Blog State of the Union

Union ist wieder da

Wow. Was für ein Abend. Was für eine Erfahrung. Was für eine Wucht. Was für Gefühle. Und natürlich auch -> Was für eine komische Doppelmoral, die jedoch bestimmt über 90% von uns liebend gern in Kauf nehmen um genau diese Momente haben zu können. Um diese Momente fühlen zu können. Ick bin einfach nur glücklich. Wegen Euch. Wegen uns.

Einfache Regel bei Fragen in Überschriften: Die Antwort ist NEIN.

Wieder da im Herzen

Natürlich ist DIE Geschichte und DAS Wichtigste vom gestrigen Abend nicht das Spiel und auch nicht das Ergebnis. Es war einfach alles wie „früher“. Alles so unnormal normal. Nur hatten irgendwie fast alle von uns Hummeln im Arsch und konnten es nicht erwarten endlich reinzugehen. Ich habe es zu Stadionöffnung 2h vor Anpfiff selten so voll bei uns gesehen. Und dann erst drinnen. Nur lächelnde Menschen. Staunende Menschen, die sich umschauen und Altgewohntes wieder neu entdecken. Es ist einfach so surreal. Wir haben über 2 Jahre alles reduziert erlebt. Durch einen Film betrachtet.

Schon über eine Stunde vorher war die AF rappelvoll und hat gesungen. Das klassische Sporti und Hymnenvorprogramm begann gestern ungewohnt früh, damit wir die Bühne ganz für uns haben können. Am Anfang dieser „für uns Zeit“ kam dann auch eines der Highlights für mich -> Die kurze Rede von Ali in Richtung Waldseite. Leider habe ich sie nicht wortwörtlich. Der Tenor ist jedoch etwas, dass ich vollumfänglich unterschreibe: Wir alle haben zu Pandemiethemen und dem Umgang damit fast so viele unterschiedliche Meinungen, wie Menschen im Stadion waren. Es zählte in diesem Moment jedoch was komplett anderes. Das was uns eint. Das warum wir alle da waren. Und das ist Union. Und unser Beitrag. Das was wir tun können. Und auch taten.

Während des Spiels habe ich mich oft ertappt, wie ich einfach nur in Richtung Waldseite gestarrt habe. Anstatt das Spiel zu schauen einfach mit offenem Mund das Fahnenmeer beobachtet. Das eine Mal um die 60. Minute rum auch etwas besorgt wegen dem Notarzteinsatz im Innenraum, der dem Anschein nach jedoch erstmal gut „ausging“. Alles Gute für Dich!

Ich wünsche mir so sehr, dass wir die kommenden Spiele daheim und auswärts gemeinsam mit genau diesem Feuer und genau dieser Leidenschaft bestreiten werden.

EISERN! Photo: Matthias Koch

Gefühlt war es gestern, wie bei fast allen Dingen, die einfach nur geil sind, viel zu schnell vorbei. Und es bleibt die Heiserkeit. Der etwas dicke Kopp vom Bier. Und das Gefühl. Wir waren endlich wieder zusammen. Wir waren als Familie und als Gemeinschaft wirklich ALLE wieder da. Auch der dusselige Schwager, bei dem sich innerlich alles zusammenzieht, wenn er redet. Die Mutti, der Vater und unzählige Söhne und Töchter. Und und und und und. War schön, dass ihr alle da wart!

Zum Thema „Reden, die ich gern im Wortlaut hätte“ gab es nach Abpfiff noch eine kurze und prägnante Ansage von, wem auch sonst, Ali an die Mannschaft vor dem nächsten Spiel unserer Götter. Und ich bin mir sicher, dass wir unabhängig wie es auf dem Platz laufen wird, am nächsten Wochenende den hauptstadtvereinnahmenden Millionenverbrennern im Westend die Ohren zum klingeln bringen werden.

Wieder da auf dem Platz

Fast alle von uns, die Union schon länger kennen, haben irgendwann mal bei einer Niederlage(nserie), einem späten Gegentor oder irgendeinem anderen negativen Spielereignis gesagt haben „Endlich habe ick wieder meen Union zurück“. Und das stimmt ja auch irgendwie. Nur haben wir in den letzten gut 1,5 Jahren, bis zur aktuellen „Dürrephase“, ein anderes Gesicht gezeigt. Uns hat etwas anderes ausgezeichnet. Wir sind eben nicht wie Louis de Funès von einem Fettnäpfchen ins nächste getrottelt.

He is cold as ice… Photo: Matthias Koch

Uns hat ausgezeichnet, dass wir sehr pragmatisch waren/sind. Wir haben aus wenig Chancen viel gemacht. Und standen hinten sicher. Und genau das ist gestern passiert. Denn abgesehen von Taiwos missglückter Annahme nach ca. einer Minute (Ok Vogi und Grischa hatten in HZ 2 jeweils einen ganz guten Schuss) und dem Riesenbock von Jonas Hector, war es in meinen Augen ein 0:0 Spiel. Das wir in den letzten Jahren dank Urs und dem Team, sehr oft gewonnen haben.

1.07 : 0.22 xGoals sprechen eine deutliche Sprache. Und bei unseren 1.07 zu erwartenden Toren entfallen alleine schon 0.44 auf die Torsituation. D.h. ohne den Fehlpass haben wir uns selber 0.63 Tore „erarbeitet“.

Union in den Medien

Neben den Berichten vom Spiel mit „Endlich sind wieder alle da“ Fokus gab es gestern vor dem Spiel eine für mich persönlich sehr unerwartete freudige Überraschung, die dann eben auch journalistisch in der Presse aufbereitet wurde. Robin Knoche bleibt bei uns. Keine Ahnung wie lange (uniontypische Kommunikation in diesem Fall). Es hatte sich nach den letzten lesbaren Aussagen zum Gesprächsstand eher nicht angekündigt, dass Robin bei uns bleibt.

Das Spiel nachlesen könnt ihr dann hier:

In sehr vielen Artikeln wird auch die Frage nach dem kommenden Saisonziel gestellt. Im kicker und in der Morgenpost gibt es dann noch jeweils einen Artikel, der sich dediziert mit diesem Thema beschäftigt:

Vor ein paar Tagen hat ein britischer Sportjournalist getweetet, dass Newcastle und West Ham United an Taiwo „dran“ sind und Fulham sowie Southampton „die Situation beobachten“. Im Berliner Kurier gibt es hierzu dann einen Artikel:

Und sonst so?

Wenn alles gut läuft, nehmen wir heute Abend 20 Uhr Episode 499 des Textilvergehen Podcasts auf.

8 Kommentare zu “Union ist wieder da

  1. ernamandy

    Ja, das mit dem nur dastehen, schauen und lauschen des Gesamten habe ich gestern auch oft getan. Ich war bei vielen „Coronaspielen“ und war gestern zunächst auch etwas überfordert mit allem…aber dann fühlte ich mich mitten in der Waldseite stehend, wieder wohl.

  2. Der Sepp

    Es tut mir leid, dass ich jetzt den Besserwisser spielen muss, aber manchmal kann ich einfach nicht aus meiner Haut raus. Und wenn heute schon keiner wegen des Gendern stänkert, dann ist das die perfekte Gelegenheit für mich:
    – Wegen Euch. -> Euretwegen.
    – Wegen uns. -> Unsertwegen.
    – wegen dem Notarzteinsatz -> wegen des Notarzteinsatzes
    (Bin schon wieder weg.)

    • Vielen Dank für deine sympathische Einleitung ;-)
      Grammatikalisch hast du ja durchaus Recht, aber in Anbetracht der zu wahrenden stringenten Dialektik beim Schreiben, scheint mir „wegen euch“ oder „wegen uns“ durchaus legitim, da Oliver ja auch „ick“ oder „Kopp“ schreibt, wir uns also im Bereich des berlinerischen Dialektes bewegen. Es wäre dann auch vertretbar „wegen mich“ zu schreiben :-D

      … so, habe ich für heute auch meinen Klugscheißer-Moment haben können. Vielleicht bin ich schon zu lange in Quarantäne?!

      Vielen Dank Oliver für deinen Beitrag. Deinetwegen (;-P) habe ich nun auch das Wort „dediziert“ kennengelernt. Und auch einmal vielen Dank an das gesamte Textilvergehen-Team. Ich lese täglich sehr gerne euren Blog und höre begeistert den Podcast.

    • Danke!

  3. IronDaddy

    Wat für‘n schöner Fußballabend mal wieder. Volle Hütte, Support nach 2 Jahren auch okay und das Ergebnis sowieso. Das Wettkampfglück war diesmal auf unserer Seite. Danke auch an Oliver für die zutreffenden Zeilen.
    Bleibt eisern und passt weiterhin auf euch und eure Lieben auf.

  4. Um noch ein bisschen Wasser in den Wein zu gießen: Beim Stand von 1:0 gibt’s Mitte der Gegengerade mindestens 3 Hohlköppe, die nach einem strittigen Foul (Trimmel an Hector) Bierbecher knapp am Schiri vorbei werfen – wenige Wochen nach dem Spielabbruch von Bochum. Also das Spiel hätte auch deutlich früher und weniger erfolgreich enden können.

  5. Angela Liepolt

    Ich kann deinem Beitrag zu 100% zustimmen! ? Danke für diesen auf den Punkt gebrachten Beitrag!!!! ?
    Vielleicht kann man ja die beiden kurzen Äußerungen von Ali irg woher bekommen? ? Ich würde sie auch gerne hören, denn es konnten leider aus bestimmten Gründen einige Fans nicht im Wohnzimmer sein! EISERN

    • zentralesMittelfeld

      Auf AFTV im re-live ist die Ansage vor dem Spiel gut zu hören.

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