Blog State of the Union

Der neue Satzungsausschuss kommt nicht als Antrag, sondern als Beschluss

Etwas überraschend gab es gestern mitten in die letzten Reiseplanungen und den Austausch darüber, wer schon alles die Tickets für das Spiel in Prag erhalten hat, Post vom Verein an die Union-Mitglieder. Darin informierte der Verein darüber, dass das Präsidium gemäß § 25 Abs. 1 der Vereinssatzung die Einrichtung eines Satzungsausschusses beschlossen“ hat (Mitteilung auch auf der Vereinswebseite).

Satzungsausschuss Union Berlin
Union hat gestern den neue Satzungsausschuss mit diesen Mitgliedern vorgestellt. Photo: Union Berlin.

Aber das kommt ja doch nicht ganz aus dem Roten des Forsthaushimmels. Sondern wir erinnern uns daran, dass vor der Corona-geprägten Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr kurzzeitig ein Meta-Satzungsänderungsantrag im Raum stand. In diesem Antrag wurde die Schaffung einer Satzungskommission vorgeschlagen, die der primäre Weg werden sollte, über den Anträge auf Satzungsänderung auf die Tagesordnung einer Mitgliederversammlung kommen.

Mit der jetzt nicht vorgeschlagenen, sondern schon erfolgten Schaffung des Satzungsausschusses bleibt der Verein etwas hinter dem Inhalt dieses Änderungsantrages zurück. Denn unmittelbar ändert sich damit an der Zugänglichkeit der Mitgliederversammlung für Satzungsänderungsanträge nichts.

Dirk Zingler Union Berlin 2G Satzungsausschuss
Dirk Zingler sieht in der Einrichtung des Satzungsausschusses einen Beitrag zur Stabilität des Vereins. Photo: Stefanie Fiebrig.

Das ist zumindest mein Verständnis der Sachlage, denn in das Prozedere dafür, das in der Satzung (in Paragraph 13) festgehalten ist, greift die Schaffung des Ausschusses ja nicht unmittelbar ein. In diesem Prozedere ist zwar eine Prüfung eingehender Anträge beschrieben, allerdings nur eine formelle auf ihre „rechtliche Umsetzbarkeit“. Die Aufgabe des neuen Ausschusses beschreibt Union aber so:

Seine Aufgaben bestehen in der Befassung mit eingehenden Satzungsänderungsanträgen von Mitgliedern des Vereins und daraus resultierender Empfehlung an das Präsidium zur Aufnahme auf die Tagesordnung der Mitgliederversammlung oder deren Ablehnung.

In der Satzung ist von einer solchen inhaltlichen Prüfung vor der Aufnahme auf die Tagesordnung nicht die Rede. Und anders als in dem Antrag aus dem vergangenen Jahr werden auch keine neuen Wege beschrieben, auf denen Satzungs-Anträge auf die Tagesordnung kommen können (im Antrag wurde da auf ein Mitglieder-Quorum verwiesen). Allerdings hat sich auch bisher schon das Präsidium zu dort eingehenden Anträgen positioniert und deren Annahme oder Ablehnung empfohlen – und damit natürlich alles andere als geringen Einfluss auf ihre Chancen gehabt.

Die Argumente für den Schritt, mit denen Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert wird, kennen wir schon von dem Vorschlag aus dem vergangenen Jahr: Die Festsetzung der Satzung sei komplex, und es diene der Stabilität des Vereins, möglichen Änderungen ein solches Gremium zur Prüfung vorzuschalten und von ihm etwaige notwendige Änderungen anstoßen zu lassen.

In der Mitteilung jetzt steht dann auch schon, wer dem neuen Gremium angehören wird. Das ist aber grundsätzlich eher nebensächlich, denn nachdem ein solches Gremium mit seinen Befugnissen einmal geschaffen wurde, existiert es eben erstmal, und seine Zusammensetzung und inhaltliche Ausrichtung kann sich später auch ändern. Allerdings besteht das neue Gremium vor allem aus Vertreter*innen der schon existierenden Gremien des Vereins – auch das ist ein Element, dass die strukturkonservativ bis vielleicht eher autoritäre Wirkung der Einrichtung so eines Ausschusses unterstreicht.

Tickets für Prag

Wie eingangs schon erwähnt gab es gestern viel nervöses Warten auf den E-Mail-Versand der Tickets für das Prag-Spiel morgen Abend. Nach und nach trafen dann mehr E-Mails damit ein, nachdem Union auch noch eine Info dazu auf der Vereins-Webseite veröffentlicht hatte. Warum scheinbar eine manuelle Intervention notwendig war, um die Tickets zu versenden, lässt sich von außen schlecht sagen. Das senkt aber jedenfalls dem Anschein nach auf keiner Seite des virtuellen Zeughaus-Ladentisches das Stresslevel.

Einige wichtige rechtliche Hinweise für die Reise nach Prag hat die Eiserne Hilfe zusammengefasst. Zu beachten ist dabei weiterhin, dass noch nicht vollständig immunisierte Personen einen PCR-Test brauchen.

Möglichkeit zu Vollauslastung mit 2G?

Die Beschlüsse des Senats gestern, für bestimmte Veranstaltungen und Einrichtungen das 2G-Modell mit weniger Beschränkungen für Teilnehmerzahl, Abstand und Maskenpflicht einzuführen, machen das prinzipiell auch zu einer Option für Union. Allerdings mit dem Haken, dass es dabei keine Ausnahme für Kinder unter 12 gibt, die sich bisher nicht impfen lassen können. So eine Ausnahme nicht zu machen ist auch nachvollziehbar, denn das Ziel einer 2G-Regelung ist ja, dass wirklich nur Immunisierte bei einer Veranstaltung aufeinandertreffen. Trotzdem gibt es auch Stimmen, die so eine Ausnahme trotzdem wollen.

In dieser Entscheidung hat Union das 2G-Modell abgelehnt, so lange es Gruppen gibt, die sich nicht impfen lassen können.

Auf den anderen Plätzen

Die Union Frauen haben gestern Abend ihr Pokalspiel gegen Borussia Pankow mit 7-0 gewonnen. Heute ist dann die Zweite mit ihrem Spiel gegen SFC Stern II dran.

26 Kommentare zu “Der neue Satzungsausschuss kommt nicht als Antrag, sondern als Beschluss

  1. Tut mir leid, aber die aktuelle Variente von 2G ist für Union nicht umsetzbar. Union würde damit gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen und Kinder auf Grund ihres Alters diskriminieren. Behinderte, die sich aufgrund ihrer Behinderung nicht impfen lassen können wären sogar nach GG Artikel 3 diskriminiert. Den Schuh würde ich mir nicht anziehen wollen. Denn 3G wäre ja möglich und man würde sich so im vollen Bewusstsein für 2G entscheiden.
    Mal davon abgesehen, dass es gegen die Werte des Vereins verstößt….

    Aber es scheint sich ja noch was zu ändern.

    • Die Begründung ist ja viel vager und liest sich eher als ein ‚wir haben kein Bock, lassen wir mal Gründe suchen‘ an. Das mit Kinder ist tatsächlich schwierig und wird nachjustiert vom Senat. Für Leute die sich nicht impfen lassen können, braucht es auch eine Ausnahme. Ist aber alles machbar.
      Zingler redet aber von einem ‚Ausschluss großer Teile der Bevölkerung‘. Dies ist eine Übertreibung. Durch die Entscheidung von Leute sich nicht impfen zu lassen, wird bei jedem Heimspiel 10,000 Union-Fans die Möglichkeit genommen die Alte Försterei zu besuchen. Dass ist ein Ausschluss großer Teile der Union-Fans. Auch die Erwähnung, Union könne den Personalbedarf nicht decken (bedeutet keine geimpfte Stewards!?!) riecht nach einer Ausrede.
      Er erwähnt auch dass 2G den Zusammenhalt untergrabt. Kein Satz dazu, dass der Zusammenhalt auch untergraben wird von Ungeimpfte die dafür sorgen dass wir noch immer mit Einschränkungen im öffentlichen Leben zu tun haben. Und für Geimpfte in der Alten Försterei ein (kleines, aber zusätzliches) Gesundheitsrisiko bilden.
      Ja, ist ein schwieriges Thema. Aber Zingler hat nicht zum ersten mal sich da nicht all zu glücklich geäussert.

    • @Bas: Das Thema Personalbedarf sprang mir auch ins Auge. Ich vermute, dass es schlicht keine rechtliche Handhabe gibt, den Impfstaus aller Mitarbeiter zu prüfen. Datenschutz und so.
      Ansonsten frage ich mich, abgesehen von den Gruppen, die sich nicht impfen lassen können, wie hoch überhaupt der Anteil derer ist, die nur mit Test ins Stadion kommen. Aus meiner Beobachtung am Einlass: Ich habe zuletzt kaum noch Leute mit Test-Bescheinigungen gesehen – im Unterschied zum Saisonbeginn. Dass Union dahingehend konfliktscheu ist („Klima vergiften“), kann ich vereinspolitisch verstehen und habe es so erwartet, auch wenn ich es persönlich nicht unterschreiben würde. Genauso gut könnte der Verein argumentieren, mit der Erhöhung von Druck auf Ungeimpfte einer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Mal ganz abgesehen vom wirtschaftlichen Aspekt (Mindereinnahmen): Zingler argumentiert doch so gerne mit der Verantwortung für seine Angestellten.

    • Kannst du mir bitte mal sagen, welche Behinderungen eine Impfung verhindern? Habe davon bisher noch nichts gehört.

      Vielen Dank

  2. @Bas ich verstehe den „großen Anteil der Bevölkerung“ unter Einbezug der Kinder, nicht nur derer, die aus Gründen nicht geimpft werden können. Das Personal für den Service fehlt, wurde schon vor der Saison thematisiert, und hat damit zu tun, dass viele, die vor Corona im Service gearbeitet haben, sich neue berufliche Wege gesucht haben. Zwangsläufig.

    • das mit dem Personal versteh ich, ist aber lösbar. Wir schaffen es ja auch im Oly eine Veranstaltung für 25k zu organisieren. Das mit Kinder wird angeblich vom Senat gelöst. Aber auch hier die berechtigte Frage: Wie weit gehen wir um den Eintritt für alle zu ermöglichen? Was ist verhältnismässig? Ich hab ja auch nicht alle Antworten. Aber wenn wir gegen Bayern und Hertha für 22k Leute spielen können, aber ohne Kinder, ist dies denn vertretbar oder nicht?

  3. Also bitte. Es sind ja wohl kaum die Ungeimpften, die 10.000 Union-Fans ausschließen. Ausgeschlossen werden sie durch die Corona-Bestimmungen.

    • Die Corona-Bestimmungen sind aus einem Grund da. Weil es ein allgemeines Gesundheitsrisiko gibt. Diese Bestimmungen sind nicht immer konsistent, ja, aber im grossen und ganzen sind die ja da um größere Bevölkerungsgruppen zu schützen vor Infektion, und eine Überlastung der Krankenhäuser zu beseitigen.
      Ungeimpften möchten maximale Freiheit und keine Eingrenzungen. Ist aber wie mit dem Verkehrsgesetz: manche rasen gern durch die Stadt und über die Autobahn, aber es gibt Verhaltensregeln damit es nicht aus dem Ruder läuft auf die Straßen. Wenn du nicht damit leben kannst, nimmst du halt nicht an dem Verkehr teil.

    • @Bas
      Begründet wurde der gestrige Unsinn von der übrigens Kinderlosen Senatorin mit dem Schutz der „Ungeimpften“. Nun ist aber das „Ungeimpft sein“ eine freiwillige persönliche Entscheidung jedes einzelnen und es bedarf keines Zwangsschutzes durch die Politik. Aber sei es drum wenn schon eine Entscheidung für oder gegen 2G/3G dann hat die Politik diese zu treffen und den Schwarzen Peter für diese Schwerwiegende Entscheidung nicht den Veranstaltern oder Unternehmen aufzubürden. Aber soviel Arsch in der Hose habe ich von unseren Politikern auch nicht wirklich erwartet.

    • @Andreas meine Wahrnehmung war, es ging um den Schutz von Geimpften vor Ungeimpften. Aber ich kann auch daneben liegen. Ich las gerade ein Zeitungsartikel wo stand, getestete Ungeimpften hätten noch immer 2x mehr Chance auf einer Infektion bei Veranstaltungen als Geimpfte. Also könnte es um Selbstschutz gehen, die Begründung ist tatsächlich fraglich.
      Bin völlig bei dir dass die Politik eine Entscheidung hätte treffen sollen. Es sollte nicht die individuelle Entscheidung eines Unternehmers sein. Hat glaub ich auch nichts mit Wahlkampf zu tun, aber mit einer Regierung die versucht nur zu verwalten ohne etwas zu ändern.
      Ob die Senatorin Mutter ist oder nicht ist egal. Du unterstellt kinderlose Leute damit nicht empathisch genug zu sein um Entscheidungen die Kinder angehen nehmen zu können. Dies wäre dann auch bei Angela Merkel der Fall, aber die würde ich keine fehlende Empathie unterstellen.

    • @Bas. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann eine Regierung diese Entscheidung aus rechtlichen Gründen nicht treffen. So weit ich das verstanden habe, darf der Staat nicht diskriminieren, private Organisation bzw. Unternehmen dürfen das aber schon.
      Als muss sich der Staat darauf beschränken, die Konsequenzen festzulegen, die eine Entscheidung der privaten Organisationen in Richtung 2G hat. Und das hat der Senat getan.

  4. Mathias Kroeselberg

    Ich hätte mir einen Kommentar zum Spiel von Unions Gegnern beim Spiel Haifa – Rotterdam gestern gewünscht… Die haben ja unentschieden gespielt. Und wir könnten mit einem Sieg in Prag sofort die Tabellenführung übernehmen :))

  5. silberhacke

    diese ganze g-punkt-diskussion ist eh hinfällig, solange die dfl nicht in der lage ist, spiele so zu terminieren, dass wirklich ALLE die möglichkeit haben, hinzugehen. dass spiele an tagen stattfinden, an denen leute schlicht nicht können, schließt die betroffenen aus und ist folglich nicht hinzunehmen. man sollte, wenn es soweit ist, auch darüber nachdenken, spiele zu verschieben, sobald dem einen oder anderen was dazwischenkommt. nur so zöge endlich gerechtigkeit in die vergabe von steh- und sitzplätzen in deutschen stadien ein. und ganz ehrlich: wer möchte schon ziel der empörten wut eines fünfjährigen sein?!

  6. ausnahmen für kinder wird es ja nun wohl auch in berlin vernünftigerweise geben, aber nur als denkanstoß: kinder nicht auszunehmen hieße nicht nur, keine kids im stadion zu haben, sondern auch ihre eltern nicht. nicht jede familie hat easy babysitter für nen fußballtag am start oder will das (äh und nein, »bleibt mutti halt mit kind zuhause« ist auch keine angemessene lösung).

  7. Ich finde schon, dass die Einrichtung des Ausschusses jetzt doch eine recht maßgebliche Änderung ist. Vorher konnte sich das Präsidium öffentlich zu den Anträgen auf der Tagesordnung positionieren, d.h. wenn sie erstmal auf der Agenda waren. Jetzt wird ein Filter (den anderes ist der Ausschuss nicht) dazwischen geschaltet, der gewissermaßen schon vorbestimmt, was auf die Agenda kommt – und was nicht. Kann man machen – es bleibt aber die Frage, ob die Mitglieder erfahren, welche Anträge nicht auf der Tagesordnung landeten und warum sie vom Ausschuss abgelehnt wurden. Eine solche Transparenz wäre aus meiner Sicht essenziell. Denn richtig Daniel, es steht nicht, dass der Ausschuss inhaltlich prüft. Es steht aber auch nichts, dass das kategorisch ausschließt. Aus meiner Sicht ist aus diesem Grund eine Transparenz wichtig und Mitglieder erfahren, wieso und auf welcher Entscheidungsgrundlage Anträge abgelehnt werden/wurden.

    Eisern!

    • Der Satzungsausschuss kommt, nachdem bei der letzten Mitgliederversammlung sehr viele und offenbar auch ungelegene Satzungsänderungsanträge eingingen. Man will das seitens des Präsidiums kontrollieren bzw. filtern, vor allem angesichts der vielen neuen und auch noch zu erwartenden Mitglieder. Wie der Ausschuss zustande kommt (ohne Diskussion und bereits fertig besetzt) ist absolut undemokratisch. Im Kern widerspricht es den Werten von Union. Mitsprache der Unioner ist nur gewünscht, wenn sie im Prinzip mit den Vorstellungen der Vereinsführung einhergeht oder sich um nicht allzu wichtige Themen dreht. Aus meiner Sicht zeigt sich in der Art und Weise der Umsetzung des Satzungsausschusses ein grosses Misstrauen gegenüber den eigenen Mitgliedern. Eine vollkommene Transparenz über alle an den Ausschuss gestellten Anträge und deren Beurteilung wäre absolut selbstverständlich, vom ersten Tag an. Da dazu nichts zu lesen war, wird man sich das gern schenken wollen. Und später, wenn es u.U. mehr gefordert wird, wird man behaupten, dass das der Plan von Beginn an war …

  8. 2G schliesst ja auch Jugendliche ab 12 aus, die (noch) ungeimpft sind. Eine Impfentscheidung, grade für Jugendliche, sollte aber individuell entschieden werden. Würde zumindest ein/e Mediziner*in sagen…

    Es gibt Jugendliche, die keine Impfverweigerer sind (bzw deren Eltern), aber für die trotzdem (noch) keine Impfung geboten ist oder medizinisch nötig erscheint, je nach Ergebnis der individuellen Nutzen-Risiko Analyse. 2G würde aber eine Entscheidung erzwingen, die sich nach Einlassregeln richtet.

    Das macht die Impfentscheidung dann aber mindestens zu Teilen zur einer politischen Entscheidung.
    Dabei wollten wir doch auf die Wissenschaft hören ;-)

  9. […] kurz vor Feierabend überraschte Union seine Mitglieder mit der Mitteilung, dass das Präsidium einen Satzungsausschuss einberufen hat. Die elf Mitglieder dieses Ausschusses sollen das Präsidium zukünftig dahingehend beraten, welche […]

  10. Je länger je lieber

    Seht doch einfach mal nach Dänemark.

    Die freiheitsliebenden Dänen haben keine G-Punkt-Sorgen.

    Die Dänen haben sich überwiegend für die Impfung entschieden und konnten nun die Einschränkungen beenden.

    Jeder Ungeimpfte verschleppt die Einschränkungen bis zum Sankt Nimmerlein.

  11. @N es gibt (mindestens) zwei Personengruppen, die altersunabhängig nicht geimpft werden können bzw. bei denen es schlicht nicht funktioniert. Zum einen reagieren Menschen selten, aber dann eben doch, allergisch auf bestimmte Stoffe, die im Impfstoff drin sind. Dagegen hilft unter Umständen ein anderer Impfstoff. Zum anderen gibt es Menschen, deren Immunsystem defekt ist und zB auf die Impfung hin keine Antikörper bildet. Auch wenn´s nur Beispiele sind: Ja, es existieren Fälle, in denen eine Impfung aussscheidet bzw. nicht zum gewünschten Ergebnis führt. Sie sind selten, aber es gibt sie.

  12. Für mich ergibt sich mittlerweile folgendes Bild: DZ ist tief in seinem Inneren ein Corona-Schwurbler. Das beweist er mir mit jedem Statement, das er zum Thema Corona von sich gibt.
    Er versucht es immer ein bischen hinter relativierenden Formulierungen zu verstecken, aber wenn man alle Aussagen und Entscheidungen hintereinanderlegt, kann man aus meiner Sicht zu keinem anderen Schluss kommen.

    Dass sich Union nun erst mal gegen 2G entscheidet ist ein weiteres Steinchen in diesem Mosaik. Wer sich nicht impfen lassen will, kann es ja bleiben lassen. Der Verein sorgt aber durch seine Einlasspolitik aktiv dafür, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen und sich damit unsolidarisch gegenüber der Gesellschaft verhalten, 10.000 Unionern aus egoistischen Gründen den Zugang in’s Stadion verwehren. (Gesetzt den Fall, dass mit 2G dann tatsächlich alle anderen Restriktionen fallen)

    Für mich ist damit klar, dass ich meine Gutscheine nicht mehr für „virtuelle Waren“ ausgeben werde. Ich bin nicht mehr breit, Unions unsägliche Corana-Politik weiter zu finanzieren.

    • @N: Hoffe Steffi hat deine Frage schon beantwortet. Ergänzend kann man vllt. sagen, dass es um sehr wenige Menschen geht und es meistens durch mehrere Krankheiten bei einem Menschen dazu kommt, dass er den Behnidertenstatus hat und nicht geimpft werden kann/soll. Ich gehe auch davon aus, dass dieser Personenkreis auch nicht so erpicht darauf ist ins Stadion zu gehen. Trotzdem gilt es diese Menschen nicht zu vergessen und die Teilhabe zu ermöglichen, wenn sie es wünschen. Das wird nach aktueller Lage aber nicht möglich sein.
      Ein Beispiel für Teilhabe wäre der Beitrag über den Wünschewagen vom 31.08. Einem Totkranken wird man wohl kaum noch die Impfnebenwirkungen aufdrücken… Hoffe ich.

    • Auch wenn ich deinen Aussagen hier oft wenig abgewinnen kann und deinen (von mir so wahrgenommen) Ton nicht mag, würde ich mich hoffentlich nie auf das Niveau herablassen, dich zu diffamieren/zu beleidigen. Du hast halt eine andere Sicht auf die Dinge als ich (und andere). Ist okay. Jeder Fanclub kann ein Lied davon singen, wie es ist, so etwas auch auszuhalten, vor allem bei dieser Thematik. Leute, die nicht deine Meinung teilen und ihr Handeln nicht nach deinen Maßstäben richten aber pauschal als „Coronaschwurbler“ zu bezeichnen, das ist dann schon eine Offenbarung. Somit bleibt jede kritische Auseinandersetzung mit 2G Schwurbelei. Die Portion Bockigkeit dazu macht’s nicht angenehmer.

  13. @Molle: Meine Meinung zu DZ ist in meinen Augen lediglich der subjektive Eindruck, den ich aus den Aussagen und Handlungen der letzen anderthalb Jahre gewonnen habe.
    Am Anfang dachte ich mir, er drückt sich vielleicht nur ungeschickt oder hemdsärmlig aus. Aber mittlerweile seh ich das anders. Ich gehe davon aus, dass DZ viel Erfahrung damit hat, sich öffentlich zu äußern und dass er sicher extrem lernfähig ist, was seine Reaktion auf öffentliches Feedback anbelangt.

    Leider gibt es keine offizielle und objektive Definition davon, was ein „Schwurbler“ ist, zumindest kenne ich keine und ich bin da bewusst besonders kleinlich. Gleichzeitig finde ich es sinnvoll – und das mögen sicher wenige – in einem „Forum“ eher in Richtung Schwarz-Weiß und weniger mit Grautönen zu argumentieren. Das macht in meinen Augen mehr Sinn, weil man hier ja keine Bücher schreibt, in denen man ausführlich das Für und Wieder einer jeden Position skizzieren und abwägen kann.

    Was z.B. das Impfen und in Folge dessen 2G anbelangt, so hat die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates erklärt, dass nach Ansicht des Deutschen Ethikrates eine ethische Impfpflicht besteht. Die können das dann natürlich wissenschaftlich abgewogen begründen und formulieren das dann auch entsprechend diplomatisch. Ich spitze das hier eben zu und bezeichne das Verhalten von Menschen, die dieser ethischen Impfpflicht bewusst nicht nachkommen, manchmal als unsolidarisch gegenüber der Gesellschaft und manchmal als asozial.

    Wenn eine Organisation dieses unsolidarische Verhalten unterstützt, verhält sie sich in meinen Augen ebenso unsolidarisch. Und das finde ich nun mal nicht gut und werde daher nicht müde, das – bewusst auch mit zuspitzenden Formulierungen – zu kritisieren.

    Ich weiß nicht, was Du mit Bockigkeit meinst. Wenn es mein Entschluss ist, meine Gutscheine nicht mehr an den Verein zu spenden, seh ich das ebenfalls anders.
    Unter der Voraussetzung, dass bei 2G alle anderen Einschränkungen wegfallen würden, hätte Union nun die Möglichkeit, jeden, der eine Dauerkarte hat und geimpft oder genesen ist, wieder ins Stadion zu lassen. Wenn Union aber an der Verlosung festhält und damit mir und ein paar tausend anderen aus (so stellt sich das zumindest für mich dar) politischen Gründen weiter den Eintritt verwehrt, seh ich keinen Grund, warum ich den Verein dabei finanziell unterstützen soll.
    So lange es von den Auflagen her für den Verein nicht möglich war oder ist, das Stadion voll auszulasten, ist es für mich selbstverständlich, solidarisch zu sein und meine jeweilige Eintrittskarte zu spenden. Wenn der Verein das aber aus internen (politischen) Gründen tut, seh ich das anders.
    Mich hat die kurze Begründung, warum man an 3G festhalten will, null überzeugt. Ich könnte jetzt anfangen in vielen kleinen Grautönen auszuführen, warum das nicht der Fall ist, aber dafür ist – wie ich ja weiter oben schon geschrieben hab – aus meiner Sicht so ein Forum der falsche Platz.

    • @framlin

      Erstmal danke für die lange Antwort. Leider kann ich mich noch nicht „revanchieren“, da ich das ganze Wochenende in Prag bin und lange Nachrichten am Handy einzutippen ist so gar nicht meins.

  14. Kurze Anmerkung zu Impfung und Menschen mit Berhinderung: Ich bin Sozialarbeiter in einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung: alle 20 Bewohner haben sich für Impfung entschieden. Auch von anderen Einrichtungen weiß ich das die Quote höher ist als der geselleschaftliche Durchschnitt. Also die Teilhabekarte in der Diskussion 2G/3G zu bemühen ist eher schwach und wird von Menschen ohne Behinderung benutzt.

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