Blog State of the Union

Ein Angebot für Kristian Pedersen, das unter der Schmerzgrenze ist

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Laut Bild/BZ gab es für Kristian Pedersen ein Angebot vom AC Florenz. Während ich vor 1 bis 2 Jahren noch 2,5 Millionen Euro für einen Union-Spieler als herausragend empfunden hätte, überlege ich jetzt, wie ernsthaft das Angebot gewesen sein mag, wenn man angesichts der Inflation der Transfersummen „nur“ 2,5 Millionen Euro bietet. Aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses scheint die deutsche Zweite Liga mittlerweile eine Reservoir zu sein, aus dem sich ausländische Ligen (vor allem die Zweite englische Liga) bedienen. Tief in meinem Inneren wünschte ich mir, union hätte auf dieses Angebot von Florenz so reagiert wie Pedersen und Sebastian Bönig auf diesem Bild.

https://www.instagram.com/p/BWSpRStAQ5B/

Warum Union aktuell solche Offerten ablehnt, die nicht an die Schmerzgrenze gehen, ist klar: Das Ziel lautet Aufstieg mit einem individuell sehr starken und eingespielten Kader. Der Hintergedanke dabei: Jetzt ist das Fenster der Möglichkeit weit offen. Der Kader ist eingespielt und es gibt Konstanz auf der Trainerposition. Außerdem ist die Konkurrenz in der Liga ausgeglichen. Niemand marschiert von den Etatzahlen her uneinholbar voran. Klappt es mit dem Aufstieg, kann der Kader auch gehalten werden, da es genug Spieler gibt, die Bundesliga spielen wollen, sich aber im Zwischenbereich zwischen Bundesliga und Zweiter Liga einsortieren. Will heißen: Ihre Chance, sich tatsächlich als Bundesligaspieler und nicht als Bankspieler zu etablieren, ist mit Union am größten. Klappt es hingegen nicht mit dem Aufstieg, bin ich mir sehr sicher, dass der Kader von Union gerupft werden wird. Und das dann auch sehr heftig.

Aus Sicht von Kristian Pedersen wäre Florenz verlockend. Aber andererseits glaube ich auch, dass ein weiteres Jahr Zweite Liga ihm gut tun wird, um sich weiter zu entwickeln. Die Tendenz geht schon sehr stark Richtung Bundesliga bei ihm. Aus meiner (wirklich sehr amateurhaften) Sicht ist vor allem seine Vorwärtsbewegung noch ausbaubar, das wirkt aktuell noch sehr ungestüm und selten planvoll. Bessere Laufwege und ein früheres Passen um vielversprechende Angriffe einzuleiten würden tatsächlich dazu führen, dass der Däne auch ohne Union-Aufstieg in der Bundesliga auftaucht. Aus Unionsicht ist zumindest Pedersens Vertragssituation gut. Der Vertrag läuft noch bis 2019.

Christopher Trimmel bleibt ohne Konkurrenz

Kommen wir zu dem, was tatsächlich bei Union los ist: Kenny Prince Redondo fällt mehrere Wochen wegen seiner Schulterverletzung aus (Vereinsmitteilung) und mit Michael Görlitz (30 Jahre, vereinslos) spielt wieder jemand für die Rechtsverteidigerposition vor (Vereinsmitteilung). Hatten wir am Anfang noch einen jüngeren Spieler erwartet, ist es nun jemand, der genauso alt wie Christopher Trimmel ist. Es scheint tatsächlich nicht so einfach zu sein, jemand für diese Position zu finden, wenn der Konkurrent gerade einen sensationellen Lauf hat. Trimmel kann sich Unions Versuche auf dem Transfermarkt so entspannt ansehen, wie ich ihm gestern Abend bei seinem Live-Video auf Instagram zugesehen habe, wie er jemanden die Wade tätowiert. Denn sein Stammplatz scheint sicher.

Ich finde das ein bisschen schade, wo Union doch wirklich auf jeder Position für gute Duelle um die Startelfposition gesorgt hat. Und ich glaube auch, dass sich das Union anders vorgestellt hat. Wenn man Jens Kellers Aussagen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Kiel glauben darf, dann haben sich die erwünschten Transfers zerschlagen. Für mich sieht es so aus, als ob man jetzt eher auf der Suche nach einem Backup zu sein scheint als nach einer Person, die Christopher Trimmel ernsthaft Konkurrenz macht.

Spieler des Tages: Steven Skrzybski

Der Kicker kürt Steven Skrzybski nach dessen zwei Toren und einer Vorlage zum Spieler des Spieltages. Und womit? Mit Recht.

Das hier übrigens noch einmal zu Thema falsche Aussprache von Steven Skrzybskis Nachnamen:

Kurier und BZ feiern vollkommen zurecht Simon Hedlund für seine starken Spiele gegen Ingolstadt und Kiel ab. Was ihn außer der Umstellung von der schwedischen Saison nach Kalenderjahr auf das in Mitteleuropa verbreitete System noch zu schaffen machte im vergangenen Jahr, erfahren wir nicht. Aber wenn man danach geht, was er jetzt anders macht (Deutschkurs mit schwedischem Lehrer und seine Freundin pendelt zwischen Schweden und Berlin) und sich ausmalt, wie es ist, mit 20 völlig allein in einem fremden Land zu sein, dann dürfte es nicht schwer sein, sich die Probleme von Simon Hedlund im ersten Unionjahr vorzustellen.

Wie steht es in der Tipprunde Twitterförsterei?

Dieses Tippspiel bringt mich dazu, mich etwas mehr mit anderen Spielen der Liga zu beschäftigen. Das ist gut. Aber ich bin auch so fixiert auf das von mir vorhergesagte Ergebnis wie ein südostasiatischer Wettpate. Statt beispielsweise das Spiel gestern zwischen Dresden und den FC St. Pauli zu genießen, habe ich mich geärgert, dass den Hamburgern das 3:1 (zurecht) aberkannt wurde und im Gegenzug Dresden das 2:2 macht. Ja, ich hatte 3:1 auf St. Pauli getippt.

Screenshot: Kicktipp Twitterförsterei

Viel besser als ich haben das Haupstadtfever und meinsdorfer77 gemacht, die einige Unentschieden an diesem Spieltag richtig vorhergesagt haben und sich beide den Spieltagssieg in der Tipprunde Twitterförsterei teilen. In der Gesamtwertung ist alles noch eng beieinander. Ganz vorne liegt raykf, dicht gefolgt von tootalvoetbal und manometa. Ich hingegen versuche das Feld von hinten aufzurollen und habe von Platz 110 aus fast alle vor mir.

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