Blog State of the Union

Das Fantreffen mit Dirk Zingler ist sehr wichtig für die Stimmung im Verein

Jetzt wäre der Zeitpunkt, sich den 13. Februar mal freizuräumen, um zum Fantreffen mit Präsident Dirk Zingler kommen zu können. Ich schätze solche Veranstaltungen, weil sie direktes Feedback geben. Und zwar beiden Seiten, der Vereinsführung und uns, die wir deren Entscheidungen immer nur am Ende von längeren Prozessen mitbekommen. Wenn ich die vergangenen Monate Revue passieren lasse, dürften vor allem folgende Themen Unwohlsein ausgelöst haben:

  • die Angst, Union würde sich mit dem Stadion verheben
  • Wegfall von Privilegien (Vorkaufsrecht bei Dauerkarten ab nächster Saison nur noch für Mitglieder) und das Gefühl, zur Seite gedrängt zu werden (ganz deutlich in der emotionalen Diskussion um das Weihnachtssingen)
  • das Ziel Bundesliga und das Gefühl, dass Union durch die Erste Liga mehr verändert würde, als sich die Bundesliga durch Union ändern würde
  • der plötzliche Trainerwechsel und die Kommunikation danach (Andeutungen im Zingler-Interview im Kicker, der Trainer hätte sich was zuschulden kommen lassen)

Interessanterweise sind das viele Punkte, die nicht zwangsläufig auf Fakten zurückzuführen sind, sondern auf Gefühle. Ich will nicht damit anfangen, dass im Zeitalter von Trump, Brexit und AfD Gefühle die neuen Fakten sind. Das halte ich prinzipiell für Quatsch und es führt dazu, dass wir Fakten nicht mehr zugänglich sind und Gefahr laufen, völligen Quatsch zu machen. Doch wenn man möchte, dass Leute mitziehen, muss man sie auch mitnehmen. Das schafft Union bei den großen Veranstaltungen wie der Vorstellung des Stadionausbaus oder bei Mitgliederversammlungen ganz gut. Aber für mich sind das die Leuchttürme. Einen konstanten Prozess der Kommunikation zu den Mitgliedern und Anhängern sehe ich von außen nicht. Das Fantreffen ist da vielleicht die Ausnahme.

Bis heute stößt mir unangenehm auf, was Lutz Munack nach der Keller-Entlassung im RBB sagte. Also nicht, weil es Lutz Munack ist, der wegen der sportlichen Situation gerade im Fokus der Kritik steht. Er ist jetzt nur zufällig die Person, die das hier sagte: „Ich verstehe, dass es einen Moment der Überraschung gab. Ich verstehe auch, dass die Konsequenz, mit der wir das vollzogen haben, für viele überraschend ist. Es gibt natürlich immer ein Außen- und ein Innenbild. Ich denke, das ist bei Union üblich, aber auch gesund.“

Aus meiner Sicht ist so etwas auf Dauer nicht gesund. Und das sage ich nicht, weil ich gerade von außen drauf schaue. Entscheidungen im Verein sollten schon unabhängig von Stimmungen getroffen werden. Wir brauchen da keine Basisdemokratie. Aber gleichzeitig sollten sie nachvollziehbar sein und es muss ein Interesse geben, dass sie von Mitgliedern und Anhängern mitgetragen werden. Das ist das, was Vereine wie Union durch schwierige Zeiten trägt. Manchmal habe ich das Gefühl (wieder kein Fakt ?????), dass die Unterstützung bei Union als gegebener Zustand angesehen wird. Dabei stützt sie sich aus meiner Sicht auf die Verdienste der Vereinsführung in den letzten 14 Jahren.

Fantreffen mit Präsident Dirk Zingler im „Club General Dealer“, 09.08. 2011, Foto: Matze Koch

Falls ihr euch alle mal gefragt habt, was Gerald Karpa als Vereins-Chronist so macht, dann lest diesen Text im Maulbeerblatt, den Steffi geschrieben hat: Auf dem Dachboden der Tatsachen

Und was läuft sportlich so?

Heute um 13 Uhr gibt es die Pressekonferenz vor der Partie gegen Bielefeld am Montag.

Kapitän Felix Kroos sagte in BZ und Kurier, dass die Mannschaft den Glauben nicht verloren hat.

Athletiktrainer Martin Krüger hat seinen Vertrag verlängert. Normalerweise ist das keine große Meldung. Aber nach den vielen Wechseln im Trainerteam in den vergangenen Wochen ist das doch zumindest eine Nachricht wert.

Und sonst so?

Bei Energie Cottbus wird versucht, sich aus dem rechten Strudel zu befreien, der die ganze Stadt ergriffen hat (RBB). Wie nachhaltig diese Bemühungen sind, werden wir sehen. Da ein Verein aber keine Insel ist, sondern natürlich im Umfeld der Stadt agiert, wird das sehr schwierig. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg und Durchhaltevermögen. Der RBB hat auch noch ein Interview mit Babelsberg-Präsident Horlitz, der das Urteil des NOFV-Sportgerichts auf keinen Fall akzeptieren möchte.

Beim 1. FC Kaiserslautern gibt es weiter massive finanzielle Probleme und ein Abstieg dürfte wohl dafür sorgen, dass sie sich davon nicht mehr so schnell erholen.

In der Facebook-Gruppe „Die Eisernen“ wurde dieses Bild geteilt. Ich überlege ja echt, was das über Sebastian Langkamp aussagt, wenn er Prenzlauer Berg und Mitte als „Richtung Osten“ bezeichnet. Wahrscheinlich, dass er nicht viel in Berlin herumgekommen ist.

Foto: Facebook-Gruppe Die Eisernen

Der Tagesspiegel vermeldet, dass die DFL dem Antrag von Martin Kind auf eine Ausnahme von 50+1 nicht zustimmen wird. Was das bedeuten würde, ist klar. Es wird auf lange Sicht zur Abschaffung von 50+1 kommen.

Und natürlich zum Schluss noch die Erinnerung an das Zweitliga-Tippspiel Twitterförsterei:

9 Kommentare zu “Das Fantreffen mit Dirk Zingler ist sehr wichtig für die Stimmung im Verein

  1. Wir spielen aber in Bielefeld ;-)

    Aus dem Fantreffen werden dann viele wieder mit einer anderen Sichtweise, die des Präsis herausgehen.

    WIr sollten aber kritisch bleiben.

  2. PaderMike

    ähm, ja…..
    ‚Heute um 13 Uhr gibt es die Pressekonferenz vor der Partie gegen Kaiserslautern am Montag‘
    Hat sich da am Spielplan was verschoben? Ich dachte, wir dürfen Montag bei Arminia Bitterfeld ran?!?!?
    :-)

  3. Sebastian

    Wir spielen Montag gg. Bielefeld, ned gg. Lautern. Es sei denn die PK heute will einen Monat vorgreifen. :)

  4. Christian

    Ich bin jetzt als Unionfan nicht unbedingt Herthasympathisant, aber von Charlottenburg aus gesehen liegen Mitte & Prenzlberg nunmal in „Richtung Osten“. Heißt ja nicht, dass der Herr Langkamp Ost-Berlin meint ;)

  5. Also Strenggenommen müsste für eure Interpretation noch ein Komma hinter Prenzlauer Berg und Mitte. Ansonsten zählt der Text korrekt drei verschiedene Bezirke auf. Wenn Osten auch keiner ist.

  6. Bernd Kausch

    Da hatte der Herr Langkamp also Privatsphäre. Was für ein Glück für ihn. Ich muß ganz ehrlich sagen das ich nicht nur an ihn vorbei gelaufen wäre ohne ihn zu erkennen. Was manche so von sich selbst glauben wer sie seien…

  7. Andreas Kurth

    Hatte Herr Keller ein nun ein „Abenteuer“ in der Geschäftsstelle oder nicht?

  8. Ruf doch an frag nach :-)

Kommentare sind geschlossen.