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Ein neuer Vertrag für Simon Hedlund?

Unions U17 sorgte mit dem Pokalsieg gegen Hertha (2:1) für eine Überraschung (Bericht auf der Union-Website). Hertha als aktueller Tabellenzweiter der B-Junioren-Bundesliga (55 Punkte) war deutlicher Favorit gegenüber Union, die mit 24 Punkten auf Platz 12 in der Liga stehen.

Die U13 als zweites Union-Team im Pokalfinale verlor ihre Partie gegen Viktoria mit 1:2.

In den Berliner Medien wird nach dem letzten öffentlichen Training vor der Partie bei Dynamo Dresden vor allem das Vertragsangebot von Union an Simon Hedlund thematisiert. Der Schwede, der ein schwieriges erstes Jahr bei Union hatte, zeigte sich in seiner zweiten Saison vielseitig einsetzbar und dürfte vor dem Hintergrund eines möglichen Wechsels von Steven Skrzybski auf jeden Fall gehalten werden wollen.

Simon Hedlund (Mitte) im Spiel gegen Bochum, Foto: Stefanie Fiebrig

Überraschenden Besuch gab es gestern in Mitte:

Update 12.01 Uhr: Laut Kicker scheint der Verbleib von André Hofschneider als Trainer unwahrscheinlich. Bestätigungen gibt es dafür allerdings nicht, da sich vor dem Spiel niemand von der Vereinsführung zu diesem Thema äußern möchte.

Und sonst so?

Im Deutschlandfunk gab es gestern eine Sondersendung über Druck, Depressionen und psychologische Betreuung im Spitzensport. Gut an der Sendung war, dass sie verschiedene Aspekte aufzeigte. Zum Beispiel, warum es vielleicht gar keine gute Idee ist, wenn Vereine Sportpsychologen ähnlich den normalen Mannschaftsärzten anstellen. Das birgt die Gefahr, dass sich kein Vertrauensverhältnis zwischen Spieler und Psychologen entwickelt, weil der Arzt sich vielleicht eher dem Verein als dem Spieler gegen verantwortlich fühlt und Informationen an Trainer und Manager weitergibt. In diese Richtung, aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar, argumentierte in der Rückrunde auch mehrfach Trainer André Hofschneider, der auch hinzufügte, dass so etwas keine Maßnahme für eine Krise, sondern eine dauerhafte Einrichtung sein müsse. Heraus kommt dann vielleicht die Aussage „Wir brauchen keinen Sportpsychologen“. Gemeint dürfte sie aber doch anders sein. Dazu kommt in der Deutschlandfunk-Sendung der Aspekt, dass Sportpsychologie häufig mit Leistungsoptimierung gleichgesetzt wird.

3 Kommentare zu “Ein neuer Vertrag für Simon Hedlund?

  1. Zum Thema Depression im Sport gibt es auch ein sehr gutes (und natürlich sehr ausführliches( Tribünengespräch im Rasenfunk: https://rasenfunk.de/tribuenengespraech/depression-im-fussball-rasenfunk

  2. „Das birgt die Gefahr, dass sich kein Vertrauensverhältnis zwischen Spieler und Psychologen entwickelt, weil der Arzt sich vielleicht eher dem Verein als dem Spieler gegen verantwortlich fühlt und Informationen an Trainer und Manager weitergibt.“

    Das sehe ich persoenlich ueberhaupt nicht. In meinem Verstaendnis ist ein Teampsychologe nicht dafuer da, persoenliche Probleme aufzuarbeiten, sondern viel mehr, um ein Team in die benoetigte Stimmung zu bringen, um es salopp zu sagen. Ich hab diese Aufgabe nie so verstanden, dass er sich mit Spieler hinsetzen und ueber Dinge reden sollte, die nichts mit dem Platz zu tun haben. Wenn ein Spieler auf die Frage warum er keine Leistung bringe mit „Ich hab persoenliche Probleme. / Ich finde keinen Kitaplatz fuer meine Kleine / Ich hab den Kopf nicht frei!“ antwortet, ist das doch voellig ausreichend. Ob man ihm dann Vereinsintern noch helfen kann, seine Sorgen zu beseitigen, ist wieder was anderes (zb. Wohnugssuche, Kitaplatz etc etc). Wenn Ein Teampsychologe damit zum Trainer geht und sagt „Hey, du ich weiss du brauchst ihn, aber ich bin nicht sicher ob er 100% liefern kann!“ sehe ich da ueberhaupt kein Problem.

    Fuer mich ist das Problem keine Fussballerisches, sondern ein Gesellschaftliches. Solange Leute nicht __wissen__ was zb. Depressionen sind und wie sich eben solche aeussern koennen, wird sich daran nichts aendern. Als Verein, der auf Spitzenleistungen seiner Spieler pocht, sollte man in der Lage sein ein Spitzenumfeld zu schaffen, und die mentale Gesundheit gehoert dazu.

    Ich glaube grade im Profigeschaeft Fussball sollte man der Zeit voraus und nicht hinterher sein. Umso mehr, weil man in kaum einem anderen Metier so hart nach Leistung beurteilt wird. Und nicht nur vom Arbeitgeber, sondern von allen. Und sogar der Leiter der Ausbildungsabteilung fuer Trainer beim DFB sieht das aber sagt sie koennen nichts machen, ausser Trainer so gut es geht darauf vorzubereiten.

    Zeitgleich werden Spieler (gefuehlt) immer jünger, Gehälter immer höher und der (mediale) Druck ebenso. Woher solls denn kommen? Wie viele gute Trainer und Spieler werden verheizt, weil man ueber und nicht mit ihnen spricht? Hmpf..

  3. PS: Die Beispiele waren wohl bloed gewaehlt, aber ich hoffe, ihr wisst wie ich das meine.

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