Euro/Stunde erhalten werden.

    Ich denke, dann zahlen wir gerne mehr ;)!

    • Altunioner

      CHRISTOPHER TRIMMEL
      1.FC Union Berlin
      GESCHÄTZTES GEHALT
      Gehalt pro Jahr € 1.620.000
      Gehalt pro Monat € 135.000
      Gehalt pro Woche € 31.154
      Gehalt pro Tag € 4439
      Gehalt pro Stunde € 185

      Genau. Da zahle ich gerne mehr,. Und ganz sicher landet das Geld beim Personal und den Sicherheitskräften, weil ja der Mindestlohn erhöht wurde.

    • Silbereisen

      Gemeint ist das Personal, welches Beim Besuch des Stadions Bier verkauft, Würste brät, Karten scant etc. Oder bekamen die bisher mehr, als den gesetzlichen Mindestlohn?

      Die 11 Akteure auf dem Platz eben nicht! Die bekommen halt ihr „eigenes“ Gehalt in den aktuellen und kranken Sphären und 1,6 Mio bei Trimmel, dachte die spielen hier alle wegen der Stimmung :)

  6. Knut Krüger

    Es wird der Tag kommen, an dem ein Zuschauer 2 Stunden vor Spielbeginn sich am Kassenhäuschen wieder ganz normal ein Ticket für ein Union-Heimspiel kaufen kann, ohne vorher mit einer Vereinsmitgliedschaft zum Erwerb einer Dauerkarte erpreßt worden zu sein. Na klar, wird noch eine Weile dauern und unsicher ist auch, ob es dann noch Erstligaspiele sind.. Aber der Tag wird kommen und dann geht es wieder in die richtige Richtung, Fußball als Volkssport zurückerobert zu haben.

  7. Beim Thema Preise sollte stets erwähnt sein, dass die obligatorische Mitgliedschaft den Eintritt fast verdoppelt. Ist in Summe angesichts des in den letzten Jahren Geboten immer noch vertretbar, aber sollte halt immer mitgerechnet werden.

  8. Olaf Forner

    Ja Vollzahler ist relevant
    Für alle die jenigen die ihre Karte öfters an Nicht Ermäßigungsberechtigte weitergeben.

  9. Altunioner

    Danke an Silbereisen, der zumindest erwähnt, dass die Spielergehälter krank sind. Und das es einen direkten Zusammenhang zwischen der Erhöhung der Eintrittspreise für uns alle mit diesen Gehältern gibt, wird sicherlich niemand ernsthaft bestreiten. Ich wundere mich nur, dass es weder im Text noch in den Kommentaren problematisiert wird, wo doch ansonsten so vieles zurecht oder unrecht skandalisiert wird. Gendersprache (oder eben fehlen derselben), vegane Verpflegung, Miniplatzsturm von ein paar Hirnis gegen Bochum etc. Ich finde das ja interessant, vielfältig und oft lesenswert, aber das Hauptproblem, perverse Gehälter – Turbokapitalismus im Fußball, wird offenbar als Naturgesetz gewertet und niemand redet darüber…

  10. Toller beitrag!

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