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„Siehst du Hertha so wird das gemacht“

Und hier nun der versprochene Artikel zum Spiel gegen den MFC von Matze. Danke.

Da die etablierten Blogger im Ferienlager sind, sehe ich mich einfach mal veranlaßt meine Eindrücke vom gestrigen „internationalen Freundschaftsspiel“ (Zitat Stadionheft) mit dem Middlesbrough Football Club wiederzugeben. Bei schönstem Sommerwetter traten unsere Jungs in den noch sehr ungewohnten grünen Auswärtstrikots in folgender taktischer Grundordnung an:
Höttecke – Polenz, Madouni, Göhlert, Kohlmann – Younga-Mouhani, Mattuschka – Brunnemann, Kolk, Ede – Benyamina

An dem, in den letzten Jahren viel diskutierten „WM-System“ von Weltmeister Italien mit der Doppelsechs und nur einem echten Stürmer, scheint unser Trainer, auch bei wechselndem Personal festzuhalten. Es sieht zumindest für den Verfasser dieses Artikels so aus, als ob Neuhaus in den Vorbereitungsspielen – ungezogene Unioner meinen damit alle Spiele seit Januar – die Spieler für sein System und nicht ein oder mehrere taktische Spielweisen für seinen Kader ausprobiert. Das Ausweichen ins linke offensive Mittelfeld von Sahin, um überhaupt Stammplatzchancen zu haben, ist ein Beispiel. Ein weiteres ist das nahtlose Übernehmen der Position bei Auswechslungen. Wie schon vor einer Woche gegen La Coruña blieb es auch bei den vier Auswechslungen in der 61. Minute beim 4-2-3-1. Union mit diesen Elf in die letzte halbe Stunde :
Höttecke – Polenz, Mahouni, Göhlert, Kohlmann – Menz, Mattuschka – Quiring, Kolk, Sahin – Savran
In der 79. Minute durfte dann noch Peitz für Mattuschka ran.

Die Vier in der Kette

Wie schon vor einer Woche wurde sie wieder von Madouni (an-)geleitet. Auch den langen Pass nach vorne versucht unser neuer Abwehrchef und hatte gleich in der 4. Minute den Kopf von Ede erwischt. Aber auch Höttecke mußte sich ein ums andere mal vom neuen Abwehrchef zurechtweisen lassen. Beide Außen versuchten im Aufbauspiel an der Linie vorzurücken, um ihren direkten Vorderleuten Brunnemann und Ede den Rücken freizuhalten. Wobei Polenz im Gegensatz zu Kohlmann links auch mal auf seiner Seite an Brunnemann vorbeiging. Ob sich dadurch gleich ein 4-3-3 entwickelte, wie es die neue Taktikschule anscheinend vorsieht, überlasse ich anderen, wohl eher nicht. Die Auswechslungen hatten auf die Abwehr keine Auswirkungen. Beim zweiten Gegentor ging der lange Pass in die berühmte Schnittstelle zwischen den Innenverteidigern. Ohne Fehler keine Tore? Ansonsten hat die Abwehr gut gestanden.

Das magische Dreieck

Wie ich vor dem Spiel gehofft hatte, begannen Mac, Tusche und Kolk im zentralen Mittelfeld. Sie standen ob mit oder ohne Ball eher hinter als nebeneinander. Mac praktisch immer hinter seinen sich ab und zu abwechselnd anbietenden Vorderleuten. Er gab bei gegnerischem Ballbesitz fast schon den fünften Verteidiger. Das Kolk völlig neu und Mattuschka auf seiner neuen Position sich noch einspielen müssen, konnte ich an den kaum gespielten Doppelpässen untereinander und z.B. Mit Brunnemann und Ede erkennen. Menz und vor allem Peitz versuchten sich im Gegensatz zu Younga-Mouhani mehr offensiv. Ersterer schoß dabei auch zweimal aufs Tor.

Im Strafraum fallen die Tore

Benyamina wie wir ihn kennen und lieben (oder auch nicht). Der Ballabpraller mit dem Rücken zum Tor wird er nicht mehr. Sein Assist zum 2:0 von Brunnemann war – ihr ahnt es schon – ein Torschuß aus 30m. Ansonsten in seinen 60 Minuten aktiver als Safran auch wenn dieser ein oder zweimal versuchte schnell auf Kolk zurückzupassen.
In den Strafraum kamen die unsrigen aus dem Spiel heraus viel zu selten und wer immer die einzige Spitze gerade geben muss, ist nicht zu beneiden. Ebenso wie Kolk, der öfter versuchte das Spiel schnell zu machen, aber am mangelndem Spielverständnis seiner Mitspieler zu verzweifeln scheint. Ich habe den Eindruck er hatte in Arnhem wohl bessere.

Hochmut und die Fans

War jetzt Neuhaus Taktik oder die Leistung der Spieler schuld, dass es gegen einen mäßigen Gegner nur zu einem Unentschieden reichte? Weder noch!
Wie schon so oft vielen die Gegentore keine 3 Minuten nachdem unsere Mitkonkurrent aus Charlottenburg besungen wurde. Da kann Mannschaft und Trainer noch so viele Sprungschanzen erklimmen, die geheimste und beste Spielanlage austüfteln oder die halbe Mannschaft das Spiel ihres Lebens machen, so kann das nichts werden.
Aberglaube ? Sicherlich, aber das hier ist ja schließlich Fußball.

4 Kommentare zu “„Siehst du Hertha so wird das gemacht“

  1. Wer mir wieder besonders gefallen hat war unser „Lütter“ Quiring. Schnell, immer mit dem Zug in Richtung des gegnerischen Strafraum. Er traut sich ins 1 gegen 1 zu gehen und sieht da nicht schlecht aus, seine Flanken gefallen und auch wenn nicht alles gelingt so ist das halt, wenn man ackert, dann kann auch was daneben gehen.

    Ich freue mich auf ihn dieser Saison und er hat das Zeug einer unser neuen Fußballgötter zu werden.

  2. Warum spielt Peitz gegen La Coruna gar nicht und gegen M’boro nur 10 Minuten?! Er ist im DM um Längen besser als Mac oder Menz. Kann ick nich verstehen…

  3. Das mit Peitz überrascht mich, so ganz aus der weiten Ferne, auch.

  4. @Rattke

    Recht haste! Nix gegen Mac, aber Peitz hat ihn überholt.

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