Blog State of the Union

Football, bloody hell.

Einer meiner absoluten Lieblingstrainer, eines Teams, dass ich dank meines Großvaters genausolang wie Union bewusst verfolge, hat 1999 nach einem dramatischen Sieg im Finale der Championsleague in Camp Nou einfach nur „Football, bloody hell.“ gesagt. Und klar, das gilt auch für das, was gestern im gleichen Stadion passiert ist. Es gilt jedoch auch für das, was mit uns seit circa 3,5 Jahren passiert.

Giki macht ihn in der 94. rein. Einer unserer „Football, bloody hell“ Momente. Photo: Matze Koch

Das wirklich skurrile in meinen Augen ist jedoch, dass der gestrige Europapokal Abend auch auf vielen Ebenen einen wirklichen Unionbezug hatte und es eben nicht nur darum geht, dass wir uns in den letzten Jahren so unglaublich oft verwundert anstarrten, wie es gestern etwa 30.000 verrückte Hessen in Katalonien getan haben.

Eine, in meinen Augen, absolut symptomatische und klassische „Union-Personalie“ ist Bastian Oczipka, der gestern in einem wunderbaren kicker Artikel gewürdigt wurde. Er hat nämlich am Samstag nicht nur sein 300. Bundesligaspiel absolviert, sondern sich bei uns von einem schalker Auslaufmodell und drittem Außenverteidiger zu einer zuverlässigen Option für die Startelf entwickelt, die Urs in dieser Saison 16mal gezogen hat.

Bastian wirkt ganz zufrieden. Photo: Matze Koch

Im Artikel geht es auch um die persönliche Ebene und die Ängste und Vorbehalte, die Bastian vor seinem Wechsel zu uns hatte. Es geht darum, was es mit einem Spieler macht, chancenlos abzusteigen. Das alles in einem Umfeld, das die Mannschaft nicht bis zum Ende hin vorbehaltlos unterstützt, sondern öffentlich bedroht und stetigem Druck aussetzt.  Es macht mich froh zu lesen, dass es Bastian hier bei uns Spaß macht. Dass er merkt, dass es hier anders ist. Dass wir ihm sehr gut tun. Und auf der Herzensebene kann man dann auch sagen: Football, bloody hell.

Ein Europapokalabend mit ner Menge Unionjefühl

Los ging es gestern Abend, und leider somit auch hier, mit der Mannschaft, die wir nach der Eintracht bespielen müssen bzw. dürfen. Ich habe es nicht in mir, ein komplettes Spiel von Werbung Nord Salzburg anzusehen. Jedoch hatte ich das Ergebnis gestern immer im Blick. Und es zeigt sich, dass wir am kommenden Mittwoch eine Riesenaufgabe vor uns haben. Wir spielen gegen die aktuell beste bzw. formstärkste Mannschaft Deutschlands. Allerdings hat die Eintracht gestern Abend auch die aktuell beste bzw. formstärkste Mannschaft Spaniens & Kataloniens ganz gut bespielt. Und wir werden, genau wie die Eintracht auch, akustisch ein Heimspiel haben.

Im deutlich schöneren Teil des Fußballabends konnten wir gestern sehen und nachfühlen, wie schön und befriedigend Fußball sein kann. Bloody hell: Wer hätte das gedacht? Ich gehöre zu denen, die die Eintracht normalerweise super unsympathisch finden und habe dennoch mit der Becker Faust brüllend im Wohnzimmer gestanden, als Borré das Ding zum 2:0 reingehämmert hat.

Ich habe mich so so so so doll für die vielen zehntausend Frankfurter:innen gefreut, die gestern das Spiel ihres Lebens sehen durften. Und der kleine böse Teufel auf meiner Schulter hat beobachtet, wie sich die Eintracht Spieler verausgabt haben. 100 Minuten lang 110% Einsatz. Er hat sogar kurz gedacht, dass es für unser Spiel am Sonntag gar nicht mal so verkehrt gewesen wäre, wenn das Spiel in die Verlängerung gegangen wäre. Allerdings nehmen wahrscheinlich fast alle von uns gern das Happy End. Und wir können auch gut davon ausgehen, dass die Adler gestern/heute noch ordentlich gefeiert haben und somit die Verlängerung konditionell definitiv gespielt wurde.

Wenn es gut läuft, können wir dann Sonntag einen Mondtitel gewinnen und uns Rekordtrophäensammlerbesiegerbesieger nennen. Das auf T-Shirts zu drucken wird dann aber nicht so einfach werden.

Und sonst so

In knapp 2h wird es in der PK zum Spieltag auch um die Eintracht gehen. Es gibt dann hoffentlich keine negativen News aus dem Team.

Wir alle hier im Textilvergehen haben eine Schwäche für guten „Hunde und Union“ Content. Tut euch den Gefallen und schaut euch unser 1:0 gegen den Berliner Sportclub Hertha BSC Berlin aus Berlin (ich klau das mal von der Alten Podcasterei) an:

2 Kommentare zu “Football, bloody hell.

  1. Exilunioner

    Auch Lyon vs. WHUFC gehört ohne Zweifel in die Kategorie football, bloody hell…und für die SGE ist jetzt gleich 2x Schicht im Schacht….zuerst am Sonntag gegen die Eisernen aus Köpenick und dann gegen die Eisernen aus London!(

  2. herrdoesi

    Tja, dann beginnt für die Eintracht am Sonntag wohl wieder der Ernst des Lebens. (Zwinkersmilie)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert