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Tach Eins.

Peter sagt, das Ergebnis der Schweizer ginge deshalb in Ordnung, und zwar auch für die Schweizer, weil die, wenn sie ins Finale kämen, in Wien spielen müssten. Und dann, sagt Peter, ärgern die sich richtig. Schade trotzdem, entgegne ich, mir sind sie nämlich ausnehmend sympathisch, die Schweizer. Ehrlich, ich hatte Heimatgefühle. Die spielen wie Union. Rot gewandet, sehr engagiert und vollkommen aussichtslos. Mindestens zweimal dachte ich gestern „oh, das kenn ich – ein astreiner Karim“, und ich bin jetzt unsicher, ob Union so gut ist, oder die Schweiz so ungut.

Mitten in der zweiten Halbzeit des Portugalspiels rief mich eine befreundete Wahlhamburgerin an, sehr besorgt, „Wie gehts Dir denn?“ und „Isses nicht furchtbar?“ Gemeint war nicht das Spiel, glaube ich, sondern das Verhältnis Torchance zu Tor auf portugiesischer Seite. Kurz darauf  Pepe, und selbst mööp, der behauptet, Kreuzberg rockt mehr, gibt zu: schön gespielt. Als das zwei-null fällt, wird versucht, mir mit den Worten „Ruhig, Brauner“ eine überstürzte Flugbuchung nach Lissabon auszureden. Ich glaube nämlich fest daran, gestern abend den Europameister 2008 gesehen zu haben. (Nein, Frédéric: nicht die Türkei. Wirklich nicht.)

Eine Anregung noch an  Bildregie und Kommentator vom ZDF:  Ich hätte ganz gerne das Spiel Portugal-Türkei gesehen, nicht die Cristiano-Ronaldo-Show. Vielleicht kann man das nächstens berücksichtigen.

(Den wunderbaren Spielplan vedanke ich dem Spielmacher von euro2008. Ich danke schön dafür und werde ihn gewissenhaft ausfüllen. Im ganzen Stück fotografiert wird er aber erst am Schluss, freudentränenverschmiert, hoffentlich.)