Blog State of the Union

„Fuck, wir können Erster werden“

„Man hatte schon so das Gefühl: ‚Fuck, wir können Erster werden'“. So umschrieb Jens Keller gestern auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Gehemmtheit seiner Mannschaft beim 1:0 gegen Nürnberg (gibt es auf AFTV zum Anschauen). Währenddessen eskalierten wohl außerhalb des Medienraumes alle Unioner. Der Anblick der Tabelle!

Jens Kellers Team hat damit nicht nur das erste Mal überhaupt gegen Nürnberg gewonnen. Nein, damit ist auch die Serie der Freakspiele gegen die Franken gerissen. Und Union gewinnt das sechste Spiel in Folge. DAS! SECHSTE! SPIEL! IN! FOLGE!

Update von 12.45 Uhr: Campi hat es bei den Eisernen Wildsäuen viel besser geschrieben: „Mittlerweile hat Jens Keller wohl auch mehr beschissene Serien bei uns beendet, als RTL2 jemals ausstrahlen kann.“

Ach, was soll ich sagen. Ich musste gestern Abend erst noch eine Stunde lang dasitzen und ein Beruhigungsbier trinken, weil ich angesichts des Siegs so aufgekratzt war, als ob ich eine ganze Kanne Kaffee auf Ex getrunken hätte.

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Aber vielleicht kurz zum Spiel. Ich fand gar nicht, dass Union so gehemmt war, sondern habe Nürnberg einfach taktisch sehr stark und diszipliniert gesehen, die ohne echten Stürmer vor allem ein Ziel hatten: Union jegliches Tempo nehmen. und das gelang ihnen auch sehr gut. Das Zentrum von Union stand tief, die Stürmer konnten Bälle nicht kontrollieren und bei Ballverlusten war das nachrückende Zentrum zu weit entfernt, um dort Druck aufzubauen.Das änderte sich ein bisschen zwischen der 30. und 45. Minute.

Nürnbergs Trainer Michael Köllner sagte nach der Partie in jedes Mikro, dass seine Mannschaft durch die Verletzungspause des Schiedsrichters aus dem Tritt gekommen sei. Ich glaube das nicht (aber beweisen lässt sich das auch schwer). Ich hatte den Eindruck, dass es auch eine Frage der Konzentration war. Ab Mitte der zweiten Halbzeit konnte sich Nürnberg oft nur noch mit kleinen Fouls behelfen, um Union weiter an der Aufnahme von Tempo zu hindern.

Diese Kondition zum Ende eines Spiels, diese Killer-Mentalität ist vielleicht das beeindruckendste, was Jens Keller dieser Mannschaft eingeimpft hat (den Kalauer mit „Keller-Mentalität“ habt ihr beim Lesen auch alle gemacht oder? ? ) Vergessen ist die schwimmende Union-Mannschaft, die sich am Ende so häufig um den Lohn der Arbeit gebracht hat.

Ich freue mich wahnsinnig für Philipp Hosiner, der wirklich eine schwere Zeit hat und sich mit dem Tor belohnen konnte. Und irgendwann macht Kenny Prince Redondo auch mal die Chancen vor Abpfiff ;)

Und lobt mir Christopher Trimmel, der vielleicht in der Form seines Lebens ist. Mir ist ein Zweikampf gestern in Erinnerung, als er mit dem Oberkörper den Gegner abräumt und gleichzeitig schon mit dem Fuß den Ball nach vorne spielt. Wahnsinn, was bei ihm momentan so alles geht.

Abschied

Was ich noch toll fand: Den Abschied, den Elvira Hentschke, Sören Brandy und Collin Quaner vor dem Spiel bekommen haben. Tolle Sache! Das hat sich richtig und gut angefühlt.

Der Aufstiegs-Frosch

Etwas ungewöhnlich fand ich diesen Hinweis vor dem Spiel:

Aber während der Partie zeigte sich, dass die Warnung durchaus berechtigt war:

Der vorzeitige Platzsturm des euphorisierten Frosches wurde durch einen Balljungen glücklicherweise ohne Schäden für den Frosch beendet:

Das sind die Berichte der Berliner Medien:

Update von 12.45 Uhr: Hier die Analyse von Eiserne Ketten

Hier gibt es Fotos vom Spiel:

Mein Lieblingsfoto des gestrigen Spiels ist das hier, das genau den Moment zeigt, als Union nach dem Tor von Philipp Hosiner explodiert und bei Nürnbergs Mannschaft die Schultern nach unten gehen:

Foto: Tobi/unveu.de

Das hier ist übrigens Tusches Beitrag zur Tabellenführung:

 

André Hofschneider und Ailien Poese holen Fußballlehrerlizenz

Wenn wir aber schon mal beim Feiern sind: Gratulation an Hofi, der ebenso wie Aileen Poese (langjährige Leiterin der Abteilung Mädchen- und Frauenfußball bei Union und jetzt beim Berliner Fußballverband; vor 6 Jahren hat Steffi mal ein langes Interview mit Ailien Poese für Textilvergehen gemacht), gestern die Lizenz als Fußballlehrer bekam. Hier geht es zur DFB-Meldung und einem wirklich schrägem Gruppenfoto der Kursteilnehmer, auf dem sie die Urkunden in die Kamera halten.

Und ich möchte euch diesen Beitrag nicht vorenthalten, in dem die Situation bei Hannover 96 auf die Musik von „Jein“ von Fettes Brott geschrieben wurde: Jein – Martin Kinds Gedanken am Wochenende

Jetzt feiert mal weiter. Ich weiß, was ich den Rest des Tages machen werde. Diesen Ohrwurm hier singen:

Abwechselnd mit dem Überraschungshit der aktuellen Saison:

5 Kommentare zu “„Fuck, wir können Erster werden“

  1. Ein grandioser Abend!
    Eisern.

  2. Jan Grobi

    Na toll, jetzt heul ick wieda

  3. Es war toll und es bleibt toll – jetzt folgen die Hammerwochen, gegen die (fast) gesamte Top 10 und dabei gegen die Top Heimteams der Liga. Wir haben es in der Hand – die Statistiken sehen grandios/beängstigend (gut) aus: R/auf gehts Unne http://www.soccerstats.com/team.asp?league=germany2&teamid=6

  4. Was die Unterbrechung anbelangt. Für mich war der Unterschied der:
    Die Nürnberger standen rum und haben gewartet, die Unioner haben gleich wieder angefangen sich gegensetig Bälle zuzuspielen.

  5. Ein wenig off topic, aber eine sehr interessante Aussprache von Stevie gibt’s hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=fjnU-Gp3VHM

    Und ich dachte, ich kenne schon alle.

Kommentare sind geschlossen.