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Bewertet unseren Podcast oder schreibt Rezensionen bei Apple Podcast oder auf Panoptikum.io Ihr könnt den Textilvergehen-Podcast auch bei Spotify oder Deezer hören und abonnieren.Teve073 – UNglaublich! UNfassbar! UNvergleichlich! UNion!
Alles wird gut. Auch die Ergebnisses des 1.FC Union. Beseelt sitzen wir nach dem schönen 3:0 Sieg über Paderborn zusammen und lassen die Kasse des Phrasenschweines klingeln. Denn nichts macht erfolgreicher als Erfolg. Oder zufriedener.
Thematisch hangeln wir uns am Spiel entlang, reden über die Tore von Christian Stuff und Christopher Quiring. Glücklich machen uns die aktiven Außenspieler, unter anderem bedingt durch das Comeback von Michael Parensen und der taktischen Versetzung von Christoph Menz, die das flügellahme Spiel in Essen verblassen lassen. Kilian Pruschkes Debüt finden wir gut. Vor allem, wenn man bedenkt, welches Stigma Herthas U23-Keeper Sascha Burchert nach seinem Profidebüt anhaftet.
Es ist aber auch nicht alles toll. Die Abstimmungsprobleme in der Rückwärtsbewegung hat Paderborn nicht ausgenutzt. Geteilter Meinung sind wir auch über das Transparent "UNzufrieden", das in Anspielung auf die Initialen von Cheftrainer Uwe Neuhaus vor dem Spiel gezeigt wurde. Das macht aber nichts, denn nach dem Spiel sind wir alle unzufrieden.
Abseits vom ersten Saisonsieg reden wir über die Ehrung von Keeper Marcel Höttecke als "Unioner des Jahres" und was das über die Leistung in der letzten Saison aussagt. Im Nachklapp zu den im letzten Podcast benannten Baustellen betrachten wir deren Schließung und überlegen, was der Einsatz des aussortierten Jérôme "der macht nie wieder ein Spiel für Union" Polenz beim Saisonauftakt der U23 über dessen Perspektive im Verein aussagt.
Warum Höttecke nun Unioner des Jahres wurde, konnte um mich herum im Stadion irendwie auch niemand nachvollziehen. Aber sei es ihm gegönnt, denn gebrauchen kann er die Öffentlichkeitsarbeit sicher. Peitz als Zweitplatzierter hätte leider ja sogar vor Ort die Auszeichnung annehmen können, denn er saß beim FCA nicht einmal auf der Bank. Wenn man einmal zurück schaut, ist es schon ein komischer Werdegang. Da bricht man aus allen Wolken bei seinem Abgang und dann taucht da ein Karl auf, der ihn in meinen Augen spielerisch nicht nur gleichwertig ersetzen kann, sondern eben sogar ganz neue Spielmöglichkeiten bringt.
Nach dem Abpfiff fand ich nicht nur bezeichnend, dass es den Spielerkreis gab, sondern dass eben genau einer abseits am Anstoßpunkt stand und statt dessen mit einem Paderborner „rumflaxte“: Halil Savran. Ich denke, seine Zeit beim Verein neigt sich dem Ende. Das kann man nun werten, wie man will. Aber wenn das so weiter geht, wird ihm sogar noch Skrzybski den Rang ablaufen.
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So und nun ab nach Dresden, den Esprit in’s Rudolf-Harbig tragen und einen kleinen Wegweiser für die Saison setzen.
Zum Spiel:
Ich könnte durchaus in den nächsten 20 Spielen die selbe Startelf sehen, wie ich sie am Freitg gesehen habe. Ich möchte da Kilian Pruschke ganz klar mit einbeziehen. Er hat durch seine Lauffreude, seine Unbekümmertheit aber auch seine Sicherheit bei allen möglichen Bällen sehr zur Sicherheit der Defensive beigetragen. Die Tatsache, dass die Defensive bis zur (für mich unverständlichen) Auswechslung von Daniel Göhlert wie eine 1 dastand, ist nicht von der Hand zu weisen. Zugegebenermaßen war Paderborn nicht mehr der erwartet starke Gegner der letzten Jahre, denn ihnen ist die Beweglichkeit im Angriff komplett verlohren gegangen. Der lange Kerl, den sie als Mittelstürmer aufgeboten hatten, hatte nichtmal ansatzweise die Klasse, um an einem Stuff vorbei zu kommen.
Die linke Seite war endlich mal wieder optimal besetzt und man merkte Kohlmann auch die Erleichterung an, endlich jemanden auf seiner Seite zu haben, der das Wechselspiel Angriff/Abwehr automatisch mitspielt. Das funktionierte bei Kohlmann/Ede oder Kohlmann/Quiring nicht so gut, da die Partner von Kohlmann oft nicht bereit waren, die Defensivarbeit mitzumachen.
Unsere rechte Seite funktioniert genau nach dem gegenteiligen Prinzip. Menz hat keine großen Ambitionen weit über die Mittellinie zu gehen und Quiring versucht auch nicht allzu weit hinter die Mittellinie zu geraten. Dafür bindet er durch seine Schnelligkeit den gegnerischen Abwehrspieler in dessen Hälfte.
Karl hatte endlich mal den Bereich vor der Abwehr für sich und hat auch gezeigt, dass er keinen 2. Sechser braucht, um das Spiel von hinten zu lenken.
Beide Stürmer waren sehr bemüht auch am offensiven Spielufbau teilzunehmen und nicht nur auf Bälle zu warten, die in die Spitze geschlagen werden. Bei Silvio sehe ich noch ein gewisses Konditionsdefizit, das er hoffentlich dank guter, kellogscher Pflege bald ablegen wird.
Offensiv habe ich uns in einem 4-4-2 gesehen, dass aber des Öfteren zu einem 4-4-1-1 bzw. zu einem 4-3-3 wurde. Das schafft Verwirrung beim Gegner und schafft Torchancen für uns.
Defensiv schwankten wir zwischen dem klassischen 4-4-2 und dem 4-3-3, wenn Quiering vorn blieb und die gegnerischen Abwehrspieler unter Druck setzte. Dieses System können wir gegen fast alle Mannschaften dieser Liga so spielen. Nur gegen die absoluten Spitzenteams wird es wohl etwas defensiver werden.
Die Kritik an Madouni kann ich nach wie vor nur teilen und Patric Zoundi hatte wohl noch nie mit einem Menz hinter sich zusammengespielt und war sichtlich irretiert, dass Menz konsquent hinten bleibt und ihn nicht überläuft. Marc Pferzel hat dies in den bisherigen Spielen gern gemacht, was Zoundi dann auch mal die Position des rechten Verteidigers eingebracht hat. Am Freitag kahm er auf den Platz und war vollkommen irretiert, dass nur er nach vorn arbeiten sollte. Bei Patric Zoundi glaube ich, dass er noch nicht wirklich bei uns angekommen ist. Ich kenne ihn als absolute Kampfsau mit allen technischen Möglichkeiten, ähnlich einem Mac Younga-Mouhani, der leider schon zu alt war, um seine eigentliche Bestimmung auf dem Feld zu finden.
Ich freue mich, dass diese elende Eckballvariante mit den 2 Spielern endlich der Vergangenheit angehört. Ich würde mir eine Variante wünschen, bei der alle großen Spieler an der Strafraumkante warten, bis der ausführende Spieler losläuft. Das ist kaum zu verteidigen, wenn man dann den Ball vom Tor weg tritt. Einen Stuff in seinem Lauf… (ihr habt es ja selbst gesagt).
Zum Spieler des Jahres:
Diese Wahl ist ein Witz. Es war schon immer schlimm genug, das der Peitzer bei fast jeder Wahl unter den ersten 3 war, obwohl er der warscheinlich beste Volleyballspieler war, den wir je bei Union hatten. Fußballspieler war er definitiv nicht, denn dazu gehört ja, dass man den Ball mit dem Fuß spielen kann. Einen Spieler des Jahres Marcel Höttecke konnte ich mir aber noch weniger vorstellen. Zugegebenermaßen hatte Jan Glinker in der vergangenen Saison sehr viel Pech an den Fingern aber nur deshalb Marcel Höttecke an jedem Spieltag eine Note „Sehr Gut“ zu geben, nur weil man damit ausdrücken will, dass man Glinker im Moment nicht mehr mag, kann ja wohl auch keine Lösung sein. Ich habe in der letzten Saison einen Christian Stuff oder einen Patrick Kohlmann deutlich stärker gesehen als die obengenannten. Besonders Patrick Kohlmann hat durch den Ausfall von Micha Parensen für 2 ackern müssen und hat sich in der vergangenen Saison erheblich gesteigert.
Das Marcel Höttecke bei der Ehrung nicht so richtig aus sich herauskahm, liegt wohl daran, dass die Worte: „Sie haben das Recht auf einen Anwalt! Alles was sie von jetzt an sagen, kann und wird gegen Sie verwendet!“ noch in den Ohren hat. Trotz alledem macht er sich durch diese unkonforme Haltung den staatlichen Organen gegenüber in meinen Augen sehr beliebt. Wenn man bedenkt, dass die Alternative zur Hauswand gewesen währe, ins Polizeiauto zu pinkeln, sollte die Polizei doch eigentlich froh sein.