Blog State of the Union

Von einer hohen Systemgebühr beim Online-Dauerkartenkauf und ein paar Worte zum Stadionausbau

Gestern ging es los mit dem Dauerkartenverkauf für die nächste Saison und wenn die vergangene Saison durch ihre hohe Stadionauslastung und die für die Saison 2018/19 veränderte Dauerkartenvergabe (Reservierung nur noch für Mitglieder) etwas Positives für Union hat, dann wohl, dass sich vielleicht noch nie so zeitig so viele Unioner um die Dauerkarten bemüht haben. Die Schlange vor dem Zeughaus sah schon beeindruckend aus:

Foto: Die Eisernen/Facebook

Das ging auch alles online, wenn auch manchmal mit etwas Holpern:

Und plötzlich kommt da noch eine Systemgebühr um die Ecke

Irritierend war der plötzliche Aufschlag von 8 Euro beim Bezahlen, wenn man die Dauerkarte online bestellen wollte.

Für Auflösung sorgte Union auf Nachfrage selbst:

wir berechnen die Systemgebühr und geben so die Mehrkosten für den Online-Verkauf verglichen mit dem stationären Verkauf lediglich weiter.

 

Die Transaktionsgebühren fallen prozentual an, daher fallen bei einem hochpreisigen Produkt wie einer Dauerkarte natürlich auch höhere Gebühren an.

 

Für Tageskarten nehmen wir eine Systemgebühr in Höhe von 2 €, faktisch sparst du mit der Dauerkarte folglich 26 € Systemgebühren verglichen mit einer Saison, in der du für jedes Heimspiel eine Tageskarte kaufst.

Ich sage es mal so: Befriedigend ist das nicht. Aber es liegt dann wohl an der Vertragsgestaltung mit dem Paymentprovider von Union. Der sorgt jedenfalls nicht unbedingt dafür, dass man richtig Bock auf Onlineshopping bekommt. Bei der Dauerkarte mag man die Kröte angesichts des Produkts noch schlucken, aber bei anderen Bestellungen kann ich mir nicht vorstellen, dass man da gerne mehr bestellen möchte, wenn dadurch auch die Systemgebühren proportional steigen. Ich hatte eher gedacht, dass die bei mehr Umsatz je Kaufvorgang niedriger werden oder wegfallen. Aber wie schon eingangs gesagt: Das liegt dann wohl an der Vertragsgestaltung mit dem Paymentprovider von Union.

Es wäre gut, wenn diese Gebühr auf der Rechnung beim Bezahlvorgang auch transparent ausgewiesen würde, damit man nicht plötzlich einen Schreck bekommt, wenn man bezahlen will.

Der Stadionausbau verändert das Verhältnis Sitzplätze/Stehplätze

Es braucht keine prophetischen Kenntnisse, um zu sagen, dass es prozentual mehr Sitzplätze bei Union geben wird, wenn noch 4383 Sitzplätze hinzukommen sollen und die Kapazität nach dem Ausbau des Stadions um 10.000 bis 13.000 Plätze steigen soll. Kurier/Berliner Zeitung nehmen uns ein bisschen an die Hand und sagen uns, was ungefähr zu erwarten ist. Die Ecken sollen nicht zugebaut werden, weil das in Zahlen nichts bringt, sondern es soll das Dach auf den bisherigen Stehplatztraversen angehoben werden. Und vielleicht kommen auf die Gegengerade auch noch Logen. Klingt alles nicht unplausibel. Aber eben auch nicht billig. Ich bin gespannt, wie das auch finanziell gestemmt werden soll. Wir werden es am 20. Juni erfahren.

Die Infrastrukturanbindung hängt an 2 zentralen Punkten, auf die Union selbst keinen Einfluss hat. Ab dem 21. August dieses fahren die S-Bahnen wieder von der Berliner Innenstadt nach Köpenick. Und eine Erhöhung des Taktes der Straßenbahn hängt im Wesentlichen vom Bau der Ost-Tangente ab. Da gibt es zwar Zahlen dazu. Aber da über diese Straße seit über 20 Jahren geredet wird, spare ich mir jegliche Voraussagen, wann und ob sie jemals gebaut wird. Einen guten Überblick dazu gibt es tatsächlich in der Wikipedia.

Die BZ schreibt etwas über den zukünftigen Konkurrenzkampf im Tor zwischen Daniel Mesenhöler und Jakob Busk. Auch hier benötigt es keine großen prophetischen Fähigkeiten, um vorherzusagen, dass dieses Thema uns durch die Sommervorbereitung begleiten wird.

Aber wenn ich auf das aktuelle Urlaubsbild von Daniel Mesenhöler sehe, dann sieht er noch ganz entspannt aus:

https://www.instagram.com/p/BVUgiG_F90K/

Apropos Bild. Im Podcast mit Torsten Mattuschka hatten wir noch über Fotos von ihm gesprochen, die es leider nicht ins Buch geschafft haben, weil die Auflösung für den Druck nicht gut genug war. Aber auf der Facebook-Seite des Tusche-Buches gibt es jetzt mal zwei dieser Bilder zu sehen:

Screenshot: Mattuschka-Buch/Facebook

Ich dachte erst: „Wow, wie sah er denn aus?“ und fand die erstaunte Reaktion von Thomas Reichenberger, als er Tusche beim Probespiel bei Energie Cottbus das erste Mal gesehen hat, plötzlich sehr nachvollziehbar.

Und dann erinnerte ich mich an das Foto, das auf meinem Führerschein ist. War ja nicht so, als hätte ich um die Jahrtausendwende unbedingt mehr Haare auf dem Kopf gehabt:

Foto: Sebastian Fiebrig

Am Ende möchte ich euch den epischen Text von Jacob Sweetman über die abgelaufene Saison unbedingt ans Herz legen. Wir haben im Team zu fünft den gesamten Text auf Deutsch übersetzt, so dass wirklich alle ihn lesen können. Mir kamen selbst beim Redigieren und dem zigsten Mal Lesen immer wieder an der gleichen Stelle die Tränen: Von Dämonen und Tigern. Die Menschen bei Union und ihre Saison 2016/17

12 Kommentare zu “Von einer hohen Systemgebühr beim Online-Dauerkartenkauf und ein paar Worte zum Stadionausbau

  1. Martin M

    Hmpf, sowas ärgert mich immer:

    „wir berechnen die Systemgebühr und geben so die Mehrkosten für den Online-Verkauf verglichen mit dem stationären Verkauf lediglich weiter.“

    Das hat die Milchmädchenrechnung mal wieder zugeschlagen. Miete und Personal beim stationären Verkauf sind ja schließlich umsonst und alle Transaktionskosten für Barzahlungen (Einzahlungen bei der Bank ggf. Geldtransporte) und Kartenzahlungen (Acquirergebühren) fallen auch weg.

    Und wenn es um die Mehrkosten für den Onlinekauf geht, warum gibt es die Systemgebühren nur beim Ticketkauf und nicht beim normal Fanartikelversand?

  2. Musiclover

    Diese Systemgebühr gab es übrigens auch schon beim Dauerkartenverkauf der letzten Saison. ;-)

  3. Seb – ich sehe da Gysi Gesichtszüge. Sehr interessant. Tusche siehe eher dunkel gruselig aus.

    Union zeigt mal wieder, dass sie Lehrgeld gezahlt haben, wenn es um Online Geschäfte geht. Es tut etwas weh, dass heutzutage solche „Fehler“ auftreten. Auch gibt es sicherlich viel Wissen im Unionumfeld, dass angezapft hätte werden können.

  4. @Tim: Sehe ich genauso. Es gibt nicht nur Unioner, die eine Tribüne bauen können, sondern auch Welche, die sich auch mit modernen Technologien wie Webshops usw. auskennen. Meinereiner hat z.B. an der HTW (quasi um die Ecke) eCommerce gelehrt. Und ich bin sicher nicht der Einzigste.

  5. Sorry @Andi aber ich kann es mir nicht verkneifen: „Einzigste“ gibt es nicht…

    Mal so ein Grundgedanke – auch ohne, dass ich jede Berechnung von Gebühren kenne – ich finde es durchaus solidarisch, dass ein Onlinekäufer mehr Gebühren bezahlt als jmd, der sich evtl. stundenlang bei Wind und Wetter die Beine in den Bauch steht.

  6. naja, aber es ist ja nicht so, als ob die im regen stehenden oder die vor ort mitarbeiter von union irgendetwas von dieser gebühr hätten. und ich tue mich ehrlicher weise schwer, die kosmische gerechtigkeit darin zu sehen, dafür bestraft zu werden, das nicht zu tun. wenn man meint, karten physisch zu kaufen, habe einen mehrwert, genießt man den ja in dem moment, in dem man das tut

  7. Danke fürs Übersetzen. Ich bin überzeugt, das die Tränen an der gleichen Stelle kamen.

  8. Ich habe Respekt für jeden, der sich anstellt und diese Zeit investiert. Doch Union sollte da mit der Zeit und Technologie gehen und nicht jemanden bestrafen, wenn sie/er den bequemen Online weg geht. Arbeitszeiten und Orte mal ganz Außen vor.

  9. Es wird doch keiner gezwungen die DK online zu kaufen. Wenn ich meinen Stundenlohn gegen die Fahr- und Wartezeit dagegen reche ist es für mich sogar ein Schnäppchen. Ich sehe es als Angebot, und der Service war super.
    UNVEU

  10. Mein Vertrauen in Unions Online-Expertise ist so groß, dass ich erst glaube, dass der Kartenkauf geklappt hat, wenn die Karten im Briefkasten liegen …..

  11. Kurt Ingles

    online-shopping verursacht höhere kosten als online?! sehr interessante theorie. irgendwas muss doch in den USA völlig falsch laufen, wo derzeit massenhaft stationäre einzelhändler pleite gehen…

Kommentare sind geschlossen.