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5-0 (4-0): Wann hat es das eigentlich das letzte Mal gegeben?

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Wie Marcel Hartel gestern vor dem 5-0 mit einem herausgestellten Hintern den Ball auf Sebastian Polter abgelegt hat (jemand prägte dafür den Ausdruck ‚ASSist des Monats‘, ich würde sagen, mindestens des Jahres), gehört zu den witzigsten Dingen, die ich je in einem Fußballspiel gesehen habe. Die Szene konnte sinnbildlich stehen für ein Spiel, in dem Union sehr viel richtig machte, in dem aber auch so ziemlich alles, was sich zu Unions Gunsten hätte wenden können, das auch tat.

Drei der vier Tore in der ersten guten halben Stunde (sic!) verdankten sich guten Abschlüssen, die nicht immer reingehen, beziehungsweise unglücklichen Aktionen der Lauterer (die vom Spielverlauf noch mehr verunsichert wurden, als von ihrer Saison ohnehin schon). Natürlich hatte Union nach (und selbst vor) den Toren weitere Chancen, die gewissermaßen die Höhe des Sieges rechtfertigten. Diese vollkommene Dominanz verdankte sich aber natürlich auch dem Spielverlauf.

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Sebastian Polter und die Mannschaft feiern das 3-0, Photo: Felix, Football and Wildlife Media

In der Anfangsphase erarbeitete sich Union diese Dominanz mit Pressing und Ballgewinnen (wie vor dem 1-0 und 3-0), in denen es der Mannschaft tatsächlich gelang, wieder mit kürzer Leitung ‚in die Erlebnisse zu gehen.‘ Damit effektiv zu seine fiel auch leichter, weil Lautern es nicht verstand, in den defensiven Halbräumen, in denen ihr Spielaufbau (gewollt oder nicht) stattfand, Über- oder Gleichzahl herzustellen. Hinzu kamen einzelne schlechte Entscheidungen an einem Tag, an dem Union in der Lage war, diese auszunutzen.

Dabei könnte man aus der Mannschaft viele Spieler positiv herausheben: Kristian Pedersen, der mit seiner Balleroberung das 1-0 eingeleitet und den einfachen Weg zu einem Sieg geebnet hat. Grischa Prömel, der in seinem Startelf Debut kompetent und dynamisch aufgetreten ist und die Rolle des weiter nach vorn rückenden Sechsers gut ausgefüllt hat. Simon Hedlund, der sehr engagiert immer wieder Sprints in die Tiefe angezogen hat und sich nur knapp nicht mit einem Tor belohnt hat. Ach, und Sebastian Polter, der etliche Tore gemacht hat.

So kam Union dazu, den Rekord für Siege in der zweiten Liga einzustellen (der von 5-0-Siegen gegen Reutlingen und LR Ahlen am 3. und 5. Spieltag 2001/02 datierte.) Überhaupt muss man bis 2005 zurückgehen, um höhere Siege zu finden: in der Oberliga gegen den Torgelower SV Greif (7-0) und den BFC Dynamo sowie Anker Wismar (6-0). Gegen Armin Vehs Reutlingen hat damals Kostadin Vidolov, wie Polter gestern, einen Hattrick erzielt.

Photos vom Spiel gibt es bei ‚ Football and Wildlife Media‚ und bei Union Foto. A match report in English can, as usual, be found on Union in Englisch.

https://twitter.com/alexpieter/status/912440109378736129

Und sonst so

Es gibt schöne Aufkleber:

Und jemand hat eine Dauerkarte verloren:

https://twitter.com/HAUPTst4dtHerr/status/912549048569040896

Wir podcasten heute abend um 21 Uhr, vermutlich wieder live.

6 Kommentare zu “5-0 (4-0): Wann hat es das eigentlich das letzte Mal gegeben?

  1. Ich bin ja nicht abergläubig ( weil, das bringt ja Unglück … ), aber gestern wurde nach sehr langer Zeit vor dem Spiel mal wieder Achim Mentzel gespielt. Das hat bestimmt zusätzlich beflügelt ;)

  2. @Christian: da stimme ich dir zu, denn das ist mir auch aufgefallen.

    Was ich sonst noch sagen wollte (wobei ich den Sieg gegen den Tabellenletzten nicht überbewerte aber noch besoffen vor Glück bin):

    HAHA Patschinski

  3. Noch was zum Thema Aberglauben: Wenn uns der Gegner dazu zwingt, schon in der ersten Halbzeit aufs Zuckertor zu spielen, rächt sich das auch oft in Form von schlechtem Karma. Vorsprungene Bälle vorm Torwart, gestern ein Eigentor…

  4. Hajo Obuchoff

    Basti, den Gedanken mit dem Zuckertor hatte ich auch. Als ich hinter diesem Tor entlang ging wechselten die Spieler gerade die Seiten. „Dann müssen wir eben in der ersten Halbzeit die Dinger hier reinballern“, sagte ich mir.
    Ansonsten, was die Hohen Siege betrifft gab es doch das berühmte 8:0 – gegen wen war das bloß?

  5. Ich habe mich sehr über euren Begriff „Hattrick“ gewundert. Nun kenne ich dank Wiki den Unterschied zwischen einem englischen und einem deutschen Hattrick … Ich habe heute mit mehreren Leuten diskutiert ob Hattrick oder nicht … Ergebnis: es waren keine 3 Tore aufeinanderfolgend und nicht in einer Halbzeit … Ansonsten wie immer eine tolle Zusammenfassung !

    • Ich hab da eine klare Position: diese deutschen Sonderregeln für Hattricks sind Schwachsinn. Drei Tore sind ein Hattrick. Aber das mit dem Ball behalten kann man sich meinetwegen sparen

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