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Cristian Fiél: Herzfußball

Es war Liebe“ heißt das Filmporträt über Cristian Fiél, das gestern bei 11mm seine Berlin-Premiere feierte. Cristian Fiél wurde in Aachen, Berlin und Dresden gleichermaßen große Wertschätzung entgegen gebracht, die weit über die Zeit hinaus reichte, in der er jeweils bei den Vereinen gespielt hat. Das gelingt nicht vielen Spielern. Wer sich den Film ansieht, versteht, warum Fielo einer ist, auf den sich alle verständigen können. Ich habe ausgewachsene, bärtige Männer weinen sehen, als er 2015 sein Karriereende als Spieler bekannt gab.

Die Filmemacher Henry Buschmann, Jan Franke und Steffen Kuttner sind das Team hinter DynamoTV, den Vereinskanal von Dynamo Dresden. Es sollte eine Art Abschiedsgeschenk für einen großen Spieler ihres Vereins werden. Statt dessen ist es ein abendfüllender Dokumentarfilm geworden, der genau wie Cristian Fiél selbst über die Vereinsgrenzen hinaus großartig ist. Obwohl aus Dresdner Sicht erzählt, weil die Geschichte des Films sich unvermeidlich um das letzte Spiel für Dynamo rankt, kommen die anderen Spielstationen weder zu kurz noch schlecht weg. Nicht einmal Bochum.

„Herzfußball“ hat Unions Pressesprecher Christian Arbeit über Fiéls Spielweise gesagt. Es ist wahrscheinlich der treffendste Begriff dafür. „Die Emotionen der Leute, das ist das Geilste was es gibt“ beschreibt Fiél selbst, was ihn angetrieben hat. „Das Leben als Profifußballer ist einfach das schönste, was man sich vorstellen kann.“ Lauter Superlative. Er hat den einen Beruf gefunden, der für ihn der richtige ist, der ihn beflügelt hat. Zuletzt eben in Dresden. „Ich bin hier, um aufzusteigen. Ich hab keinen Bock auf diese Dritte Liga. Und der liebe Gott hat gesagt: Arbeite hart, und du kriegst es.“ Die Mischung aus Talent, Fleiß, Selbstvertrauen und Zuversicht zeichnet ihn bis heute aus. Gerade arbeitet er daran, Trainer zu werden. Er hat fest vor, es auch dabei weit zu bringen.

In der Kinovorstellung bei 11mm sind neben ihm noch Plätze frei. „Sitzt doch nicht alleine da am Rand, kommt doch her!“ winkt er Christoph Gabler von der Festivalleitung und mich heran. Ein Herthaner und eine Unionerin sitzen wir da und denken: Was´n guter Typ, ey! Das denken wir beide nicht oft. Schon gar nicht über denselben Spieler.

Den Trailer zum Film findet ihr bei youtube, den ganzen Film könnt ihr im Fanshop von Dynamo Dresden kaufen. Dass ich das mal empfehlen würde, habe ich mir bis heute auch nicht vorstellen können.


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