Blog State of the Union

Atsuto Uchida: Ein Rechtsverteidiger ist da, aber kann er auch spielen?

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Union hat einen Rechtsverteidiger verpflichtet – endlich. Nach der Suche, die sich über das ganze Transferfenster streckte, ging der Wechsel von Atsuto Uchida aus Schalke letztlich ziemlich schnell von statten, jedenfalls was die Zeit zwischen Bekanntwerden von Gerüchten und Bestätigung betrifft.

Zumindest in Sachen Aufmerksamkeit ist die Verpflichtung von Uchida ein großer Gewinn für Union. Denn der Verteidiger, der sieben Jahre lang Publikumsliebling auf Schalke war, hat mit seinen 71 A-Länderspielen ein hohes Profil in Japan. Das ließ sich auch an der Reaktion in den sozialen Netzwerken ablesen. Der (zweite Versuch des) Tweet, mit dem Union die Verpflichtung bekanntgab, wurde ca 5000 mal geretweetet. Zum Vergleich: Bei Uchidas Pendent Peter Kurzweg waren es 15.

Fragezeichen stehen dagegen hinter Uchidas sportlichen Möglichkeiten. Denn seit März 2015(!) hat Uchida für Schalke nur 7 Minuten gespielt, in der Europa League gegen Raba Salzburg als scheinbares, vorzeitiges Come-back nach einer langwierigen Patellasehnenverletzung. Man könnte hoffen, dass Jens Keller trotz der Umstände seines Weggangs aus Gelsenkirchen wie auch Helmut Schulte ausreichend gute Kontakte zu Schalke hat zu wissen, wie es um Uchidas Fitness steht. Sicher kann man sich trotzdem nicht sein, Uchida bekommt einen Ein-Jahres-Vertrag.

Sollte es Uchida (29) gelingen, körperlich auf ein ausreichendes Niveau zu kommen, würde seine fußballerische Qualität in jedem Fall ausreichen, in der zweiten Liga ein sehr guter Außenverteidiger zu sein. Der Japaner ist dann ein „schneller, wendiger offensiver Außenverteidiger mit Stärken im Kombinationsspiel,“ konnte aber auch gut genug verteidigen, um Cristiano Ronaldo zwischenzeitlich zu frustrieren. Auf AFTV gibt es ein kurzes Interview mit Uchida, in dem er eine sympathische Mischung aus Deutsch und Englisch spricht und friert.

Uchidas Verpflichtung bestimmt auch die Schlagzeilen:

Update von 11:50: In diesem Blogartikel gibt es eine japanische Perspektive auf Uchidas Wechsel zu lesen. Soweit ich das via Google Translate verstehe (japanisch sprechende Leser dürfen gerne Missverständnisse aufklären), wird die zweie Liga und damit Union als recht großer Schritt nach unten bewertet. Zusammen mit der trotzdem weiter bestehenden Unsicherheit, verletzungsfrei spielen zu können, stellt diese Konstellation ein Risiko zum Beispiel für eine WM Teilnahme im kommenden Sommer dar.

Neben der Verpflichtung Uchidas gab es gestern noch die Nachricht, dass Grischa Prömel für seine rote Karte in Nürnberg zwei Spiele Sperre bekommen hat. Simon Hedlunds starke Form ist der B.Z. einen Artikel wert. Und Benjamin Köhler hat nach seinem Karriereende dem Kicker ein Interview gegeben (nicht online).

Außerdem schaut Andreas Lorenz in seiner Montagskolumne auf die nächsten Wochen und sieht ein schweres Programm auf Union zukommen.

Berlin

Die S3 fuhr gestern wieder durchgehend zwischen Mitte und Köpenick – bis eine Signalstörung die neue Herrlichkeit wieder unterbrach. Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Linie am Wochenende zum Spiel gegen Bielefeld wieder zur Verfügung steht.

Außerdem in Berlin: Die Crowdfundingkampagne des Mellowpark geht in ihren letzten Tag. Noch fehlen 20.000 Euro, und alle Spenden werden nur aktiv, wenn das Fundingziel erreicht wird.

Tippspiel

Bielefelds Sieg gegen Bochum hat gestern den dritten Spieltag abgeschlossen, Zeit also, auf die Tippspielrnde zu schauen. Für mich persönlich läuft es da bisher noch nicht besonders. Da hilft es auch nicht, die Spiele am Freitag und Samstag zu vergessen.