On Air:
Der Karlsruher Wildpark, ein Stadion der 80er Jahre — Fanfreundschaften sind auch so 80er — Stadionheft mit Grußwort von Ingo Wellenreuther — Küngel in Karlsruhe — Jürgen Klopp sieht die Journalisten als Teil des BVB — Simons Lattentreffer als Wachmacher — 11 Unioner auf dem Platz, die Einstellung war noch in der Kabine — Kein Konkurrenzkampf im Kader — Ein Michael Parensen für alle Fälle — Derby oder nicht, auf jeden Fall ist Aue ein Heimspiel — Tijani Belaid polarisiert unter den Fans — Entschuldigung bei Markus Karl — Die Polizei verbietet St. Pauli den Verkauf von Karten an den FC Hansa Rostock — Magischer FC Blog über das Verbot — Die Polizei verfolgt durchaus eigene politische Interessen — Hertha im Kommunikations-Chaos: Niemand spricht nach dem Spiel — Dann spricht Michael Preetz — Der Pressesprecher veröffentlicht ein Arbeitsprotokoll des Managers — Das hat alles etwas von Stefan Raabs Gegendarstellung — Bier trinken für den Klassenerhalt.
1. Elend auf dem Platz, Elend im Glas: schlicht ein großartiges Foto :-)
2. Einige Karlsruher Stadionhefte gibt es hier, ein Foto wie das von euch beschriebene findet sich in der Rostock-Ausgabe [PDF] auf Seite 5.
Schönes Aufnehmen, ich hoffe der Osterhase legt uns wirklich die „108“ ins Nest 8-)
Ach, eine Frage an @Sebastian (oder andere Auswärtsfahrer) habe ich noch:
Hast du im Gästeblock einen aufblasbaren Delphin (Fluppi? Fluffy?) entdecken können?
Mich würde es ja freuen, wenn er immer noch mit auf Reisen geht oder mir jemand sagen kann, wann er in den Ruhestand gegangen ist.
Danke!
@keks Ich konnte keinen Delphin entdecken. Allerdings hat das nichts zu heißen, da ich naturgemäß ganz schön weit vom Gästeblock entfernt sitze.
Gerade habe ich den Karlsruhe-Podcast zu Ende gehört und Ihr schickt schon den nächsten hinterher. Vielen Dank dafür. Wie immer freue ich mich darauf, Euch zuzuhören.
Während des Karlsruhe-Podcasts hat mich aber fast die ganze Zeit eine Frage im Hinterkopf beschäftigt. Denn Sebastian hat erzählt, dass es ja immer wieder aus Kreisen von Nicht-Sportjournalisten den Vorwurf gäbe, die Sportjournalisten würden nur zu gern ihren journalistischen Abstand vergessen („sie wären aus dem Fanblock auf die Pressetribüne gewechselt“.) Ist das wirklich so absurd? Zumindest von Bunki weiß ich, dass sein Herz doch auch in rot-weiß schlägt und da ich Textilvergehen immer irgendwie als Fanpodcast verstanden habe, gehe ich davon aus, dass auch Sebstian nicht so wirklich neutral ist wie gegenüber anderen Vereinen. Ich weiß, dass man mit professioneller Nähe zu einem Sportverein auch ein wenig die Fähigkeit zum unbändigen Jubel verliert. Aber, lieber Sebastian, würdest Du wirklich behaupten, dass Sportjournalisten mit dem eigentlich der Zunft gebotenen Abstand
zum Objekt der Berichterstattung agieren? Ich verdiene mein Geld als Nicht-Sportjournalist und ich muss ehrlich eingestehen, mir fiele es im Traum nicht ein, einen Interview- oder Recherchepartner zu duzen. Oder machst Du das nur für die Podcast-O-Töne so und wechselst wieder zum „Sie“, so bald Du für die Zeitung fragst? Wenn nein, dann bist auch Du viel näher an Union dran als ein Nicht-Sportjournalist an seinem Thema.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: ich finde das auch gar nicht verwerflich. Denn Fußball ist nun mal etwas, das einen schon als kleines Kind jubeln und weinen lässt. Eben anders als andere journalistische Themen. Und warum sollte man dann seine inneren Jubelfeiern, die schnell auch nach außen brechen, zensieren, nur weil man Profiberichterstatter geworden ist? Gar nicht nötig, denke ich. Gut wäre es dennoch, meine ich, wenn die Sportjournalisten sich dieser größeren Nähe auch bewusst wären.
Besser wäre es sicherlich, wenn man nicht über den Verein seines Herzens berichten würde. Ich persönlich finde es unendlich schwer, Themen zu bearbeiten, in die ich emotional involviert bin. Ich möchte da nicht mit Dir tauschen. Ich lehne solche Aufträge immer ab, berate nur und vermittle Kontakte. Alles andere wäre viel zu schwer.
So, dann freue ich mich jetzt mal auf den Aue-Podcast.
Eiserne Grüße, Staunewieeinkind.
@Staunewieeinkind Ich glaube, es gibt (auch) in dem Bereich nicht DIE EINE WAHRHEIT. Für gute journalistische Arbeit ist es oft hinderlich, wenn man „zu nah dran“ ist. Aber Textilvergehen ist ein Fanprojekt und soll das auch bleiben – da ist alles emotionale, subjektive gut aufgehoben. Unseren Podcasts merkt man das hoffentlich an. In einer Tageszeitung ist das wieder anders.
Wenn man auf der Pressetribüne oder bei den Fotografen hinter der Bande steht, gibt es Grenzen für Emotionalität. Wenn ich juble, bin ich gedanklich nicht bei der Arbeit, und mir entgehen Dinge. Vor allem aber sind da auch eine Menge Kollegen direkt neben mir, die ungestört arbeiten wollen/müssen. Es ist ganz selten, dass man als Sportjournalist nur über einen einzigen Verein berichtet. Drum sitzen da sehr viele, deren Herz unter Umständen für eine ganz andere Sportart schlägt. Kaum einer davon sucht sich seinen konkreten Einsatzort aus. Für die ist es dann total nervig, wenn ein paar Leute das Rumpelstilzchen geben. Die Pressezone ist und bleibt ein Arbeitsplatz, ein bißchen wie ein Großraumbüro. Das funktioniert auch nur, wenn man Rücksicht aufeinander nimmt.
Den Abstand zum Thema haben und brauchen Sportjournalisten nicht mehr oder weniger als anderen auch. Wer über Politik schreibt, hat meistens Interesse an Politik, Meinung zu Politik und nicht selten auch ein Parteibuch. Es ist, wie Du sagst: Man muss sich dieser Nähe bewusst sein.
Ich glaube, ich stehe meinem eigenen Verein sogar kritischer gegenüber als jedem anderen. Einfach, weil ich da viel mehr Anteil nehme, mehr Interesse aufbringe. Das hindert also keine kritischen Fragen. Das Problem beginnt erst im Anschluss: Wieviel von dem, was ich weiß, trage ich an die Öffentlichkeit? Denn ich will einerseits den Verein und sein Ansehen nicht beschädigen, andererseits werden Missstände, auf die niemand hinweist, selten beseitigt.
Das mit dem Duzen ist im Sport aber anders als in anderen journalistischen Bereichen eine Art „Gepflogenheit“. Oder wenigstens im Fußball, wenn man täglich dort arbeitet. Gesiezt werden der Trainer, der Manager, der Präsident – die meisten Spieler wollen das von sich aus nicht. Hält man sich nicht daran, eckt man an und bekommt kein vernünftiges Gespräch.