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Der Defaitist und die Zukunft

Dragoslav Stepanovi?. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Und das wars dann auch. Tschüss, bis neulich.

Ja, schon gut, ich will auch nicht als die Blutgrätsche der Urlaubsvertratung in die Annalen eingehen.

Ich blicke mal in die Saisonzukunft und muss mich zusammenreißen, um nicht einzuschlafen. Und Dragoslav Stepanovic steht immerhin für eine schöne, ruinöse, unsinnige, aber dafür auch total aufregende Zeit der Eintracht (schmunzel) aus Frankfurt. Wenn ich aber in diesen Tagen auf die nächste Saison schaue, dann kann ich da nicht von Freude oder Aufregung sprechen. Es läuft wahrscheinlich auf einen Platz im Mittelfeld hinaus. Es wird keinen Abstiegskampf geben, dafür mal so am 10. Spieltag ein kleine Zeit auf einem UEFA-Cup… Europa League-Platz, danach werden 7 von 10 Spielen verloren und es endet auf Platz 14. Gähn!
Ich Miesepeter. Damals aber, als die Eintrachtführung noch mehr so im Halligalli-Milieu angesiedelt war und Leute wie Andreas Möller (»Ich habe mit Erich Ribbeck telefoniert, und er hat zu mir gesagt, ich stehe für die Maltareise nicht zur Verfügung.«), Anthony Yeboah, Uli Stein und Uwe Bein eine Achse der Entzückung bildeten, da war noch Saft im Sack.
Und – wer erinnert sich nicht? –  1999, letzter Spieltag, 89. Minute, da macht der  Jan-Aage Fjörtoft einfach das 5:1 und ich sitze da mit Premiere ohne Bild und Radio und alleine in der Stube und wusste nicht, was ich machen sollte, also schrie ich aus dem Fenster und zwar vor Freude, denn das war der »Nichtabstieg«. Als Fan von Vereinen wie Vfl Bochum, Fortuna Düsseldorf und Kickers Offenbach, weiß man so einen Nichtabstieg noch zu schätzen. Der ist so wichtig wie für die Bayern die Schale am 34. Spieltag und ungefähr soviel Wert wie (Hahahaha) der Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Aber was erzähle ich hier denn hier für einen mainstreamigen Schmonz der ambitionierten Leserschaft? Sorry, aber das macht es doch aus. Ich will gar nicht von den zwei Toren am Ende der Saison 2002/2003 sprechen. 6:3 gegen SSV Reutlingen mit zwei Toren in der Nachspielzeit, die dann erst den Aufstieg klar machten. Die Mainzer lagen sich schon feiernd in den Armen, da bei ihrem Fastnachtsbrunnen. Klar, zwischendurch mal fast in die Insolvenz gegangen, so mit weinenden Männern und so und dann doch noch über die Schippe gesprungen.

Das wird es so erstmal alles nicht mehr geben. In der nächsten Saison wird es langweilig mit der Eintracht. Die Finanzen sind im Griff, das Mittelmaß wird gehalten, Gekas schießt ein paar Tore und Skibbe wird auch diese Saison nicht mehr auf seine alte Frisur verfallen. Bayern wird Meister und zum ersten Mal seit 190 Jahren finde ich das auch noch nicht mal so schlimm. Ich mag die Bayern neuerdings. Ich weiß manchmal gar nicht, wie das kommen konnte, aber das System van Gaal gefällt mir. Schalke, ja, die können immer überraschen, aber der Galaktische wird am 15. Spieltag von van Bommel umgenietet und fällt dann bis zum St. Nimmerleinstag aus. Vielleicht wird Schalke Herbstmeister, aber naja… Kaiserslautern vielleicht als Überraschungsei und der HSV wird sich noch wundern. Wie so oft. Das ist mir aber alles herzlich wurscht. Die nächste Saison wird wie die WM: alles gut organisiert, ein paar Favoritenstürze, aber insgesamt langweilig. Dazu noch ein paar Trainerentlassungen (Armin Veh ist der erste, der gehen muss) und am Ende wird es weder bei den Absteigern noch oben richtige Überraschungen geben. Lest das hier mal Mitte/Mai 2011. Ihr werdet Euch noch wundern, was ich für ein Seher bin. Was macht eigentlich der KSV Hessen Kassel?

14 Kommentare zu “Der Defaitist und die Zukunft

  1. Eintracht Frankfurt, die Doppelhaushälfte unter den Bundesligaclubs. Viel Spaß beim Blumengießen!

    (Lautern wird böse abstürzen. Die haben sich ihren Bundesligakader zusammengeramscht, als hießen sie Arminia Bielefeld.)

  2. Waaaaaaah!!! Frédéric Valin, der schläueste Fussballfachmann dies- und jenseits des Urals. Nein, Kaiserslautern wird Meister. Das sagst Du doch nur, damit Dein Herzlein nicht bricht. Im Laufe der Saison wird Beate Rehhagel das Training übernehmen und dann… wirst schon sehen.
    Ich gieße jetzt meine Gartenzwerge Manfred, Uli und Augustine.

  3. Kann mich gut an das 6:3 gegen Reutlingen erinnern, denn ich war in Braunschweig, als sich die Mainzer 4:1 führend schon feiernd in den Armen lagen und hinterher von Betrug redeten. Außerdem regten die sich furchtbar über die Einträchtler auf, die fröhlich im Angesicht der Mainzer Tränen den Braunschweiger Abstieg feierten.
    Deren neues Feindbild, die doppelte Eintracht, nahm uns Unionern die wunderbare Last für die Mainzer, das Allerletzte zu sein. Für die sind wir seit damals nur noch die Drittletzten. Danke dafür.

  4. Nene, das mit Lautern wird nix. Aus der Stadt kommen nur besoffene GIs und Kanalisationsdeckel, und genau so spielt der FCK auch. Es wird sich noch als Bombenidee herausstellen, statt einem gleich drei Jendrisek-Ersätze eingekauft zu haben. Macht man beim Renovieren ja auch so: Statt einmal die teure, deckende Farbe zu nehmen, kauft man drei Eimer von der billigen und hofft, mit ein bisschen Extrafleiß wird die Wand dann gut und sauber und weiß. Ergebnis: In der Winterpause kannste Dir dann nen Tapeziertisch, literweise Kleister und Rauhfasertapete kaufen, weil Dir jedes Fitzelchen Papier von der Wand entgegengekommen ist. Am Ende kommt irgendein bei Nürnberg ausgemusterter ‚Mittelstürmer‘, ich sehs schon kommen.

    Wäre ja schön, wenns nicht so wäre, sprach Alice im Wunderland, aber Lautern steigt ab.

  5. Nie darf ich mal ein Speeßchen machen : (

  6. Aber Huck, Du weißt doch: Fan sein und Humor haben, das geht so gut wie Gomez und Nationalmannschaft.

  7. „Ich weiß nur, dass ich nichts weiß.“ Sócrates / brasilianischer Philosoph

  8. Ich dachte immer, der wär Frisör. Nicht?

  9. freddie und huck als feuerstein und schmidt – daß ich das noch erleben darf! fahren Sie fort, meine herren, und bleiben Sie hier, bitte!

  10. @Frédéric
    Sehr schöne Metaphorik.

  11. Ja @Frédéric, mach noch ein bisschen was mit Metaphorik. )

  12. Das ist doch bestimmt wieder irgendwas unanständiges, diese Metaphorik. Wo bin ich denn da wieder hineingeraten!

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