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Sebastian Polter ist ein Stürmer

Ja, er beschreitet, Freund, die enge Welt
Wie ein Colossus, und wir kleinen Leute,
Wir wandeln unter seinen Riesenbeinen,
Und schaun umher nach einem schnöden Grab.

Julius Caesar von William Shakespeare, 1. Akt, 2. Szene. Übersetzt von August Wilhelm von Schlegel

Keine andere Trikotnummer im Fußball bringt so viel Gewicht mit sich wie die Nummer 9. Und wenige andere Spieler werden so sehr gerühmt wie diejenigen, die sie tragen. Von ihnen erzählen wir mit feuchten Augen Geschichten. Von Steve Bloomer zum Beispiel, der während des Ersten Weltkrieges in Berlin interniert wurde, über den die Fans von Derby County aber bis heute Lieder singen. Von Alfredo di Stefano, der in fünf Europapokal-Finalen Tore schoss, und jedes dieser Endspiele gewann. Von Gabriel Batistuta, der einmal Argentiniens Rekord-Torschütze war und dessen Spitzname aussagte was er tat, wofür er lebte und was er der Welt gab – Batigol.

Sebastian Polter mit der Trikotnummer 9, Foto: Matze Koch

Das hier ist die Geschichte einer anderen Nummer 9. Und auch wenn er nie in die ganz erlauchte Gesellschaft aufgenommen werden wird, erinnert er doch an eine bestimmte Ära, einen bestimmten Stil, eine bestimmte Art Spieler. Ein Mann, der für einen altmodischen Fußballverein spielt, auf altmodische Art und in einer altmodischen Rolle.

Sebastian Polter ist ein Stürmer.

Wir müssen zuerst zurück nach Wilhelmshaven gehen, wo er 1991 geboren wurde. Aber natürlich spricht Polter den Namen der Stadt nicht als ‘Wilhelmshaven’ aus, mit sperrigen Konsonanten, die laienhaft aneinander stoßen wie die Wellen an die Kaimauer einer langweiligen Hafenstadt. Nein, er sagt [wil’mshafn] mit einem Ton und zwei Silben. Der Ort liegt in Niedersachsen, um die siebzig Kilometer nord-westlich von Bremen. Es ist eine recht große Stadt. Aber man tut ihr auch nicht unrecht, wenn man behauptet, dass sie nicht der aufregendste Ort der Erde ist.

Ich muss es wissen, denn ich wuchs auch in so einer Stadt auf, in der nicht allzu viele Alternativen. Jedenfalls nicht, wenn man Drogen meidet, es einen nicht zu Polizei oder Armee zieht und man das Glück hat, von Gott davor verschont zu werden, sein Leben lang Papier im Büro einer Reederei zu stapeln. Er hätte Fernfahrer werden oder einen Kran fahren können. Vielleicht hätte ihm das sogar gefallen – er scheint ausgiebig über die Logistik Bescheid zu wissen, die in der Norddeutschen Frachtindustrie benötigt wird – aber vielen geht es da anders. “Es ist schwer”, sagt er. Wohl wissend, dass er seine Heimatstadt verlassen musste. Die Stadt, die er liebt, die ihn geschmiedet hat.

Es war wohl kaum ein Leben in der Akademie, das ihn erwartete. Polter hatte keine starke Abneigung gegen Schule, im Gegenteil. Aber er hatte auch kein großes natürliches Talent dafür. In der Tat beantwortet er die Frage danach, ob er ein guter Schüler gewesen sei, mit einer Gegenfrage: “Naja, was heißt guter Schüler?” Er fiel in der Schule schnell etwas zurück. Es gab einfach zu viel anderes zu tun, schließlich versuchte er, der beste Torhüter in Deutschland zu werden. Die Schule stand ziemlich weit unten auf der Prioritäten-Liste des jungen Sebastian Polter.

Und man sagt sich, dass er wirklich ein herausragender Torhüter war. Er hatte im Tor gespielt, seit er konnte, im Garten, im Park und dann beim SV Wilhelmshaven. Er verbrachte seine Tage damit, darüber nachzudenken, der nächste Oliver Kahn zu werden. Und die Nächte damit, in Kahn-Bettwäsche zu schlafen, die ihm mal zu Weihnachten geschenkt worden war. Mit 14 hatte er schon ein Jahr lang bei Werder Bremen gespielt und war im Gespräch dafür, in deutsche Jugend-Nationalmannschaften berufen zu werden. Aber das machte nicht so viel Spaß, wie es eigentlich sollte. Polter fühlte eine verzweifelte Sehnsucht danach, Teil des Geschehens zu sein. Und wenn von ihm schon verlangt wurde, so einen großen Teil seines Lebens dem Fußball zu widmen, dann sollte das wenigstens erfreulich sein.

Sebastian Polters Torjubel, Foto: Matze Koch

Das Jahr in Bremen hatte sich hingezogen. Sebastian musste an jedem Wochentag zwischen Wilhelmshaven und Bremen hin- und herfahren. Seine Tage bestanden von Morgen bis Abend daraus, zur Schule zu gehen, das Mittagessen herunter zu schlingen und die lange Fahrt zum Training auf sich zu nehmen. Und dann Fußball zu spielen. Es gab kaum Zeit für etwas anderes. Zum Beispiel, ein Kind zu sein. Nach der Fahrt zurück nach Hause warteten dann ja noch Hausaufgaben.

Danach fiel er jeden Tag ins Bett. “Todmüde”, wie er sagt. “Das war sehr anstrengend mit 14.” Und wenn er seinen Tagesablauf von damals nacherzählt sieht er verausgabt aus. Genau wie etwa eine Stunde später in unserem Gespräch, als er von der stressigen Routine berichtet, von London über Hannover nach Wolfsburg zu fahren, wann immer es der Spielplan der Queens Park Rangers zuließ.

Die Pubertät hat Polter verändert. Er begann nicht nur zu wachsen, sondern streifte zugleich auch seine Schüchternheit ab. Er hatte als Kind nur ein paar wenige, enge Freunde gehabt. Er war ruhig, in sich gekehrt. Doch Bremen hatte zumindest dagegen geholfen. Er wurde zusehends selbstbewusster, lauter, aufmüpfiger. Und er konnte nicht mehr aufhören, zu reden. Er sprach aus, was immer ihm in den Sinn kam.

Mittlerweile ist seine Stimme so tief wie das Meer. Der Löffel, mit dem er seinen Cappuccino umrührt, sieht absurd klein in seinen Händen aus. Aber ich bemerke den Ton, den er damit produziert, erst als ich mir die Aufnahme unseres Interviews anhöre. Polter bewegt ihn wie ein Paddel in einem Ölfass. Seine Augen sind stechend blau, seine spitze Nase erinnert irgendwie an die von Ronnie Wood, er hat einen kleinen kratzigen Flecken Bart an seinem Kinn.

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#9??

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Seine Oberschenkel sind riesig. Sie könnten die Schanzkleider am Bug der Great Eastern sein, des damals größten Schiffes der Welt, dass der Ingenieur Isembard Kingdom Brunel zur Hochzeit der Industriellen Revolution entworfen hat. Doch gerade sind diese Oberschenkel verdeckt, man sieht sie nur beim Training oder nach Spielen.

Wenn das Flutlicht am Stadion an der Alten Försterei zu leuchten beginnt, kann sein Schatten einen ganzen Strafraum füllen. Aber hier, an einem überdimensionierten Tisch sitzend, erscheint seine Größe normaler, menschlicher.

Diese Oberschenkel sind das Produkt der Arbeit eines langen Sommers, den er damit verbrachte, endlose Treppen herauf und hinunter zu rennen, Tausende Schüsse mit seinem starken rechten Fuß abzugeben und dann noch Tausend mehr mit dem schwächeren linken. Er hatte den furchtlosen Entschluss gefasst, seine Torwarthandschuhe an den Nagel zu hängen. Und das obwohl einige Leute sagten, dass es dumm sei, sein Talent und seine Chancen so zu verschwenden. Aber er wollte eben eine Nummer 9 sein. Und Polter wusste, dass die Position des Stürmers andere Ansprüche an seine Fitness stellen würde und er sich daran anpassen müsste.

Polter sah sich alle Videos vom Spiel des brasilianischen Stürmers Ronaldo an, die er finden konnte. Jemand, der mit seinem rechten, seinem linken Fuß und seinem Kopf gleichermaßen Tore schießen konnte. Aus allen Lagen und egal, wie der Ball zu ihm kam. Es gibt Leute, die meinen, Cristiano Ronaldo sei der beste Fußballer aller Zeiten. Sie liegen falsch. Er ist nicht mal der beste Ronaldo.

Der echte Ronaldo hatte es einst nicht geglaubt, als seine Mutter über ihn sagte, er sei dazu geboren, Tore zu schießen. Doch wenn man ihn spielen sah, war es schwierig, zu einem anderen Schluss zu kommen. Es gab damals wenige Vierzehnjährige in der Welt, die nicht auch Stürmer werden wollten, nachdem sie ihn gesehen hatten.

Einmal stand Sebastian Polter in der Bundesliga für Mainz im Tor, Screenshot via Youtube

Bei seinem Debüt als neugeborener Stürmer für Wilhelmshaven schoss Polter alle fünf Tore bei einem 5:2-Sieg gegen Osnabrück II. Es war sein erstes Spiel seit der Rückkehr aus Bremen. “Danach waren alle wieder ruhig”, sagt Polter mit dem breiten Grinsen eines Mannes, der sich bestätigt sieht. Er schoss 69 Tore in dieser Saison. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass “klar, jedes Tor Spaß gemacht hat.” Seine Zunge blitzt durch sein Lächeln, als er das sagt.

Der größte Sprung ins Unbekannte in Polters Karriere kam, als er einige Jahre später nach Braunschweig wechselte. Er war immer noch nur 16 Jahre alt. Ein Junge. Allein in einer Wohnung mit zwei anderen Nachwuchsspielern, ein paar Jahre älter als er. Polter musste kochen und den Abwasch erledigen. Er musste sauber machen und zum Training und zurück kommen. Und er musste den unendlichen Möglichkeiten ausweichen, die einem jungen Mann wie ihm offen stehen, der zum ersten Mal nicht mehr Zuhause wohnt. Doch er hatte Glück. Seine Familie kam zu Besuch und seine Mitbewohner ermahnten ihn, dazu zu lernen und diese Gelegenheit nicht zu verschwenden. Sie sagten ihm, dass er Talent hätte. Doch das Talent allein nicht ausreiche und nie ausreichen würde.

Nicht einmal, wenn man so viel Talent hätte wie Ronaldo.

Es gibt Fußballer, für die das Spiel nur ein Job ist, eine Bürde wie sie jeder andere Idiot auch tragen muss. Tagein. Tagaus. Doch für Polter ist Fußball – nach seiner Familie – alles. Am Abend, nachdem er sein berühmtestes Tor geschossen hatte, spielte er bis in die Morgenstunden die neue Ausgabe von FIFA.

Er sieht aus dem Fenster der Lounge, in der wir sitzen, auf das leere Spielfeld und die Gegengerade, während er sich an sein Heimdebüt an der Alten Försterei erinnert. Er hatte in seinem ersten Spiel auswärts in Heidenheim nicht gut gespielt. Und er wusste das. Union hatte 3:1 verloren und lag damit auf den Abstiegsrängen. Polter trug noch nicht mal sein Trikot mit der Nummer 9.

Nun aber profitierte er von einer Länderspielpause um für das Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig in Form zu kommen. Von zehn ununterbrochenen Trainingstagen mit seinen neuen Mitspielern, in denen er lernen konnte, wie sie sich bewegten und wie sie dachten. Oder, wie er es sagt: “Die Mannschaft musste sich an mich gewöhnen. Und ich musste mich an die Mannschaft gewöhnen.”

Beim ersten Spiel gegen Rasenballsport schwiegen die Unionfans 15 Minuten lang und trugen schwarz. „In Leipzig stirbt die Fu?ballkultur“, stand auf der Waldseite; Foto: Matze Koch

Er war entschlossen, den Unterschied zu machen im Spiel gegen einen ‘Verein’, von dem er sagt, dass er ihn nie verstehen wird. Selbst im Vergleich zu Wolfsburg, zu denen Polter wechselte, als sie gerade unter Felix Magath Meister geworden waren. “Ich glaube, wir als Spieler müssen uns ein bisschen bedeckt halten … Ich bin eher ein Spieler-Typ, der ganz offen und ehrlich sagt, dass ich lieber einen Verein mit Tradition habe … Ich kann die Proteste verstehen.” Es ist selten, einen Spieler zu finden, der so etwas sagt. Selbst bei Union. Schließlich geht es dabei um ihre Karriere. Sie sehen die Welt anders als Fans. Und sie wissen nie, wohin es sie als nächstes verschlägt.

Doch Polter möchte euch wissen lassen, dass er – wenn er nicht auf dem Platz spielen würde – auch in trauerndem Schwarz auf der Tribüne stünde um zu protestieren, wie es die Unioner an diesem Tag taten. Und es war ein wunderschöner, merkwürdiger Tag. 21.000 Menschen mit fast genau so vielen schwarzen Mülltüten, die auf den Rängen verteilt wurden, um als Mäntel angezogen zu werden. Auf die manchmal die Sonne schien und die raschelten wie Blätter im Wind. Christian Arbeit richtete sich in einem wütenden, aber trotzdem der Friedhofstimmung gerecht werdenden Ton an die Fans. Und ein Meer von Bannern zwischen den Zuschauern rief den Tod des Spiels aus.

“Fußball braucht Emotionen … Stehplätze … Leidenschaft … Geschichte … Unabhängigkeit.”

Die Tribünen füllten sich, genau wie die Presseplätze. Jeder letzte Platz im Stadion war besetzt. Alle wussten, dass Rasenballsport durch die Liga spazieren würde. Und alle wollten einen Blick darauf werfen. Der Auswärtsblock rief “Hurra, hurra, Sachsen ist wieder da.” Und die Unioner antworteten: “Alle Bullen sind Schweine!”

Doch dann verstummten sie. Ein Protest, in dem die Fans das einzige zurück nahmen, das sie dem Spiel zu geben hatten: ihre Stimmen. Es war eine totale Sonnenfinsternis, bei dem an die Stelle des Bellens verwirrter Hunde das verwirrte „Schhhhh“ der Unioner trat, die ihren natürlichen Drang zu Anfeuerungen unterdrückten. Sie widerstanden dem Drang zu singen, diesen Schweinen zu sagen, dass das Spiel nicht denen gehöre, sondern ihrem eigenen Team, mit dem gerade ausgeliehenen Stürmer Sebastian Polter an der Spitze.

Nach 15 Minuten brachen sie aus wie ein Vulkan. Der Lärm war so stark, als sei gerade ein Hurricane über das Stadion hereingebrochen. Es regnete Papierrollen als stünde da Neil Armstrong. Polter erinnert sich daran, als er aus dem Fenster schaut, als sei er wieder in diesem Moment in der Mitte von alldem. “Ich hab von der ersten Minute an gezeigt, dass ich mein letztes Hemd für diesen Verein geben will”, sagt er, bevor er sich in Schwärmerei verliert.

Sebastian Polter jubelt nach seinem Tor zum 2:1 gegen Rasenballsport, Foto: Matze Koch

Aber es dauerte dann noch eine Weile, bis er wirklich ins Spiel fand. Er kam nicht ganz an eine hohe Hereingabe von Eroll Zejnullahu. Ein Schnittstellenpass von Benny Köhler war etwas zu lang. Sören Brandy, der Spieler, der die Nummer 9 trug, die Polter so gern gehabt hätte, aber mit dem Polter eine wunderbare Partnerschaft verband, spielte einen herrlichen Pass. Doch Polters erster Kontakt stimmte nicht ganz: Er hätte Rasenballs Keeper Benjamin Bellot überlupfen müssen, aber sein Schuss segelte über das Tor. Polter strich sich mit seinen Fingern durch die Haare. Das Spiel dauerte schon eine Stunde, und das war Unions erste echte Torchance. Überall auf dem Feld gab es nickelige Fouls.

Wenn ich durch meine Notizen von diesem Spiel blättere, lesen sich die Namen wie hastig gekritzelte Geister der Vergangenheit. Namen, die so vertraut klingen. Sören, Benny, Eroll. Baris Özbek deutete Potential an. Und wie immer blieb es dabei. Er spielte einen tollen Pass und grätschte spektakulär. Doch dann driftete er irgendwie aus dem Spiel und betrachtete seinen wunderschönen Schatten, während um ihn herum das Spiel weiter ging.

Dann passierte es. Polter bekam einen Freistoß auf der linken Seite zugesprochen. Er schoss ihn scharf in die lange Ecke. Er hoffte, dass der Ball es an Bellots ausgestreckter Hand vorbei schaffen würde. Er schaffte es. Gerade so. Das Stadion an der Alten Försterei schrie seinen Namen zum ersten Mal. Und er sog das Gefühl für einen Moment auf.

Jubeltraube nach Sebastian Polters Tor zum 1:0 gegen Rasenballsport Leipzig, Foto: Matze Koch

Bei der Hochzeit von Toni Leistner war Polter Trauzeuge. Es ist nicht überliefert, ob er in seiner Rede erwähnt hat, dass es Leistner war, der gegen Yussuf Poulsen den Ball verlor und damit den Ausgleich für Rasenballsport ermöglichte. Aber wahrscheinlich kam er gar nicht darauf zu sprechen. Denn obwohl der Däne der beste Spieler auf dem Platz war, leuchteten die Sterne an diesem Abend nur für Polter. Er schwebte in den Lauf von Fabian Schönheims Pass wie Fred Astaire auf einer Bühne bei MGM und schloss den Angriff sicher ab. Der Siegtreffer. 2:1.

Erst als Damir Kreilach nach dem Tor zum Knäuel jubelnder Spieler kam, endete die Party. „Wir müssen uns hier noch konzentrieren“, sagte er. Allerdings wurde Polter fünf Minuten später ausgewechselt. Er war fertig.

Als Magath begann, ihm Einsatzzeiten für Wolfsburg zu geben, wusste Polter noch nicht recht, was er mit sich anfangen sollte. Er war wieder ganz der schüchterne, vorpubertäre Junge, der zu großartigen Stürmern wie Grafite, Edin Dzeko oder Mario Mandzukic aufsah. Sein Credo sei gewesen “Klappe halten und machen” während er versucht hat, von ihnen zu lernen.

“Dzeko war einer, nach dem ich immer wieder geschaut habe. Du guckst natürlich, was macht der, was macht der für Bewegungen, wie ist der erste Kontakt … Ich hab mir viele Tipps von ihm geholt, auch vom Körperlichen. Er ist ein sehr robuster Spieler.”

Aber Tore kamen für Polter wie die wundervoll schmutzige Liebe von Richard Hell immer nur
in Schüben. Für Wolfsburg traf er in aufeinanderfolgenden Spielen gegen Stuttgart und Köln. Für Nürnberg gegen Hoffenheim und nur zwei Wochen später gegen Fortuna Düsseldorf. Aber so richtig klappte es in der Bundesliga nie für ihn, weder in Braunschweig oder Nürnberg, noch in Mainz oder Wolfsburg.

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Leute stellen ihm dazu immer die gleiche Frage, erzählt er. Sie wollen wissen, warum? Doch die Antwort, sagt Polter, ist banal. Es ist schwer, sich in der ersten Liga durchzusetzen. Und er war jung. Mittlerweile ist er reflektiert genug, das einzusehen und zu sagen: “Vielleicht war ich einfach noch nicht so weit.”

Zu der Zeit, als er zu Union kam, sah es aus, als hätte sich das geändert. Es waren nicht einmal die Tore gegen Leipzig, die zeigten, dass er wie ein fantastisch altmodischer Stürmer spielen kann. Es war das Siegtor im Heimspiel gegen den FC St. Pauli in diesem Jahr, als er einem versprungenen Ball von Torhüter Robin Himmelmann hinterher jagte und quasi mit der letzten Aktion des Spiels traf. Es war, als hätten alle anderen an diesem Abend schon aufgegeben. Sie alle waren bereit, für den Rest des Wochenendes nach Hause zu gehen. Aber Polter hatte noch Blut geleckt. Er schob den Ball mit kindlicher Freude ins Tor.

Was diesem Tor vorausging, nämlich sich zu weigern, eine Niederlage zu akzeptieren, glich tatsächlich einem Tor von Ronaldo. Auch er spielte immer mit einem unersättlichen Durst. Und er brauchte nie, niemals mehr als eine Chance.

Sebastian Polter spricht mit den Fans nach seinem Last-Minute-Tor gegen den FC St. Pauli im März 2015, Foto: Matze Koch

Ein anderes Tor von Polter gegen St. Pauli vor der Waldseite einige Jahre später kam zwar zu einem ähnlichen Zeitpunkt im Spiel, entsprang aber einer anderen Schule. Es war sehr viel englischer in der Art, in der es erzielt wurde. Polter stand förmlich in der Luft, während Verteidiger von ihm abprallten. Er hielt seine Augen die ganze Zeit über offen, zog seine Schultern zurück, spannte seinen Rücken, um ein Maximum an Kraft herauszuholen. Es war ein Tor im Stil von Nat Lofthouse, dem Neuner, an den Polter mich am meisten erinnert. Sie tragen nicht nur ähnliche Frisuren, mit kurz geschorenen Seiten und schnurgeradem Scheitel. Auch ihre Körper sind ähnlich gebaut. Beide sind weit über 1,80 Meter groß und stehen auf diesen enormen Oberschenkeln, wie der Koloss von Rhodos. Und man sagt, dass sie sich auch in ihrem Auftreten ähneln. Aber das kann ich nicht wissen, denn wie jeder englische Fußballfan kenne ich nur die Legenden, die von Lofthouse erzählt werden.

Noch immer ist Lofthouse einer der prägenden englischen Stürmer. Er war beidfüßig und einer der besten Kopfballspieler, die es je gab. Er wurde mit zunehmendem Alter immer besser, nachdem er sich zunächst schwer getan hatte, den Schritt aus den Amateurligen, die während des Zweiten Weltkrieges gespielt wurden, in den Profifußball zu machen. 1952 schoss Lofthouse in Wien für England zwei Tore gegen die österreichische Nationalmannschaft, die auf das Wunderteam der Dreißiger gefolgt war. Beim Siegtor in letzter Minute ging er K.o. Er stieß mit Torhüter Josef Musil zusammen und erfuhr erst von seinen Treffer, als er nach einer besorgniserregenden Minute wiederbelebt wurde.

https://www.instagram.com/p/BNEYSQphFom/

Geschichten wie diese sind es, die Polter nach England gezogen haben. Er spricht darüber heute genauso offen, wie er es immer schon getan hat. Wann immer sich ihm die Chance bieten würde, in England zu spielen, wollte Polter sie ergreifen. Dort würde sich ihm die Gelegenheit bieten, mehr über seine Art Fußball zu spielen zu lernen. Darüber, den Ball festzumachen. Darüber, nicht nur mit den Füßen, sondern auch mit dem Körper und dem Rücken zum Tor zu spielen. Darüber, dass man sich auch fallen lassen muss, um sich den Ball abzuholen. Und dass man kämpfen muss. Die Zweite Bundesliga sei schwieriger, komplexer und technisch besser, sagt Polter. Aber in diesen Aspekten seien die Engländer um Meilen voraus.

So wie sie es sein sollten. Lofthouse hat diese Kunst schließlich schon vor 65 Jahren perfektioniert.

Viele Fans bei QPR verliebten sich in Polter, so wie Polter London bewunderte. Aber er traf einfach das Tor zu selten. Er erwiderte die Liebe der Fans, er mochte auch die Liga und die romantische Vorstellung, von Fußballgeschichte umgeben zu sein. Er verbesserte sich sichtlich, so wie auch sein Englisch.

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Aber er kam nie so richtig an. Und er dachte ständig an Zuhause, an seine Kinder. Es zerriss ihn. “Wenn du deine Kinder nicht jeden Tag sehen kannst, fehlt besonders mir etwas. Meine Stärke auf dem Platz kommt von meinen Kindern. Davon, nach Hause zu kommen und sie lachen zu sehen …”

Sebastian Polter ist in vielen Hinsichten ein wandelnder Widerspruch. Er ist ein schüchterner Mann in einem großen, lauten, strahlenden Körper. Ein Gentleman, der davon lebt, Verteidiger einzuschüchtern. Ein Torhüter, der eine Nummer 9 werden wollte.

Manchmal rutscht es ihm heraus, dass er eine überbordende Verantwortung für seine Mitspieler spürt. Und auch dass er sich bewusst ist, wie viel Geld der Verein für ihn ausgibt. “Als Führungsspieler, der ich definitiv bin, stehe ich in der Pflicht, der Mannschaft zu helfen.” Aber er sagt auch, dass er nicht allein auf dem Feld ist. Dass es nicht nur auf ihn ankommt. Dass er es nicht allein richten kann. Schließlich sei kein Mensch eine Insel.

Sebastian Polter im Trainingslager in Bad Kleinkirchheim 2017, Foto: Matze Koch

Polter sagt, dass jeder Spieler eine Spannung in sich spürt. Die könne man mit nichts anderem auf der Welt vergleichen. Sie sorge dafür, dass die Sinne geschärft sind, obwohl Polter nie Angst vor einem Spiel verspüre, nicht als Kind und nicht heute: “Ich fürchte mich vor dem Tod. Das ist das Einzige, vor dem ich Angst habe.”

Polter möchte gern alles selbst machen, aber das kann auch er nicht. Er will nur mit seinen Kumpels spielen, aber er spürt ein Gewicht auf seinen Schultern.

All das – nennen wir es aus Mangel einer besseren Formulierung die Zwiespältigkeit des Sebastian Polter – kam zusammen in ungefähr einer Stunde Spielzeit verteilt auf zwei Partien etwa ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr aus London vor ein paar Jahren, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Er stand nicht in der Startelf für ein Spiel in Sandhausen. Polter schmorte für mehr als eine Stunde auf der Bank und musste hilflos mitansehen, wie Union in Kampf und Spielanlage unterlegen war und noch fünf Stunden lang hätte spielen können, ohne ein Tor zu schießen.

Doch auch nachdem Polter ins Spiel kam, hatte er darauf kaum mehr Einfluss als zuvor. So ist das manchmal, wenn es nicht läuft für ihn. Er sah aus, als könne er sich auf alles fokussieren, nur nicht auf das, worauf es ankommt. Zwanzig Minuten lang rannte er dem Geschehen hinterher. Bis er sich eine Minute vor Schluss, als alle Hoffnung schon erloschen war, noch eine Gelbe Karte für eine viel zu späte fürchterliche Grätsche abholte, mit der er Sandhausens Markus Karl von den Beinen holte. Polter entschuldigte sich sofort. Aber es sah aus, als habe Polter ihn erwischen wollen, als sei er auf die Befriedigung aus gewesen, mit seinen Schuhen wenigstens irgendetwas zu treffen.

Sebastian Polters Foul gegen Markus Karl 2017, Screenshot via AFTV

Polter kehrte dem Schiedsrichter den Rücken zu, weil er wusste, was ihn erwartete.

Das Merkwürdige an diesem Moment ist, dass es war, als seien die darauf folgenden fünf Tage nie passiert. Der Abpfiff in Sandhausen war nur der Beginn der Prügel, die Polter gegen die armen Kaiserslauterer verteilen würde, die damals am Tabellenende vegetierten.

Nach gerade mal sechs Minuten kam Polter kurz vor dem Sechzehn-Meter-Raum mit jeder Menge Platz um sich herum an den Ball, und wusste sofort, was er damit tun würde: Er schoss ihn per Direktabnahme ins lange Eck. Der Ball bekam von Polters Schnürsenkeln genug fiesen Topspin mit, um sich wie ein fallender Stern hinter dem Torwart ins Netz zu senken. Ein Schuss wie ein cross geschlagener Ball zum Punktgewinn im Tennis.

Der uruguayische Schriftsteller, Journalist und Fußball-Poet Eduardo Galleano hat einmal eine wunderschöne (was auch sonst für eine?) Geschichte über den argentinischen Stürmer Barnabé Ferreyra erzählt. Angeblich wurde der einmal gezwungen, seine Fußballschuhe auszuziehen um den von der brutalen Härte seines Schusses genährten Verdacht zu wiederlegen, er verstecke darin Eisenbarren. Der Schuss zu Polters erstem Tor in diesem Spiel war so ein verdächtig guter Schuss. Technisch perfekt ausgeführt, aber eben auch mit eisenbeschlagener Kraft.

Polter schoss dann noch zwei Tore mit links an diesem Nachmittag. Nach seinem dritten Treffer fiel er auf die Knie und küsste das Tattoo an seinem Handgelenk. Ja, Kaiserslautern war schlecht. Aber Polter war an diesem Tag auch nicht zu verteidigen.

Sebastian Polter nach seinem Tor zum 5:0 gegen Kaiserslautern 2017, Foto: Matze Koch

Als Polter nach dem Spiel in der Mixed Zone stand, dem mit Bändern unterteilten Bereich in den Katakomben des Stadions, in dem sich die Akteure den Medien stellen, sprach er aber zuerst unaufgefordert davon, wie gut Grischa Prömel bei seinem Debüt gespielt habe. Obwohl doch all die Journalisten, die Polter mit seinem Vornamen ansprachen, weil sie ihn kennen und mögen, von ihm nur Statements über seinen Hattrick hören wollten.

Aber eigentlich hätten sie auch nichts anderes von ihm erwartet.

Sebastian Polter muss nach seinem Achillessehnenriss gestützt werden, Foto via Twitter 1. FC Union

Sebastian Polter ist ein Stürmer, und er hasst es, leer auszugehen. Er hasst es, Spiele von der Bank verfolgen zu müssen. Und er hasst es, verletzt zu sein – für sieben lange, verfluchte Monate, die sich zwischen dem letzten Teil der letzten und dem ersten der aktuellen Saison endlos vor ihm ausstreckten. Es war seine längste Auszeit. Und sie tat höllisch weh. Nicht wegen der physischen Schmerzen. Sondern, weil es weh tat, seine Kumpels trainieren zu sehen. Weil es bedeutete, allein in einem Kraftraum arbeiten zu müssen, während sie mit Bällen unter den Armen zum Training auf ein Fußballfeld gehen, Späße übereinander machen, lachen und nicht mal bemerken, dass man selbst fehlt.

Weil es ist, wie wieder 13 zu sein und von seinem Vater diese Treppenstufen hoch und runter gescheucht zu werden.

Doch dann, zwei Tage bevor Holstein Kiel an der Alten Försterei gastierte, fragte Urs Fischer Polter, ob er sich fit genug für 15 Minuten Einsatzzeit fühle. Er verlangte nichts darüber hinaus von ihm. Er fragte ihn nicht danach, das Tor zur Führung vorzubereiten. Oder das zur Entscheidung selbst zu schießen. Er fragte ihn nur, ob er bereit sei. Es würde wieder sein wie bei seiner Heimpremiere gegen Rasenballsport. Denn erneut begann das Spiel mit einem Stimmungsboykott. 20 Minuten Stille waren es dieses Mal, und auch Polter würde zunächst Ruhe bewahren müssen. Aber schließlich bekam er seine Chance, und er wurde vielstimmig zurück auf dem Rasen in der Wuhlheide begrüßt. Die Leute dort hatten ihn auch vermisst.

Sebastian Polter nach seinem Comeback gegen Kiel, Foto: Union in Englisch

Aber auch so konnte niemand glauben, was dann wirklich geschah. Es stand 0:0, aber Polters Auftritt verschob das Kräfteverhältnis auf dem Spielfeld. Seine Augen brannten mit Entschlossenheit. Er schien das 1:0 mit schierer Willenskraft aufzulegen.

Und dann?

Dann erlief Polter einen Pass, den Marcel Hartel im linken Halbraum durchgesteckt hatte. Aber es gelang ihm nicht ganz, den Ball hoch genug über Kiels Torwart Kenneth Kronholm zu lupfen. Niemand sah in diesem Moment kommen, was als nächstes passierte. Doch der Ball flog hoch in der Luft zurück, hinter Polter, der sich schon umgedreht hatte, sein Blick nun fest auf den Ball gerichtet, der sich über seine Schulter senkte. Polter lag schon in der Luft, als das Publikum bemerkte, was da in diesem Moment in der Luft lag. Wie in Zeitlupe drehte, wendete und richtete sich Polter auf, seine kolossalen Oberschenkel verdrehend, bis er den Ball sauber und perfekt traf, der einen Bogen über Kronholms ausgestreckten Arm machte.

Die Szene schien vorausbestimmt. Als hätte es so kommen müssen, ausgerechnet so. Innerhalb von Sekunden stapelte sich die halbe Mannschaft auf Polter, der ihr Gewicht trug und den um ihn ausbrechenden Wahnsinn vor der Waldseite in sich aufsog. Auch sieben oder acht Freunde Polters, die wussten, dass er endlich wieder spielen könnte, standen auf den Rängen.

Polter hat ein riesiges, gerahmtes Photo von diesem Moment an eine der Wände seiner Wohnung gehängt. Aber er schaut sich um, als müsste auch hier eins davon sein. Er kann kaum glauben, dass das nicht der Fall ist. Die Bildunterschrift des Fotos lautet ‘Comeback’. Aber der Moment war so unfassbar, unter dem Bild hätte auch ein Zitat von Curtis Mayfield sein können:

The man of the hour
Has an air of great power
The dudes have envied him for so long

Polter hatte schon einmal mit einem Fallrückzieher getroffen, gegen Cottbus in einem Pokalspiel mit Wolfsburg II. Soweit er sich erinnern kann war das aber bisher das einzige solche Tor in seinem Leben, und auch dieses Tor damals war im Rennen um die Auszeichnung als ‘Tor des Monats’. Und wurde Dritter, hinter einem Tor von Julian Draxler das kaum halb so schön war. Polter mochte das Gefühl, so in der Luft zu liegen, alles unter Kontrolle. Und er mochte, wie der Ball sich perfekt von seinem Spann verabschiedete. Aber eigens trainiert hat Polter Fallrückzieher nie, nicht wirklich jedenfalls. Zu selten hat man im ‘echten Leben’ Gelegenheit dazu. “Und in der Zweiten Liga ist es doch nochmal deutlich schwerer, so ein Tor zu machen als in der Regionalliga. Man kann das nicht vergleichen.”

Sebastian Polter beim Training, Foto: Matze Koch

Man kann noch erkennen, dass Polters erstes Vorbild im Fußball Oliver Kahn war. “Er war ein Typ, der immer gesagt hat, was er dachte. Und das ist etwas, dass ich auch heute noch mache.” Polter ist der erste, der eingesteht, dass er seine wahren Gefühle nie hat verstecken können. Aber das ist etwas, an dem er arbeiten musste, seit er selbst Vater wurde. Er fühlt nun in jeder wachen Stunde eine Verantwortung, dafür zu sorgen, dass seine Kinder ausgeglichen und gemäßigt aufwachsen. Anders als Polter seine eigene Kindheit sieht. Alles was er tue, sagt er, tue er mit Blick auf seine Kinder.

Sie sind der Grund, weshalb er aus England zurückkehren musste. Sie sind vier und sechs Jahre alt und leben mit seiner Ex-Frau in Wolfsburg. Polter sieht sie dort alle zwei Wochen. Aber für ihn ist das nicht genug, ist es nie genug.

https://www.instagram.com/p/ukehE3wut5/

“Ich bin etwas ruhiger geworden, seit sie zur Welt gekommen sind. Ich bin immer ein Spaßvogel. Ich bin jemand, der beim Reden manchmal sein Herz vor den Kopf stellt. Aber wenn man Kinder hat, muss das manchmal anders herum sein. Man muss ihnen Dinge beibringen, ihnen Rat geben. Dafür sorgen, dass sie Erfolg haben können. Und als Vater ist man dafür verantwortlich. Ich bin jetzt klüger, aufmerksamer. Es gibt Dinge, die ich in der Kabine sagen würde, aber niemals vor meinen Kindern.”

Polter nimmt seine Rolle ernst, für seine Kinder, für alle, die zu ihm aufsehen. Aber er wird nie die Persönlichkeit des aufbrausenden Stürmers ablegen können, in die der schüchterne Junge aus Wilhemshaven hineingewachsen ist. Als wir uns treffen, trägt er eine Kappe, auf die in roter, weißer und gelber Farbe der Buchstabe ‘P’ und die Nummer ‘9’ gedruckt sind. Er muss nicht erklären, was das heißt. Aber er tut es trotzdem.

Polter spricht mit allen, denen er im und um das Stadion herum begegnet. Er macht Witze, lacht, zieht Leute auf und hinter ihrem Rücken Grimassen, um andere zum Lachen zu bringen. Er schüttelt Hände und verteilt fist bumps mit Angestellten und Journalisten, Küchen- und Reinigungspersonal.

Sebastian Polter nach dem letzten Spieltag der Saison 2016/17 in Fürth bei den mitgereisten Gästefans, Foto: Matze Koch

Als ich ihm dabei zusehe, fällt mir etwas ein, das David Winner einmal in „Those Feet„, seinem meisterhaften Buch über Lofthouse, die große Englische Nummer 9, geschrieben hat. Es passt auch auf Polter bemerkenswert gut.

“Es ist Stolz. Er ist sie. Er ist der Beste von Ihnen. Soweit es sie betrifft, ist er der Verein.”

Er wird nie so gut sein wie Ronaldo, Lofthouse, di Stefano oder Batigol. Natürlich nicht. Wer ist das schon. Aber er ist ein Mann, der bei Union seine Heimat gefunden hat. Sebastian Polter ist Stürmer. Und er ist der König seiner Burg.

Der Text wurde übersetzt von Daniel.

7 Kommentare zu “Sebastian Polter ist ein Stürmer

  1. Hajo Obuchoff

    Toller Text. Bin begeistert.

  2. Jan Grobi

    Wow

  3. @bunkinho

    It is but Sweetman. Nothing more to say!!

  4. J.D.Coke

    Wahnsinnstext, fast schon eine kleine Biografie… und ein großes Dankeschön an Daniel, der dieses Meisterwerk von Jacob Sweetman über einen tollen Menschen und Fußballspieler ins Deutsche übersetzt hat. So macht Textilvergehen Spaß. ;-)
    Und niemals vergesssen Polti: Einmal Unioner – immer Unioner

  5. Ein sehr schön geschriebener Artikel …
    Danke dafür … ???????

  6. […] auf dem Platz stand, als wenn er nicht gespielt hat. Aber auch daran, dass jemand wie unser Freund Jacob Sweetman diesen Text über ihn geschrieben […]

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