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Die Wiederauferstehung eines Fußballvereins

Wo ein Fußballverein in erster Linie als Wirtschaftsunternehmen betrachtet wird, können ohne weiteres zwei Vereine zwangsverheiratet werden, die eigentlich Stadtrivalen sind. So geschehen in Linz vor knapp 20 Jahren, als Blau-Weiß Linz und LASK Linz unter dem Namen LASK zusammengelegt wurden.

Foto: Stefanie Fiebrig

„Und immer wieder geht die Sonne auf“ heißt der Film, der vor allem die Zeit nach dieser feindlichen Übernahme – so benennen es die Fans von Blau-Weiß – nachzeichnet. Sie erfuhren erst aus dem Radio, dass ihr Verein derjenige sein würde, der ausradiert wird. Die Farben, der Name – nichts sollte sich im neuen Linzer Großverein wiederfinden. „Die Wirtschaft bescheißt Fußballfans“, sagen sie bis heute. Auf dieser Basis, aus Trotz, Unzufriedenheit und Kreativität wird anschließend ein neuer Verein geboren: Der FC Blau-Weiß Linz. Lieber Vierte Liga mit Blau-Weiß, als Erste Liga mit LASK, ist das Motto derer, die sich ihre Fußballheimat nicht nehmen lassen wollen. Und wundersamer Weise gelingt ihnen, von ganz unten, der Aufstieg. Mit Hindernissen, Stagnation und diversen Stürzen, gewiss. Aber Blau-Weiß lebt, und um den Verein herum ist eine lebendige Fanszene entstanden, wie sie anderswo nach hundert Jahren noch nicht existieren wird.

Der Film wurde gestern in Berlin beim 11mm-Fußballfilmfestival gezeigt. Er dürfte allen Fans etwas mitgeben, die in ihren Vereinen nicht (mehr) gehört werden. Es gibt immer einen anderen Weg, aber der ist kein Spazierpfad.

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