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Helsinki im September.

Voilà, es ist angerichtet! ***textilvergehen*** präsentiert höchst stolz den allerersten Gastbeitrag, den wir je hatten. Soeben frisch eingeschwebt aus Helsinki. Ich soll noch ausrichten, dass dem Autor zur Unzeit die Zigaretten ausgingen – ein Umstand, den wir als fühlende Wesen außerordentlich bedauern. Dem Artikel hat es aber nicht geschadet. Sport frei!

(Außerdem grad gelernt: „Kiitoksia kahvista“ heißt „Danke für den Kaffee“. Könnte ja sein, dass das grad wer braucht.)

(bunki)

Helsinki im September. Wieder einmal. Ein Mittwoch. Wie vor sieben Jahren. Fast auf den Tag genau. Nur dass damals nicht Deutschland spielte, sondern der 1. FC Union auf seiner Abenteuerreise durch Europa unterwegs gewesen war. Und nun stand ich wieder auf dieser Rolltreppe im Flughafen, schaltete das Handy an und wartete.

Nein, diesmal blieb er aus. Der Rückruf ins Werk, der die Eisernen damals noch im Flughafen ereilte. Abgesetzt von den hohen Herren aus Nyon, die mit einem  kaum noch zu unterbietenden Feingefühl die Champions-League-Spiele am Abend der Katastrophe munter laufen lassen hatten, um dann eine Nachtunruhe weiter doch das moralisch Richtige zu tun. Konnten sich das leisten, denn auf Rosen gebettet ist die UEFA durch ihre Zasterliga ja schon.

Was waren wir alle aufgeregt gewesen. Allen voran die seinerzeitige Pressesprecherin. Den ganzen Flug lang lag sie uns im Ohr, sie wolle einen Elch sehen. Schien ihr ganzer Lebensinhalt zu sein. Nun war ihr das nicht vergönnt. Und wir fürchteten in den Sekunden des UEFA-Bescheides nur das uns nun dräuende Lamento über das ihr widerfahrene Elchunbill. Denn jetzt hieß es nur Busfahrt zum Stadion von HJK, das einen Steinwurf vom Olympiastadion entfernt liegt, einen Happen dort essen. Und ab ging die Luzi wieder gen Berlin. Widervorlage eine Woche später. Selbe Stelle, andere Welle sozusagen.

Dumm nur, dass diese Maßnahme viele kleinere Vereine traf, die unverrichteter Dinge wieder abreisen mussten. Und anders als die Klubs bekamen die Fans nichts von ihren Kosten erstattet. Mein Arbeitgeber übrigens auch nicht, aber das ist ein andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Ich will hier jetzt auch nicht von all den Unionern erzählen, die kurzerhand eine Woche Urlaub in Finnland unter widrigsten Umständen verbrachten oder gar zweimal mit der Fähre anreisten, nur um eine Woche später dann endlich das ganz leicht, nämlich nur um 31 Jahre verspätete Europapokal-Debüt ihrer Eisernen erleben zu dürfen. Das können andere besser. Mich beschlich halt nur so ein komisches Gefühl, ausgerechnet jetzt wieder hier zu sein.

Und von der Stadt haben ich damals nichts gesehen. Eine Woche später auch nicht, denn da ging es vom Flughafen eilends nach Valkeakoski und zwei Tage später stracks wieder zurück. Heuer ist es auch nicht anders. Flughafen, Hotel, WM-Quali-Spiel, schreiben und zurück. Ausschlafen, Frühstücken und ab in den Flieger nach Berlin. Ob ich und Helsinki uns jemals richtig kennen lernen werden?

18 Kommentare zu “Helsinki im September.

  1. Kaum wurde mir dieser blog erklärt, ist ein Teil schon Makulatur. Hier kann also jeder ;o)
    Muß jetzt weiter schauen, aber Sport frei ist schon ein wenig grenzwertig.

  2. ´tschuldigung! ich kind des ostens hatte grad so ne schulsportassoziation :)

    und bunki hat sich durch … wie soll ich sagen? – ausgezeichnete union-berichterstattung verdient gemacht.

  3. Nö, hier kann garantiert nicht jeder. Zumindest nicht ohne Union-Bezug und ohne Bezug zur Zentrale.

    Und @MalerMario Das war ein Gastbeitrag. Der in mein Medium so gar nicht gepasst hätte. Ich will hier garantiert nicht ständig rumfuhrwerkeln. Dazu gefallen mir Steffis Beiträge zu gut.

  4. @bunki oh! ich wittere blumen. dankeschön!

    aber ich hab mir eben mal den spaß gemacht, „sport frei“ zu googlen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Sport_frei) -meine fresse! die zweitbedeutung war mir tatsächlich nicht klar. ich glaub, ich lass es aber trotzdem mal stehen, oben. wenn niemand was dagegen hat.

  5. @steffi

    ich wusste doch schon immer, das tief in deinem Inneren ganz finstere Kräfte wohnen ;-)

  6. Ich glaube (weiß) , ich muß mich entschuldigen und zumindest den dicken Blumenstrauss erweitern, denn:
    kaum bin ich da, mecker`ich nur rum. Dabei ist es gar nicht in meiner Absicht, diesen schönen blog ( hihi ) zu verkaspern. Es freut mich sehr, wenn mit unserer Sprache so gut umgegangen wird. Ich lese gern hier und habe schon weiterempfohlen. Ich hoffe auf baldige Beiträge der Empfehlung.

    Darf ich noch eine klitzekleine Kritik anbringen ? Büdde ( Bettelblick ):

    Bunki, nimm Dir nicht immer alles sooooo zu Herzen, einfach mal drüber stehen, egal in welchem Forum ;o)

  7. @MalerMario da sag ich dankesehr! und: bißchen rumgemecker darf schon sein ;)

  8. das erste Mal , dass ich einen Blog gebookmarkte, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Ist schön hier, ne ruhige Ecke, in der nicht so viel rumgeschnattert wird, mangels Enten.
    Bei Bunkis Gastbeitrag fällt mir ein, dass es vier Unioner gab, die in Valkeokoski zu früh waren und in Lowetsch zu spät.
    Hier wie dort gewesen zu sein, ohne ein Spiel zu sehen, das nenn ich Lebenserfahrung.

  9. würde gern editieren, es heißt natürlich “ gewesen zu sein“ ohne ein Spiel zu sehen…

  10. … ich hab dis mal für Dich erledigt ;) und ansonsten: herzlich willkommen hier!

  11. Jipppiieee, Milan ist da !

  12. Ich muß mal was für mich ganz Peinliches erzählen. Hat da jemand Interesse ?

  13. @MalerMario na, wie schlimm isses denn?

  14. @ steffi:steigt Dein Interesse mit dem Grad der Peinlichkeit ?

  15. @MalerMario aber hallo! was so´n richtiger sensationsblogger ist …

  16. Also jetzt mal schnell zu meiner Peinlichkeit. Viele scheint es nicht zu interessieren, dafür Eine anscheinend gaaaanz dolle ;o)
    Also der blog-Begriff ist ja so ziemlich neu für mich gewesen ( in diesem Zusammenhang möchte ich mich für die, in diesem blog sofort erscheinenden Erklärungen, wenn etwas Neues erscheint, wie z. Bsp.: “ Stöckchen „, bedanken. Ich Dussel dachte zuerst bei Stöckchen an das Hundchen, passt ja auch irgendwie )
    Also dachte ich, ein blog ist wie ein Daumenkino: wenn etwas Neues und Neues erscheint, fällt der letzte unterste Beitrag einfach runter….und ist weg. Bis ich dann mal ganz unten links angeklickert habe. Boah ey, ein ganzes dickes Buch öffnete sich und ich habe die nächsten Tage immer mal wieder was Schaues ;o) zu lesen.

  17. oh, das muss Dir gar nicht peinlich sein – so richtig hab ich selber erst verstanden, wie´s geht, nachdem ich´s mal probiert hatte. so etwa nach dem …elften artikel oder so.

    es gibt noch eine andere möglichkeit, rückwärts zu navigieren: auf der rechten seite unter „spieltag“ kannst Du Dir nach jahr und monat geordnet alle älteren beiträge anzeigen lassen. (auch so ne ecke, wo ich dringend mal aufräumen müsste.)

  18. Lasse Dir bitte mit dem Aufräumen so ca. einen Monat Zeit. Dann bin ich mit Genuss durch.

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