Blog State of the Union

Wie Union gegen Leverkusen die Lücken von Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker füllen kann

In der Pressekonferenz hat Urs Fischer natürlich das Spiel gegen Leverkusen als schwere Aufgabe für die Rückrunde beschrieben. Und gesagt, dass er in allen Spielphasen in der Rückrunde noch Entwicklungspotential sieht, „vor allem in unserem Spiel mit dem Ball“. Vielleicht werden wir da in der zweiten Saisonhälfte mit weniger Spielen unter der Woche und mehr Training noch mehr Entwicklungsschritte sehen.

Vor allem ohne Taiwo Awoniyi wir dMax Kruse sehr wichtig für Unions Offensive sein und muss Urs Fischer einen Weg finden, ihn produktiv einzubinden. Photo: Matze Koch.

Kurzfristig für das Spiel in Leverkusen am Samstag ist die Aufgabe natürlich, eine Offensive ohne Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker zu bauen. Zudem könnte auch noch Kevin Behrens am Wochenende wegen der anstehenden Geburt seines dritten Kindes fehlen. Nominell stehen auch Anthony Ujah und Suleiman Abdullahi zur Verfügung, beide haben in dieser Saison aber noch keine Rolle gespielt, das könnte sich aber natürlich auch noch ändern. Möglich wäre aber vor allem, dass Max Kruse und Andreas Voglsammer zwei Positionen in der Spitze besetzen und – entweder zentral oder eher auf einem Flügel – durch einen offensiven Mittelfeldspieler ergänzt werden.

In jedem Fall dürfte Union gegen Leverkusen eher wenig Ballbesitz haben und entscheidend sein, wie gut die Mannschaft zu Kontern kommt. Und dabei ist wahrscheinlich neben der Bereitschaft zu langen Sprints in Umschaltmomenten, die Urs Fischer auch explizit angesprochen hat, entscheidend, wie gut Max Kruse dazu kommt, die Bälle zu spielen, mit denen solche Konter gefährlich werden – oder ob ihm das noch andere Spieler abnehmen können.

Außerdem hat Dirk Zingler der Sportbild ein Interview gegeben (in Auszügen in der BZ zu lesen). Für Aufregung sorgte darin gestern vor allem diese Passage:

Union hat diese Saison an der Conference League teilgenommen, war erstmals seit 20 Jahren wieder international vertreten und hat nach dem Aufstieg 2019 einen Mitglieder-Zuwachs von 20 000 auf 40 000 verzeichnet. Wofür steht Ihr Klub?
Union hat seine eigene Identität – und das ist wichtig! Wir sind kein Klub, der die ganze Welt erreichen will, auch nicht die ganze Stadt Berlin. Wir sind kein Verein, der sich ständig anpasst oder jedem Trend folgt. Was die Menschen bei uns bekommen, ist Verlässlichkeit. Ein Beispiel: Zuletzt gab es die Frage nach veganen Würstchen bei uns im Stadion.

Wie lautet Ihre Antwort?
Ich habe grundsätzlich nichts gegen vegane Würstchen, aber wir werden nicht jeden Wunsch erfüllen. Denn Fußball bedeutet bei uns: Bratwurst, Bier, 90 Minuten Fußball. Auch die Sprache darf bei uns im Stadion rau sein. Nicht verletzend oder diskriminierend. Aber wir werden als Klub eben auch nicht gendern. Wir machen da niemandem etwas vor oder versuchen etwas darzustellen, was wir nicht sind. Wer das mag, was wir sind, ist herzlich willkommen. Keiner strebt hier etwas Großes oder Besonderes an, oder beabsichtigt eine große Verpflichtung zu tätigen, um selber größer zu wirken.

Dass Dirk Zingler hier als Beispiele dafür, was Union ausmacht, zuerst einzufallen scheint, was und wen der Verein nicht ansprechen will, ist vielleicht genauso bemerkenswert wie die Beispiele dafür, die er dann nennt.

Inwiefern das Stadionerlebnis davon getrübt sein soll, was für Wurst oder Vurst sich zwischen zwei Brötchenhälften befindet, erschließt sich mir nicht. Genauso wenig, was gendergerechte Sprache – also, dass alle Menschen bei Union angesprochen und nicht nur irgendwie mitgemeint sein könnten – damit zu tun hat. Und leider ist das, was Dirk Zingler dazu sagt, dann auch nicht besonders kohärent: „Raue“ und gendergerechte Sprache sind etwa keine Gegensätze, und dass Zingler dabei betont, dass es keinen Raum für Diskriminierung bei Union geben darf, ist zwar wichtig (und muss immer wieder umgesetzt werden), wird durch die ungefragte Ablehnung von gendergerechter Sprache aber eben auch unterlaufen.

Noch etwas mehr darüber hat Steffi gestern schon hier im Blog geschrieben.

Heimspiel gegen Hoffenheim

Das Heimspiel am kommenden Wochenende gegen Hoffenheim findet den aktuellen Berliner Infektionsschutzregeln nach mit 3000 Menschen im Publikum und 2G+ statt. Wer eine Dauerkarte hat, kann sich dafür ab heute Mittag an der Verlosung beteiligen.

Und sonst so

Auch die Klemmbaustein-Variante des Stadions kann man mit etwas Eigenbauinitiative noch verschönern:

20 Kommentare zu “Wie Union gegen Leverkusen die Lücken von Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker füllen kann

  1. Eiserner Feminist

    Immer die männliche Form benutzen ist ja auch eine Form von Gendern oder sind Männer bei Union geschlechtslos?

  2. CA: „Unioner:innen, willkommen im Stadion An der Alten Försterei.“
    Ich denke mal, dass das DZ mit gendern mit… Klingt einfach bekloppt. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen die Dame neben mir zu bitten das Stadion zu verlassen, weil CA nur Unioner gesagt hat…
    PS: Ja mir ist bewusst, dass mit dieser Aussage nicht alle einverstanden sind.

  3. Ich fände es mega gut und für niemanden schlimm, wenn Christian „Unioner*innen“ sagen würde. Oder in Pressemitteilungen Teilnehmende stehen würde statt Teilnehmer. Aber das dauert wahrscheinlich einfach noch fünf bis zehn Jahre.

  4. Ich hingegen habe kein Problem damit, wenn man Unioner sagt.
    Ich verstehe darunter einfach die gesamte Masse an Fans, ob nun männlich, weiblich, divers…halt einfach alle MENSCHEN, die gerade im Stadion sind.
    Schon zu Studienzeiten waren meine Kommilitonen alle Personen aus meiner Studiengruppe, genauso verhält es sich heute, wenn ich meine Kollegen in Mails mit ‚Liebe Kollegen‘ anschreibe.
    Damit sehe ich in meinem Kopf sowohl den Chef im Büro vorne links als auch meine Kollegin am Nebentisch als auch die ehemalige Kollegin, die früher mal Frank hieß.

    Ich weiß auch nicht, woher diese fehlende Schranke in meinem Kopf herrührt, im Plural keine bestimmten männlichen Person im Kopf zu haben.
    Könnte aber auch daran liegen, dass das Deutsche einen Genus kennt, der nicht mit dem Sexus übereinstimmt.

    Wäre das nicht eigentlich der wahre Fortschritt?! Das in den Köpfen überhaupt keine ‚Schranke‘ besteht, dass, wenn man das generische Maskulinum benutzt, grundsätzlich jeder gemeint ist?
    Legt man sich da nicht selbst eine Schranke auf, wenn man plötzlich sagt, damit sind nur männliche Personen gemeint? Ich persönlich hätte nie darüber nachgedacht, dass ich persönlich als Frau in einer Gruppe ausgeschlossen bin, wenn man z.B. als Unioner im Stadion begrüßt wird.
    Und vielleicht ist das auch sowieso eher ein Zustand und keine Sache/Person/Ding ;-) Quasi, ich fühle mich als ‚Unioner‘, vor allem bei den momentanen Tabellensphären. ;-)

    • Exilunioner m.w.d.

      Danke, Johanna, Fußballgöttin:-)))

    • Änne Troester

      Liebe Johanna – ich denk mich auch mit, wenn Christian „Unioner“ sagt, aber es gibt genug Studien, die belegen, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen NICHT an eine Frau denken, wenn, sagen wir mal, „Polizist“ gesagt wird. Oder Arzt oder Elfmeterschütze oder Kindergärtner. Freue mich, dass du dich mitgemeint fühlst, aber der Großteil der deutschsprachigen Menschen denkt dich nicht mit, wenn er die männliche Form benutzt. Ist einfach so.

    • Hallo Johanna,
      der Text hätte auch von einem Mann stammen können. Da „Mann“ bisher nie über das Maskulinum in der deutschen Sprache nachdenken musste, hat es ihn auch nie gewundert, dass immer alle mit der männlichen Form angesprochen werden. Sei’s drum. Ist bei Dir wahrscheinlich auch ne Konditionierung.

      Ich möchte mal meine Ehefrau zitieren: „Seit gegendert wird, fühle ich mich das erste Mal mit Sprache auf Deutsch angesprochen und wahrgenommen.“ Hat sie jetzt bislang eine Schranke in der Birne gehabt? Ich denke nicht. Ich, als Mann, habe mich schon immer gefragt, warum eigentlich immer die männliche Form benutzt wurde. Und ich störte mich schon immer an der (beispielhaften) Formulierung „Wo möchten die Herrschaften denn sitzen?“, wenn Mann und Frau zusammen ins Restaurant gehen. Hmm. Tja, da sind wir alle Jahrzehnte konditioniert worden mit einer Sprache, die von der ehemaligen herrschenden (männlichen) Klasse geformt wurde. Jetzt endlich wird Frauen und allen anderen Geschlechtern zumindest eine angemessene Sprache offeriert. Und Dirk Zingler möchte sich keinem Trend anpassen? Na gut, aber Sprache ist kein Trend, sondern gewachsene Kultur und die verändert sich gerade. Da muss er halt noch etwas lernen.

      Hat übrigens auch tatsächlich große positive psychologische Folgen…dieses Gendern…. ist wissenschaftlich belegt! Hier…sieh Dir mal an, was Harald Lesch dazu zu berichten hat, wie sich Sprache, die alle Geschlechter inkludiert, auswirkt: https://www.youtube.com/watch?v=LkWp4mrpg1s

      Dirk Zingler ist ein Gestriger und gibt im Moment eine traurige Figur ab. Alle, mich eingeschlossen, haben sich gestern an seiner Wurst abgearbeitet. Haha. Das Problem ist einfach nicht die kack Wurst, sondern etwas ganz anderes. Ich habe das gestern einem Freund bei WhatsApp versucht zu erklären…verzeihe die Rechtschreibung:
      „Das Ding ist nicht die Wurst. Die Wurst ist nur ein Symbol. Dazu gehört auch das Gendern, das vereinen von unterschiedlichen Bedürfnissen. Daher auch der Name „Verein“ vom „vereinen“.

      Zingler hat dieses Thema in dem Interview aus dem nichts hervorgeholt. Keiner weiß warum.

      Es gibt jedoch bei Union viele, für die steht veganes Leben (ich selbst bin ja kein Veganer) für etwas, was sie bedroht. Das sind dann auch welche, die einem gesellschaftlichen Wandel, der andersgeschlechtliche, Frauen, Ausländer, weltoffene begünstigt, sehr feindlich gegenüber stehen.

      Das ist eine gestrige Haltung von Zingler. Und die stülpt er allen unionern über.
      Wenn es um 2G geht, will Zingler niemanden ausgrenzen, bei einer harmlosen veggiwurst aber sieht er eine grobe Fussballkultur aus Fleischwurst, Bier und rauer Sprache bedroht. Imho total Panne.“

      Es wäre zukünftig Union, in Person der Führungsetage und allen Machern im Verein, zu raten, sich nicht gleich bedroht zu fühlen, wenn wir Dinge, die um unsere Union-Welt passieren, auf unseren Club zukommen. Irgendwann fühlte sich der Verein ja auch nicht bedroht, als Fantrikot auch für Frauen ins Sortiment kamen oder was für ein Nippes das Zeughaus sonst noch veräußert, um den Rubel rollen zu lassen.

      Ich persönlich könnte mir durchaus vorstellen, dass DZ eine schöne Nebelleuchte gezündet hat. Es wird doch gar nicht mehr über die Umstände um die JHV gesprochen. Diese teils undemokratischen Vorgänge und diese unerträgliche Gutsherrenart im Präsidium. Es gibt so viele wichtige Fragen, auf die der Verein keine Antwort geben will: Wo kam das Geld für den Aufstieg her? Wie viel war das? Was will der Geldgeber dafür haben? Was passiert dann, wenn es sportlich mal mies läuft und wir absteigen und in der zweiten Liga nicht mehr mithalten? Überlebt das der Verein? Das sind doch Fragen, die substanziell bleiben!

      DZ soll sich mal nicht so haben und akzeptieren, dass die Tribünen in der Försterei nicht nur mit grobkörnigen Raumäulern, die Bier trinkend ihre Bratwurst aus Fleisch zwischen den Zähnen zerquetschen gefüllt sind, sondern, dass mit der Entwicklung des Vereins auf einmal ganz viele Leute in den Verein gekommen sind, die unterschiedlichste Bedürfnisse haben. Aber das ist doch komisch: Auf der einen Seite rühmt sich Zingler mit 40.000 Mitgliedern, auf der anderen Seite aber sollen die sich dem Verein anpassen. Dann sind sie willkommen! Wenn nicht, dann nicht. Aber das funktioniert so nicht. Gesellschaft passt sich der Umwelt an und umgekehrt. Nur bei Union gehts in eine Richtung. Komplett albern.

      Und dazu gehört nun mal auch, dass sich die Sprache verändert. Man(n) kann sich jetzt noch lange dagegen sperren, sich einigeln und für sich bis zum Lebensende nicht gendern. Legitim. Oder aber man lernt als Mensch dazu, zeigt empathischerweise, dass anderen Leuten es die Welt bedeutet, wenn man sich sprachlich mit ihrem Geschlecht wahr nimmt und verliert dabei….nichts!

      So, jetzt noch mal unbedingt das Video von Lesch ansehen. Die Auswirkungen des Genderns haben mich selbst auch erstaunt: https://www.youtube.com/watch?v=LkWp4mrpg1s

  5. es ist vllt auch völlig normal das man irgendwann in ein alter kommt in dem man mit unverständnis oder verwunderung auf das guckt was „die jungen menschen heutzutage“ so wollen
    ich denke das war schon immer so und ganz kann auch ich mich nicht davon frei machen das sich mir die relevanz mancher themen einfach nicht erschließt
    letztlich ist zingler mit der af aber auch dienstleister und als solcher sollte man mit „kundenwünschen“ etwas sensibler umgehen

  6. Muss denn alles gegendert werden?

    Ich glaube nicht dass sich die Frauen ausgeschlossen fühlen wenn man nur Unioner sagt.

    Ich hoffe so ein Stuss mit Unioner*innen wird nie eingeführt, das macht nur die Sprache kaputt und klingt bestimmt nicht so schön.

    Und ganz ehrlich muss denn auf jeden Rücksicht genommen werden?
    Ich glaube nicht dass sich die Vurst durchsetzen wird.

    UNION steht für etwas und lässt sich nicht von außen beeinflussen.

  7. Das Christian an einem Heimspiel am 8. März mal explizit Unionerinnen willkommen hiess und auch dann noch Clara Zetkin zitierte wird sicher nie wieder vorkommen…
    (Vielleicht noch rau genuschelt mit nem Mund voll Bratwurst aus der Haltungskategorie 1 ?)

    Steffis Beitrag gestern dazu war ganz wunderbar. Inhaltlich hält DZs Aussage einem Faktencheck ja gar nicht stand. (Trotzdem wünsche ich mir Pommes, die sind zwar leider von Natur aus vegan und somit vermutlich Ununionisch – aber vielleicht kann man die ja kompensatorisch in Rinderfett fritieren.)

    Was DZ ritt das Thema Vereinsidentität an Fleischkonsum und pauschaler Genderablehnung festzumachen, weiss wohl nur seine Frau, falls das nicht einfach aus einer Bierlaune herausgepurzelt kam (man soll ja rau sein, oder? ;-). Falls nicht die BZ, der ich das durchaus zutrauen würde, die Aussagen nur aus Clickbait-Gründen ein ganz kleines bisschen verzerrt haben sollte…

    Ich verlange kein gendern, das aber pauschal abzulehnen weil es die eigene Identität verletzen könnte halte ich für wirklich sehr albern.
    Ebenso die (faktisch unhaltbare, siehe Steffis Beitrag) Aussage, es gehört nur Bratwurst und Bier zum Fussball. Ich kann auch damit leben, wenn Union das Essensangebot so knapp hält wie bisher, wenn man auf Umsatz verzichten möchte und glaubt damit authentischer zu sein, meinetwegen (komischerweise gilt das nicht bei der Wahl von Sponsoren, da ist der Umsatz dann wichtiger als das Image bzw wird passend gemacht was so gar nicht passt).
    Es Fehlt nur noch ne entsprechende Aussage zu Rollis in einem Stehplatzstadion…

  8. DZ hat sich offensichtlich der Rolle des Provokateurs verschrieben. Warum auch immer. Vielleicht ein wenig spätpubertär. Dazu gehört auch seine lernunfähige wenig originelle antihaltung zu allen coronamassnahmen. Er setzt auf den fragwürdigen Applaus von der falschen Seite und schadet der Außendarstellung unseres sportlich so anhaltend erfolgreichen Vereins nachhaltig.

    • @uli, ich finde die Haltung Unions zu Corona eigentlich okay und hinreichend gut begründet. (ich will hier keinesfalls ein neues altes Fass aufmachen! Notfalls bitte das Forum ein paar Tage abstellen ;-)
      Union hat nach Lösungen gesucht und sich an die jeweils gültigen Vorgaben gehalten und eben keine Behauptungen gemacht im Sinne von „das muss so sein, basta“. Wenn manche zu Form und Ausdruck eine andere Meinung haben, oder sich gewünscht hätten, dass Union präventiv über die allgemeinen Anordnungen hinausgegangen wäre, d’accord.
      (das häufige Gleichsetzen oder Unterstellen von Kritik oder Fragen zu Sinnhaftigkeit der Coronamaßnahmen mit einer komplett-verschwurbelten Antihaltung halte ich allerdings für hochgradig problematisch und gefährlich – das verhindert jeden Austausch und vor allem jede Differenzierung. Das meine ich aber ganz allgemein und nicht gegen Dich!)

      Aber beim im genannten Zitat erstellten Zusammenhang vom Bewahren der Vereinsidentität mit Fleisch- und Bierkonsum in Kombination mit Nicht-Gendern fehlt mir sogar als seit Jahrzehnten zum Fussball gehender männlicher carnivorer Biertrinker die Rationale ;-)

  9. Pyro für Alle

    Dass Dirk Zingler hier als Beispiele dafür, was Union ausmacht, zuerst einzufallen scheint, was und wen der Verein nicht ansprechen will, ist vielleicht genauso bemerkenswert wie die Beispiele dafür, die er dann nennt.

    Mir wär als erstes Beispiel die Attacke Pyro eingefallen. Alles soll brennen, natürlich in Rot und natürlich nur auf den Tribünen und natürlich nur in den Händen. Hauptsachen alles wird abgefackelt was schöne Bilder liefern kann.

  10. Da sich hier viele fragen,warum unser Präsident solche Aussagen getätigt hat,versuche ich mal eine Erklärung zu liefern.
    Union bekommt in den letzten Jahren natürlich erhöhte Aufmerksamkeit. Union hat mit seiner Art,sozial,bodenständig und noch nicht so durchkommerzialisert,eine große Anziehungskraft auf viele Leute. Ein Teil dieser Leute steht auch für das,was Dirk Zingler angesprochen hat. Durch seine gewiss übertriebene Art hat er klar deutlich gemacht,dass Union kein Verein für diesen „neumodischen“ Kram ist und sofort jeder weiß,woran er ist.
    Die Reaktionen zeigen,dass er es richtig macht.

    Ich persönlich hätte nix gegen vegane Wurst,solange alle zusätzlichen Kosten für das Angebot in den Preis dieser eingehen. Ob die Nachfrage so groß sein wird,bezweifel ich noch. Dass es keine Pommes gibt,ist mir bisher tatsächlich nicht bewusst gewesen. Für einen Imbiss mit frisch gemachten wäre ich aber auch.
    Dass bei Union nicht gegendert wird,finde ich sehr gut. In meinen Augen ist das zum großen Teil unsinnig und widersprüchlich.
    Ich würde mich als links bezeichnen,auch wenn viele der Vorurteilslosen das Vorurteil haben,dass alle die gegen gendern und zu viel Rücksichtnahme rechts sind.

  11. Der Unioner vom Schlachthof

    Hallo Änne,
    dass die überwiegende Mehrheit der Menschen NICHT an eine Frau denken, wenn, “Polizist” gesagt wird, liegt nicht am Wort, sondern am Bild, das wir bei diesem Beruf vor Augen haben. Bei „Krankenschwester“ ist es das gleiche umgekehrt. Ich als CIS-Mann habe es zu akzeptieren, wenn die strukturell benachteiligten Frauen entscheiden, dass gegendert werden soll. So wie ich mich auch daran halte, wie Schwarze als solche benannt werden wollen. Es kostet mich nichts, solche Wünsche mitzutragen.

    Aber ich darf darauf meinen, dass sich durch Worte Benachteiligung nicht ändern wird. Frauen haben geringeres Einkommen und geringere Aufstiegschancen. Daran ändert keine gegenderte Berufsbezeichnung etwas. Und Frauen werden im Stadion von Sexisten diskriminiert, auch wenn CA künftig Unioner:innen begrüßt.

    Und ich fahre nach Heimspielen oft hungrig nach Hause, weil ich nicht von Quarkkeulchen alleine leben kann. Es würde DZ nichts kosten, mir was Vegetarisches zu essen zu verkaufen. Ich würde dafür ja was bezahlen. ;-)

  12. herrdoesi

    Beim generischen Maskulinum hat nie jemand jemanden gedanklich ausgeschlossen. Das ist einfach deutsche Grammatik und im Übrigen nicht speziell deutsch. Das ist erst in den letzten Jahren von irgendwelchen Intellektuellen künstlich problematisiert worden. Aber es stört mich auch nicht wenn es in den Medien praktiziert wird. Für die Alltagssprache halte ich gendern für nicht praktikabel.

  13. Ich persönlich finde es nur traurig, sehr traurig das wir über so etwas nachdenken bzw. Diskussionen führen.
    Es gibt so viel Elend, Hunger und Armut in dieser Welt, und dann über gendern zu reden. Oh man in welcher Welt leben wir denn.
    Das dann noch mit Union zu verbinden?

  14. Hi @all,

    Ich will jetzt hier auch nicht zu viel schreiben, da schon vieles gesagt ist. Nur soviel, Wurst und gendern sind aktuell wohl eher symbolisch für mehrere Dinge zu betrachten. Die Frage ist, wir bekommt man es hin, dass DZ und der Vorstand vllt mehr zu hören und auch Einlenken. Im vergangenen Jahr sind einige Dinge passiert, bei denen mir irgendwie ein klarer Abschluss seitens des Vereins fehlt .

    Noch eine kurze Anmerkung zum gendern. Es ist kein rein deutsches Phänomen und auch kein ausschließliches Problem der deutschen Sprache. Im spanischen ist es vllt sogar noch etwas „schlimmer“, aber selbst dort wird gegendert. Sprache entwickelt sich eben überall weiter. Und ich denke schon, dass gendern sichtbarer macht und Menschen im Leben und beruflichen z.b. helfen kann.

    Eisern

  15. Bei der Pressekonferenz in L…kusen werden wir als „1.FC Dynamo Berlin“ vorgestellt.
    Lasst uns weiter über Gendern im Stadion diskutieren…

  16. Ist das die Arroganz des Erfolges, die bei Zingler immer deutlicher durchscheint? Sind das Auswirkungen der psychischen Belastung durch die Pandemie? Oder war der schon immer so?

    Solch ein Kreuzzug gegen Vegi-Würste im Stadion… Wir verquer ist das denn?

    Bezüglich gendern: Der richtige Begriff wäre „entgendern“, denn die deutsche Sprache gendert die ganze Zeit: Maskulin diskriminierend. Ob man beim Entgendern mitmacht oder nicht, sei allen selbst überlassen. Dafür braucht es keinen Silberrücken, der vorschreiben möchte, wie die Menschen schreiben und reden.

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