Blog State of the Union

Das einzige, was zählt: #mehrmachen #wenigerlabern

An Steven Skrzybski darf Union sich gerne aufrichten. Der Angreifer zeigt sich im Gegensatz zum allgemeinen Trend des Teams mit aufsteigender Form, trifft regelmäßig und kanalisiert seinen Ärger über das durch den Schlusspfiff nicht gegebene Tor in Bielefeld in Hashtags. #mehrmachen #wenigerlabern schreibt er auf Instagram:

Instagram: @steven_skrzybski24

Die Hashtags sind letzten Endes nur eine Abwandlung eines Spruches, dessen ich mich selbst gerne bediene, der lautet: „Erst Ei legen, dann gackern.“ Aber wenn das Konsens im Team ist, finde ich das gut. Und ehrlich gesagt freue ich mich auf die Partie gegen Düsseldorf am Samstag. Weil ich am Montag gesehen habe, dass der Wille im Team natürlich da ist, den Trend umzustoßen, auch wenn das Spiel von Union teilweise chaotisch war und von der Prämisse Spielkontrolle in solchen Phasen nicht viel zu sehen war.

Das bemängelt auch die Morgenpost, die davon schreibt, dass die Partie in der zweiten Hälfte: „an einen Kirmesboxkampf erinnerte: chaotischer Schlagabtausch.“ Und sie stellt irgendwie eine Art Gretchen-Frage: Sind die vielen taktischen Formationswechsel Ausdruck von Flexibilität des Teams oder verunsichern sie die Mannschaft nur? Ich finde, dass wir hier ehrlich sein müssen. Darauf gibt es keine Antwort, die richtig oder falsch ist. Sondern nur die Ergebnisse der Mannschaft geben darauf die Antwort. Und es liegt am Team, das in ein positives Licht zu rücken.

Auch der Tagesspiegel analysiert nüchtern das 1:1 in Bielefeld: „Fortschritte waren phasenweise erkennbar. Aber die Köpenicker nahmen sich auch wieder Auszeiten, in denen weitere Gegentore drohten.“

Bei den restlichen Berliner Medien spielt logischerweise der Schlusspfiff von Schiedsrichter Tobias Reichel noch eine große Rolle:

Bei Eiserne Ketten gibt es eine Gast-Taktik-Analyse aus Bielefeld, die sehr kritisch ausfällt. Aber vielleicht hilft das, an den Schwächen im Spielaufbau aus der Abwehr heraus zu arbeiten. Aus meiner Sicht gibt es dort die höchste Steigerungsmöglichkeit. Ich bin gespannt, ob Trainer André Hofschneider am Samstag gegen Düsseldorf weiter auf Dreierkette setzt oder mit der Rückkehr von Toni Leistner wieder zurück zur Viererkette wechselt.

Im Podcast haben wir uns auch über das Spiel unterhalten, vor allem über den Schlusspfiff und die Dreierkette. Am Ende ging es noch um das Fantreffen am nächsten Dienstag, das wichtig für das Klima zwischen Verein und Mitgliedern sein kann.

Und sonst so?

In der unsäglichen Geschichte zwischen NOFV und Babelsberg geht es weiter: Laut Babelsberg kam beim Verein ein Antrag des NOFV-Präsidiums auf Spielsperre bis zur Zahlung der 7000 Euro Strafe bei Babelsberg an (plus 340 Euro Mahngebühren). Obwohl der NOFV gegenüber Medien verlautbaren ließ, das Gespräch mit den 03ern zu suchen. Hier ein Bericht bei fupa.net über die jüngsten Ereignisse.

Während es noch vor kurzem hieß, dass in Italien die TV-Rechtevergabe ausgesetzt wird, weil kein Bieter den Mindestpreis zahlen wolle, gibt es nun doch einen Käufer. Das spanische Unternehmen MediaPro will mehr als 1 Milliarde je Saison zahlen (hier mehr Details dazu). Da die Spanier keinen Sender in Italien betreiben und das wohl auch nicht vorhaben, geht man davon aus, dass Lizenzen an italienische Sender weiterverkauft werden. Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich davon halten soll. Wieso sollten die italienischen Sender jetzt den Preis zahlen, den sie vorher nicht zu zahlen bereit waren? Und ist die italienische Liga den Preis überhaupt wert?

9 Kommentare zu “Das einzige, was zählt: #mehrmachen #wenigerlabern

  1. Die TV-Sender können sich jetzt an individuell geschnürten Paketen bedienen, die sie deutlich weniger kosten werden, als die gesamte Liga. Der Kuchen wird also auf viele verteilt. Sehen wir hier in DE ja auch mit Sky, Eurosport, DAZN und ARD.
    Ob das finanziel ldann aufgeht, muss man sehen.

  2. Moin,
    zu der italienischen Liga ist aber zu erwähnen, dass die Italiener das Pay TV bevorzugen. Nach dem die Fanszene zu radikal geworden war, gab es auch einen deutlichen Zuschauerschwund, der bis heute noch zu spüren ist.
    Ich denke, dass die Rechte wieder aufgesplittet und einzeln an die verschiedenen Mediendienstleister verkauft werden und dadurch sich das Geschäft wieder rechnet. Ob sich das für den gemeinen Zuschauer „auszahlt“ steht auf einem anderen Blatt, darf aber bezahlt werden. Dürfte ungefähr genauso spannend sein wie sich die Champions League im nächsten Jahr entwickelt wenn sie in Deutschland nicht mehr im Free-TV zu sehen ist…

  3. Mario Draghi

    wenn ich mir ein persönliches wort erlauben darf: bislang fand ich zumindest eure schriftlichen veröffentlichungen zu unkritisch mit dem verein bzw. dem präsidium. in meinen augen gibt es viele strategische aspekte(stadionerweiterung, quattrex), wo die meisten unioner bislang dem präsidium zu unkritisch folg(t)en, und erst seit es sportlich nicht mehr rund läuft, wird lauter gemurrt. andernorts nehmen z.b. bei trainerwechseln oft geldgeber/sponsoren die entscheidende rolle ein. können wir ausschließen, dass dies im falle von keller nicht so war? ich wünsche jedoch allen teilnehmern des fantreffens, dass es möglichst nicht nur um die keller-entlassung geht. strategische fragen zur zukunft sind wichtiger…

  4. Der Abgang von Damir lässt auch vermuten, dass noch schnell finanzielle Löcher gestopft werden mussten. Anders kaum zu erklären, auch wenn er kein Stammspieler war diese Saison. Im Sommer dürfte es ähnlich weitergehen. Dann ist Neuaufbau angesagt. Hoffentlich verbessert sich das Scouting.

  5. PaderMike

    Finanzielle Löcher stopfen? Möglich, Basti, erachte ich aber als unwahrscheinlich. Ich schenke eher den Aussagen Damirs Glauben, dass es DIE CHANCE für ihn ist, in die U.S.A. zu kommen. Und dort kann er – auf Grund des dann doch existierenden Nieveauunterschiedes – vermutlich auch noch ein paar Jahre länger spielen, als es bei uns möglich gewesen wäre.

  6. Kreuzberger

    Um finanzielle Löcher zu stopfen verkauft man eher so einen wie Polter. (von mir aus gerne, den Einkauf habe ich ohne hin nicht verstanden) Damir sieht bei uns keine Zukunft mehr, der Wechsel in die USA ist bestimmt auch nicht von heute auf morgen geplant worden.
    Und Düsseldoof brauch schon einen wirklich schlechten Tag um gegen die derzeitige Unionmanschaft zu verlieren.
    „Fußballgott“ fällt bei mir auf alle Fälle aus, das habe Sie leider nicht verdient.
    Außer bei Damit natürlich.

  7. Naja, vielleicht keine Löcher. Sagen wir mal: Mitnehmen, was zu kriegen ist. Wer weiß, welche Verbindlichkeiten es noch im Hintergrund gibt (Quattrex, Kölmel…). Dazu Stadionausbau und Leistungszentrum am Horizont.
    Damirs Motiv möchte ich nicht in Abrede stellen – aber der Verein müsste ihn ja nicht gehen lassen. Selbst wenn er diese Saison keine tragende Rolle hatte – das könnte nach dem Sommer ja schon wieder ganz anders aussehen. Zumal Hofi sicherlich weiß, was er an ihm hat(te).

  8. @Kreuzberger, Du bist ja mir ja ne Marke, verstehst nicht warum wir Polti geholt haben, überbewertest DüDo und „Fussballgott“ lässte auch stecken, ahhhja…
    Bei einer Sache gebe ich Dir allerdings recht: der Wechsel von Damir dürfte nicht von gestern auf heute eingetütet worden sein…aber er spielt in Bielefeld zur Verwunderung aller nach langer Zeit mal wieder von Anfang an…muss man nicht verstehen.

  9. Kreuzberger

    @Dennis, die Saison hat so ihre Spuren hinterlassen.

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