Podcast

#475 – Union und die Frage, wie möglichst viele Zuschauer wieder ins Stadion kommen können

Union hat sich gegen eine 2G-Umsetzung nach den Regeln der Berliner Infektionsschutzverordnung ausgesprochen. Mit Pressesprecher Christian Arbeit sprechen wir über die Gründe für die Vereinshaltung und über mögliche Wege zurück zu einem vollen Stadion.

Transparent beim Bundesliga-Spiel gegen Leverkusen, Foto: Matthias Koch

On Air:

avatar
Sebastian Fiebrig
avatar
Christian Arbeit
Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei Apple Podcast oder auf Panoptikum.io

Ihr könnt den Textilvergehen-Podcast auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren.

Keine Episode mehr verpassen!

53 Kommentare zu “#475 – Union und die Frage, wie möglichst viele Zuschauer wieder ins Stadion kommen können

  1. Danke für dieses Interview! Finde es gleichermaßen angebracht wie auch spannend, CA in diesem Punkt mal auf den Zahn zu fühlen. Da haben sich bei mir in den letzten Wochen und Monaten bei mir schon einige Fragezeichen angesammelt. Leider erfüllen sich meine Befürchtungen bei jeder Nachfrage von Sebastian: Die Position von CA bzw. des Vereins ist weit weg jeglicher rationaler Argumente, viel eher erinnert mich das Gerede an ein bockiges Kind, was von den Realitäten einer Pandemie einfach nur genervt ist und davon genug hat. Versteh ich emotional, aber nützt halt nix. Dafür werden Nebelkerzen gezündet, die mal wieder die Berliner Bürokratie ankreiden. Finde ich besonders fragwürdig, wo doch OR selber öffentlichkeitswirksam darauf pochte, mehr in Lösungen und weniger in Problemen zu denken. Ich erwarte von meinem Verein hier mehr pro-aktives Zutun. Jedes Spiel ohne Vollauslastung ist ein herber Verlust – immerhin wollen wir wieder in unser Wohnzimmer!

  2. Vielen Dank für das Interview. Ich finde, dass die Einblicke und Erklärungen von Christian Gold wert sind. Ich bin dennoch der Meinung, dass es schlimm, enttäuschend und schade ist, dass ihr es zu keiner Sekunde geschafft habt, dass wirklich Wichtige zu besprechen. Wir sind als Gesellschaft bald 2 Jahre in der Pandemie. Seit vielen Monaten leiden VIELE , die vernünftig sind unter der Dummheit, Unwissenschaftlichkeit und Unsolidarität von WENIGEN. Es gab hierzu keine kritische Nachfrage. Keinen Druck. Einfach nichts. Ich finde es toll, zu wissen, wie viele Hürden wir als Verein überspringen müssen um schon jetzt ein Spiel stattfinden zu lassen. Aber wiese gab es keine Frage nach dem „WARUM?“. Warum gibt es kein klares Statement für Impfungen? Warum nehmen wir unsere Rolle in Berlin nicht wahr? Wenn wir groß sein wollen, verstehe ich nicht, wieso wir unsere gesellschaftliche Rolle nicht wahrnehmen?

    • @oliver – weil der Verein sich vielleicht nicht instrumentalisieren lässt….

  3. Danke für dieses Gespräch, das hilft mir gerade sehr, um die Situation mit zu verarbeiten.
    Aber: CA windet sich ganz schön. Man merkt ihm an, wie sehr er 2G definitiv nicht möchte und sich nicht festnageln lassen will auf „unter diesen Bedingungen ist es für uns okay“. Wenn er sagt, dass es ihm egal ist, wie klein eine Personengruppe ist, dann frage ich mich schon, weshalb man so sehr für sie Partei ergreift, obwohl sie so klein ist. Es riecht nach wie vor extrem nach Scheinargument. Denn auf Nachfrage, ob es okay wäre, wenn für diese Gruppe eine Regelung getroffen sei, weicht er wieder aus, und bezeichnet es als „Mindestbedingung“, ohne aber zu sagen, was denn die darüber hinausgehenden Bedingungen sein sollen.
    Er sagt zu Beginn „Es kommt auf die Ausgestaltung an“, vermeidet aber jede Aussage dazu, welche Ausgestaltung denn für den Verein gut genug wäre, damit der Verein bereit wäre, 2G umzusetzen. Er verweist auf die anderen 2G-Varianten in der Liga, aber bekennt sich Null dazu, welche davon denn für den Verein gangbar wäre. Da legt er sich das schon sehr zurecht und das überzeugt mich Null.
    Man merkt einfach, dass da Null Motivation ist, auch nicht in Richtung Druck auf die Politik ausüben. (Abgesehen von dieser unsäglichen Änderung der PM, die für mich mit der Erklärung null entschuldigt ist. Angeblich um den Kindern zu helfen und man sei damit ja so erfolgreich gewesen. Ja nee, ist klar.) Und dieses Rauswinden am Ende („ist nicht unsere Aufgabe“) ist auch völlig unbefriedigend. Man muss doch klare Forderungen formulieren, was man will, wenn man glaubwürdig sein will. Aber da kommt gar nichts.
    Was CA auch unterschlägt: Klar, waren unter den von Union vorgeschlagenen Bedingungen ein Dreivierteljahr später Veranstaltungen möglich – aber da gab es auch schon die ersten Impfungen.
    Sein Bild von Ungeimpften ist auch sehr naiv-verklärt. Es gibt keinen rational nachvollziehbaren Grund mehr, sich nicht impfen zu lassen. Wer das verkennt, schützt Leute, die sich zumindest irrational und/oder ignorant verhalten. Sorry, damit steht man mit seiner gesellschaftlichen Verantwortung auf wackligem Boden.
    Und am Ende sagt er „Wir müssen so viele Leute wie möglich mitnehmen, und nicht so viele wie möglich aussperren.“ Gleichzeitig sperrt Union weiterhin 11.000 Fans aus. Passt überhaupt nicht zusammen.
    Wenn das so bleibt, bleibe ich tatsächlich ab nächstem Heimspiel zuhause. Diese Haltung kann ich einfach nicht unterstützen.

  4. Danke für diesen Podcast. Er hat für mich einiges, was ich vorher nur vermutet hatte, bestätigt und präzisiert.
    Er wurde deutlich, dass es sich bei dem, was Union zum Thema Pandemie äußert, nicht um unglückliche Kommunikation handelt. Vielmehr wurde klar, dass da Profis sitzen, die genau wissen was sie wollen und was sie tun.
    Ich möchte daher Sebastians Bild vom Forsthaus und den Querdenkern aufgreifen und das Gespräch folgendermaßen zusammenfassen:
    Der Podcast hat aufgezeigt, dass im Forsthaus Impfverweigererversteher sitzen und dass Union sich berufen fühlt, deren Haltung zu repräsentieren und offensiv in die Gesellschaft zu tragen.
    Ergo: Wenn heute bei Union Aufsichtsratswahlen wären, wüsste ich, wem ich meine Stimme nicht geben würde.

  5. Ich werde aus dem Verein austreten. Die Pandemie zeigt auf, mit wem ich da so in im Stadion gestanden habe. Politische Neutralität hat nichts mit der Impfdebatte zu tun. Impfen ist nicht politisch. Die Impfgegner fühlen sich durch die Vereinsführung bestätigt..

    • Richtig, impfen ist nicht politisch sondern medizinisch. (Impfregeln oder gar -pflichten sind hingegen schon politisch).
      Ob jemand geimpft wird, ist somit auch eine medizinische Entscheidung – keine politische.
      Ungeimpften pauschal zuzuschreiben, dass sie Impfgegner wären, ist genau das: Politisch gewollte Ausgrenzung OHNE medizinische (oder neutrale) Begründung.

      Wer geimpft ist, hat sich bestmöglich geschützt, egal ob Geimpfte oder Ungeimpfte neben einem sind.
      Ich hab mich auch nochmal bei meiner Quelle aus der med. Forschung schlau gemacht: Es gibt KEINE aktuellen Daten (zur Deltavariante, die hier aktuell ist), die belegen, dass die Virenlast eines Geimpften niedriger sind als eines Ungeimpften und Infektionen entsprechend von Ungeimpften ausgehen.

      Warum Geimpfte mit soviel Hass und pauschalen Vorverurteilungen gegen (noch) Ungeimpfte agitieren, ist sachlich (oder medizinisch) gar nicht nachvollziehbar.
      Offenbar ist hier die Empörung der Treiber. Es braucht halt immer ein Feindbild das für viel Ablenkung vom Wesentlichen sorgt…

    • Wer das Eine will muß das Andere akzeptieren, Mitläufer hatten wir damals auch schon.
      Ich kann die geimpften aber auch die nichtgeimpften verstehen und Achte ihre Meinung, ich muß ja das Regenbogengetuhe einiger Quaksalber auch akzeptieren.
      Ich bin der Meinung , bleibt einfach zu Hause, somit kann ich mein Verein die Eisernen leben.
      Achso, das Verhalten der Ultras kann ich zwar auch nicht begrüßen, trotzdem lasse ich sie ihren Teil der ausleben.
      Wir werden ewig leben und andere werden ewig labern.
      Eisern

    • @Hauptstahr Ja, das wär eventuell ne Lösung.
      Wenn von den Ungeimpften einfach keiner mehr in’s Stadion gehen würde und der Verein das mitbekommt, dann entwickelt der Verein ja evtl. mehr Initiative in Richtung 2G und bis dahin ist so eine 3G-Veranstaltung für alle sicherer.

  6. Schön, dass Christian Arbeit für ein Interview zur Verfügung stand. Lässt mich aber auch eher enttäuscht zurück. Alleine wie gegen die Bedeutung der 2G Regelungen für andere geschossen wird („nur für familienbetriebene Kneipen gut“) zeigt die polemische Agenda. 2G ist in Berlin für viele Gastro und Kulturbetriebe der Weg zurück zur Normalität bzw. Wenigstens zur Vollauslastung, gerade von Mitarbeitenden wird die Einführung in vielen Einrichtungen momentan gefordert und dadurch auch umgesetzt. Dass das bei 1000 Angestellten viele davon bei Subunternehmern deutlich schwieriger ist bezweifle ich nicht.

    Ich frage mich deswegen auch, was CA hier von klaren Forderungen (unter den und den Bedingungen machen wir das) abhält. Mit einem schwammigen „dann können wir drüber reden“ erreicht man politisch nichts, das hat er selber am Beispiel der Reaktion auf die ausgeschlossenen Kinder nachgezeichnet. Wenn er sagt andere Bundesländer machen das besser, warum sagt er nicht wir wollen 2G wie in Bremen o.ä.? Er scheint sich hier der Präsidentenmeinung unterordnen zu müssen oder wollen. Ich hoffe hier auf Bewegung beim Verein und beim Senat.

  7. Danke für das Interview. Das Argument mit den (teils externen) Dienstleistern und den Schutzrechten der eigenen Mitarbeiter:innen ist schon sehr gewichtig. Im Hinblick auf die Zuschauer bin ich mir hingegen nicht nicht sicher, ob ihr beide das eigentliche Prinzip von 2G wirklich verstanden habt. Bislang (3G, Hygienevorschriften allgemein) ging es immer darum, dafür zu sorgen, dass Menschen nicht gefährlich sind. Du willst das Spiel sehen? Gut, aber bitte trage eine Maske (um niemanden zu gefährden), halte Abstand (um niemanden zu gefährden) und weise nach, dass du nicht hoch infektiös bist, um niemanden zu gefährden. 2G keht das Prinzip um: Hier brauchen keine Maßnahmen zu gelten, weil sichergestellt ist, dass alle hinreichend geschützt sind.

    Nehmen wir also mich. Ich bin geimpft. Ich könnte infektiös sein – wahrscheinlich weniger und kürzer, als jemand, der ungeimpft ist, aber das könnte ja sein. Deshalb halte ich Abstand zu meinen Mitmenschen und setze mir eine Maske auf. Und lüfte mein Büro, damit niemand in eine Aerosol-Hölle tritt (sowieso immer ’ne gute Idee). Jetzt gehe ich ins Stadion. Genau dasselbe: Ich weise nach, dass ich hinreichend ungefährlich bin und schütze meine Mitmenschen durch Maßnahmen. Bei 2G sieht die Bilanz völlig anders aus: Ich weiß, dass alle um mich herum hinreichend geschützt sind. Sollte ich also gerade leicht infektiös sein, ist nach höchstem Stand der Technik sichergestellt, dass ich die Personen um mich herum kaum gefährden kann. Heißt: Wenn sich jemand von mir infiziert, dann ohnehin nur schon weniger heftig, weil meine Virenlast geringer ist und dann auch nochmal weniger heftig, weil er schon Antikörper hat. Und bei der Person besteht ebenfalls geringes Risiko, das Ganze weiterzutragen, weil er ebenfalls geimpft ist. Ende vom Lied: Ich weiß, dass selbst im unglücklichen Falle niemand von mir gefährdet wird, ich auch indirekt kaum sein Umfeld gefährde und damit auch gesamtgesellschaftlich das Infektionsgeschehen nicht weiter vorantreibe. Und das trotz Normalität ab Einlass!

    Warum schreib ich die Textwand jetzt? Damit klar wird, wie absurd das Fordern von Ausnahmeregelungen für Kinder, Immunsupprimierte und Allergiker ist, weil es letztlich die Forderung danach ist, dass aber immer auch noch Leute gefährdet werden dürfen. Dann geht’s auch offensichtlich gar nicht darum, die Leute vorher zu testen, sondern die Ausnahmeregelung müsste dann vorsehen, dass diese Personen dauerhaft Schutzmasken tragen und man um sie herum Abstand hält. Und ja, insbesondere für Kinder besteht etwas weniger Risiko, aber die können ja dann trotzdem auch ihre Mitschüler, ihre Familie und ihre Lehrer anstecken … und dann hab ich doch wieder einige Infektionsketten zu verantworten.

    Will sagen: Es ist völlig legitim, die Entscheidung zu treffen, Kinder bei sich haben zu wollen (insbesondere, wenn z. B. man ein Kino ist und Frozen 3 zeigen will), dann ist aber die Lösung nicht volles Haus mit 2G und einer Fülle von Ausnahmen, sondern einfach 3G oder entsprechendes Hygienekonzept wie jetzt auch. Klar ist aber auch: Immunsupprimierte werden derzeit aber auch noch nicht in ein volles Stadion gehen, die also als Argument vorzuschieben, ist schon auch recht fadenscheinig.

    Letzter Punkt, etwas kürzer: Christian spricht dann noch von einer Exitstrategie. „Kann ja jetzt nicht fünf Jahre so weitergehen, wenn sich keiner mehr impft.“ Sorry, aber da hat jemand in den letzten anderthalb Jahren auch echt wenig aufgepasst. Am Ende ist die Exitstrategie klar: Alle sind hinreichend geschützt, dass das gesellschaftliche Leben nicht zusammenbringt, wenn man alles aufmacht. Das Virus ist endemisch. Wie erreicht man diesen Zustand? Aktiv, indem Menschen hinreichend geschützt sind – durch Impfung oder Infektion – und passiv, indem das zirkulierende Virus hinreichend niedrig ist. Sprich: Wenn sich das Virus nicht mehr nennenswert ausbreitet und/oder keinen Schaden mehr anrichten kann. Dass das Ganze jetzt einfach noch fünf Jahre so weitergeht, ist ja damit schon per se ausgeschlossen. Denn entweder bleiben die Inzidenzen hoch, dann sind die Ungeimpften irgendwann in ausreichender Zahl infiziert … oder sie werden sehr niedrig, dann sind wir alle dadurch geschützt, dass es kaum noch Virus gibt.

    Ansonsten, als Schlusswort: Wenn man sich öffentlichkeitswirksam wieder mehr „Normalität“ – wie zum Beispiel volle Stadien – „wünscht“, dann sollte man auch bereit sind, das Minimum dafür zu tun und sich im gleichen Atemzug dafür einsetzen, dass man diesem Ziel auch näherkommt. Sei es durch Impfaufrufe oder zum Beispiel durch Aufrufe, sich privat umsichtig zu verhalten, um die Inzidenzen zu senken. Diese Pandemie ist kein Wetter, sondern hinter jeder RKI-Infektionszahl steht auch immer eine bewusste Entscheidung.

    Ansonsten nochmal danke für das Interview, die Einblicke (waren trotz meines Pamphlets auch einige Erkenntnisse dabei) und auch an die vielen Unioner, die ich – insbesondere in den letzten Monaten – als deutlich vernünftiger und kritischer wahrgenommen habe, als ich das vorher vermutet hätte. :-)

    Habt ein schönes Wochenende und einen guten Start in die Woche!

  8. Vielen Dank, Sebastian, dass ihr dieses Interview durchgeführt habt und auch toll, dass Christian Arbeit zur Verfügung stand.
    Für mich ist nun auch klar, dass es 2G in der AF nicht geben wird. Und auch für mich bestätigt es unangenehme Wahrnehmungen, die ich zuvor schon machte.
    CA deutet an, dass wir auch darüber sprechen müssten, was für philosophische/gesellschaftliche Fragen im Kontext von Corona aufgekommen sind. Da geb ich ihm völlig recht und sage auch zugleich, dass man diese Fragen zuerst klären muss, bevor man dann dazu übergeht zu klären, wie im Einzelnen nun zu handeln sei.

    CA sagt, welche Gründe auch immer jemand hat, sich nicht impfen zu lassen, auch diese Menschen gelte es nicht auszuschließen. Ich will über eventuelle Gründe hier nicht schreiben. Es geht mir allein um diese Denkfigur und ich will darlegen, warum ich sie für falsch halte.
    Wenn jemand so argumentiert, bedeutet es letztlich, dass die Entscheidung zur Impfung als eine reine Privatangelegenheit angesehen wird. Ich sehe das ausdrücklich nicht so, aber ich tue einfach mal so, als stimme das. Sebastian zitierte aus der Pressemitteilung Unions auch, dass es auch möglich sein muss Menschen ohne Impfung eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.
    Genau hier möchte ich ein großes Fragezeichen aufwerfen. Warum muss die Gesellschaft eine Privatentscheidung berücksichtigen? Wenn es Menschen gibt, die für sich privat diese Entscheidung treffen, so mögen sie es tun. Bitte sehr. Aber es nicht gesellschaftliche Aufgabe, die Konsequenzen, die sich aus einer solchen Entscheidung ergeben, möglichst leicht zu machen.

    Darüber hinaus stelle ich infrage, inwiefern das zu Union gehen können, gesellschaftliche Teilhabe bedeutet bzw. wenn man es nicht dürfte, es einen Ausschluss davon bedeutet. Auch zu Union zu gehen ist letztlich eine Privatangelegenheit. Das Berghain hat wohl das erste Mal wieder aufgehabt. (https://www.spiegel.de/kultur/berlin-berghain-kuendigt-erste-klubnacht-nach-corona-an-a-e74536f8-800d-4fd1-aef4-e5ae8f7adf47) Nach 2G haben sie es dort organisiert. Wer da nicht reinkommt, weil er ungeimpft ist, der erfährt die Konsequenzen einer privaten Entscheidung, aber er ist nicht von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Das wäre bspw. der Fall, wenn Ungeimpfte heute nicht wählen gehen dürften. Das dürfen sie aber und das finde ich auch völlig richtig so! (Geht wählen, Leute! Lasst euch impfen, Leute!)

    An alle, die nun denken nicht mehr zu Heimspielen zu gehen oder gar die Mitgliedschaft zu kündigen. Bitte denkt darüber noch einmal nach! Gerade jetzt wäre es wichtig zu bleiben und zu zeigen, was einem wichtig ist.

    Was für Scheißzeiten, dass nach dem Schreiben eines solchen Eintrags beinah alle Freude über das gestrige 1-0 beim Teufel ist.
    Eisern!

  9. Kohl.,Thomas

    Ich finde die Aussage von C.A. völlig in Ordnung. Wir sehen doch das Impfen nicht schützt siehe Israel und 2G Party in Münster. Wer sich nicht impfen lässt wird also von der Gesellschaft ausgeschlossen und das ist nicht richtig. Sind wir Menschen 2. Klasse nur weil wir unsere Gründe haben und nicht mit dem Strom mitschwimmen? Wenn es so anfängt dann kann man auch sagen wer dauerhaft Fastfood isst muss im falle einer Erkrankung selbst zahlen genau so wie ein Alkoholiker seine Therapie dann selbst zahlen sollte oder jemand der seine Zähne nicht regelmäßig beim Arzt scheckt sollte das bezahlen müssen. Wo kommen wir dahin wenn??? Ich wir haben Gründe warum man sich nicht impfen lässt aber da hört auf einmal die große Toleranz auf.

    • Falsch, Kohl,Thomas. Impfen hilft – das zeigt gerade Israel. Die Zahlen müssen nur verstanden werden. Hier mal sehr gut zum Nachlesen:
      https://twitter.com/jsm2334/status/1427465003007942659?s=21

      Außerdem hat in Berlin das Pilotprojekt mit der Cluböffnung unter wissenschaftlicher Betreuung der Charité ergeben, dass 2G funktioniert.

      Impfen hilft. Das ist keine Meinung, das ist Tatsache.

    • Selbstverständlich schützt das Impfen. 99%+ der Leute auf den Intensivstationen sind ungeimpft. Natürlich gibt es auch mit Impfung Infektionen, aber eben kaum noch schwere Verläufe oder Tote und genau darum geht es bei der Impfung.

      Wer sich nicht impfen lässt, schließt sich selbst von der Gesellschaft aus. Jedem steht es frei, sich jederzeit kostenlos impfen zu lassen. Ein kleiner Stich und fertig ist die Geschichte. Wer den Aufwand nicht zu treiben bereit ist, verspielt eben auf lange Sicht auch die Geduld derjenigen, die nicht nur die Maßnahmen tragen sondern auch alles dafür tun, dass sie wieder aufgehoben werden können.

      Ich sehe keine Gründe gegen 2G. Wer sich nicht impfen lassen will, kann sich die Spiele auch gerne im Fernsehen anschauen. Und wer ins Stadion möchte, kann sich impfen lassen. Die Gruppe, die „sich nicht impfen lassen kann“, ist quasi nicht existent (ab 12+, demnächst dann auch 5+).

      Unions Argument, dass man 11.000 Leute draußen lassen soll, weil ja ein paar dann nicht reinkönnten, die vermutlich eh nicht reinkönnen, weil man ja 11.000 eh draußen lässt, zieht für mich null. Dass es keine klare Aussage gibt à la „Wir empfehlen die sofortige Impfung, wir streben 2G an und wir fordern klare politische Rahmenbedingungen, damit 2G so schnell wie möglich ermöglicht wird“ finde ich ehrlich gesagt extrem enttäuschend.

      Und dass man einen Aufruf zur Impfung aus der Pressemitteilung rausnimmt, um mit einer anderen Formulierung andere Schwerpunkte zu setzen, sagt leider auch nur aus, dass Union gerade die falschen Schwerpunkte setzt. Und dass eine bereits veröffentlichte PM dann auch mit einer nachgeschobenen Nachricht verglichen werden wird, ist doch wohl so klar wie vorhersagbar und macht leider alles auch noch schlimmer als es ohnehin schon ist. Denn jetzt sieht es sogar noch so aus, als ob es Kräfte innerhalb von Union gibt, die sich gegen das Impfen aussprechen und wenn dem so sein sollte, dann gute Nacht.

      Ich sehe, dass die ganze Pandemie und Maßnahmenregelung Spaltungspotential hat und dass Union kein Interesse daran hat, die Szene zu spalten. Aber man sollte gut überlegen, welche Art Spaltung man vorantreibt, wenn man denkt, man müsste sich jetzt ausgerechnet an denen orientieren, die sich einer Lösung des Problems permanent verweigern. Denn dann stößt man die klare Mehrheit gegen eine ignorante oder potentiell gefährliche Minderheit aus und das kann es ja nun auch nicht sein.

  10. Kohl, Thomas

    Dann bitte auch Statistiken lesen wieviel geimpfte erkranken. Wenn die Impfung hilft warum müsst ihr weiterhin Mundschutz tragen? Und warum muss ich beweisen das ich gesund bin??? Der Pharmaindustrie ist an der Gesundheit der Menschen genauso gelegen wie der Waffenindustrie am Weltfrieden vielleicht auch mal darüber nachdenken und nicht alles glauben was das TV sendet. In diesem Sinne E.U.

    • Dann schätze Dich glücklich, dass Du in unserem Präsidenten einen so prominenten Fürsprecher gefunden hast.

      #NichtMeinPraesident

    • Wir müssen Mundschutz tragen, weil wir Dich schützen müssen, weil Du Dich nicht impfen lassen willst. Und ohne die Pharmaindustrie würden wir alle nur 50% der Lebenszeit haben, die derzeit zu erwarten ist. Nichts hat die Lebenszeit der Menschen mehr verlängert, wie das Impfen.

      Nicht alles glauben, was Facebook sendet. In diesem Sinne E.U.

  11. Kohl, Thomas

    Ihr seit geimpft und müsst durch Masken uns schützen? Wo ist da die Logik? Ich habe ein gesundes Immunsystem das mich schützt und das mir ein Impfstoff der eine Notfallzulassung hat nicht wirklich vor einer Ansteckung schützt wo bleibt da die Logik? Zumal ein Impfstoff normalerweise 7 bis 11 Jahre braucht von der Forschung bis zur Zulassung. Denke genug Diskutiert ich akzeptiere Leute die sich Impfen lassen aber erwarte auch das akzeptiert wird das es andere Meinungen gibt denn dadurch spaltet ihr die dafür sind die Gesellschaft. Ich werde mich nicht ständig rechtfertigen müssen. Mein Körper meine Entscheidung. E.U.

    • „normalerweise braucht ein Impfstoff 5 bis 7 Jahre“ ….
      Das ist dein Argument?
      Du hast schon mitbekommen, dass dieses mal ein gewaltiger Kraftakt stattfand.
      Die Forschung macht Fortschritte.
      In einer Gesellschaft zu leben bringt Rechte und Pflichten. Nur weil du nicht verstehst, wie Impfen funktioniert, ist es kein Zauber.

    • @Kohl,Thomas, aus meiner Sicht „argumentierst“ ohne Argumente, unsachlich und offenbar schlecht informiert. Wenn Du Interesse an Informationen hast, können wir hier Dir sicher welche zukommen lassen (z.B. wie ein Impfstoff entwickelt wird, woran es liegt, dass manche eher länger brauchen, andere schneller entwickelt werden können und vor allem wie die Wissenschaft da arbeitet. Und in Bezug auf Corona wieso der Impfstoff super getestet, sicher und wirksam ist).

      Denkst Du, dass Impfungen in der Jugend (Masern, Polio, Pocken) auch unnötig waren (letzte beiden konnten durch eine weltweite Impfpflicht ausgerottet werden)? Da warst Du ja auch gesund (ist ja der Sinn bei Schutzimpfungen, dass man nicht erkrankt). Du schnallst Dich im Auto ja auch nicht nur dann an, wenn Du einen Unfall haben wirst ?

      Wie gesagt, wenn Du Infos brauchst, dann immer gern!

  12. Thomas: Ich weiß, dass in euren Kreisen die Legende der Notfallzulassung zirkuliert, aber es stimmt faktisch nicht. Alle vier Impfstoffe haben eine ganz normale Zulassung.

  13. Kohl, Thomas

    Masern und Pocken wurden nicht durch Notfallzulassung geimpft sondern wurden vorher jahrelang getestet. Ich bin kein Impfgegner aber lehne diese Impfung ab weil es keine Ergebnisse in Langzeitstudien gibt. Hört doch endlich auf Jagt auf uns zu machen!!! Ich schreibe doch auch niemanden vor welche Partei er zu wählen hat, oder was er essen soll. Aber wie schon gesagt für alles heisst es Toleranz aber wehe jemand ist anderer Ansicht dann wird auf ihn verbal Jagd gemacht . Schon alles ein wenig Heuchelei. Ich bin und werde nun mal kein ja Sager sein und alles abnicken und hinnehmen.

    • Ja, da kommt leider nur heiße Luft.
      Mit Argumenten erreichen wir da nichts.

    • Vermutlich nicht. Aber falls doch mal Infos gewünscht sind, gern. Komme selbst aus der Wissenschaft und oftmals sind Verfahren und Methoden für Außenstehende schwierig zu verstehen. Da verstehe ich, dass Menschen zweifeln. Gerade bei Corona war das nicht gut gemacht, was nicht gerade zum besseren Verständnis beigetragen hat…

    • @AlexB Ich weiß nicht, ich hab noch nie so gute Videos mit anschaulichen Animationen darüber, was Viren sind und wie die verschiedenen Impfstoffe funktionieren gesehen, wie zum Thema Corona.
      Ich vermute, dass das eine Frage des Willens ist.

    • @Kohl, Thomas: Wie hier schon erwähnt wurde gibt es keine Notzulassungen, ich weiß nicht woher dies Aussage kommt, das wäre Rechtlich und Medizinisch gar nicht möglich. Aber es stimmt, das es in der Tat früher Impfungen gab die wieder vom Markt gingen weil Sie schädlich waren. Besonders im Bereich der Pocken.. Aber zu deinem Glück hat Deutschland ziemlich spät angefangen gegen Corona zu Impfen und es gibt schon ne Menge Studien dazu.
      Es ist natürlich trotzdem deine Entscheidung dich Impfen zu lassen. Versprochen sobald der Faktor X erreicht ist, dads die Intensivstation locker die schwer Erkrankten nicht Impfungen aufnehmen können.. Das heißt wenn sich alle wieder fröhlich anstecken, da es keine Maßnahmen mehr gibt. Dann werden auch die Geimpften nicht mehr bitten endlich den Faktor X zu erreichen (genug Impfungen) und Leute helfen wollen bei der Aufklärung zu helfen/unterstützen.
      Dann werden wir sicher auch deine anderen Themen weiter führen, z.B. das man nicht unbedigt Alkohol benötigt um ein Fußballspiel zu sehen oder Auswärts nur Fastfood zu essen, Prag war ja da schon mal ein positives Beispiel wenn man sich die Essensbilder anguckt. :)

    • niemand macht hier jagt, auch nicht verbal.
      niemand schreibt hier etwas vor, sondern empfiehlt, von mir aus auch fordert auf.

  14. Wenn weiter nur so rumgequatscht wird, werden leider die Beschränkungen länger bleiben.

    Erst bei 70 – 75 % Doppeltgeimpfter kommt mehr Leben in die Bude.

    Also entweder weiter quatschen oder zweimal impfen.

    Für jeden von uns nur zwei kleine Pikser, aber für unsere Gesellschaft ein Meilenstein.

  15. Liebes TeVe Team,
    an der Stelle nochmals vielen Dank für eure tägliche Arbeit, das Interview und dieses Diskussionsforum. Leider kann ich mich hier nur den Meisten anschliessen. Für mich hat das Interview mehr Fragen offen gelassen bzw. aufgeworfen als beantwortet. Wenn ich mit einer Maximalforderung an die 2G Regel herangehe, dann ist diese natürlich nicht umzusetzen. Leider gibt hier unser Verein seit Monaten ein schlechtes Bild ab und die Ratio von CA ist leider auch falsch. Wenn sich niemand mehr mitgenommen fühlt, machst du nicht alles richtig, sondern hast ein ganz grundsätzliches (Kommunikations)Problem!
    Das ganze sieht dann im Licht der Satzungsaenderungs noch viel schlechter aus. Hier sind wir am falschen Weg.

    Eisern, Clemens

    • Das Berliner 2G ist eine (rein politische, das wurde im Interview auch nochmal deutlich) und stark einschränkende bzw bestimmte Personengruppen generell ausgrenzende Regelung. Was Du „Maximalforderung“ nennst, ist eigentlich der reguläre gesellschaftliche Konsens den es immer zu erhalten gilt.

      Unions gibt -finde ich- ein ausgesprochen gutes Bild ab, indem es die Mindeststandards einer freien, offenen und pluralistischen Gesellschaft nicht vergisst.

      Das dauernde Warnen vor weiteren und theoretischen Gefahren, die Geimpften drohen, ist wirklich absurd: Man muss sich impfen lassen, aber dann soll das Risiko immer noch genauso hoch wie vorher sein? Wenn ja wäre die Impfung Blödsinn. Wenn nein, dann kann man auch mal den Alarmpegel absenken.

      Diese schreckliche Angst der Geimpften vor Ungeimpften (und folglich der Hass, der deswegen verteilt wird) klingt, als wolle man lieber einen permanenten Ausnahmezustand verhängen, nur um ein klares Feindbild zu erhalten.

  16. Jan Eisernerunioner

    Was CA hier abliefert, ist beschämend. Wagenburg pur. Immer schön brav das Normativ bedienen: Böse und unfähige Berliner Verwaltung. Wir sind die Armen.

    Nein, lieber Christian, das sind wir nicht!

    Dieses permanente Ausweichen ist einfach nur zum Kotzen. Mal ganz abgesehen, dass ich unter journalistischer Pflicht verstehe, dass SF nachhaken muss, warum Union die Impfempfehlung nicht mehr formuliert. Das ist Klappstuhljournalismus. Oder ist das TV einfach doch zu sehr an der Zitze des FCU, um kritische Nachfragen und Fragen zu stellen? So bleibt man nicht Berichterstatter des Vereins, sondern Hofberichterstatter.

    Und was sollen überhaupt diese Bemerkungen à la „Wir geben hier nicht unsere Meinungen wider, wenn wir Fragen stellen.“? Haltet Ihr Eure Hörer für so blöd, dass sie nicht in der Lage sind zu abstrahieren? Wir sind hier doch nicht beim Kinderkanal! Wenn Ihr nicht in der Lage seid unmissverständlich zu sein, könnte es vielleicht an Eurer Artikulation liegen? Ich frage für einen Freund.

    Und dann noch der Hinweis zur Diskussionskultur: Solange hier niemand beleidigt, bedroht o.ä. wird, solltet Ihr auch etwas heftigere Kritik aushalten können. Gilt auch für den Verein, der im Moment auf mich so wirkt: DZ ist bei einer willigen Gruppe, die leider die Mehrheit bildet, sakrosankt. Sein Wort ist Gesetz. Darum kann er es sich auch erlauben gleichzeitig den FC Augsburg als kleines RB zu betiteln, während Union ein diffuses Geschäftsverhältnis zu Quattrex unterhält. Wie ich das finde? Bigott! Weniger als ulkig, dass DZ solche Dinge bei BILD TV ausdünstet. Soll ich darüber lachen? Wo bleibt seine Distanzierung zum After Season-Flashmob als Coronaparty vor der Haupttribüne?

    Wenn man sich wie ein Schwurbler verhält und so spricht, ist man vielleicht einer. Frei nach Forrest Gump: Dumm ist nur der, der Dummes tut!

    Dieses bockige und subtextliche Bedienen von Ressentiments gegen Verwaltungen und Politikern ist extrem nah an AfD und ist meiner Meinung ein Zündeln an dieser Gesellschaft. Aber immer schön sich zum Armen Opfer stilisieren: Wir armer Verein, der es so schwer hat, jeder Veranstaltung anzumelden! CHRISTIAN, DAFÜR DURFTET IHR ALS PROFIFUSSBALLVEREIN ÜBERHAUPT WAS MACHEN, WÄHREND ANDERE ERST JEZZT LANGSAM BACK TO LIFE KOMMEN! Was hab ich letztes Jahr geheult, als Christian Arbeit Dirk Zingler interviewte und der Präsident sagte: „Wir machen das hier nur für den Club, für die Menschen! Die Profis verzichten auf Gehalt!“ Da versteht man heute besser, warum Sebastian Polter bei dem Quatsch nicht mitmachen wollte, denn heute ist ja dann doch so viel Geld da, um das Olympiastadion umzudekorieren inkl. vollkommen unsinniger Geldverbrennerei für das total unfunktionale Bedecken der blauen Tartanbahn mit rotem Stoff. Überhaupt Olympiastadion: Was früher unter uns Fans absolut abgelehnt wird (niemals ins Oly), ist heute überhaupt kein Problem! Denn der Präsident hat für den Geschmackswechsel und Gesinnungstwist grünes Licht gegeben und plötzlich pilgern sie alle hin. Zum Kotzen diese Wendehälsigkeit.

    Das öffentliche Bild unseres Vereins haben Zingler und Arbeit nachhaltig beschädigt. Eine wahre Opposition ist nicht sichtbar und die Teilhabe an der MV wird auch neuerdings erschwert (https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/verein/Satzungsausschuss-nimmt-Arbeit-auf-2656L/) und die Wagenburg Union ist nur noch zum Fremdschämen. Gleiches empfinde ich über den Gefälligkeitsjournalismus des TV. Man ist nicht Berichterstatter des Vereins, sondern Hüter der Deutungshoheit und mehr Vereinslautsprecher.

    Darum höre ich nicht mehr ab sofort das TV und trete auch schweren Herzens aus den 1. FC Union als Mitglied aus.

  17. Sebastian, danke für den Versuch, Licht in dieses Kapitel der dunklen und wirren Vereinskommunikation zu bringen. Ich kann mich den Vorrednern allerdings nur anschließen – was für ein obskur anbiederndes und hintergrundloses Interview, das so viel mehr hätte sein können. Unser „Verein“, der behauptet so viel auf Mitbestimmung und Mitsprache zu setzen, ist nach anfänglich patriarchaler Großkotzigkeit von DZ zur Vollauslastung der Stadien und dem damit ersehnten Beifall (der überwiegend und zurecht kopfschüttelnd ausblieb), in seinem Willen vollkommen erlahmt, dieses doch vielleicht nicht ganz unwesentliche Thema dann mit seinen Mitgliedern zu eruieren (oder hierzu Bereitschaft zu signalisieren), als die Zeit hierfür reif war. Stattdessen erfolgt ein im Stil eines bockigen Dreijährigen argumentiertes Bekenntnis zu 3G, das näher am Schwurblertum, als an der Wissenschaft zu verorten ist und das diverse Mitschreibende hier bereits sehr treffend auseinandergenommen haben. Von dir hierzu im Gespräch… nichts. Kein substanzieller oder beharrlicher Einwand.

    Und Christian tut, was Christian am besten kann – er packt seine ganze Tool-Box an Deeskalationsfloskeln und permanente Wiederholungen nicht wahrer werdender Aussagen aus und muss, für so intelligent halte ich ihn, doch nur die irrationale Haltung eines Präsidenten vertreten, der sich offenkundig völlig von der Realität entkoppelt zu haben scheint. Für wen glauben CA und DZ hier zu sprechen? Finden wir es doch heraus!

    Ich schätze eure Arbeit und euer unermüdliches Engagement sehr, hätte mir hier aber eine deutlich distanziertere und kritischere Haltung zur Vereinskommunikation gewünscht. Da ihr (leider) die Auserwählten wart, denen sich der in einen Monolog verfallene Verein in dieser Causa offenbart hat, wäre es aus meiner Sicht eure Aufgabe gewesen, das ins Rollen zu bringen, was wir hier dringend benötigen: echten und faktenbasierten Dialog.

  18. Weil jetzt hier ein paar Kommentare kamen, wie schlecht das Interview gewesen sei, möchte ich ne kleine Lanze für TeVe brechen.
    Sebastian hat das Wesen des Interviews ja gleich im ersten Satz betont. Es handelte sich nicht um ein Streitgespräch zweier Männer mit gegensätzlichen Meinungen, in dem einer den anderen von seiner persönlichen Version der Wahrheit zu überzeugen versuchte.
    Der eine hat die Sicht einer Organisation vertreten und der andere hat journalistisch neutrale Fragen gestellt, um ein paar Punkte abzuklopfen, ohne sie zu diskutieren.
    Mir haben da zwar ein oder zwei Fragen gefehlt, aber im Grunde kann man am Großteil der Kommentare hier doch schon sehen, dass das ganz gut funktioniert hat.
    Für viele hat das Interview offenbar dazu geführt, dass sie sich ihre Meinung zum Verhalten von Union besser und fundierter bilden konnten, als das ohne das Interview möglich gewesen wäre. Ich denke, damit hat das Interview den von mir unterstellten Zweck recht gut erfüllt.

  19. Wie @framlin richtig sagt, ging es in dem Gespräch exakt null um ein Kreuzverhör von Christian Arbeit oder dem 1. FC Union als Verein. Ich wollte wissen, was zur Ablehnung von der Berliner 2G-Regelung durch Union geführt hat und noch einmal präziser wissen, mit welchen Argumenten Union das unterfüttert. Außerdem wollte ich wissen, unter welchen Umständen Union perspektivisch zur Vollauslastung zurückkehren würde. Auch das wurde in einer Art pro 3G deutlich.
    Und weil hier an mancher Stelle dargestellt wird, der Verein hätte mich oder das Textilvergehen ausgewählt: Ich habe Dienstagabend eine Anfrage an Union geschickt, ob man sich nicht für den Podcast etwas ausführlicher zu den Gründen für eine Ablehnung von 2G äußern wolle und vielleicht etwas mehr Kontext geben kann, damit es zumindest eine Chance auf eine fundierte Meinungsbildung gibt. Das war es schon.
    Wenn das Ganze als schlecht wahrgenommen wird, dann kann ich damit leben. Aber vielleicht waren die Erwartungen dann anders als meine. Von der einen Seite bekomme ich Fett ab, weil es „Gefälligkeitsjournalismus“ gewesen sei, von der anderen höre ich „Textilvergehen ist ein Blase. Völlig unwichtig und repräsentiert nur einen sehr kleinen Teil der Unionfamilie. Leider einen sehr autokratischen.“ Das ist dann wohl so.

    • Naja, Fundamentalisten, egal von welcher Seite wird man wohl nie zufrieden stellen können. Für alle anderen dürfte es einigermaßen informativ und somit völlig ok gewesen sein.

  20. Jan Eisernerunioner

    @Andreas
    Gehört zum Wording von Fundamentalisten nicht, andere Leute mit anderer Haltung als Fundamentalisten zu titulieren? Frage erneut für einen Freund…
    Solche Kommentare hört man eher aus totalitären Kreisen und nicht von Leuten, die für Meinungspluralismus stehen.

    • @JanEiserner Ich glaube, dass wir alle deinen Punkt verstanden haben.

    • Kann dein Freund nicht selber fragen ? Aber interessant das er sich offensichtlich angesprochen fühlt.
      Aber gut, jedem das seine und wer nun Wert darauf legt das immer und überall Haltung gezeigt wird sollte vielleicht eher Meinungskommentare lesen. Was das Gespräch betrifft, da ging es einzig und allein um Information und genau diesen Zweck hat es auch erfüllt. Danke schön

  21. Und wieder einmal polemische Diskussionen wegen diesem blöden 2G 3G und der Haltung unseres Vereins. Nun mal eine Meinung meinerseits, die gleich wieder geblöke verursachen wird. Ich als geimpfter Nichtraucher möchte die Raucher und Kiffer aus dem Stadion verbannen, da sie wissenschaftlich nachgewiesen, meine Gesundheit akut gefährden. Nun wird gleich der Hinweis kommen, dass kann ja gar nicht miteinander vergleichen. Richtig kann man nicht, da ein getester Ungeimpfter wesentlich ungefährlicher für mich ist, als ein paffender oder kiffender Zuschauer neben vor oder hinter mir. Und trotzdem toleriere ich diese unsozialen rücksichtslosen ;-) Menschen in meiner Nähe. Also Fussballjargon „Haltet mal schön den Ball flach“ und wer mit dem Finger zeigt, vergisst, dass 3 Finger zurück zeigen. Ich stehe zu der Haltung des Vereins und verabscheue diese Heuchelei der ach so toleranten Klubs wie Köln und Mainz, den es nur um den schnöden Mammon geht und sie Menschen ausgrenzen. Aber schön weiter Raucher und Kiffer auf die Menschen loslassen,was ein Bullshit.

    • Die Gesellschaft ist schon ein bischen größer, als eine Bezugsgruppe im Stadion. Die Frage, wie sich das Infektionsgeschehen im Rahmen der Pandemie entwickelt, geht auch weit darüber hinaus, wie stark die Gefährdung eines Individuums ist.

      Wenn es nach mir ginge, würd ich das Rauchen an den Plätzen auch tatsächlich verbieten und ich bin sehr froh, dass sich in meiner unmittelbaren Umgebung, alle so rücksichtsvoll verhalten, dass sie erst in der Pause rauchen. Einfach so aus Rücksicht, ohne dass man da was sagen oder darüber diskutieren müsste.

  22. Jan Eisernerunioner

    @Andreas 1. fühle ich mich nur bedingt angesprochen, weil Du im Plural adressiert und 2. ist Nazi-Rhetorik („Jedem das seine“) absolutes No-Go!

    @Sebastian 1. Pluralis Majestatis? 2. Ich bezweifle erheblich, dass Du irgendeinen Punkt verstanden hast. Du kumpelst ungeniert mit CA rum, dass nie der Verdacht auftreten kann, dass eine journalistische Distanz gewahrt werden soll, lässt Dich mit eingeübten Antworten abkochen, vergisst einen Querverweis auf unsere Nachbarn in Charlottenburg und wie die dort mit 2G/3G umgehen, verpasst es zu fragen, ob es nicht mehr Leute ausschließt, wenn man auf 50% der Fans verzichtet. Verzichten 11011 Fans auf ein sicheres Stadionerlebnis wegen ein paar externer Dienstleister?
    Was hängen bleibt: Im Prinzip sind wieder die anderen (dieses Mal Senat und Verwaltungen) Schuld und wir Unioner das Opfer. Altes Normativ vom wir gegen den Rest. Wie kann man sich so von CA so abfrühstücken lassen?

    Vielleicht solltet Ihr Eure Kraft nutzen auch mal kritische Fragen zustellen und dafür riskieren vom Verein keine Interviews demnächst und Akkreditierungen mehr zu bekommen. So verkommt Ihr nur zur FCU-Echokammer. Wollt Ihr das sein?

    Ach ja, natürlich war das Interview auch informativ, denn ich erfuhr, dass beim FCU trotz schwierigen 2G-Vorgaben mehr über Probleme als über Lösungen, bspw wie man das Stadion wieder voll bekommt und ein Stadionerlebnis mit Nähe hinbekommen kann, geredet wird. Ist übrigens auch für die Kulturbranche in Berlin gerade eine schwere Zeit, aber da werden nicht ideologische Konflikte angeheizt, sondern pragmatisch Lösungen teils kreativ gefunden und nicht die eigene impfverweigernde Klientel beschützt. Wo bleibt Deine Nachfrage, ob es wirklich fair gegenüber den Geimpften ist, dass sie weiterhin auf ihr normales Leben verzichten sollen, weil eine Minderheit nicht geimpft werden will?

    Eine Stunde Vereinspropaganda und hörbares Kopfnicken hätte man auch besser nutzen können, ja sollen oder gar müssen. Stattdessen 1 Stunde Zwiegespräch von zwei Kumpels.

  23. “ …1 Stunde Zwiegespräch von zwei Kumpels.“ Das kann man so sehen und ist meiner Meinung nach Sebastian nicht vorzuwerfen. Über die Arbeitsweise des TEVE gabs ja kürzlich ausführliche Auskünfte: https://www.wir-union-vereint-podcast.de/2021/09/18/52-wir-sind-hier-nicht-bei-harry-potter/

  24. @Jan Eisernerunioner
    Wie wärs, wenn Du nen Blog aufmachst, der genau das leistet, was Du Dir von TeVe wünschst. Würd ich mich drüber freuen und mit großem Interesse lesen.

    • Jan Eisernerunioner

      Framlin, der zeitliche Aufwand, den das Textilvergehen leistet, könnte ich nie aufbringen und mir gefällt es doch ganz gut nur Fan zu sein. Wobei das in den letzten 1,5 Jahren sehr gelitten hat.

      Wenn man sich den Pressesprecher des Vereins über den langen Dienstweg (per Mail angefragt) in den Podcast holt, erwarte ich Distanz bei gleichzeitiger Information. Es war ja hier und da aufschlussreich, aber diese unkritische Auseinandersetzung mit dem Komplex kann man dann nicht bringen. So ist man nur eine weitere Plattform von CA seine Haltung darzustellen und zu verbreiten. Als Interviewer muss man aber schon mit etwas mehr Kritik an die Sache gehen, auch wenn man im stillen Kämmerlein d’accord mit dem Verein ist.
      Dieser Hybrid aus Kumpelhaftigkeit und Interview ist das mit dem berühmten Geschmäckle.

    • @jan Eisernunioner Sehr viele verschiedene Formulierungen dafür, dass du das Interview nicht gut fandest. Danke sehr für das Feedback. Ist bei mir angekommen.

  25. Wer sich nicht impfen lässt obwohl er könnte grenzt sich in einer pandemischen Lage selber aus. Es gibt nur zwei Auswege aus einer Pandemie: Impfung oder natürliche Impfung sprich Infektion. Wer sich nicht impfen lässt, verlängert die Pandemie und verhält sich damit unsolidarisch. Es gibt keinen Grund sich nicht impfen zu lassen. Jeder kann sich informieren. Nein, Köln und Mainz zeigen Haltung. Union knickt vor Impfgegnern ein.
    3G war nur eine Krücke, solange nicht alle ein Impfangebot haben. Jetzt kann sich jeder impfen lassen. Wer ist nicht will, kann halt nicht überall teilnehmen. So ist das.

  26. Wer sich nicht impfen lässt obwohl er könnte grenzt sich in einer pandemischen Lage selber aus. Es gibt nur zwei Auswege aus einer Pandemie: Impfung oder natürliche Impfung sprich Infektion. Wer sich nicht impfen lässt, verlängert die Pandemie und verhält sich damit unsolidarisch. Es gibt keinen rationalen Grund sich nicht impfen zu lassen. Jeder kann sich informieren. Nein, Köln und Mainz zeigen Haltung. Union knickt vor Impfgegnern ein.
    3G war nur eine Krücke, solange nicht alle ein Impfangebot haben. Jetzt kann sich jeder impfen lassen. Wer ist nicht will, kann halt nicht überall teilnehmen. So ist das.

    • Union knickt vor Impfgegnern ein? Die Vehemenz und Allwissenheit (was ist richtig und was ist falsch) in der Diskussion ist schon erstaunlich. Möglicherweise, ich weiß es nicht, aber es könnte ja sein, lehnt auch ein nicht unerheblicher Teil überzeugt geimpfter Unioner die 2G-Regelung ab oder steht dieser zumindest skeptisch gegenüber. Vielleicht, nur ganz vielleicht, hat der Verein auch ein Gespür genau dafür. Und möglicherweise sollte man bei der ganzen Diskussion auch nicht außer Acht lassen (bevor wieder von Schwurbelei und AfD-Rhetorik gesprochen wird), dass auch Fachleute 2G ablehnen oder kritisch betrachten (siehe ua. H. Streeck und A. Buyx). Aber das in dieser Diskussion anzuerkennen, ergäbe wohlmöglich zu viele Grautöne.

      @ TV
      Danke für die ausgewogene Betrachtung der Dinge.

  27. @Molle: Streeck steht mit seinen Auffassung sehr oft ziemlich alleine da. Die überwiegende Mehrheit der Fachleute plädiert für 2G. Da gibt es im wissenschaftlichen Diskurs keine zwei Meinungen.

Kommentare sind geschlossen.