Blog State of the Union

Was passiert, wenn sich ein Innenminister wie Peter Beuth auf Kosten des Fußballs profiliert

Ich bin sehr gespannt, was uns heute Abend um 18.30 Uhr gegen Bielefeld erwarten wird. Daniel hat gestern schon geschrieben, dass das Team von Uwe Neuhaus häufig in den Strafraum flankt. Ich bin gespannt, ob Bielefeld diese Spielweise trotz der kopfballstarken Defensive von Union aufrecht erhalten wird. Und ich bin auch gespannt, mit welchem offensiven Gesicht Union antreten wird. Denn Urs Fischer rotiert in der Offensive sehr häufig durch (Morgenpost). So eine Konsequenz wie beim Schweizer Trainer habe ich bei Union da auch noch nicht gesehen. Das liegt aber auch daran, dass ihm ein Kader zur Verfügung steht, der auch in der Breite individuell sehr stark ist.

Wer noch eine Karte für heute Abend sucht: Rafal Gikiewicz hat noch eine übrig:

Das sind die anderen Vorberichte der Berliner Medien:

Besonders schön fand ich dieses Bild von der Pressekonferenz der Arminia. Nicht, weil es so ein bisschen nach Abteilungsbesprechung in einem Bau-Container aussieht, sondern weil der eine Kollege beim Panoramafoto nicht besonders gut wegkommt:

Twitter: @arminiaddict

Infos vom Ticketing: Das Auswärtskontingent für die Partie in Kiel am 1. März ist ausverkauft und der Vorverkauf für die Partie in Dresden startet am 28.2. (Vereinsmitteilung).

Und am Pfingstsonntag gibt es zum 3. Mal „Union läuft“ (Anmeldung ab Montag hier). Allerdings gibt es dort keine Infos über die Kosten. Die Staffel wird es nicht mehr geben. Union nennt für diese Entscheidung organisatorische Gründe:

Twitter: @fcunion

Und vergesst nicht, in der Tipprunde Twitterförsterei eure Tipps abzugeben.

Und sonst so?

Die Polizei in Frankfurt beschlagnahmte beim Europacup-Spiel gegen Donezk ein angeblich beleidigendes Banner. Auf dem soll an den hessischen Innenminister Peter Beuth gerichtet gestanden haben: „#Beuth Frankfurt hasst dich! Verpiss dich aus unserer Stadt!“ (Quelle) Stefan, der immer sehr nahe an der Eintracht ist, schreibt, auf dem Banner habe gestanden: „Beuth, der Ficker fickt zurück“ (Quelle bei uns in den Kommentaren). Ich kann da keine Beleidigung erkennen. Aber ich bin auch nicht so sensibel wie die hessische Polizei, wenn ihr Dienstherr und Innenminister nicht abgefeiert wird (ja, das ist derjenige, der aus der Ordnungswidrigkeit Pyro zünden einen Straftatbestand machen möchte), und ich bin natürlich auch kein Jurist (aber das ist die Frankfurter Polizei auch nicht).

Zuvor hatte sie auf ein Video von Eintracht-Präsident Peter Fischer bei Dazn hin massive Personenkontrollen durchgeführt. Der Präsident hatte davon gesprochen, dass das Stadion brennen werde und die Polizei vermutete wohl so etwas wie Pyromeer (der Kicker fasst das Thema zusammen, das zur Absage der Choreo führte).

Die sorgte neben dieser Aktion für noch mehr Kopfschütteln, als sie folgendes schrieb:

Twitter via @JH_Gruszecki

Falls also jemand noch einmal ein Argument dafür gesucht hat, dass es unabhängige Untersuchungen von Polizei-Aktionen und auch unabhänge Meldestellen für Beschwerden über Polizisten geben muss, dem kann hier geholfen werden. Ich hätte die Überleitung nicht gebraucht, aber hier liegt sie nun: Am 12. März gibt es eine Infoveranstaltung der Eisernen Hilfe, der Fan- und Mitgliederabteilung von Union und der Szene Köpenick zum Thema neues Polizeigesetz für Berlin und warum andere Bundesländer ihrer Polizei teils militärische und teil geheimdienstliche Befugnisse geben. Weitere Infos zur Veranstaltung findet ihr hier (Anmeldung für Teilnahme notwendig)

Hier noch ein kurzer Clip, wie das Team von Zenit St. Petersburg empfangen wurde. Kaum vorstellbar, was die Frankfurter Polizei hier aufgefahren hätte:

Update von 10.15 Uhr: Statement der Ultras Frankfurt:

Eine kleine Lese-Empfehlung zum Thema Dazn gibt es für diesen Text in der Jüdischen Allgemeinen, die über den Besitzer der Streaming-Plattform, Leonid Blavatnik, schreibt. Der hatte sein Vermögen in der Spätzeit der Sowjetunion aufgebaut und gilt heute als einer der reichsten Menschen der Welt.*

Zum Schluss noch der Hinweis: Augen auf bei der Urlaubsplanung!

*Offenlegung: Denis Trubetskoy, der den Text geschrieben hat, ist ein Freund von mir.

8 Kommentare zu “Was passiert, wenn sich ein Innenminister wie Peter Beuth auf Kosten des Fußballs profiliert

  1. Stefan Krieger

    Auf dem Banner in Frankfurt stand: „Beuth, der Ficker fickt zurück“. Quelle: Ich.

  2. Denis Trubetskoy durfte ich im Rahmen einer Sommerschule in Kyiv begegnen. Sehr korrekter Dude!

  3. Was soll denn das überhaupt bedeuten?

  4. @daniel oder @sebastian Geht mal bitte auf das Interview nach dem Spiel mit Schmiedebach ein. Das finde ich ja doch spannend, dass er sich auf die Analyse freut. Außerdem wirkte er ja sehr (emotional) angegriffen nach dem Spiel, wobei ich ehrlicherweise auch noch kein Interview mit ihm gesehen habe.

  5. Ich muss jetzt leider reagieren …. häufig in den Strafraum flankt stimmt so nicht…. häufig bzw 45 Minuten lang in den eigenen Strafraum flankt …. aber haben wir gleich nach der Halbzeit nachgemacht …. Theorie: Aufgrund des Stromausfalls und der anderen Kabelwege der 110kv Leitungen usw hat sich das Magnetfeld der Waldseiten-Spielhälfte so geändert, dass man nicht anders kann, als zurück zum eigenen Tor zu spielen

  6. Eine Ergänzung zum Spiel: Der Support wurde in der sehr schlechten zweiten Halbzeit unglaublich gut. So laut war es schon lange nicht mehr. Anscheinend wachen wir auf, wenn es schlechter läuft und sind etwas ruhiger, wenn es grundlegend gut aussieht.

  7. […] hatten den Auftritt der hessischen Polizei beim Europapokalspiel von Frankfurt gegen Donezk hier im Blog thematisiert. Beim Heimspiel gegen Hoffenheim zeigte sich das Frankfurter Stadion mit einer beeindruckenden Zahl […]

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