Blog State of the Union

Hosiners hervorragende Torquote und Polter muss schon viel Glück haben, um in Fürth wieder dabei zu sein

Unions Spielweise könnte sich vielleicht etwas ändern in den nächsten Spielen ohne Sebastian Polter. Gar nicht so sehr, weil Philipp Hosiner von Beginn an die Position im Sturm übernehmen wird, sondern eher wenn es darum geht, lange Bälle festzumachen (Tagesspiegel). Obwohl ich dafür im Zweifelsfall auch andere Spieler sehe. Als erstes fällt uns da sicher Damir Kreilach ein.

Aber insgesamt glaube ich, dass Union sich eher durchkombinieren wollen wird und die langen Anspiele reduziert werden. Die Spieler dafür wären auf jeden Fall da. Für mich wäre es ein Fortschritt, wenn die linke Seite ebenso gut im Aufbauspiel funktioniert wie die rechte mit Christopher Trimmel. Dazu gehört natürlich aber auch eine vernünftige Absicherung für den Fall, dass die Außenverteidiger nach vorne gehen. Das klappt auf rechts aktuell deutlich besser. Das Trainerteam wird sich etwas einfallen lassen müssen und Union wird für Braunschweig damit vielleicht etwas schwerer auszurechnen sein.

Falls jemand von euch noch mehr von Philipp Hosiner im Angriff überzeugt werden muss: Der Stürmer trifft in dieser Saison alle 131 Minuten. Würde er vom 1. bis 34. Spieltag durchspielen wären das 23 Treffer. Simon Terodde ist bei diesem schiefen Vergleich nur knapp besser. Der Stuttgarter erzielt alle 120 Minuten ein Tor.

Screenshot: Toni Leistner/Facebook, Foto: Matze Koch

Rückkehr: Sebastian Polter hofft ja auf ein Spiel Sperre. Damit dürfte er allerdings nicht durchkommen. Die Mindestsperre für rohes Spiel sind zwei Partien. Damit könnte er in Fürth wieder dabei sein. Vielleicht läuft es ja so: Das Sportgericht gibt 3 Spiele. Union legt Widerspruch ein. Es kommt zu einer mündlichen Verhandlung und es wird auf 2 Spiele reduziert. Oder vielleicht kostensparender: Das Sportgericht gibt gleich 3 Spiele Sperre und setzt 1 Spiel davon zur Bewährung aus. Nun ja. Abwarten. Für 2 Spiele Sperre und eine Rückkehr zum letzten Spiel in Fürth müsste schon alles für Union laufen.

Twitter: @hauptpa

Das schreiben die Berliner Medien heute sonst noch:

Als Nachtrag zum Sandhausenspiel gibt es hier noch mehr Fotos:

Es gibt auch weitere Texte zum Spiel:

Wer jetzt immer noch Trübsal bläst, weil die Saison vielleicht ohne Sebastian Polter zu Ende geht, dem ist nicht mehr zu helfen. Außer vielleicht mit diesem Bild von Tusches neuer Kopfbedeckung:

 

Ich habe noch ein paar Lese-Hör-Empfehlungen für euch für das lange Wochenende:

  • In der Süddeutschen Zeitung erklärt ein Anwalt, der sich mit Lizenzierung im Fußball beschäftigt, warum Rasenballsport Leipzig und der Salzburger Schwesterbetrieb sehr wahrscheinlich gleichzeitig in der Champions League spielen dürfen. Weil auf dem Papier den Lizenzbedingungen der Uefa entsprochen wird, auch wenn es faktisch für uns alle anders aussieht. Ich bin gespannt, wie es aussieht, wenn beide Klubs gegeneinander spielen (sollte sich Salzburg überhaupt für die Gruppenphase qualifizieren). Das Ganze dürfte nicht im Sinne der Uefa sein, die es aber verpasst hat, hier ihre Regeln anzupassen.
  • Wenn ihr euch mal länger mit Rasenballsport in Leipzig befassen wollt, dann nehmt euch 5,5 Stunden Zeit und hört diese Episode des Rasenfunks, in der sehr ausführlich die Entstehung und die Widersprüche des Leipziger Klubs dargestellt werden. Ich bin nach dem Hören für mich zu dem Schluss gekommen, dass man die 50+1-Regel abschaffen sollte, weil sie sowieso nicht mehr zu halten ist und ein knappes Drittel der Bundesliga sie auch nicht einhält. Stattdessen sollte man sich überlegen, was der Sinn dieser Regel war und was man damit verhindern wollte und sich lieber Gedanken machen, wie man das neu regelt, statt etwas zu verteidigen, dass bereits hinfällig ist.
  • Der Tagesspiegel erzählt von einer Recherche nach im Ersten Weltkrieg getöteten Hertha-Spielern. Von der Schwierigkeit, überhaupt die Namen herauszubekommen, und dann die Grabstätten wiederzufinden. Spannend finde ich aus Union-Sicht das hier: „Dem Volksbund ist es tatsächlich gelungen, die 36 Namen zu ermitteln. In der Bibliothek der Sporthochschule Köln hat er eine Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Verbands Brandenburgischer Ballspielvereine e.V. aus dem Jahr 1922 aufgetrieben, in der die Kriegsgefallenen aller Klubs des Verbands aufgeführt sind, auf Seite 203 auch die vom „Berliner Fußballklub Hertha 1892“. In dieser Festschrift dürften sich dann auch die Toten von Unions Vorgängerverein Union Oberschöneweide finden lassen.
  • Campi schreibt gerade nicht über den Saisonendspurt von Union, dafür erzählt er, welche Spiele er in der Zwischenzeit gesehen hat: Absturz in Slowenien und Feuer in Zagreb
  • Auf AFTV gibt es ein knapp halbstündiges Interview mit Steven Skrzybski. Ich habe es allerdings noch nicht gesehen, sondern schaue es mir erst heute an.