Blog State of the Union

Statistiken von früher

Es gibt in den letzten Jahren einen erkennbaren Trend bzw. eine erkennbare Neuerung in unserem Fußballalltag. Es halten immer mehr, neue, fortgeschrittene und kompliziertere Statistiken und Metriken Einzug in unseren Fußballalltag. Wie alle Punkte im Fußball sind diese Statistiken höchst diskutabel. Allerdings werden sie von Jahr zu Jahr genauer, abgestimmter und aussagekräftiger.

Einer dieser Werte, der Goalimpact Score, wurde hier bei uns in den letzten Jahren oft zitiert und herangezogen um zu belegen, dass „rein statistisch“ betrachtet unser Erfolg a) nicht überraschend kam und b) auch kein Zufall ist.

Im hier gezeigten Tweet seht ihr immer umrandet, für wie wahrscheinlich das Modell vor der Saison die letztlich erreichte PLatzierung jedes Teams gehalten hat. In unserem Fall wäre die größte prozentuale Wahrscheinlichkeit mit 8,7% zwar ein 7. Platz gewesen. Jedoch befindet sich Platz 5 mit 7,8% nicht weit weg davon. Auf das Modell bezogen gab es „nur“ 2 Teams, die deutlich anders als prognostiziert gespielt haben.

In was für „Kreisen“ wir uns statistisch bewegen zeigt dieser Tweet:

Es geht um Punkte nach Rückstand (y Achse) und Punkte nach Führung (X-Achse). Wir ordnen uns in dem Quadranten der Teams ein, die Führungen gut verteidigen und Rückstände gut aufholen. Uns im Kreis dieser Mannschaften zu sehen ist irgendwie noch immer nicht fassbar. Und hält hoffentlich noch ’ne Weile so an.

Früher

Es gibt manchmal Momente, wo man was liest und dann im Kopf und im Herzen wegwandert. Oft hat das dann auf den ersten Blick so gar nicht viel mit dem Gelesenen zu tun. Irgendwas in uns löst was aus, drückt einen Schalter und dann ist man woanders. Dieses woanders ist oft „früher“. Und natürlich sagt ein altes deutsches Sprichwort nicht nur, dass früher alles besser und früher alles gut war. Es sagt auch, dass man über früher erst redet, wenn man 60 oder nah dran ist.

So sahen Trikots bei uns in einem der „früher“ aus. Wundschön. Photo: Matze Koch

Mich hat gestern jedoch ein Blogpost. bzw. ein Reisebericht aus Freiburg ins früher gebeamt. In eine Zeit, wo es keinen VIRUS gab und Auswärtsfahrten von „Unioner gegen Rechts“ organisiert wurden, wo es Doppelhalter mit Simpsons und South Park Figuren gab, wo alle paar Wochen Linus im F-hain gekocht hat. Und dann von ElDivinio, über den Bunki bis hin zum dünnen Kifferstudenten alle zusammen beim Bier über nen notorisch klammen und erfolglosen Verein geredet haben.

An Union Podcasts war noch ein paar Jahre nicht zu denken. Es gab den Union Chat und Forumbeiträge wurden (inklusive! der Signatur) von den Programmierern im Programmheft abgedruckt.

Er gehört bei früher mit dazu. Photo: Matze Koch

Nach den Spielen war ich sicher nicht der Einzige, der fast täglich www.fcub.de aktualisiert hat, um endlich den Spielbericht von suk zum letzten Spiel zu lesen. Um die letzten nervigen Begleitumstände einer (natürlich erfolglosen) Auswärtsfahrt nachzuerleben (mein „Highlight“ und auch noch heute lesenswert: Bochum 2002, Neururer auf dem Feld, Elfmeter zurückgenommen. Noch immer wütend!).

Und genau dahin hat mich gestern der Reisebericht der Beiden von Grenzenlos Eisern gebracht. Keine Ahnung warum. Es war jedoch schön mal wieder „früher“ zu sein und es war außerdem sehr schön, den Doppelbericht aus der Luft und von der Schiene zu lesen. Klickt einfach auf den Link im Tweet.

Und in den Bezug auf „früher“ gibt es dann etwas, was vermutlich auch gut in den Union Kosmos der frühen 2000er und noch viel mehr in den der frühen 2020er passt. Wir können heute wie gestern dafür sorgen, dass wir laut durchs Leben ziehen. Jeden Tag in jedem Jahr.

Union in der Presse

Hinter der Bezahlschranke der MOZ gibt es ein Interview mit Frank Schöbel (bei ihm gibt es ja auch viel mit „früher“) mit einem starken Unionbezug. Auch der Kurier hat dieses Thema aufgegriffen:

Frank beschreibt im Interview wie sein neues Lied „Unzerstörbar, Unkaputtbar“ entstanden ist und dass „die Leute“ ihm bei einem Auftritt mit Gregor Gysi in der der Distel gesagt haben, dass das was für Union sei. Wenn Euer Puls jetzt oben sein sollte. Es wird keine Hymne. Es wird ein Lied über Union. Denn Union hat gestern dazu das getwittert:

In der Hessenschau gibt es dann noch ein Interview mit unserem Neuzugang Tim Skarke & in der B.Z. ein paar Information von einem Ex-Mitspieler über ihn:

Auf unsere Nationalspieler gehen diese Artikel ein:

Einmal Unioner, immer Unioner

In der Berliner Zeitung könnt ihr dann noch einen Artikel zu Nico Schlotterbeck lesen, der auch darauf eingeht, wie unser Trainerstab seinen Werdegang positiv beeinflusst hat.

18 Kommentare zu “Statistiken von früher

  1. Phrandts

    Bring back fcub.de!!!!!!!!!!!

    • Echt ma.

      Beste Spielberichte die die Welt je gesehen hat.

      Wird vermisst!

  2. Maria Draghi

    Goalimpact hatte vor der Saison 2021/22 Freiburg als Direktabsteiger eingeschätzt.

    Zeigt, was man von solchen Modellen halten sollte. Im Durchschnitt richtig zu liegen ist keine Kunst – dafür reicht es aus, oft genug zu würfeln.

    • nein, eine falsche Einschätzung (für die es übrigens Gründe und Kontext gibt), zeigt überhaupt nichts.

    • Sebastian

      2 Ausreißer von 18 ist eine völlig passable Quote. Der Rest wurde mit Abweichung von wenigen Plätzen sehr gut vorhergesagt. So ein Modell kann schon einiges, aber natürlich nicht alles. Aber, es liegt nicht „im Durchschnitt“ richtig, sondern deutlich darüber.
      Ganz im Gegenteil: Studien haben gezeigt, dass sogenannte „Experten“ deutlich schlechtere Vorhersagen treffen als gute Modelle. Empfehle hierzu das entsprechende Kapitel aus „Schnelles und langsames Denken“ von Daniel Kahneman.

    • hallo worum geht’s?
      ….ich bin dagegen! ??

    • Maria Draghi

      Jeder, der Zukunftsprognosen trifft, sucht sich im Nachhinein seine gelungenen Vorhersagen heraus, um die Erfolgswirksamkeit seines Modells zu unterstreichen, während die voll-daneben-Treffer meist unter den Tisch fallen. Das ist völlig normal. Meist empfiehlt es sich, um die Trefferquote eines Modells zu beurteilen, auf die Fehlsignale bzw. Fehlprognosen zu achten, das liefert meist eine bessere Aussage als die gelungenen Prognosen. „Gute“ Prognosen sind eben oft auch „no brainer“. Bayern auf 1, Dortmund auf 2 und Fürth auf 18 vorherzusagen – dafür braucht niemand ein Modell oder einen „Experten.

  3. herrdoesi

    Ich muss Dir in vielem zustimmen. Leider bin ich unfassbarerweise tatsächlich nah dran und ich muss sagen, es war nie besser als heute. Klar, unsere Auswärtsfahrten nach Stralsund oder Hennigsdorf waren genauso geil wie Bremen, München oder Freiburg aber 1. Buli und erst recht Europa ist einfach traumhaft.
    Eure Statistiken gehen mir allerdings am……… Damit wünsch ich Euch viel Spaß. Hab als Unioner wohl einfach keine Ahnung von Fußball.

  4. Michael

    Da wird einfach mal das Pokalspiel kurzfristig gegen ein Halbfinale getauscht.
    Bei den Männern undenkbar weil das TV dann meckern würde :-)

  5. coolhansen

    Goal impact, Packing … alles voll supi Sachen! Aber ich habe die voll abgefahrene Forecast-Methode! Haltet euch fest, das GOALING ist der neueste Scheiß. Will sagen: Welche Mannschaft in einem Spiel mehr Tore schießt, gewinnt am Ende das Spiel. Klingt komisch, is aba so!

    • Trotzdem jibts interessantere und informiertere Statisken, und welche die nicht singet sind. Packing zum Beispiel ist weniger gut

    • Ziel von Modellen und Statistiken ist ja aber in der Regel, zu erklären, warum eine Mannschaft mehr Tore geschossen hat als die andere (oder in einer Saison mehr Punkte geholt hat). Dafür scheint mir Goaling ausgesprochen unzulänglich;)

  6. Maria Draghi

    Wenn Statistiken alles erklären könnten würden sie auch einen Pokalsieger vorhersagen können. Können Sie das? :-)))

    • Statistiken kommunizieren stets Wahrscheinlichkeiten (bei Goalimpact in % ausgedrückt). Sicherlich kannst du auch eine Wahrscheinlichkeit für einen Pokalsieger ermitteln, wobei natürlich das Zustandekommen der Paarungen berücksichtigt werden muss. Beim DFB-Pokal wird es daher schwer, weil du zu Beginn des Wettbewerbs keine Informationen diesbezüglich hast. Abgesehen vom „Amateurtopf“ kann jeder recht schnell gegen fast jeden spielen. Bei einer WM, wo ein Turnierbaum vorliegt geht das schon besser.
      Am Ende bleibt es aber Sport und dann kann auch ein statistisch unerwartetes Ergebnis eintreten.

  7. Musiclover

    Singet?

  8. Der Sepp

    Suk hatte es damals richtig gemacht und fcub.de auf dem Höhepunkt des Erfolgs eingestellt. Comeback wurde damals aber angekündigt, sollte Union Zwee irgendwann wieder reaktiviert werden.

  9. Maria Draghi

    Ich behaupte, dass die Trefferquote von Goalimpact – bezogen auf die Saisonabschlusstabelle – über den Status von Kaffeesatzleserei kaum hinauskommt.
    So dürfte die oben verlinkte Prognose der Saisonabschlusstabelle vom August 2021 von ganz anderen Prämissen ausgegangen sein, als später die Realität war.
    Beispiel: Friedrich und Kruse gingen im Winter ab – ich bin sicher, dass diese Abgänge im Modell von GI im August 2021 nicht „eingepreist“ waren. Jedes normale Prognosesystem und auch jeder Experte hätte nach diesen Abgängen im Winter Prognose-Korrekturen (Abschläge) bei Union vorgenommen. Erst recht nach den ersten Spielen nach der Winterpause.

    Insofern hat Union schon deutlich überperformt, denn insbesondere die extrem gute 2. Hälfte der Rückrunde hätte wohl kein Experte und auch kein Prognosemodell im Winter so vorhergesagt.

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