Blog State of the Union

In der Offensive kann sich kein Union-Spieler seines Platzes sicher sein

Das Thema Rotation in der Offensive hatten wir schon öfter mal angesprochen. Die Bild hat nun ein Statement des Trainers dazu geholt und zeigt anhand von Beispielen, wie sehr es in dem Mannschaftsteil hin und her gehen kann. Andy Gogia beispielsweise schaffte es beim vergangenen Spiel gegen Fürth (4:0) nicht einmal in den Kader, was mich zunächst etwas verwunderte. Aber der Argumentation „viele Spieler, alle sollen spielen“ kann ich durchaus etwas abgewinnen. So gibt es keinen klaren Anspruch auf einen Stammplatz und alle sind auf eine gewisse Art im Spielrhythmus. Das Gegenargument, dass die Eingespieltheit des Teams zählen würde, hatte beispielsweise Jens Keller als Trainer gebracht. Wie wir es drehen, es gibt für alle Seiten gute Argumente. Ich finde es wichtig, dass alle dran sind und kein Spieler das Gefühl bekommt, keine Chance zu haben.

Eine ARD-Radio-Recherche hat festgestellt, dass nur ein Bruchteil der Nachwuchs-Talente im Top-Profifußball ankommt (RBB). No shit Sherlock, möchte ich da rufen. Denn angesichts der knappen Plätze verwundert das Ergebnis nicht. Nur 3,5 Prozent hätten es in den vergangenen 8 Jahren geschafft. Untersucht wurde nur der Übergang von der A-Jugend in den Profibereich und nicht noch alle Jahrgänge darunter. Denn sonst würde die Zahl noch kleiner ausfallen.

Aber so sehr ich es wichtig finde, den Spielern in den Nachwuchsleistungszentren eine zweite Perspektive neben dem Ziel Profifußball mitzugeben und auch die Brutalität des Aussiebens dargestellt wird, so unehrlich finde ich ehrlich gesagt die Zahl. Denn es wurde nur geschaut, wer es in die 5 Top-Ligen Europas schafft. Aber das ist nicht Benchmark für die Ausbildung. Denn dass es nur ein Bruchteil schafft, wissen auch die Profiklubs. Deshalb hat beispielsweise das Nachwuchsleistungszentrum eine andere Bewertung für sich eingeführt, um auch die Qualität der eigenen Ausbildung auswerten zu können. Da wird geschaut, wie viele Spieler sie ausgebildet haben, die überhaupt Berufsfußballer werden. Und zwar überall. Und dann ist es vielleicht schon etwas ehrlicher. Denn auch in der 3. Liga kann man in Deutschland noch Geld mit dem Sport verdienen. Das ändert nichts am Fakt, dass es nur ein geringer Teil schafft. Und ich finde es auch wichtig, mal eine Zahl zu erhalten. Das hat diese Recherche geschafft.

Weihnachtssingen

Ihr erinnert euch, dass wir vergangene Woche herumgerätselt haben, warum das letzte Spiel in Aue auf den Tag des Weihnachtssingens gelegt wurde. Nun schreibt die Superillu, dass es gar nicht an einer andere Spielansetzung liegen würde, sondern das sächsische Innenministerium die Zentrale Einsatzstelle Sporteinsätze (ZIS) gebeten hat, darauf hinzuwirken, dass kein sächsischer Klub am Freitag oder Samstag spielt, weil man die Polizei für die permanent angemeldeten Kundgebungen einer rechten Gruppe in Chemnitz bräuchte. Ihr erinnert euch, dass das Innenministerium das Heimspiel von Dresden gegen den HSV aufgrund von angeblichen Personalmangel abgesagt hatte.

Die Fakten, die die Superillu bringt sind interessant und bieten einen weiteren Erklärungsansatz. Doch es ist nicht so, dass nur die Bitte des sächsischen Innenministeriums dazu führt, dass nun gar keine Heimspiele von Aue oder Dresden am Freitag oder Samstag angesetzt werden. Denn da wurde in den vergangenen Wochen immer eins angesetzt. Das Derby von Dresden gegen Aue fand am 19. Oktober statt und war ein Freitag. Vielleicht bleiben wir dabei: Es wird sicher nicht den einen Grund geben, sondern eine Vielzahl von Abhängigkeiten, die zu dieser Entscheidung der DFL geführt hat. Und der Wunsch des sächsischen Innenministeriums kann auch seinen Einfluss auf die Festlegung der Anstoßzeiten gehabt haben. Was bleibt ist, dass die Kommunikation zwischen ZIS und DFL und die Entscheidungsfindung der DFL für uns nicht transparent sind. Immerhin wurde auf den 23. Dezember kein Heimspiel angesetzt, denn sonst wäre das Weihnachtssingen wirklich in Gefahr gewesen. Es wird übrigens nicht zeitlich nach hinten verschoben.

Und sonst so?

In Magdeburg ist jetzt Michael Oennning der neue Trainer. Und welche Schmerzen die Trennung von Jens Härtel für die Fans bedeutet, steht sehr schön geschrieben im FCM-Blog.

Der mittlerweile wieder gereinigte neue Blitzer am Stadion hat kein einfaches Leben, schreibt die Morgenpost.

Und bei WDR Sport Inside lief ein Beitrag über Unions Thesen zum Profifußball, den ihr hier nachschauen könnt.

1 Kommentar zu “In der Offensive kann sich kein Union-Spieler seines Platzes sicher sein

  1. No Shit Sherlock. Ich höre K1.
    Bei der Ü17 ist das schon wieder durch.

    Apropos Jugendsprache. Die Situation das Auespiel und das Weihnachtssingen miteinander zu verbinden, einen Tag vor Heiligabend ist genau das was man braucht und eher was für die ungebundene Jugend.

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