Blog State of the Union

Norbert Düwel sieht das Problem im Kopf

„Es ist immer ganz wichtig, einen neuen Fokus reinzubringen, aus dem ein oder anderen Gewohnten auszubrechen, um die Sinne mal wieder ein bisschen zu schärfen“, wird Trainer Norbert Düwel im Kurier zitiert, als es darum geht, dass jetzt die Trainingszeiten erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Vor allem in kreativen Berufen gibt es die Maßgabe, ständig mit Routinen zu brechen, um gar nicht erst in einen Trott hineinzukommen, in dem immer dasselbe gemacht wird. Es lohnt sich also, in den nächsten Tagen, immer mal bei den Trainingsterminen nachzuschauen.


Foto: Matze Koch

Für sich selbst hat Norbert Düwel ein mentales Problem bei seiner Mannschaft ausgemacht (Bild/BZ). Die Mannschaft befände sich in einer Art Komfortzone und Spieler mit Führungsanspruch hätten diesen nicht bewiesen (Berliner Zeitung und auch Morgenpost). Und dann kommt er zurück auf eine Weisheit, die schon Jos Luhukay als Hertha-Trainer vorgebetet hat: „Mentalität schlägt Qualität.“

Aus der Entfernung kann ich die Analyse des Trainers jeweils für die letzten Minuten der vergangenen drei Spiele verstehen. Für mich erklärt das aber nicht zufriedenstellend, wieso gegen dicht gestaffelte Teams wie Sandhausen und Viktoria Köln kein Spielaufbau stattfindet. Und ob das jetzt besser klappt, wenn die Mannschaft am Sonntag nach einem Spiel zweimal richtig trainiert, weiß ich auch nicht.

Union bewegt sich in meiner Wahrnehmung schneller auf ein Kurztrainingslager in Kienbaum zu, als ich es vor zwei, drei Wochen für möglich gehalten habe. Davon zeugt auch dieses Facebook-Posting, das ich bei Union bis gestern für unmöglich gehalten habe:

Screenshot 2015-08-09 14.16.27
Screenshot: 1. FC Union/Facebook

Ich habe mir vorgenommen, den Panik-Button erst nach dem fünften Spieltag zu entsperren. Das wäre nach der Heim-Partie gegen Leipzig. Dann dürfte sich auch seriös zeigen, ob die Analyse des Trainers stimmt.

Collin Quaner hat sich gestern im ersten Training eine Schulterverletzung zugezogen (Kurier). Eine genaue Diagnose soll heute kommen.

Der Podcast zum Straftraining

Wenn das so weitergeht, werden wir unseren Podcast in „Gesprächstherapie für Unioner“ umbenennen müssen. Gestern habe wir schon wieder über 100 Minuten lang das letzte Spiel aufgearbeitet. Dabei haben wir uns mit solchen Fragen beschäftigt: War das ein Straftraining und was bringt das? Schießt Körpersprache Tore? Dreierkette vs. Viererkette? Hört rein: Teve229 – Pokal: Hoffense allet! Erwartense nüscht.

1 Kommentar zu “Norbert Düwel sieht das Problem im Kopf

  1. Ich sehe auch eher ein Kopfproblem… In Sandhausen, aber gerade auch in Köln war ein Zusammenbruch zu beobachten. Nach dem Eins1 gab man das Spiel verloren.
    Das Schlimme war, dass die Kölner nicht mal an ihre Leistungsgrenze gehen mussten. Die haben spielerisch und kämpferisch eine eher durchschnittliche Leistung bringen müssen. Da ist was in den Köppen nicht in Ordnung. Es fehlt an Selbstvertrauen in allen Mannschaftsteilen. Nur so ist das für mich erklärbar. Fehlpässe oder verschossene Elfer, vergebene Chancen müssen besser weg gesteckt werden. Sieht ein wenig nach enttäuschter Übermotivation aus… Wird noch ein paar Spieltage anhalten, bei Dortmund hat das auch lange gedauert letzte Saison, war meiner Meinung nach ähnlich gelagert das Problem.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert