Blog State of the Union

Wir ham n knall … roten Fischerhut

Dass man nur auf sich selbst schauen, und zu schauen brauche, ist eine der am Häufigsten wiederholten Floskeln im Fußball und überhaupt im Sport. Auch und gerade, wenn das nicht stimmt, wie morgen für Union in Bochum, wenn was möglich ist von Paderborns Spiel in Dresden abhängt. So ein bisschen stimmt das Mantra aber eben auch dann, weil die eigene Leistung ja doch Bedingung für alle Szenarien ist. Und das einzige, was zu beeinflussen in der Macht von Union, Trainer Urs Fischer, und der Mannschaft steht.

Der Mannschaft des 1. FC Union geht es vor dem 34. Spieltag ja scheinbar wie allen anderen im Umfeld des Vereins, die das Spiel am Sonntagnachmittag nicht erwarten können. So sind Urs Fischer und sein Team schon gestern Nachmittag nach Bochum aufgebrochen. Was Fischer außerdem die Gelegenheit gibt, in der Nachbarschaft bei Schalke-Stuttgart noch etwas hoffentlich unnötiges Scouting zu betreiben, wie der Trainer in der Pressekonferenz sagte.

1. FC Union
Trainer Urs Fischer und der 1. FC Union Berlin brechen zum Spiel gegen Bochum auf, Photo: Matthias Koch

Spiel-Plan

Der VfL Bochum unter Robin Dutt ist eigentlich eine der spielerisch ambitionierteren und insgesamt besseren Mannschaften der Liga. Bevor Union in der letzten Saison zu einem ähnlichen Zeitpunkt, aber in einer ganz anderen Situation, gegen Bochum spielte, konnte man sogar auf die Idee kommen, den VfL für das beste Team der Liga zu halten.

Davon ist in dieser Saison aber eher wenig zu sehen. Bochum spielt im Moment ein ziemlich konventionelles 4231, in dem es nur wenige auffällige Momente im Aufbau (an denen dann gern Lee Chung-Yong beteiligt ist) und nur vereinzelt aggressives Spiel gegen den Ball gibt.

Auffällig ist dagegen schon Bochums Stürmer Lukas Hinterseer. Er ist für einen größeren Teil der Tore seiner Mannschaft verantwortlich als jeder andere Spieler in der Liga mit Ausnahme von Sandhausens Andrew Wooten. Zu Hinterseers 18 Toren kommen außerdem auch noch 5 Vorlagen. Allerdings ist Hinterseer nicht unbedingt ein Spieler, der seine eigenen Offensiv-Szenen unabhängig vom Rest der Mannschaft kreieren kann. Das bedeutet auch, dass wenn Unions Defensive so gut funktioniert wie bisher in dieser Saison, man durchaus hoffen kann, auch ihn ganz gut zu kontrollieren.

Ganz nett zur Einstimmung auf Bochum ist dieser Artikel der Blog-Kollegen von einsachtvieracht, in dem sie die (zu diesem Zeit) letzten Tore in Spielen des VfL (gegen Aue und Magdeburg) sezieren.

Nüchtern durch die Perspektive des GoalImpact betrachtet hat Union eine 19,6 Prozent Chance auf den direkten Aufstieg. Das ist etwas weniger optimistisch als die Vorhersage von FiveThirtyEight, nach der Union eine 26,52% Chance hat zu gewinnen, während Paderborn das nicht schafft.

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Screenshot: FiveThirtyEight

Das schreiben die Berliner Medien heute:

Nach dem Verhalten der Polizei in Bochum gegenüber Magdeburg Fans und deren Sonderzug rät die Eiserne Hilfe bei der Anreise zum Spiel morgen, nicht nur ausreichend Zeit für Kontrollen einzuplanen, sondern auch Regelübertretungen zu vermeiden. Die Rechtsberatung für Fans ist auch vor Ort und in Notsituationen telephonisch zu erreichen (0179 171 90000).

Zu den Hinweisen für die 5000 Unioner*innen, die nach Bochum fahren, gehört auch, dass das Stadion dort schon um 13 Uhr öffnet. Das Stadion an der Alten Försterei steht ab 14:30 für das gemeinsame Schauen offen.

Und sonst so

Auf der polnischen Webseite Wesz?o ist ein langer Text über Union erschienen, der sich längst nicht nur um Rafa? Gikiewicz dreht.

Herthas Präsident Werner Gegenbauer hat dem Tagesspiegel ein Interview gegeben, in dem er über einen möglichen Aufstieg von Union genauso einsilbig spricht, wie über alle anderen Themen inklusive Herthas Suche nach einem Zuhause, die auch nach Tegel führen könnte (BER-Witze über den Zeitraum, in dem das denkbar sein könnte, sparen wir uns hier ausnahmsweise).

Und offenbar schon beim Spiel gegen Köln hatte Michael Gspurning Besuch von seinem Ex-Verein Seattle Sounders, bei dem ein netter knapp zehn-minütiger Film herauskam:

4 Kommentare zu “Wir ham n knall … roten Fischerhut

  1. Ansage von Gikiewicz für das Wochenende aus dem verlinkten polnischen Artikel ?:

    „Gikiewicz: – Ob ich ich Stuttgart analysiere ? Eher Stuttgart mich ! Ich habe gegen sie im Pokal gespielt und halte bis heute den Rekord an gehaltenen Torschüssen. Ich glaube dass sie eher vor uns Angst haben. Sie spielen keine gute Saison, wenn es drauf ankommt wird der Druck zu gewinnen enorm sein. Wir sind sehr heimstark, haben in dieser Saison nur gegen Paderborn verloren.

    – Aber ich zähle darauf, dass wir am letzten Spieltag direkt aufsteigen. Ich lache darüber, dass ich in den Urlaub fliegen will, aber die Relegation verlängert die Saison um zwei Wochen! Ich stehe unter Strom, alles ist dem Ziel untergeordnet. Meine Frau macht nachmittags Spaziergänge, weil ich meinen Schlaf brauche. Bei Eintracht war ich zweimal nah dran, jetzt wird es klappen. Mit ?l?sk haben wir die Meisterschaft am letzten Spieltag gewonnen. Das schmeckt außergewöhnlich !
    Wir haben vier Tage durchgefeiert. Meine Frau lacht heute noch, dass ich die Tür nie so leise aufgemacht habe wie nach dieser Rückkehr. Wenn alles gut läuft sollen wir mit den Fans im Zug zurückfahren, nicht per Charter. Alle wollen es sehr, aber haben kein ungesundes Herzrasen. Nach dem Sonntagsspiel haben wir frei bekommen, um den Kopf zu resetten.“

  2. A.Mörl

    Unioner des Jahres : Gikiewicz ! Was für ein aufrichtiger ungeschminkter Typ. Einfach Eisern !

  3. A.Mörl

    Zu den Magdeburgern möchte ich bemerken; Es lohnt sich bestimmt bei Denen eine Drogenkontrolle zu machen. Ich wünsche ihnen eine herrlich hohe Geldstrafe und wenigstens nen schönen 6 Punkte Abzug. Ein Hoch auf den Architekten des Gästebereiches. Und auch ein Hoch auf die Unioner die da waren im Sektor 4, die nicht so sind wir uns das so vorstellen. Aber Gott sei Dank waren sie da.?? Im Familiensektor . Auf gehts Bochum schlagen und hoffen, das die Sachsen wenigstens einmal Punkten in Köpenick ?

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