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Auch Micha Parensen kann nur ein Problem lösen

Der ein oder andere hat sich trotz Unions Ungeschlagen-Serie ja darüber beschwert, dass in dieser Serie zu wenige Siege vorgekommen sind. Aber es gibt auch so etwas wie zu viel gewinnen.

Die erste und vielleicht wichtigste Nachricht von Unions Pressekonferenz gestern war nicht was dort gesagt wurde, sondern wo sie stattfand: an ihrem eigentlichen Platz in der Haupttribüne, und nicht einem Zelt auf dem Parkplatz. Das spricht dafür, dass die Sanierung nach dem Brand im September wie geplant bis Jahresende abgeschlossen sein wird. Bis dahin werden die oberen Etagen aber noch nicht wieder öffnen können.

Die wesentliche sportliche Nachricht ist, dass Grischa Prömel noch nicht mit der Mannschaft trainieren konnte und dementsprechend am Samstag gegen Bochum kaum wird spielen können. Für die mit seinem Ausfall verbundenen Probleme in der Struktur der Mannschaft muss also eine andere Lösung her.

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Micha Parensen könnte gegen Bochum mal wieder spielen, Photo: Matze Koch

Wie Prömel fehlt Florian Hübner, der gelb-gesperrt fehlen wird. Was beide Personalfragen gemeinsam haben ist eine mögliche Antwort: Micha Parensen. Allem Anschein nach ist er aber wohl eher für die Innenverteidigung eine Alternative. Eine von zweien, um genau zu sein, denn neben Parensen kommt aktuell nur Christoph Schösswendter für den Platz neben Marvin Friedrich in Frage. Das liegt daran, dass Marc Torrejón und Fabian Schönheim noch nicht Wettkampf-fit sind, und Lennard Maloney in Urs Fischers Erwägungen aktuell nicht vorkommt – zumindest fand er keine Erwähnung, als Fischer die Kandidaten für die Vakanz in der Pressekonferenz durchging.

Spiel-Plan

Seit Robin Dutt Bochum übernommen hat, spielte Bochum eine sehr gute Rückrunde (bis zum Spiel an der Alten Försterei) und eine ordentliche Hinrunde. Eine Gemeinsamkeit des VfL und Unions ist, dass es in den Spielen von beiden viel spätes Drama gab. Allerdings fielen späte Tore bei Bochum viel öfter zu deren Ungunsten. Vor allem zeigte sich Bochum zwischendurch mal als Spezialist dafür, sehr späte Ausgleichstreffer zu kassieren.

Bochums Kader ist für die 2. Liga nicht herausragend, aber fast durchgängig mit für ihre Positionen überdurchschnittlich spielstarken Akteuren besetzt. In dieser Saison fällt Bochum so weiter als eins der spielerisch anspruchsvolleren Teams der Liga auf. Dazu kommt ein ziemlich aggressives, hohes Gegenpressing.

Die Offensivspieler Bochums sind sehr flexibel darin, verschiedene Räume zu besetzen und tauchen jeweils auch in anderen Bereichen als denen auf, die eigentlich ihrer Position entsprechen. Ein interessantes Detail ist, dass recht oft einer der Außenstürmer mit auf die Seite des Anderen schiebt und so dort Überzahl hergestellt wird. Solche Situationen sind fordernd für die Außenverteidiger, die dann eventuell in Unterzahl verteidigen müssen, und für die Außenstürmer und Sechser, die aushelfen müssen, um das zu verhindern. Gerade mit Unions Schwierigkeiten das defensive Mittelfeld zu besetzen könnte das spannend werden.

Andererseits ergeben sich daraus auch Räume und freie Spieler für Konter. Gerade ein Akaki Gogia, der gewonnene Bälle nach vorn beschleunigt und Gegenangriffe einleitet könnte da gute Szenen haben.

Die Vorberichte der Berliner Medien:

Nehmen wir diese Ankündigung eines Freundschaftsspiels von Union in Erfurt zum Anlass, uns zu freuen, dass Union in der Lage ist, anderen Vereinen mit solchen Spielen einen Gefallen zu tun. In Erfurt können Fans ihren Verein unterstützen, indem sie ihren Namen auf dem Mannschaftsbus schreiben lassen.

Und sonst so

Der FC Viktoria 1889 Berlin hat einen Insolvenz-Antrag gestellt, weil der chinesische Investor, der erst im Sommer eingestiegen ist, offenbar nicht wie vereinbart Geld zahlt. Hier kann man den offenen Brief des Vereins dazu lesen. Sebastian hat hier gestern schon geschrieben, dass nicht sehr überraschend ist, dass dieses Unterfangen nicht funktioniert, weil das Investment von Anfang an nicht besonders durchdacht wirkte. Und überhaupt gibt es im deutschen Fußball kaum ein Beispiel dafür, dass ein solcher Einstieg eines externen Investors bei einem Verein wirklich positive Ergebnisse gebracht hätte.

Wie es mit der ersten Mannschaft, zu der auch Christoph Menz gehört, weiter geht und ob sie im Februar zur Rückrunde der Regionalliga antreten wird, ist unklar. Nicht vorenthalten möchte ich euch aber, gegen wen die Viktoria im Berliner Pokal ihr letztes Spiel in diesem Jahr bestreiten soll: den Kreisligisten Polar Pinguin. Auf der Breitensportebene ist das Scheitern von Viktorias ambitionierteren Plänen übrigens auch interessant. Schließlich ist der Verein seit der Fusion von BFC Viktoria 1889 und Lichterfelder FC nicht nur der größte Fußballverein im Breitensport in Berlin, sondern einer der größten in ganz Deutschland.

Amüsanter ist da diese kleine Geschichte aus der Europa League, wo am gestrigen 13.12. die UEFA etwas zu lange gebraucht hat, bis sie den Witz der Rapid Fans verstanden haben. Aber um ehrlich zu sein, hat das bei mir gestern auch einen Moment gedauert.

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