Blog State of the Union

Für Sascha

Mir ist es ein bisschen zu einfach, zu sagen, dass die im vergangenen Spiel noch gesperrten Bobby Wood und Damir Kreilach den Unterschied beim 4:0 gegen den FSV Frankfurt gemacht haben. Natürlich sprechen die drei Tore der beiden für die These, dass das Fehlen der beiden Säulen im Offensivspiel ausschlaggebend für den Sieg gegen Frankfurt war.

Aktueller Status ?? #fcunion #fcufsv #vierzunull

Ein von Pucki (@derpucki) gepostetes Foto am

Aber mir geht es um eine andere Sache. Vor fast genau 17 Spieltagen hat Union zu Hause gegen Duisburg 3:0 zur Halbzeit geführt. Und dann in einer ganz schlimmen Zitterpartie beinahe noch den Sieg aus der Hand gegeben. Es stand mit sehr viel Glück am Ende 3:2. Die Mannschaft war so verunsichert, dass sie selbst mit klaren Führungen nicht umgehen konnte. Aktuell sehe ich ein stabiles Team, dem vielleicht der Punch nach vorne ohne Wood und Kreilach etwas abhanden kommt, aber die hinten beileibe nicht mehr so anfällig sind. (Natürlich muss der FSV die zwei großen Chancen von Perdedaj und Ballas in der zweiten Halbzeit auch nutzen.)

Das ist eine Leistung, die sich vor allem auf dem Erfolg der Arbeit von Sascha Lewandowski gründet. Das ist sicher auch das, was André Hofschneider meinte, als er nach dem Spiel von der „Handschrift Lewandowskis“ sprach, die diesem Team anzusehen sei.

siegfuersl
Screenshot: AFTV

Und wenn es etwas gab, was ich gestern mitbekommen habe, dann war es der Satz: „Für Sascha!“ Ich glaube, dass sich alle genau solch ein Ergebnis gewünscht haben, um sich auf eine positive Art von Lewandowski als Cheftrainer des 1. FC Union zu verabschieden und auch um sich selbst zu vergewissern, dass auch das Team in einem guten Zustand aus dieser Situation herausgeht. Es ist eigentlich eine Situation, um jemanden in den Arm zu nehmen. Und genau das hat die Mannschaft gestern für uns erledigt, die uns auf eine gewisse Art und Weise im „Liebeskummer“ getröstet hat.

Quirings beeindruckende Rückkehr

Ich möchte noch einmal kurz auf Christopher Quiring eingehen, der sein erstes Spiel von Beginn an in dieser Saison absolviert hat. Er hat eine sehr gute Partie abgeliefert, den Elfmeter zum 2:0 herausgeholt und das 3:0 durch einen stark geführten Zweikampf eingeleitet. Fast hätte es noch mit einem klassischen Quiring-Lauf-zur-Grundlinie und einer Hereingabe zur dritten Torvorbereitung gereicht.

Bei all diesen positiven Elementen sollten wir nicht vergessen, warum er zum Einsatz kam. Maxi Thiel verletzte sich einen Tag vor dem Spiel erneut und erst dann rutschte Quiring ins Team. Es mussten sich also Raffael Korte verletzen, Christopher Trimmel nicht für 90 Minuten fit sein, Dennis Daube nicht auf der Position überzeugen und Maxi Thiel (eigentlich auf links beheimatet) ausfallen, damit Christopher Quiring zum Einsatz von Beginn an kommt. Ich möchte seine Leistung nicht kleinreden. Aber es ist nicht so, dass André Hofschneider im ersten richtigen Spiel ohne Lewandowski alle vorangegangenen sportlichen Entscheidungen über den Haufen geworfen hat. Ich hoffe, dass Quiring die Chance, die sich ihm jetzt bietet, auf irgendeine Art für sich nutzen kann.

Heute beim #fcunion. Der Lippenleser belauschte Christopher #Quiring und Tobias #Döge, den Mannschaftsleiter in spe.

Ein von Matze Koch (@matzekoch_) gepostetes Foto am

Fotos vom Spiel findet ihr hier:

Berichte der Berliner Medien gibt es hier:

1 Kommentar zu “Für Sascha

  1. „um sich auf eine positive Art von Lewandowski als Cheftrainer des 1. FC Union zu verabschieden“ – das klingt immer noch unwirklich. Vielleicht auch deshalb, weil ich den Eindruck habe, dass der FCU, den Lewandowski verlässt, nicht mehr der FCU ist, zu dem er vor acht Monaten gekommen ist.

    Insofern ist das 4:0 auf mehrfache Weise sein Sieg: Nicht nur, dass er eine Mannschaft formte, die in der Verteidigung deutlich stabiler steht, nicht nur dass die Winterpause optimal genutzt wurde – und die, wie sich im Nachgang ja herausstellte, für Lewandowski wenig mit Auszeit zu tun gehabt hat – und somit die Mannschaft noch eimal deutlich aufgewertet wurde. Nicht nur die ganzen großen und kleinen Änderungen im Training. Es ist auch deshalb sein Sieg, weil Lewandowski eigentlich vorhatte, andere Co-Trainer einzusetzen, die er lange Jahre schon kannte und denen er vertraute. Dass er sich trotzdem für Hofschneider und Böning entschied, zeugt auch davon, wie sehr er sich selbst zurücknehmen konnte und abzuschätzen wusste, was das beste für das Team ist. Und dass diese beiden nun für die jüngsten Erfolge verantwortlich waren, ist somit auch Verdienst von Sascha Lewandowski.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert