Blog State of the Union

Nichts spräche gegen einen langweiligen Sieg für Union

Medial geht es vor dem Spiel von Union heute Mittag gegen Sandhausen vor allem darum, wie viel weniger spektakulär dieses Spiel im Vergleich zu den ersten beiden Partien der Rückrunde ist (Morgenpost, Kurier). Aber das muss ja weder für die Mannschaft noch für alle anderen Unioner ein Problem sein.

Denn noch mehr Spiele wie gegen Köln und St. Pauli wären definitiv nicht gesund. Und die Rückrunde ist ja noch lang und wird noch (emotionale) Ressourcen in Anspruch nehmen. Es spräche für Union also überhaupt nichts gegen einen einigermaßen langweiligen Sieg gegen Sandhausen.

langweilig
So oder so ähnlich könnte das aussehen, Foto: Matze Koch

Unterdessen berichtet die Bild (noch nicht online) von den Zielen, die sich Carlos Mané setzt (mehr Chancen vorzubereiten), und prognostiziert, dass Micha Parensen die Position von Manuel Schmiedebach übernimmt.

Der Kurier fragt sich, ob Eroll Zejnullahu bei Sandhausen in dieser Saison besser aufgehoben gewesen wäre. Natürlich hätte er nur mehr spielen können als nun bei Union, wo er bekanntlich gar nicht zum Einsatz kam, ganz im Gegensatz zu den Erwartungen und Ansprüchen, die er während seiner Leihe mit einer Rückkehr verbunden hatte. Es darf aber auch bezweifelt werden, dass in einer Sandhausen-Mannschaft, die spätestens seit der Entlassung von Kenan Kocak keinen gehobenen spielerischen Anspruch verfolgt, viel mehr Platz für Zejnullahu gewesen wäre.

Weder daraus noch aus Erolls Situation bei Union folgt übrigens, dass er nicht für einen Zweitligisten, der Fußball spielen möchte – und ein bis fünf davon gibt es ja – eine gute Rolle spielen könnte.

Was die anderen machen

Köln hat gestern Abend gegen St. Pauli 4:1 gewonnen. Damit hat im Trio auf den Plätzen 2 bis 4 also jeder einmal gewonnen und alles ist nach der Spitzenspielserie irgendwie wieder wie vorher. Das heißt, Union kann sich heute wieder an St. Pauli vorbei auf einen Aufstiegsplatz schieben. (Es sei denn, Kiel gewinnt mit zwei Toren Unterschied mehr in Magdeburg. Dass Kiel for real ein Aufstiegskandidat ist, wird langsam und in dieser Saison noch etwas später als in der letzten wieder klar.)

Und für Uwe Neuhaus läuft es mit Bielefeld ganz gut. Gestern zum Beispiel gewann Arminia gegen Regensburg ein Spiel 3:0, dass nach expected Goals 2,7:2,1 für den Jahn ausging.

Und, ähm ja, okay:

Drachenboot!

Der Eiserne V.I.R.U.S. hat die diesjährige Ausgabe des Drachenbootcups auf den 31. August/1. September terminiert. Wir gehen davon aus, dass dann auch wieder ein Textilvergehen-Boot mit oder hinterher paddeln wird.

Hertha sucht ein Zuhause

Auch wenn dieser Text über Herthas Stadion-Standort-Suche in der Berliner Zeitung schon ein paar Tage alt ist, finde ich ihn doch interessant. Es geht darin um die restriktiven Bedingungen von Vertraulichkeit, unter denen Abgeordnetenhaus-Mitglieder Herthas Pläne einsehen können und um die ungelösten Probleme bei der Umsetzung der präferierten Lösung in Nachbarschaft des Olympiastadions. Ein Problem ist, dass das Land Berlin Hertha das Grundstück als Erbbaupacht überlassen müsste und die Bedingungen, unter denen es dazu bereit wäre, nicht geklärt sind. Und eine weitere Schwierigkeit ist der Umgang mit Wohnungen, die im Zug des Baus abgerissen werden müssten.

Tribut

Gestern wurde bekannt, dass in den letzten Tagen Heidi Mohr gestorben ist, eine herausragende Fußballerin, die auch ich nicht so gut kannte, wie es ihre Karriere verdient und verlangt.

Ein Porträt von Mohr, die drei Mal Europameisterin und fünf Mal in Folge Torschützenkönigin der Bundesliga wurde, erschien vor 10 Jahren bei 11 Freunde (geschrieben von Max-Jacob Ost, ein Nachruf von Daniel Meuren in der FAZ.

4 Kommentare zu “Nichts spräche gegen einen langweiligen Sieg für Union

  1. Zufälligerweise war ich gestern auch beim FC vor Ort und dachte mir selbiges. Alles sehr stark inszeniert. Der Text der Hymne wird auf der Videoleinwand eingeblendet, Werbung vor, mitten und nach dem Spiel, Klatschpappen, Halbzeitspiele und ein aufgedrehter Stadionsprecher. Alles was man nicht braucht. Wir können sowas von froh sein!
    Ich finde, Mann merkt es auch immer Vereinen an, wenn der Stehplatzbereich im Stadion auf ein Minimum reduziert wurde. Das tötet eine aktive und mündige Fanszene. Die besteht beim FC quasi nur noch aus Ultras, die vom restlichen Stadion ihr Ding machen. Da geh ich doch lieber zu Fortuna Köln.

    Pauli war gestern übrigens mit über 5000 „Fans“ vor Ort und haben einen sehr schwachen Auftritt hingelegt. Da macht ja Fürth mehr Alarm. Wohl doch alles Modefans.

    Grüße aus Köln

  2. Also ich habe mir das Spiel gestern bei Sky angesehen und fand den St. Pauli Support wenigstens in der ersten Halbzeit großartig. Die waren lauter als die Heimfans….
    Ansonsten gebe ich dir durchaus Recht, das die Stimmung in Stadien mit geringerer Stehplatzkapazität in der Regel schlechter ist.
    Eiserne Grüße
    Stefan

  3. St.Paulis tolle Stimmung lebt nur von der Vergangenheit. Fand sie selbst am Montag als Heimteam schwach. Immer erst wenn die Mannschaft was zeigte, waren die Zuschauer laut. Gerade die Stehtribüne fand ich da schwach. Das sie aber ausrasten können zeigten sie nach dem 3:2.

  4. Kurzfassung heute:
    a) Schönstes Erlebnis: Ein Unioner erklärt dem Nachwuchs, dass man nie die eigene Mannschaft auspfeift und was sonst noch Unioner ausmacht.
    b) Nervenflattern und Herzrasen heute wegen der ausgelassenen Chancen – auch in der 65. Minute beim faktisch freien Tor, nur da semmelt der Sandhäuser am Ball vorbei.
    c) Kroos super Spiel gemacht, Mané hat am Rand der Waldseite für einiges Erstaunen gesorgt für das, was er mit dem Ball macht und weil er so oft weitergelaufen ist, obwohl er an den Beinen getroffen wurde.

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