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… wie man Eindrücke gewinnt.

Heute bei A BOLA  gelesen:

Mannschaft recebida por milhares de adeptos

Sinngemäß steht da, dass die selecção da Alemanha von tausenden Fans empfangen wurde. Öax, dachte ich, wie sieht das denn aus? Ist vielleicht doch gar nicht so günstig, seine Fremdsprachenkenntnisse so punktuell einzusetzen.

Ich stelle mir den durchschnittlichen Leser von A Bola vor, der seinem angetrauten Eheweib diese Überschrift vorzulesen beabsichtigt.

– Du, Anamaría Tereza, hör mal zu, was hier steht …
– Na, Rui, sag: was steht denn da?
– Also, öhm … irgendwas mit der deutschen selecção, glaub ich, aber ich weiß nicht, wie man das ausspricht.

Genau. So bringt man Menschen in Verlegenheit. Das hat schon Thomas Mann gemacht, und ich hab mich drüber geärgert, jedesmal wieder. Als wollte mich mutwillig jemand aus einem Text aussperren, in den ich eben noch eingeladen war. Drecksbildungsbürgertumprotzerei, dachte ich. (Ich denke ja öfter mal zusammengesetzte Substantive, mit und ohne Fugen-S.)

Und dann lese ich auf meiner eigene Webseite “Na shledanou!”, werde bißchen rosa um die Ohren, denke nochmals laut und vernehmlich “Drecksbildungsbürgertumprotzerei”, und überlege, in wievielen Sprachen ich das Wort für “Entschuldigung” kenne.