Blog

Michael Parensen kann nicht weniger als hundert Prozent

Was ich für einen guten Tag brauche? Nicht viel. Ein Bild reicht meist dafür. So wie das von Benjamin Köhler gestern beim Laufen:

Während sich der Kurier auf das Spiel gegen St. Pauli freut (ist aber noch etwas hin), beschäftigen sich Bild/BZ mit Michael Parensen. Er sei auf Rekordjagd und könnte noch diese Saison den „Rekord“ von Torsten Mattuschka mit den meisten Zweitliga-Einsätzen für Union (161) knacken.

Wer verstehen will, wie Parensen tickt, muss sich nur die Antwort des Spielers zu dem Rekordthema zu Gemüte führen: „Das bringt es mit sich, wenn man lange im Verein ist. Und Unions Zweitligahistorie ist ja noch nicht so groß.“ Euphorisches Überverkaufen ist eher nicht so Parensens Ding.


Foto: Matze Koch

Was Michael Parensen so erdet, ihn so erscheinen lässt wie einen von uns, ist aber sicher nicht nur ein Vorteil. Mit etwas weniger Verletzungspech und mehr unbedingten Willen seinerseits hätte er vor drei, vier Jahren durchaus auch Union verlassen können, um sich bei einem Verein mit höheren sportlichen Ambitionen zu versuchen. Er hat es nicht getan. Auch das ist Michael Parensen.

Ob Uwe Neuhaus, Norbert Düwel oder jetzt Sascha Lewandowski – die Wertschätzung für den Defensivallrounder war immer hoch bei Union.

Das ist der letzte Satz in der BZ. Er klingt sehr warm. Und er klingt sehr unwahr. Im Normalfall hätte Michael Parensen im Sommer doch Union verlassen. Als Linksverteidiger ist er vom Tempo her nicht mehr konkurrenzfähig gewesen. Und es gab im System Düwel auch keine große Verwendung für ihn. Ich interpretiere mal frei aus der Entfernung (ohne Detailwissen) das Vertragsangebot von Union an ihn als Pflichtangebot. Und ich vermute, dass kaum jemand damit gerechnet hat, dass Parensen es annimmt.

Manchmal sind die Gründe halt anderer Natur. Wenn die Familie mit neugeborenem Kind in Berlin ist. Wenn er gar nicht so an den Beruf Profifußballer gebunden ist, wie vielleicht Torsten Mattuschka. Ich hätte Michael Parensen auch ein freiwilliges Karriere-Ende mit Ende 20 zugetraut.


Foto: Stefanie Fiebrig

Was ich ehrlich beeindruckend finde: Er hat keinen Urlaub gemacht (auch wegen Kind) und sich stattdessen so in Form gebracht, dass selbst Norbert Düwel nicht an ihm vorbei konnte. Michael Parensen kann halt nicht weniger als hundert Prozent.

Was manchmal auf dem Platz ein Nachteil ist (Verletzungen), ist für Sascha Lewandowski aktuell geradezu ein Glücksfall. Denn auch wenn Parensen kein hundertprozentiger Ersatz ist, kann er doch die verschiedenen Positionen mit seiner Erfahrung zur Zufriedenheit ausfüllen.

Das Konzert: Willkommen in Berlin

Auch wenn ich selbst gestern nicht beim Konzert im Astra dabei sein konnte, muss es doch ein Spaß gewesen sein:

 

Und Mathias Bunkus vom Kurier hat mal sein Telefon draufgehalten:

Vergesst nicht das Fantreffen heute Abend um 19 Uhr in der Haupttribüne mit Sascha Lewandowski. Geöffnet ist ab 18 Uhr.

1 Kommentar zu “Michael Parensen kann nicht weniger als hundert Prozent

  1. Musiclover

    Also das mit dem „Pflichtangebot“ glaube ich eher nicht. Man wird ihm ein leistungsbezogenes Angebot als Backup-Spieler unterbreitet haben und Micha nahm das an. Auch solche Spieler benötigt man in einem Kader, wie sich in der aktuellen Saison ja auch zeigte.

Kommentare sind geschlossen.