Blog State of the Union

Wohltätige Bots

Als Mitglied der „elitären Kaste“ der Textilvergehenblogschreiber (leider noch immer ohne das „:innen“) darf ich aktuell meine erste Sommerpause mit dem 1.FC Wundervoll begleiten. Und lerne dabei fürs Leben. Lektion 1:

Wenn bei Twitter ein unfassbarer Spieler mit Union in Verbindung gebracht wird, kann es vielleicht nicht schaden, auf den Accountnamen zu klicken, und in Ermangelung von Französischkenntnissen dann noch auf den „Biografie übersetzen“ Knopf zu drücken um dann lesen zu können, dass hier ein Bot seine Arbeit verrichtet. Jede Stunde ein neues zufällig und automatisch generiertes Transfergerücht vom Mond. Schöne neue Welt. Und kein Dries für uns.

In der echten Unionwelt

Auf dem Planeten Erde, in der so richtig schönen & echten Unionwelt hat Sheraldo Becker ein Interview gegeben, Olli Ruhnert auch und Union engagiert sich bei „Union“ macht Schule.

Auf www.voetbalprimeur.nl hat Sheraldo ein sehr offenes und, bestimmt für die meisten von uns, überraschend positives Interview gegeben. Solltet ihr des Niederländischen nicht mächtig sein, hilft uns die schöne neue Welt hier extrem weiter, denn der Text ist bei gängigen Übersetzungsmaschinen auch so sehr gut lesbar.

Sheraldo hat & macht gute Laune. Photo: Matze Koch

Alternativ könnt ihr gern im Berliner Kurier oder der B.Z. lesen, dass sich Sherry bei uns wohlfühlt, seinen Vertrag erfüllen will, sich dennoch „alles“ offenhält und in unserer internen Hierarchie nach oben gerutscht ist.

Ich kann mich den meisten Aussagen von Sheraldo wirklich anschließen und sehe uns da in einer recht komfortablen Situation als Verein. Wo ich allerdings komplett verlorengehe, ist seine Aussage im Originalinterview, wem er im Finale der European Conference League die Daumen drückt. Ihr könnt es sicher ahnen….

Oliver Ruhnert hat dem Format „Talk an der Tonne“ ein Interview gegeben, das bald veröffentlich wird:

Union hat ein kurzes Video veröffentlicht auf dem ihr ein paar Impressionen vom 1. „Union macht Schule“ Pokal sehen könnt. Wir als Verein unterstützen 18 Partnerschulen und davon waren 14 Schulen mit 200 Kindern am Ball dabei. Richtig schöne Bilder.

Auch Julians Urlaub wird in ein paar Tagen vorbei sein. Dann ist auch für ihn „Nations League Time“. Juhuu.

Auf die Ohren

Richtig schön ist der alljährliche Rasenfunk Royal. Deutschlands bester Fußballpodcast (Achtung! persönliche Individualmeinung) hat wieder zum Saisonabschluss eine Monstersendung veröffentlicht. Falls ihr also über 25h am Stück Zeit habt, könnt ihr jetzt alle 6 Episoden hören.

In der mit Abstand schönsten Episode hat die fantastische Stephanie Baczyk über eine Stunde unsere aktuelle Saison besprochen. Bitte hört es euch an. Es lohnt sich sehr, wie allerdings alles, wo Stephanies Name draufsteht:

Und sonst so

Der Fachverband der Fanhilfen unterstützt jetzt seit bald drei Jahren Fußballfans bei der Wahrnehmung ihrer bürgerlichen Rechte. Die Eiserne Hilfe, die vielen von uns schon mit Rat und Tat zur Seite stand, ist Teil des Dachverbands. Auch bei uns wird es dann demnächst den neuen Flyer der Fanhilfe geben:

27 Kommentare zu “Wohltätige Bots

  1. MalerMario

    Die fantastische Frau Baczyk?
    Ist für mich immer ein Grund, den Ton abzustellen.
    Natürlich nur in der Flimmerkiste.

  2. Maria Draghi

    Sehe ich ähnlich. Stimmlage für Audio-Berichterstattung eine einzige Katastrophe und inhaltlich auch nur oberflächliches Bla-Bla.

    • Andi der Kroate

      Da muss ich energisch widersprechen. Gerade ihre Radiobeiträge sind 1A. Und auch in der persönlichen Zusammenarbeit ist es ein Vergnügen mit Ihr zu arbeiten. Aber gut, meckern ist ja imma soooo einfach!

  3. Leider noch ohne innen….
    Sprache entwickelt sich und wird nicht verordnet.

    • @Dirk Genau, und Oliver hat auf die von ihm vermisste Entwicklung zu einem gemischten Team von Autoren und auch Autorinnen hingewiesen. Und wie hier dann über jene geschrieben wird, ist ja dann eine Sache der Autor:innen selbst ;)

    • Du hast absolut Recht. Sprache entwickelt sich. Und sie entwickelt sich im Moment dahin, daß die weibliche Form von Personenbezeichnungen mitgenannt und nicht nur mitgemeint wird.
      Da könnt ihr noch so viel Stops und Konservierung verordnen, es wird nichts nützen, denn Sprache entwickelt sich.
      Gewöhn’ dich dran!

  4. Zum Glück noch ohne innen.

    • Maria Draghi

      Da ein Bot (bzw. Roboter) männlich ist muss die Überschrift übrigens gendergerecht heißen
      Wohltätige Bots und Botinnen
      :-)

      Eines Tages heißt es dann
      Meine sehr geehrten Roboter und Roboterinnen…

      Sprache entwickelt sich… und Robotik auch
      :-)))

    • Fußball(gucken) bleibt Männersport wa?

  5. Wuhleblut

    Der neue deutsche Volkssport:
    Sich triggern lassen.

    Zum wesentlichen:
    Sherry’s Ehrgeiz wirkt immer so, als sei er massig unzufrieden. Schön das er doch sehr positiv über sein Werdegang spricht.
    Das er zu Rotterdam hält ist halt sein nationaler Bezug. Gibt ja auch genügend Menschen die Werbung Leipzig die Daumen im internationalen Wettkampf drücken, einfach weil es ein „deutscher“ Club ist.

  6. Ich finde Steffi Baczyk super und werde mir diese Rasenfunkfolge auf jeden Fall anhören.

  7. Ich seh schon, ich muss wieder öfter schreiben.

    • Steffi-Fanclub Katzengraben

      Der Steffi-Fanclub unterstützt diesen Vorschlag und sammelt ab sofort Unterschriften!

    • ickeimsüden

      icke setze meine Wilma sofort darunter!

    • Ja, bitte :)

  8. Einfach nur traurig, dass die, die oft am lautesten nach Freiheit rufen und hier gegen „verordnete“ Sprache wettern, dem indirekten Aufruf Olivers zur Beteiligung von Schreiberinnen am Textilvergehen hier ihre Reflexe entgegensetzen bevor sie den Aufruf an sich verstanden haben. Bei Gleichberechtigung, und sei sie nur in der Sprache forciert, ist der Freiheitsgedanke dann aber immer schnell erschöpft. Die Schreiber wählen ihre Sprache in einem unbezahlten Angebot ihrerseits selbst. Es gibt keine Verordnung vom Bundesbloggerministerium. Mit welcher Erwartungshaltung einige in diesem Kontext die Einhaltung „ihrer“ Regeln fordern und die Freiheit der Autoren beschränkt sehen wollen, ist einfach nur lächerlich und ermüdend.

    Frau Baczyk macht m. M. n. sehr gute Arbeit und hat sich stetig weiterentwickelt. Von ihrer Leistung und Lernfähigkeit können sich einige ihrer männlichen Kollegen ’ne dicke Scheibe abschneiden. Dass im Zusammenhang mit weiblichen Reportern immer noch das Wort „Stimmlage“ fällt, offenbart grundlegende Probleme in der Wahrnehmung.

    Ich dachte, dass wir Unioner:innen in puncto Toleranz und Akzeptanz schon weiter wären. Die doppelte Ration Frauenfeindlichkeit in den heutigen Kommentaren lässt mich daran wieder stark zweifeln.

    • Maria Draghi

      Meine Wahrnehmung ist die, dass Frau Wellmer oder Frau Schwarzer eine angenehmere Stimmlage haben als Frau Baczyk. Wenn das dazu ausreicht mich als „frauenfeindlich“ zu brandmarken würde ich eher mal meine eigene Wahrnehmung kritisch hinterfragen.

  9. SebastianH

    @MarioDraghi
    @Dirk
    Wenn Ihr so ein großes Problem damit habt, dass der Autor des Blogbeitrages, den ihr kostenlos lesen könnt, gendergerecht schreibt, weil er es für richtig hält und wenn ihr die Qualität einer Podcasterin nach ihrer Stimmlage und nicht nach ihren Inhalten bemisst, dann solltet ihr euch vielleicht ein anderes Medium suchen. So langsam sollte auch bei euch angekommen sein, wie die AutorInnen vom StoU so ticken. Ich lese die Texte gern und hoffe noch viele mehr zu lesen und natürlich auch zu hören.

  10. Dass einem andere Stimmen angenehmer erscheinen, ist eine andere Einordnung als die Stimmlage als eine „einzige Katastrophe“ zu bezeichnen. Ich empfehle zur Auffrischung des Höreindrucks außerhalb von Berichterstattung, die Rasenfunk-Passage mit ihr zu hören. Denn Frau Baczyks männliche Kollegen brüllen bei Live-Kommentar und Highlights ähnlich über ihrer wohlklingenden phonetischen Körpermitte herum. Die Frage ist aber, warum es überhaupt eine Rolle spielt? Mein Punkt bezüglich der Wahrnehmung sollte auch kein persönlicher Angriff sein (und ich bitte um Entschuldigung, falls es so rüberkam), sondern kritisieren, dass generell bei männlichen Reporterkollegen ungleich seltener die Stimmlage zur Beurteilung ihrer Qualität herangezogen wird. Frauenfeindlichkeit mag ein scharfer Begriff und von mir auch unter dem inhaltlichem Gesamteindruck der heutigen Kommentare gewählt worden sein, ist aber unter anderem definitiert als „Frauen benachteiligend“. Und wenn in der Bewertung von Reporterinnen andere Maßstäbe angelegt werden, ist dieser Zustand an sich nun mal eine Benachteiligung.

    • Maria Draghi

      Ich finde übrigens auch fast alle männlichen Reporter eine Katastrophe. Bin aufgewachsen mit Radioreportern wie Günter Koch, Breuckmann oder Werner Hansch. Vielleicht verwöhnt von damals. Ich schalte heute den Kommentar fast immer aus.

      Bin ich jetzt damit eigentlich „männerfeindlich“? :-)

    • Ich kann mich nur wiederholen und schreiben, dass der Begriff von mir erstens als Antwort auf eine Teilsumme der heutigen Kommentare gewählt wurde und er zweitens darauf abzielte, dass meines Eindrucks nach unterschiedliche Maßstäbe in der Bewertung immer noch in großer Häufung auftreten. Diesen Zustand bezeichne ich als frauenfeindlich, nicht Sie persönlich. Ich lasse mich gern auf eine Diskussion darüber ein, ob mein genereller Eindruck falsch ist. Aber wenn Sie persönlich nicht mit zweierlei Maß messen, ist doch alles gut, oder? Ich wollte keinen Rechtfertigungsdruck erzeugen.

  11. Thorsten

    Leute beruhigt Euch. Geschlechter spielen irgendwann sowieso keine Rolle mehr … also erübrigt sich die Diskussion nach irgendwelchen Geschlechterfreundlich-oder -feindlichkeiten von selbst. Bin gespannt, welche Kuh danach durchs Dorf getrieben wird.

    • Wir diskutieren doch ganz ruhig miteinander…
      Gleichberechtigung ist also die durchs Dorf getriebene Kuh? Puh! Genau wegen derartiger Einschätzungen ist die Diskussion darüber umso wichtiger. Sie erledigt sich eben nicht von selbst und sie erübrigt sich auch nicht. Denn dass irgendwann Geschlechter hoffentlich keine Rolle mehr spielen, kommt woher… ?

  12. Der Sepp

    Mir gehen – ganz geschlechtsneutral – alle Reporter/innen komplett auf den Zeiger. So! Ätsch!

    • Maria Draghi

      Vor ein paar Jahren gab es übrigens mal eine Diskussion um Bela Rethy, weil der in der Wahrnehmung einiger nur noch Müll erzählte. Kein Mensch kam auf die Idee, daraus einen Vorwurf wie „Benachteiligung von Männern“ oder „Männerfeindlichkeit“ draus zu machen.

  13. Was ist denn das für ein Vergleich? Ich hab langsam das Gefühl, dass da kein Wille zum Verstehen meiner Kernaussage vorhanden ist. Mir geht es nicht darum, dass ein einzelner wegen seiner inhaltlichen Leistung kritisiert wird, sondern die meisten Kommentatorinnen eben für ihre Stimme und oft darauf beschränkt. Man werfe einen Blick in die Kommentarspalten entsprechender Highlight-Videos.
    Und ich wiederhole ein letztes Mal, dass ich den Begriff frauenfeindlich für eben dieses Gesamtbild in der Bewertung von Kommentatorinnen gewählt habe – und spezifisch unter diesem SotU auch für eine Gruppe von Kommentaren.

  14. Der Sepp

    @Motze:
    Das waren deine ersten Worte zu dem Thema:
    „Dass im Zusammenhang mit weiblichen Reportern immer noch das Wort „Stimmlage“ fällt, offenbart grundlegende Probleme in der Wahrnehmung.

    Ich dachte, dass wir Unioner:innen in puncto Toleranz und Akzeptanz schon weiter wären. Die doppelte Ration Frauenfeindlichkeit in den heutigen Kommentaren lässt mich daran wieder stark zweifeln.“

    Man (Frau) darf auch ruhig weibliche Kommentatorinnen nervig finden aufgrund ihrer Stimmlage. Mir geht z.B. auch die Stimmlage des einen männlichen Sport1-Urgesteins tierisch auf den Sack (hab den Namen aber nicht parat).

    Wenn du so einen Kommentar zur Einleitung raus haust, dann brauchst du dich auch nicht wundern, wenn andere darauf anspringen.

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