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African Challenge.

Ein bemerkenswertes und noch recht junges Sportmagazin ist uns gestern zugelaufen. African Challenge betrachtet deutsches Sportgeschehen, und zwar hauptsächlich Fußball, aus der Perspektive hier lebender afrikanischstämmiger Athleten. Die Artikel sind auf deutsch geschrieben, es gibt aber jeweils englische und französische Zusammenfassungen. Ein bißchen ist es ein Familienalbum. Eines, das vor allem die Porträts der erfolgreichen Kinder der Familie zeigt. Als dehnbar erweist sich zudem der Begriff des afrikanischstämmigen Athleten. Auch Karim Benyamina ist afrikanischstämmig in diesem Sinne.

Zwei Anliegen verfolgt das Heft. Es möchte das europäische Bild von Afrika korrigiert wissen. Afrika wird oft als Ganzes wahrgenommen – es sind aber viele Länder. Auch Ägypten ist Afrika. Auch Algerien. African Challenge beschönigt dabei weder die politischen Schwierigkeiten der meisten afrikanischen Länder, noch die Nöte ihrer Bevölkerung. Allzu verständlich ist der Wunsch, es anderswo „zu etwas zu bringen.“ Und eben das ist der zweite Ansatzpunkt des Magazins. Es vernetzt die hier lebenden Sportler miteinander. Die Ausgewanderten, die Nomaden. Die, die Legionäre genannt werden.

Den Unionern sei die Ausgabe 4, Januar-Februar 2010 empfohlen. Sie enthält ein siebenseitiges Special über Afrikaner bei Union: Darunter ein Interview mit Karim Benyamina und ein Porträt von Macchambes Younga Mouhani, in dem er über Probleme wie Korruption im Sport, die Gefährdung der eigenen Familie durch Funktionäre und seine Anfangschwierigkeiten bei Union spricht. Bemerkenswert, dass er trotz seiner sehr schweren Zeit zu Beginn über die Unionfans folgendes erzählt:

Ich liebe die Fans von Union am meisten. Die Fans bringen einen immer noch ein Stück weiter. Wir haben überragende Fans, sie haben uns sehr, sehr gut unterstützt, als der Aufstieg noch ganz weit weg war. Egal was passiert ist, die haben nie einen Spieler schlecht gemacht. Selbst wenn das Spiel mal nicht so gut lief, die Fans haben nie etwas Negatives gesagt, sondern weiter angefeuert. Die singen, machen Stimmung und sagen „Jungs, wir sind da!“. Ich habe sowas noch nie erlebt.

African Challenge erscheint zweimonatlich und kostet 3 EUR.

1 Kommentar zu “African Challenge.

  1. sehr gut. es ist wirklich sehr interessant ein Sportmagazin über afrikanische Sportler zu sehen.

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